Teicharten

Der Aufsitz- und Hochteich – Mit 6 Tipps zur Anlage und Pflege

Der Name ist Programm – der Aufsitz- oder Hochteich wird nicht oder nur teilweise in den Boden eingelassen. Die Anlage ist einfach, die Pflege dieser Teiche ist schwieriger, da im Sommer die Hitze das Wasser stark erwärmen kann und im Winter das Wasser schneller durchfriert. Der Hoch- oder Aufsitzteich ist wie ein Miniteich zu sehen, nur größer. Ein Miniteich wird manchmal auch Hochteich genannt. Letztendlich spielt bei der Teichform die Größe nur eine untergeordnete Rolle.

Je größer der Hochteich ist, desto eher schafft er es problemlos durch Sommer und Winter. Dabei ist sowohl der Durchmesser als auch die Tiefe des Aufsitzteichs ausschlaggebend. Vor allem im Sommer ist eine gute Beschattung nötig. Wer keine Bäume hat, kann mit Sonnensegeln arbeiten.

Denkst du an die ferne Zukunft, hat so ein Aufsitzteich einen weiteren Vorteil: er kann ganz einfach von einem Teich in ein Hochbeet umgewandelt werden.

Aufsitzteich  – Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
Es muss kein Loch ausgegraben werden, was besonders bei sehr harten und steinigen Untergründen vorteilhaft ist. Becken friert im Winter schneller ein, dadurch müssen Pflanzen und Tiere eventuell umgesetzt werden.
Es entsteht kein Aushub, den du irgendwo loswerden musst. Becken heizt im Sommer schneller auf – häufiger Wasserwechsel.
Es gibt fertige Hochteiche, die schnell aufgestellt sind. Sauerstoff schwieriger zu erhalten ohne Filteranlage und Sauerstoffanlage
Es besteht die Möglichkeit, selbst zu bauen und so einen individuellen Aufsitzteich zu kreieren. Es besteht die Gefahr, dass er schnell unnatürlich aussieht, außer es werden Natursteine verwendet.
Um den Hochteich können ungezählte Deko- und Sitzelemente gebaut werden, die das Wohlfühlfeeling steigern. Amphibien können sich nicht oder nur schwer ansiedeln.
Kinder und Säugetiere fallen nicht so leicht in den Teich – der Sicherheitsaspekt ist nicht zu unterschätzen. Vögel können nur unter erschwerten Bedingungen im Sommer trinken und Baden.
Das Wasser kann leichter abgelassen werden Es ist ein fester Untergrund nötig, eventuell muss sogar eine Betonplatte gegossen werden, je nach Größe und Gewicht.
Fenstereinbau für bessere Sicht möglich = Aquarium Feeling Kann nicht so einfach vergrößert werden

Es gilt also, gut abzuwägen, welche Teichform in Frage kommt. Teiche, die in die Erde eingelassen sind, haben auch was. Sie passen sich dem Garten besser an. Hochteiche wirken manchmal künstlicher, lassen sich aber mit etwas Geschick dann doch in vielen Gärten gut ins Konzept integrieren.

Ein Hochteich aus Steinen lässt sich gut in das bestehende Bild vom Garten oder der Terrasse integrieren

Tipp 1: Standort des Hochteichs

Wichtig ist einen festen Untergrund zu wählen. Bei weichem Boden könnte der Aufsitzteich aufgrund seines Gewichts langsam, aber sicher einsinken. Diese Gefahr besteht vor allem bei Mutterboden oder sandigem Boden. Hier muss auf jeden Falle eine Platte gegossen werden. Idealerweise etwas größer als dein Teich werden soll.

Bei Lehmboden oder steinigem Boden ist die Gefahr nicht allzu groß, dass dein Becken absinkt. Hier muss nur darauf geachtet werden, dass er ganz gerade und eben ist. Schon wenige mm Schräglage siehst du später an der Wasseroberfläche, und du ärgerst dich ständig darüber. Das ist aber nicht dein Ziel, sondern du möchtest deinen Hochteich als Ruhe- und Entspannungs – Oase genießen.

Ansonsten gelten die gleichen Standortregeln wie für jeden Gartenteich, egal ob Fischteich, Seerosenteich, Molchteich oder Naturteich: es sollte eine ausgewogene Mischung zwischen Sonne und Schatten sein. Laubbäume, die in der Nähe stehen, möglichst am östlichen Rand des Teiches platzieren. Und um den Aufsitzteich genug Platz für Bepflanzung und einen Sitzbereich einplanen.

Tipp 2: Typische Arten von Hochteichen

Drei Grundbauarten sind empfehlenswert. Diese haben sich bewährt und erfüllen die unterschiedlichen Ansprüche eines Teichbesitzers. Dabei kann die Form, Tiefe und Größe individuell gestaltet werden. Je nach Platz und Anforderungen, die du als Gartenbesitzer an deinen neuen Teich hast.

Dabei sollten folgende Vorüberlegungen stattfinden:

  • Will ich Fische oder nicht? Wenn ja, bin ich bereit sie im Winter in ein Aquarium zu setzen oder nicht?
  • Will ich ohne Filteranlage auskommen?
  • Will ich üppige Seerosen, die Tiefe benötigen oder genügen kleinere Sorten, die auch in flachere Gewässer gesetzt werden können?
  • Möchte ich den Teich frostsicher? Dann muss er deutlich tiefer sein als ein in den Boden eingelassener Teich, da er Wind und Wetter ausgesetzt ist.
  • Möchte ich, dass mein Hochteich natürlich aussieht oder soll er bewusst modern wie ein Swimmingpool aussehen?

Je nachdem, wie du die Fragen für dich beantwortet hast, kommt eine Bauform mehr in Frage als die andere.

Ein Aufsitzteich aus Naturstein ermöglicht es, einen frostsicheren Teich zu erstellen

Naturstein Aufsitzteich

Es können Backsteine, Natursteine, Ziegel, Sandsteine oder was auch immer das Herz begeht verwendet werden. Sämtliche Formen sind möglich. Unterschiedliche Höhen ermöglichen den Bau von frostsicheren Teichen. Die Steine werden wie beim Hausbau übereinandergesetzt. Ziermörtel verschönert die sichtbare Front und diese Form wirkt am natürlichsten. Eine Sitzbank und/oder Platz für Pflanzen um den Teich gemauert und alle Nachbarn werden grün vor Neid.

Innen können die verschiedenen Ebenen auch gemauert werden, nur solltest du dort auf Naturstein verzichten, da zum Beispiel bei Sandstein der Sand abgerieben werden kann. Hier nimmst du am besten Betonsteine. Diese sieht man nicht, wenn die Folie drübergelegt wird.

Innen wird der „Brunnen“ mit Teichfolie ausgekleidet. Je größer dein Aufsitzteich werden soll, desto dicker sollte die Folie sein. Ein großzügiger Überstand der Folie ist nötig, damit sie nicht in den Teich rutscht, wenn Wasser eingelassen wird. Eine Sandschicht oder Erdschicht auf den Steinen verhindert, dass spitze Kanten die Folie beschädigen. Um den Überstand zu verstecken, kann eine zweite Reihe Naturstein um den Teich aufgeschichtet werden.

Wer kein Freund von Folie ist, kann in gut sortierten Garten- oder Baumärkten große Plastikkübel kaufen, die ummauert werden. Nachteil dabei: die Individualität geht verloren, da diese nur in bestimmten Formen und Größen zu erhalten sind. Fertigteiche eignen sich zwar auch, aber die gibt es wie die Plastikkübel nur sehr schwer in frostsicherer Tiefe zu erwerben. Sie kommen also nur in Frage, wenn du deine Fische und Pflanzen über Winter nicht im Teich lassen möchtest.

Hochteich - 6 Tipps zum Standort, der richtigen Anlage und der Pflege

Betonierter Hochteich

Mithilfe von Schalbrettern können mit Beton alle möglichen Formen gegossen werden -der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Geschickte Handwerker können Oasen bauen, die ihresgleichen suchen. Die einzelnen Ebenen im Teich können einfach gestaltet werden.

Der Vorteil von Beton: er ist nicht so durchlässig wie Natursteine. Da heißt nun nicht, dass innen einfach Wasser eingelassen werden kann, aber es muss nicht unbedingt Teichfolie sein. Bei Beton – Aufsitzteichen kann Flüssigfolie aufgetragen werden. Wasserfeste Polyesterharz – Schichten sind auch denkbar. Dadurch verrutscht keine Teichfolie und es gibt keinen sichtbaren Überstand.

Trotzdem gibt es einen Nachteil von Beton: er ist hässlich. Für Individualisten aber kein Problem! Mosaiksteinchen können von außen zu wunderschönen Mustern geklebt werden. Oder vielleicht gibt es ein Graffiti – Künstler in der Familie? Dann ist garantiert, dass dein Teich ein Unikum ist.

Der Betonierte Teich kann so hoch gebaut werden, dass er frostsicher ist und deine Fische darin dauerhaft leben können. Du kannst hier ebenso wie beim Natursteinteich ein „Haus“ für die Filteranlage, Sauerstoffanlage und weiteres Zubehör mit bauen – die Technik fügt sich nahezu perfekt ein und fällt später nicht auf.

Freistehender Aufsitzteich

Diese Variante ist nur für den Sommerbetrieb geeignet. Kübel in allen Formen können genutzt werden und drumherum gibt es Umrandungen aus Holz, Metall oder Kunststoff. Dadurch friert der Teich ab unter 0° Celsius komplett zu, Fische und Pflanzen müssen zum Überwintern in Aquarien bzw. die Pflanzenknospen in feuchten Schlamm in den Keller.

Ein freistehender Hochteich ist optisch toll, allerdings nur für die Sommermonate geeignet, da er im Winter zu friert

Es gibt sie im Fachhandel als fertige Bausätze, die schnell auf- und abbaubar sind. Das ist der große Vorteil, und wer sich mit Teichpflege nicht viel Arbeit machen möchte, ist mit dieser Form bestens bedient. Er steht nur im Sommer, Blätter fallen kaum rein und mit ab und zu frischem Wasser benötigen diese freistehenden Teiche kaum Filtertechnik. Eventuell eine Sauerstoffanlage, je nach Sonneneinstrahlung.

Wer keine Fische einsetzen möchte, kann sich ohne weiteres mit dieser Teichform begnügen.

Vom Design her sehen die freistehenden Aufsitzteiche eher wie Schwimmbecken aus, das muss einem klar sein. Aufgelockerter wirkt er, wenn kleine „Hoch“ Beete vereinzelt um den Teich gebaut werden. Dadurch wird mehr Natürlichkeit erzielt. Und du gibst Tieren, die in den Teich gefallen sind, die Möglichkeit über die Beete wieder rauszukommen.

Ein Pluspunkt gibt es noch: diese fertigen Bausätze sind erheblich preiswerter als selbst gemauerte oder eingelassene Teiche.

Tipp 3: bessere Isolierung

Alle drei Hochbauteicharten können gegen Hitze und Kälte isoliert werden. Die einfachste Lösung: Styropor jeweils zwischen Innen – und Außenwand einschieben. Das hilft im Sommer, das Teichwasser kühl zu halten und im Winter gegen Frost. So könnte sogar ein Freistehender Aufsitzteich in milden Wintern frostfrei bleiben. Nicht denken, dass 10 Grad dadurch gewonnen werden können, aber 2 bis 3 Grad sind drin.

Gegen Hitze hilft ansonsten nur beschatten und Frischwasser nachfüllen. Und dafür sorgen, dass genügend sauerstoffspendende Pflanzen im Teich sind.

Gegen Kälte kann auch ein „Tauchsieder“ eingesetzt werden, so ähnlich wie im Warmwasseraquarium. Das funktioniert aber nur in kleinen Miniteichen.

Ein freistehender Aufsitzteich lässt sich toll in eine Terrasse oder Vorgarten integrieren

Tipp 4: richtige Bepflanzung

Das sind je nach Größe alle Pflanzensorten möglich. Miniseerosen oder Seerosen, kleiner Rohrkolben oder normaler Rohrkolben und so weiter. Wichtig ist aber, dass du auf jeden Fall Pflanzen wählst, die „verbrauchtes“ Wasser in sauerstoffreiches Wasser ändern können. Das sind zum Beispiel das Hornblatt oder Wasserpest.

Egal, ob du deinen Teich im Winter leerräumst oder nicht: Pflanzkörbe sichern ihn vor Überwucherung und somit vor zu wenig Sauerstoff.

Froschlöffel und Wasserschachtelhalm sind ebenfalls gut geeignete Pflanzen für einen Aufsitzteich.

Tipp 5: die richtige Pflege

Dadurch dass dein Teich hochsteht, musst du nicht so viel auf Knien arbeiten, um verblühte Pflanzenreste abzuschneiden. Das ist wichtig, damit dein Teich nicht schnell verschlammt. Du benötigst immer einen Käscher, um Blüten und Blätter, die durch den Wind im Hochteich landen, rauszufischen. Auch das verhindert Verschlammung.

Sind Fische im Teich, benötigst du eine Filteranlage und Sauerstoffanlage.

Achte beim Kauf der Fische auf die richtigen Arten.

Eventuell ist dein Hochteich groß genug, um Muscheln einzusetzen. Sie verhindern Algenbildung, da eine um die 1000 Liter Wasser pro Tag filtert. Kleinstschwebeteilchen überleben nicht mehr, und die Algenbildung wird verringert.

Im Frühjahr sollte mit einem Schlammsauger der meiste Schlamm abgesaugt werden, damit der Teich nicht umkippt. Damit Insektenlarven und Laich nicht mit abgesaugt werden, muss das Ende Februar/Anfang März geschehen.

Hat dein Teich ein Leck, ist dies bei einem Hochteich schneller zu finden als bei einem eingelassenen Teich. Mit einem Folienreparaturset aus dem Baumarkt können kleinere Lecks geschlossen werden. Hast du Flüssigfolie oder Polyesterharz benutzt, kannst du einfach neu überstreichen.

Tipp 6: die richtigen Fische

Je kleiner der Teich, desto kleiner die Fische. Das Größenwachstum passt sich der Teichgröße an. Ist der Teich klein, bleiben auch die Fische klein.

Prinzipiell kannst du bei entsprechender Größe alle üblichen Fische einsetzen. Beachte aber, dass sich Kois zum Beispiel nicht zum Überwintern in Aquarien eignen. Das bedeutet, dass nur bei Frostsicherheit über Kois nachgedacht werden kann.

Goldfische gehen bei größeren Hochteichen immer, sie können notfalls in Aquarien umgesetzt werden.

Für eher kleinere Teiche eignen sich Bitterlinge, Stichlinge und Moderlieschen. Auch sie können in Aquarien überwintern, wenn der Teich nicht frostsicher ist.

Jedoch sollte dir klar sein, dass es für die Fische stressig ist, wenn sie zwei Mal im Jahr „umziehen“ müssen.

So viele Teicharten – da fällt die Entscheidung schwer. Deshalb ist gute Beratung und reifliches Überlegen wichtig, damit du lange Freude an deiner Oase hast. Falsch ausgewählt oder falsch angelegt verlierst du schnell die Lust daran und gibst dein neues Hobby Gartenteich schnell wieder auf. Das muss nicht sein.

Beitrag auf Pinterest merken

Der Aufsitz- und Hochteich – Mit 6 Tipps zur Anlage und Pflege

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert