Seerosen sind der Traum eines jeden Teichbesitzers. Egal ob Goldfischteich, Koiteich oder Schwimmteich, diese Wasserpflanzen bereichern optisch jeden Gartenteich. Ein zweiter Vorteil dieser prächtigen Seerosen: Es gibt sie für jede Wasserzone. Geschickt gepflanzt, bilden sie im Sommer einen blühenden Teppich. Und wer dann noch verschiedene Blütenfarben ergattert, kann sich nicht satt sehen.
Seerosen bieten aber nicht nur Schönes fürs Auge, sondern tragen im Sommer dazu bei, dass der Teich beschattet wird und dass sich Fische bei Gefahr schnell verstecken können. Wenn Fischreiher die Teichbewohner nicht sehen, ist die Überlebenschance für Fische erheblich größer. Durch die Beschattung gelingt es, Algenwuchs einzudämmen und so den Sauerstoffgehalt im Wasser auf natürliche Art zu erhöhen. Das optimale Verhältnis Wasseroberfläche zu Seerosen ist 1:2.
Allgemeines zur Seerose
Jeder Züchter von Seerosen benennt seine Züchtungen anders. Deshalb gebe ich nur allgemeine Informationen weiter. Letztendlich ist es egal, wo die Seerose gekauft wird. Wichtig ist, dass auf die Pflanztiefe, die Farbe und den Platzbedarf geachtet wird. Ein Teich ist nicht nur ein ökologisches System, sondern ein Augenschmaus und dient seinem Besitzer der Erholung und Entspannung. Dadurch, dass Seerosen wenig Pflege benötigen, sind sie begehrt und werden als die Teichpflanze schlechthin bezeichnet.
Für alle Sorten gilt: Unbedingt in einen großen Pflanzkorb setzen, am besten mit Henkel. So kann der Teichbesitzer während der Blütezeit die Pflanze aus dem Teich nehmen und die Wurzelausläufer kappen. Sonst geht die Kraft der Pflanze in die Wurzeln und es gibt weniger Blüten.
Seerosen für verschiedene Teichzonen
Es gibt im Gartenteich unterschiedliche Zonen. Auch von den Seerosen gibt es ist für die einzelnen Teichzonen unterschiedliche Varianten.
Für die Sumpfzone
Die nordische Seerose fühlt sich in einer Wassertiefe von 10 bis 20 cm Tiefe am wohlsten. Im Uferbereich der Sumpfzone gepflanzt, kann sie das ganze Jahr im Wasser verbleiben, da sie winterhart ist.
Sie blüht durch Züchtungen nicht nur in Weiß, sondern auch in Orange, Rosa und Gelb. Die purpurfarbene Blüten einer besonderen Züchtung lassen das Gärtnerherz höherschlagen.
Für die Flachwasserzone
Die Duftseerose ist ein typischer Vertreter unserer Breitengrade. Winterhart besticht sie durch weiße Blüten, es gibt aber auch rosafarbene.
Sie ist bestens geeignet für Gartenteiche, da sie sich in einer Tiefe von 40 cm bis 150 cm wohlfühlt. Sie bildet also ein Bindeglied zwischen der nordischen Seerose der Sumpfzone und den weißen und glänzenden Seerosen der Tiefen Zone. Winterhart bereitet sie dem Teichbesitzer wenig Arbeit, aber viel Freude während der Blütezeit von Juni bis August.
Diverse Untersorten dieser Duftseerose bietet von Miniteichen bis zu riesigen Teichen für alle die Möglichkeit, Seerosen einzusetzen.
Für die Tiefwasserzone
Die weiße Seerose ist die bekannteste Art und fühlt sich in einer Wassertiefe ab 150 cm wohl. Absolut winterhart benötigt sie kaum Pflege. Wer das unkontrollierte Wuchern verhindern möchte, sollte einen großen Pflanzkorb verwenden. So hat diese Seerosenart Platz sich auszubreiten, überwuchert aber nicht den gesamten Teich.
Am wohlsten fühlt sich die Seerose, wenn sie in ein Sand-Lehm-Gemisch gesetzt wird. Ein Mal im Jahr kann sie aus dem Teich genommen werden und entweder beschnitten werden oder geteilt, um Ableger zu gewinnen. Sie liebt einen sonnigen Ort, mindestens 4 bis 5 Stunden Sonneneinstrahlung am Tag sollte sie bekommen.
Ihre Blütezeit ist von Juni bis August. Zwei bis drei Tage Blütezeit hört sich nicht viel an, da aber ständig neue Blüten an die Oberfläche gelangen, hat der Teichbesitzer in diesen drei Monaten ein ständiges Blütenmeer.
Die glänzende Seerose ist erheblich seltener und schwer zu erhalten. Sie kann sowohl in fließendem Wasser als auch im stehenden Wasser gedeihen. 150 bis 200 m Tiefe liebt sie abgöttisch, benötigt aber weniger Sonne als die weiße Seerose. Dadurch kann sie in einen eher schattigen Bereich des Teiches gepflanzt werden und diese beiden Sorten ergänzen sich perfekt. Die Blütezeit ist von Juni bis September. Auch die glänzende Seerose ist winterhart und somit pflegeleicht.
Die beste Pflanzzeit von Seerosen
Alle mitteleuropäischen Seerosen in den verschiedenen Varianten sind zwar winterhart, sollten aber bei Neubesatz zu richtigen Zeit gesetzt werden.
Im Mai, nach den letzten Frostnächten ist der geeignete Zeitpunkt. Junge Pflanzen in einen reichlich bemessenen Pflanzkorb setzen. Ein Sand-Lehm-Gemisch, bedeckt mit Steinen, bietet der Seerose beste Wachstumsmöglichkeiten.
Wenn du bereits größere Kois im Teich hast, solltest du ein Drahtgeflecht um die junge Pflanze bauen. Sonst futtern die Kois alles auf. Geschickterweise setzt du junge Seerosen bei der Teichanlage in den Teich. Dann sind auch deine Kois noch so klein, dass sie den Seerosen nicht schaden können; du benötigst diese Vorsichtsmaßnahme nicht.
Die Seerosen mögen es gar nicht, wenn sie aus dem Nichts direkt in die tiefe Zone gesetzt werden. Sonst benötigen die Blätter so viel Energie, um überhaupt an die Oberfläche zu gelangen, dass sie keine Kraft mehr für Blüten haben.
Also werden die kleinen Seerosen zunächst in die Sumpfzone gesetzt. Darauf achten, dass die Wurzel komplett mit Wasser bedeckt ist. Nach einigen Tagen schwimmen die ersten Blätter an der Wasseroberfläche. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Pflanze tiefer wandern darf. In der Flachwasserzone bleibt sie wieder so lange, bis die Blätter an der Wasseroberfläche angekommen sind.
Erst dann werden sie in die tiefe Zone abgelassen. Als Dank für diesen sorgsamen Umgang belohnen die Seerosen den Teichbesitzer mit prächtige Blüten.
Schädlinge der Seerose
Einige Schädlinge gefährden bei starkem Befall die Seerose.
Seerosenblattkäfer: Er frisst kleine Rillen in die Blattoberfläche und legt darin seine Eier ab. Die Unterseite der Blätter bleiben verschont, da er unter Wasser nicht leben kann und die geschlüpfte Brut den Weg an die Wasseroberfläche nicht schafft. Dies nutzt der ökologische Teichbesitzer. Befallene Blätter für einige Tage unter Wasser drücken und dort fixieren. Dann erledigt sich das Problem von allein.
Seerosenzünsler: Seine Raupen leben ebenfalls auf der Blattoberfläche und fressen die Blätter der Seerose praktisch auf. Bei starkem Befall hilft nur die mechanische Entfernung der Schädlinge.
Zuckmücke: Sie legt ihre Eier auf die Blätter der Seerose, die unter der Wasseroberfläche sind. Die Zuckmücke frisst sich Gänge in die Blätter, um Eier ablegen zu können. Dabei befällt sie überwiegend kleine Seerosenarten.
Seerosenblattlaus: Sie befällt die Unterseiten der Blätter, die aus dem Wasser ragen. Die Blätter sehen schmutzig aus, die Blätter bekommen helle Flecken und sterben ab. Die Seerose wächst und blüht nicht mehr. Befallene Blätter sofort entfernen, sonst überlebt die Seerose unter Umständen gar nicht. Wird schnell reagiert, überlebt sie und im Folgejahr blüht sie wieder in voller Pracht.