Teicharten

Der Goldfischteich – mit 7 Tipps zur Anlage und Pflege

Umfangreiche Tipps für deinen Gartenteich mit Goldfischen - Von der richtigen Anlage und Pflege, sowie zu dem Goldfisch

Goldfische gehören zu den Lieblingsfischen in Teichen, nicht umsonst gibt es sie weltweit. Ursprünglich aus Asien kommend, hat der Goldfisch vor 1300 Jahren die Herzen der Europäer erobert. Es wird vermutet, dass der Ursprungsfisch eine Farbvariante des Silberkarausche (Giebel) ist.

Wie üblich wurde er durch Züchtungen „verschönert“, was im Auge des Betrachters liegt. In heimischen Goldfischteichen gibt es außer dem gemeinen Goldfisch drei Unterarten, die häufig vorkommen. Andere Arten sind tatsächlich Geschmackssache und ihr Aussehen hat mit dem klassischen Goldfisch nicht mehr viel zu tun.

Die Unterscheidung zu Kois ist relativ einfach: bei Goldfischen ist die erste Rückenflosse nur halb so lang wie die zweite. Bei allen anderen Karpfen, so auch dem Koi, sind beide Rückenflossen gleich lang.

Für Goldfischteiche gibt es bei der Anlage und Pflege einiges zu beachten. Die Größe, die Oberfläche und die Tiefe muss bedacht werden. Sie benötigen Pflanzen und andere Versteckmöglichkeiten.

Trotzdem ist der Goldfischteich im Vergleich zum Koiteich, um einiges leichter zu bauen und vor allem zu pflegen. Goldfische sind nicht so anspruchsvoll, was die optimale Wasserqualität anbelangt. Sie kommen notfalls auch einige Zeit ohne Zufüttern aus und machen nicht so viel Dreck.

Tipp 1: Vorüberlegungen vor dem Bau des Goldfischteichs

Wer diesen anmutigen und bunten Fischen ein schönes Zuhause bieten möchte, sollte zunächst einmal in seinem Garten den richtigen Standort bestimmen. Der Mindestwasserinhalt sollte 2000 Liter sein. Optimal ist es, wenn der Goldfischteich im Sommer an einer Seite zumindest zu 1/3 von einer hohen Mauer oder Haus beschattet wird. Das hat mehrere Vorteile:

  • Das Wasser wird nicht zu warm im Sommer.
  • Bei Mauerwerk gibt es kein Laub und keine Blütenblätter, die den Teich verschmutzen.
  • Eine Mauer oder Haus bietet 100% Schatten, ein Baum oder Busch nur Halbschatten.

Je nachdem, wieviel Platz du hast, kannst du eine bestimmt Anzahl Fische einsetzen. Da Goldfische sehr Vermehrungsfreudig sind, musst du bei kleinen Teichen damit rechnen, dass du Jungfische rausholen musst, um den Teich nicht zu übervölkern.

Eine Faustregel sagt: pro Goldfisch muss mit 200 Litern, besser 400 Litern Wasser im Goldfischteich gerechnet werden. Das sind bei 2000 Litern maximal 10 Fische, besser nur 5. Dann dürfen sie sich aber nicht vermehren. Also besser einen größeren Teich planen, wenn du genügend Platz hast.

Außerdem fühlen sich die Goldfische nur im Schwarm wohl. Für eine artgerechte Haltung sollten schon mehrere Fische eingesetzt werden.

Standort gefunden? Dann kann es losgehen mit dem Bau.

Tipp 2: Bau des Goldfischteichs

Bei 2000 Litern Mindestvolumen können deine zukünftigen Goldfische nicht alle ihre Jungen behalten. Also baue möglichst größer. Und vor allem: Goldfische schwimmen am liebsten dicht unter der Wasseroberfläche, um Nahrung zu finden. Deshalb sollte die Teichfläche groß sein. Um die Fische sicher über den Winter zu bekommen, brauchst du mindestens einen Meter Wassertiefe, besser 1,2 m. Der Goldfischteich darf auf gar keinen Fall zufrieren.

Diese Wassertiefe ist aber auch im Sommer nötig, damit sich die Fische bei zu großer Hitze nach unten verziehen können. Sie fühlen sich bei ca. 20° Wassertemperatur wohl, bis 30° sind akzeptabel.

Der Goldfischteich gehört zu den beliebtesten Varianten des Gartenteiches in Deutschland, hier findest Du alle Informationen zur richtigen Anlage

Wenn das gegeben ist, kannst du beginnen zu buddeln. In der Mitte und an einer Seite tief, an der anderen Seite gestaltest du die Flachwasserzone und Sumpfzone. 1/3 des Teiches sollten diese beiden Zonen haben. Sonst kannst du nicht ausreichend Pflanzen, die Nährstoffe aus dem Wasser filtern und Sauerstoff erzeugen, einbringen.

Achte darauf, dass die Ebenen möglichst gerade sind, damit die Pflanztöpfe nicht ins tiefe Wasser abrutschen.

Nimmst du einen Fertigteich, musst du die Form ungefähr so ausbuddeln wie der Teich ist. Dann die Teichform einsetzen und Sand mithilfe von Wasser einschwemmen, so lange bis der Fertigteich sitzt. Er darf nicht wackeln. Auch beim Fertigteich bitte darauf achten, dass die Schale mindestens 1 m tief ist, damit die Fische überwintern können. Oder du musst sie im Herbst fangen und im Aquarium überwintern lassen.

Ein Teichfolie ist zwar aufwändiger zu verlegen, du hast aber mehr Individualität. Du musst vor der Teichfolie eine Sandschicht auf die Ebenen legen, um die Folie vor Steinen und Wurzeln zu schützen. Dann kommt ein Vlies, und erst dann die Teichfolie. Möglichst faltenfrei verlegen, damit sich kein Faulschlamm in den Falten bilden kann.

Zu guter Letzt muss eine Filteranlage und eine Sauerstoffanlage geplant werden, damit dein Goldfischteich wegen des Gründelns deiner Fische sauber bleibt. Alternativ geht auch ein extra Filterteich oder Filtergraben. Dazu benötigst du allerdings erheblich mehr Platz.

Tipp 3: Auswahl der richtigen Pflanzen für den Goldfischteich

Goldfische fressen alles, von Wasserlarven über Pflanzen bis hin zu eigener Brut, wenn es an Nahrung mangelt. Sie benötigen viel Versteckmöglichkeiten. Vor allem Babyfische müssen die Möglichkeit haben, sich vor den gefräßigen Eltern zu verbergen.

In die tiefe Zone gehören bei Goldfischen Seerosen, da die großen Blätter den Teich beschatten und auch ausgewachsene Fische sich darunter vor Fressfeinden wie dem Fischreiher verstecken können. So ganz nebenbei dienen Seerosen der Schönheit eines Goldfischteichs und werde nicht von Goldfischen angefressen.

Um eine gute Wasserqualität zu erhalten, müssen unterschiedliche Nährstoffzehrer in der Flachwasserzone eingeplant werden. Nur so kann der Sauerstoffgehalt hoch bleiben. Der PH Wert wird reguliert. Somit gelingt es, den Ammonium/Ammoniak Gehalt und Nitrit/Nitrat Gehalt in Schach zu halten.

Robuste Sorten sind hier wichtig, damit die Goldfische nicht alles auffressen können. Dazu gehören Rohrkolben, Wasserschwertlilien, Binsen und Seggen. Aber auch Schilf und die schöne Schwanenblume sind geeignet. Hornblatt, Tannwedel und Tausendblatt überleben nur als größere Pflanzen, kleine Ministängel werden vermutlich aufgefressen. Einerseits verhinderst du so das Wuchern dieser wachsfreudigen Pflanzen, andererseits müssen sie erst eine gewisse Größe haben, um zu überleben.

Wasserpest ist auch eine Möglichkeit, die manchmal funktioniert, manchmal auch nicht.

Tipp 4: richtige Pflege des Goldfischteichs

Wie bei allen Teichen mit Fischbesatz besteht das Problem der Schlammbildung. Nahrungsreste und Kot sinken zu Boden und die Schlammschicht baut sich auf, auch wenn du kaum Blätter oder Blüten von außen bekommst. Dagegen hilft ein Teichnetz, gegen den Unrat der Fische nicht. Außerdem gründeln die Fische gerne bei der Futtersuche. Schlamm wird aufgewühlt und begünstigt die Algenbildung.

Um der Algenbildung vorzubeugen, bleibt nur eins: regelmäßig den Teich mit einem Schlammsauger reinigen. Immer wieder Wasserwerte kontrollieren, um sofort eingreifen zu können, wenn sie sich ändern. Die Teichoberfläche sollte regelmäßig abgekäschert werden, um durch Wind eingebrachte Blätter und Blüten gleich zu entfernen. So kann einiges an Schlamm verringert werden. Teichzubehör wie Käscher und Skimmer sind ihr Geld wert.

Bei Fischbesatz ist zu überlegen, ob nicht eine Filteranlage und eine Sauerstoffanlage von Anfang an Sinn macht. So kann der Goldfischteich besser mit der Verschmutzung der Fische umgehen. Das Risiko, dass der Teich umkippt, wird minimiert.

Mittel gegen Algen sind die Notfallwahl. Ebenso Mittel gegen zu hohen PH Wert und zu niedrigem Kalk Wert. Treten öfter Probleme auf, muss generell überlegt werden, woran das liegt:

  • Zu viele Fische – Fischbesatz verringern
  • Zu viel Futter – weniger füttern
  • Zu wenig Sauerstoff – Sauerstoffanlage vergrößern, Filteranlage vergrößern
  • Zuwenig Pflanzen – mehr Nährstoffzehrer einsetzen
  • Zu viel Sonne – beschatten, eventuell mit Segeltuch abspannen

Diese generellen Probleme müssen behoben werden. Da der Goldfischteich schon gebaut ist, kann an der Größe nicht mehr viel verändert werden, es sei denn du baust einen extra Filterteich dazu. Auch ein Filtergraben könnte helfen. Dazu benötigt man aber viel Platz, und den gibt es oft nicht.

Tipp 5: Richtige Fütterung der Goldfische

Gibt es genügend Pflanzen, hat der Teich die richtige Größe und sind nicht zu viele Goldfische im Teich, benötigen sie kein zusätzliches Futter. Dadurch fressen sie auch den Großteil ihrer Brut und es kann zu keiner Überbevölkerung kommen. Wuchernde Pflanzen haben keine Chance, wenn sie immer wieder angefressen werden.

Das ist die Theorie. Gerade bei neu angelegten Teichen fehlt es an Nahrung, Insekten gibt es noch nicht auf dem Wasser und zum Gründeln ist noch nicht genügend Schlamm vorhanden.

Goldfische sind relativ anspruchslos und fühlen sich bei der richtigen Ausstattung sehr lange in deinem Gartenteich wohl

Beim Kauf auf Futter zurückgreifen, das speziell für Goldfische hergestellt wird. Dies gibt es in Form von Sticks oder Flocken. Mehrmals am Tag kleine Mengen füttern, dann sinken übriggebliebene Reste nicht auf den Grund ab. Aber: nur alle 2 bis 3 Tage füttern, das genügt!

Ist der Teich naturnah mit vielen Pflanzen, an dem sich auch diverse Insekten, Insektenlarven und andere Tiere aufhalten, braucht nicht zugefüttert zu werden. Dann regelt sich auch der Fischbeatz von allein. Allerdings siedeln sich auch keine Molche in einem naturnahen Goldfischteich an – die Babys haben keine Chance zu überleben bei hungrigen Fischen.

Letztendlich entscheidet der Teichbesitzer, ober er der Natur freien Lauf lassen möchte oder ob er über die Fütterung regulierend eingreift. Dann kann es allerdings passieren, dass er im Frühjahr Fischlaich abfischen muss, um einer Überpopulation vorzugreifen.

Ab ca. 8° Wassertemperatur im Herbst nicht mehr füttern, die Fische fahren ihren Stoffwechsel runter und nehmen bis zum Frühjahr nichts mehr zu sich. Sie verschwinden auf dem Teichgrund und überwintern dort.

Tipp 6: Überwintern im Goldfischteich

Bei einer Mindestwassertiefe von einem Meter gelingt das Überwintern problemlos. Um genügend Sauerstoff im Teich zu erhalten, muss dafür gesorgt werden, dass die Eisdecke nicht komplett geschlossen ist. Löcher ins Eis hauen sind keine gute Idee, die Fische hören das Hämmern extrem laut in der Tiefe und werden in ihrer Winterruhe gestört.

Besser ist es, die Sauerstoffanlage in Betrieb zu halten. Durch das ständige Blubbern friert an der Stelle das Eis nicht zu. Es gibt auch Teichheizer, die sich für kleine Teiche wie Terrassenteiche, Miniteiche oder Hoch – und Aufsitzteiche eignen.

Wenn der Teich zu flach ist zum Überwintern, müssen die Fische im Herbst vor dem ersten Frost in ein Aquarium und im Haus überwintern. Die Pflanzen können im Teich bleiben, wenn nicht die Gefahr besteht, dass er wegen Durchfrierens kaputtplatzt.

Tipp 7: Haltung der Goldfische

Goldfische sind in der Haltung recht anspruchslos. Und wenn das Teichmilieu stimmt, kommen bestimmt bald die ersten Goldfischbabys. Unterschieden werden die beiden Geschlechter ganz leicht: Die Männchen haben einen Laichausschlag an den Kiemen und Flossen. Das sind kleine Knötchen. Die Weibchen sind deutlich molliger, da sie die Eier in ihrem Bauch tragen.

Goldfische gehören zu den beliebtesten Fischen im klassischen Gartenteich

Fortpflanzung

Beste Bedingungen:

  • PH – Wert zwischen 7 und 8
  • KH – Wert zwischen 6 und 8 °dH
  • GH – Wert 10 – 15 °dH
  • Weniger als 0,1 mg/l Nitrit und Ammonium
  • Wassertemperatur zwischen 18° und 24°

Das allein genügt allerdings noch nicht, die Goldfische benötigen ausreichend Schwimmfläche, genügend Rückzugsorte wie Schwimmpflanzen und dichte Bepflanzung der Sumpf- und Flachwasserzone. Wer die Fortpflanzung fördern möchte, füttert gutes Fischfutter aus dem Fachhandel. Erfolgt das regelmäßig, kennen die Fische das gute Futterangebot und beginnen mit dem Liebesspiel.

Die Männchen schupsen immer wieder die Weibchen am Bauch an und jagen sie durch den gesamten Teich. Goldfische werden als Haftlaicher bezeichnet. Die Weibchen streifen die Eier bei der Jagd durch den Teich an Pflanzen ab und die Männchen befruchten diese sofort. Bis zu 10-mal laicht ein Weibchen ab, und es kann sein, dass 10 verschiedene Männchen diese Eier befruchten.

Babyfischen das Überleben erleichtern

Nach einigen Tagen schlüpfen die Jungen. Sie bleiben an den Pflanzen kleben, an denen sie schlüpfen. Sie ernähren sich erst vom Dottersack, dann von winzigem Plankton, das im Wasser schwimmt. Da die Elternfische keine Beziehung zu ihren Jungen haben, fressen sie den Laich und die Minifische auf.

Damit wenigstens einige der Fische überleben können, muss es Stellen im Teich geben, die dicht bepflanzt sind. So können die Kleinen sich in engsten Lücken vor ihren eigenen Eltern und anderen Räubern verstecken.

Häufige Krankheiten beim Goldfisch:

  • Bauchwassersucht
  • Egel
  • Flossenfäule
  • Grieskörnchen – Krankheit
  • Kiemenfäule
  • Taumelkrankheit

Wann werden junge Goldfische bunt?

In den ersten Monaten sind alle Goldfischbabys grau, dunkelgrau, graugrün oder schwarz. Anfangs fast durchsichtig, dann undurchsichtig.

Abhängig von der Wassertemperatur bekommen sie ihre rote, orange-gelbe oder bunte Tönung. Sie sind zwar nach einem Jahr bereits ausgewachsen und geschlechtsreif, aber in einen Ganzjahresteich benötigen sie 2 Jahre für den Farbwechsel.

Es bleiben jedoch immer einige ihr Leben lang grau oder schwarz.

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Der Goldfischteich - mit 7 Tipps zur Anlage und Pflege des Gartenteiches für Goldfische

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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