Der Rettich ist – ähnlich wie das Radieschen – äußerst pflegeleicht und unkompliziert im Anbau. Insbesondere im Hochbeet lässt sich die Wurzelknolle ganz leicht selber ziehen.
Jedoch gibt es ein paar wissenswerte Fakten hinsichtlich des Anbaus und der Pflege von Rettich. Diese solltest Du beachten, damit Du Dich über eine gelungene und ertragreiche Ernte freuen kannst.
Der Rettich – leichter Anbau im Hochbeet
Der Rettich gehört wie viele Kohlarten zur Familie der Kreuzblütler. Botanisch betrachtet ähnelt die Rübe dem Senf und dem Raps. Denn im Gewebe sind Senföle eingelagert, die für den frisch-würzigen und scharfen Geschmack sorgen. Rettich enthält außerdem viel Vitamin C, Kalium und Folsäure, was die Rübe zu einem wichtigen Nährstofflieferanten macht.
Rettich gibt es in den verschiedensten Größen, Formen und Farben, wie kugelig, länglich, spitz und spindelförmig sowie in Weiß, Rot, Gelb und Schwarz. Achte bei der Wahl der Züchtung darauf, für welche Jahreszeit das Saatgut geeignet ist. Manche Sorten eignen sich für den Anbau im Frühjahr, andere sind für den Winter geeignet.
Aber egal, für welche Sorte Du Dich entscheidest, wenn Du die folgenden Hinweise beherzigst, gelingt der Anbau von Rettich im Hochbeet bestimmt. Denn dieses Gemüse zählt, wie das Radieschen, zu den besonders pflegeleichten Gemüsesorten.
Die Standortbedingungen für den Rettich im Hochbeet
Was den Standort für den Rettich betrifft, ist die Rübe eher unkompliziert. Ideal sind drei bis vier Stunden direkte Sonne am Tag. Deshalb darf der Standort für den Rettich gerne halbschattig bis vollsonnig sein.
Um ein optimales Ernteergebnis zu erwirken, ist jedoch das regelmäßige Gießen wichtig.
Bester Zeitpunkt für die Aussaat
Rettich wird in der Regel direkt ins Hochbeet gesät, beginne gerne im Frühjahr mit dem Anbau. Es sollte jedoch nicht mehr allzu kalt sein. Denn dann könnte der Rettich schießen. Das bedeutet, er beginnt vorschnell Blütenstände zu bilden, anstatt große Knollen.
Ideal sind deshalb Tagestemperaturen von 14 Grad Celsius. Nachts sollte es nicht kälter als 12 Grad sein. Diese Temperaturen findest Du meistens erst im April vor. Rettich lässt sich bis in den August hinein aussäen. Achte beim Zeitpunkt für die Aussaat auf den Hinweis auf der Rückseite des Saatpäckchens. Denn manche Sorten werden nur im Frühjahr oder im Herbst ausgesät.
Das trifft beispielsweise auf den Winterrettich zu, den Du am besten erst gegen Mitte September aussäst – wenn es nicht mehr zu heiß ist. Dann kannst Du das Gemüse noch vor Weihnachten ernten.
Ideale Bodenverhältnisse für den Anbau von Rettich im Hochbeet
Der Boden im Hochbeet ist für den Anbau idealerweise locker und tiefgründig. Ein Sandboden mit einem hohen Anteil an Humus eignet sich besonders gut für den Rettichanbau. Außerdem sollte der Boden stets gleichmäßig feucht sein.
Bereite den Boden mit etwa zwei bis drei Litern reifen Kompost vor. Den Kompost arbeitest Du am besten vor der Aussaat mit einer Harke ein. Danach hat der Boden alle Nährstoffe, die der Mittelzehrer für eine gute Entwicklung benötigt.
Rettich im Hochbeet richtig aussäen
Nach der Bodenvorbereitung wird der Rettich zwei bis drei Zentimeter tief ausgesät. Halte zwischen den Reihen einen Abstand von 25 bis 30 Zentimeter ein. Zwischen den Samen in der Reihe benötigt der Rettich einen Abstand von 10 bis 15 Zentimeter.
Die Samen vom Rettich sind relativ groß. Es reicht, wenn Du pro Saatloch nur einen Samen einlegst. Bis die Samen keimen, dauert es allerdings etwa zehn bis 14 Tage. Falls Du die Samen zu eng gesetzt hast, kannst Du sie bis spätestens zwei Wochen nach der Aussaat vereinzeln beziehungsweise verpflanzen.
Rettich richtig pflegen – so erhältst Du eine ertragreiche Ernte
Eine Düngung ist bei einer Aussaat in einem abgeernteten Hochbeet nicht notwendig. Generell ist ein Zuviel an Stickstoff beim Rettich nicht wünschenswert, da die Knolle überschüssiges Nitrat einlagert.
Um den Rettich richtig zu pflegen, entferne das Unkraut regelmäßig und sorge vor allem im Sommer für eine ausreichende Bewässerung im Hochbeet. Bekommen die Rettiche nur unregelmäßig Wasser, werden die Knollen rissig.
Um ein Austrocknen des Beetes zu verhindern, hilft eine Mulchschicht aus Rasenschnitt. Vorteilhaft ist auch, wenn Du zwischen den Reihen regelmäßig die Erde aufhackst, um sie schön locker und luftig zu halten. Das sorgt dafür, dass sich die Knolle im Erdreich gut ausbilden kann.
Worauf beim Ernten von Rettich achten?
Vom Zeitpunkt der Aussaat bis zur Ernte vergehen je nach Sorte etwa acht bis zehn Wochen. Handelt es sich um Winterrettich, dauert es etwa 13 bis 15 Wochen bis zur Ernte. Keinesfalls solltest Du den Erntezeitpunkt verpassen, da die Knollen sonst holzig und ungenießbar werden. Im Sommer hast Du deshalb nur etwa eine Woche Zeit für die Ernte. Ernte im Zweifelsfall lieber etwas zu früh, als zu spät.
Hast Du die frischen Rüben erst geerntet, kannst Du sie gleich verspeisen. Im Kühlschrank ist der Sommerrettich zirka drei Tage lang haltbar. Schlage die Knollen aber vorher in ein feuchtes Küchentuch an. Das verlängert die Haltbarkeitsdauer und erhält die Frische. Der Winterrettich hält um einiges länger. Es gibt Herbst- und Wintersorten, die mehrere Wochen, sogar Monate lang lagerfähig sind.
Mischkultur – von guten und schlechten Nachbarn
Rettich lässt sich sehr gut mit Kopfsalat, Möhren, Erbsen und Bohnen sowie Kohl im Hochbeet kombinieren.
Schlecht vertragen sie sich jedoch mit Gurken, die einen hohen Wasserbedarf haben und der Knolle die notwendige Feuchtigkeit im Boden entziehen würden.
Krankheiten und Schädlinge erkennen
Eine bekannte Pilzerkrankung des Rettichs ist die Rettichschwärze. Der Pilz gelangt über die Wurzeln in die Knolle und bildet feine Risse in der Außenhaut. Es entsteht eine gräuliche bis bläuliche Verfärbung der Knolle, welche die ganze Rübe durchdringen kann. Falls Dein Rettich vom Rettichschwärzepilz befallen ist, solltest Du ihn schnellstmöglich ernten und entsorgen.
Die sogenannte Kohlhernie erkennst Du an Missbildungen und starken Gewebewucherungen an der Wurzeln. Sie wird von einem Schleimpilz verursacht, der häufig bei hohen Bodentemperaturen mit gleichzeitig starker Feuchte auftritt. Bei einem Befall ist dann das Hochbeet für den Anbau von Rettich und Radieschen für die nächsten fünf Jahre nicht mehr geeignet.
Ebenfalls häufig an Rettich vorkommende Schädlinge sind Erdflöhe und Kohlfliegen. Erdflöhe verhinderst Du durch eine gute Pflege und ein gleichmäßiges Gießen. Denn diese vermehren sich nur in trockener Erde. Kohlfliegen lassen sich von den Rettichen gut mit einem Kulturschutznetz fernhalten.
Wissenswertes zum Fruchtwechsel
Ideal entwickelt sich der Rettich im Hochbeet, wenn Du die Regeln des Fruchtwechsels beachtest. Im Jahr vor und nach der Anzucht von Rettich darf am selben Standort kein anderer Kreuzblütler angebaut werden.
Dazu zählen auch Radieschen, Kohlrabi, Asia Salate und Rucola. Besser ist es sogar, wenn in den vergangenen drei Jahren an der Stelle kein Rettich oder anderer Kreuzblütler angebaut wurde.
Falls Du trotzdem Rettich im Folgejahr anbaust, kann es zu Erkrankungen kommen, was die Ernte ungenießbar machen würde. Krankheiten auf.