Teichzonen

Die unterschiedlichen Teichzonen: 4. Die Tiefwasserzone

Tiefwasserzone im Gartenteich - Anlage, Pflege und Pflanzen

Wie das Wort impliziert, ist diese Teichzone die Tiefste und schließt an der Flachwasserzone an. Ohne Fische genügen 70 bis 80 cm Wassertiefe, mit Fischbesatz werden mindestens 120 cm, besser 150 cm benötigt. Viele Pflanzen brauchen die Tiefwasserzone zum Überwintern ihrer Samen, Rhizome oder Nüsse, damit sie im Folgejahr neu austreiben können.

Bei Fertigteichen gibt es wenig Möglichkeiten der Gestaltung der Tiefwasserzone und sie sind meist zu flach, um Fische darin überwintern zu lassen. Wenn überhaupt, kann nur ein Goldfischteich angelegt werden. Goldfische akzeptieren ein Umsetzen im Herbst ins Aquarium, Koiteiche sind ungeeignet, da Kois nicht im Aquarium überwintern können.

Erheblich individueller kann die Zone mit Teichfolie gestaltet werden. Wie die Tiefwasserzone einfach gebaut werden kann, erfährst du im letzten Beitrag über Teichzonen.

Anlage der Tiefwasserzone

Wer außer Fischen, Molchen oder Fröschen auch wirbellose Tiere in seinem Teich ansiedeln möchte, muss darauf achten, dass der Übergang von der Flachwasserzone sanft abfällt. Schnecken können nicht schwimmen, ziehen sich aber im Winter in den frostfreien Bereich zurück. Dort graben sie sich im Schlamm ein.

Wichtig: Bei der Teichreinigung im Frühjahr mit einem Schlammsauger unbedingt vor dessen Einsatz den Schlamm nach wirbellosen Tieren und Pflanzenknospen absuchen, sonst wird alles vernichtet.

Andererseits müssen Pflanzgefäße gestellt werden können. Und ein steil abfallender Bereich ist für Fische ideal. Die Mindestgröße der Tiefwasserzone bei Fischbesatz beträgt 2 m².

Wie kann das alles geplant werden?

Im Anschluss der Flachwasserzone, gegenüber deines Sitzplatzes, baust du in 100 cm und 120 cm je eine 20 cm breite Ebene ein. Wenn du während des Aushubs der Erde schon daran denkst, sollten die Ebenen ein geringes Gefälle Richtung Tiefwasserzone haben. Dort kannst du alles an Pflanzen in Pflanzgefäßen setzen, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie umkippen oder abrutschen.

Außerdem bieten solche Stufen in der Tiefwasserzone einen Sicherheitsaspekt: Fällt doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Kind in den Teich, hat es die Möglichkeit, über die Stufen wieder rauszukommen. Dabei muss es nicht Schwimmen. So retten Stufen eventuell Leben.

An einer Seite des Teichs beginnt der leicht abfallende Hang von der Uferzone über die Sumpfzone und Flachwasserzone bis zum Grund des Teichs. Schnecken und andere Kriechtiere können problemlos die Ebenen überwinden. Damit sie auch zwischen den Pflanzen der einzelnen Ebenen rumkriechen können, plane diesen Bereich direkt mit einem Übergang zu den Stufen der einzelnen Zonen.

Die beiden Teile des Teichs, die an deinem Sitzplatz und an der zweiten Seite sind, planst du als Steilufer. Damit ist garantiert, dass du allen Lebewesen optimale Bedingungen schaffst. Nicht nur den Tieren, sondern auch Pflanzen können sicher in ihren Pflanztöpfen stehen.

Du hast während des Aushubs vergessen, die beiden Ebenen der Tiefwasserzone schräg Richtung Ufer zu bauen? Kein Problem. Um ein Abrutschen der Pflanzgefäße zu verhindern, kannst du unter die Folie einen Drainageschlauch an der Kante verlegen. Es entsteht ein kleiner Sims, der verhindert, dass die Töpfe umkippen oder im Nirgendwo verschwinden.

Du hast komplett vergessen, kleine Stufen einzubauen? Auch das ist kein Problem. Du kannst mit Backsteinen und Kantensteinen eine Ebene bauen, die Untere doppelt so tief wie benötigt, um darauf die zweite Ebene zu stellen. Diese Variante biete noch einen Vorteil: In den entstehenden Höhlen können sich die Fische verstecken und darunter überwintern.

Diese Varianten sind aufwändiger, deshalb ist es wichtig, sich vor dem Teichbau genau zu informieren und zu planen.

Teichzonen Infografik - Dein Gartenteich besteht aus verschiedenen Zonen - Uferzone, Sumpfzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone

Pflanzen richtig einsetzen

Wie in allen anderen Zonen außer der Uferzone sollten Pflanzen in Pflanzgefäße gesetzt werden, damit sie sich nicht zu stark ausbreiten. Besonders die Nährstoffzehrer breiten sich gerne stark aus und es besteht die Gefahr, dass andere, weniger schnell wachsende Pflanzen, verdrängt werden.

Da einige dieser Pflanzen von Frühjahr bis zum Herbst regelmäßig ausgedünnt werden müssen, ist es sinnvoll, Pflanzkörbe mit Henkel zu verwenden. Daran können die Gefäße einfach rausgehoben und nach dem Beschnitt wieder eingesetzt werden.

Geeignete Pflanzen der Tiefwasserzone

Wie bei den anderen Ebenen auch, gibt es Pflanzen, die sowohl in der Flachwasserzone als auch in der Tiefwasserzone leben können. Einige starke Nährstoffzehrer wie Tannwedel wachsen auf allen Ebenen. Schwimmpflanzen bewegen sich auch über alle Ebenen.

Das schafft die Möglichkeit, Absätze und Stufen im Teich zu kaschieren, die Übergänge sind fließend und mit der Zeit sieht der Gartenteich natürlich gewachsen aus.

Pflanze Pflanzhöhe Wuchshöhe Blütenfarbe
Hornblatt -20 bis -180 cm einige cm* grün
Nadelsimse -20 bis -50 cm 5 bis 15 cm braune Ähren
Schilfrohr 0 bis -60 cm 300 cm braune Rispe
Schwimmendes Laichkraut -10 bis -150 cm einige cm* grüne Ähren
Seekanne -20 bis -80 cm einige cm* gelb
Seerose -20 bis -200 cm einige cm* viele Farben
Tannwedel -10 bis -60 cm 30 cm grün
Tausendblatt -15 bis -150 cm einige cm* weiß
Wasserfeder -10 bis -60 cm einige cm* weiß
Wasserpest -30 bis -180 cm unter Wasser grün
Wasserschlauch -30 bis -60 cm einige cm* gelb
Wasserschraube -30 bis -150 cm unter Wasser grün
Wasserstern -10 bis -100 cm einige cm* grün

* Die Angabe einige cm bezieht sich immer auf die Wuchshöhe über Wasser.

Zusätzlich zu den Pflanzen, die fest am Boden stehen gibt es diverse Schwimmpflanzen, die sich frei im Wasser über alle Zonen hinweg bewegen.

Pflanze Wuchshöhe Blütenfarbe
Froschblatt 5 cm weiß
Krebsschere 15 cm weiß
Muschelblume 5 cm grünlich
Schwimmfarn 5 cm grün
Schwimmlöffel 5 cm weiß

In der Tiefwasserzone ist die Auswahl an unterschiedlichen Pflanzen nicht allzu groß, außer vielleicht bei den Seerosen. Aber genau diese Pflanzen sind sehr wichtig, da sie starke Nährstoffzehrer sind und gleichzeitig viel Sauerstoff erzeugen. Die sorgen für eine optimale Wasserqualität. Der PH-Wert, Phosphat-Wert, Nitrit-Wert, Ammoniak-Wert und Sauerstoffgehalt bleiben im Gleichgewicht. Dadurch wird die Algenbildung verringert und das Wasser bleibt klar. Fische und andere Tiere fühlen sich wohl und bleiben gesund.

Seerosen und Schwimmpflanzen beschatten die Teichoberfläche zum Teil und sorgen dafür, dass das Teichwasser auch im Hochsommer angenehmer Temperaturen behält. Außerdem bieten sie Versteckmöglichkeiten der Teichbewohner vor Fressfeinden.

Beitrag auf Pinterest merken

Die Teichzonen beim eigenen Gartenteich - Die Tiefwasserzone

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert