Die Mentha aquatica – wie die Wasserminze fachbegrifflich heißt – kommt sowohl im sumpfigen Teil des Teiches vor, als auch an feuchten Teichrändern, Wiesen und Mooren. Als Repositionspflanze sollte sie in keinem Teich fehlen. Reposition bedeutet, dass sie Nährstoffe aus dem Teich aufnimmt und in Sauerstoff umwandelt. Deshalb ist sie besonders wertvoll in einem Teich, egal wie groß dieser ist. Veralgen des Teichs ist mit dieser Wasserpflanze reduziert.
Die Wasserminze ist die Urahnin einiger anderer bekannter Minzarten – jeder kennt die Pfefferminze. Ähnlich wie diese hat die Wasserminze Wirkungen auf vielfältige Erkrankungen. Die Minze wird hauptsächlich in Form von Tee verabreicht. Die Wasserminze schmeckt milder als die Pfefferminze und ist deshalb auch für empfindliche Menschen als Heilkraut geeignet. Besonders Kinder mögen ihren dezenten Geschmack. Aber Wichtig: sie ist bei Überdosierung giftig, deshalb sollte sie in Maßen genossen werden. Für Fische hingegen ist sie nicht giftig.
Mit der Wasserminze hat der Hobbygärtner nicht nur eine effektive Reinigungspflanze für seinen Teich, sondern auch eine Heilpflanze, die seiner Familie Gutes tut.
Aussehen der Wasserminze
Für eine Wasserpflanze typisch ist die Staudenwuchsform mit einer Höhe zwischen 15 und 60 cm. Sie wächst einigermaßen aufrecht und bildet viele Ausläufer, im Teich und am umgebenden Ufer. Im Teich wächst sie überirdisch, an Land unter der Erde. Sie blüht von Juli bis Oktober violett oder rosa.
Es gibt weibliche und zwittrige Blüten, wobei die weiblichen Blüten etwas kleiner sind. Die Blütenform ist kugelig, die grüne Blattform länglich oval mit Zacken. Sie duftet minzig und verströmt beim Zerreiben der Blätter einen sehr angenehmen Geruch. Sie dient sowohl als Zierpflanze als auch als Nutzpflanze, was sie attraktiv für Hobbygärtner macht.
Ihre Pollen sind schmackhafte Leckerbissen für Bienen und sonstige Insekten. Insofern leistet diese Wasserpflanze noch einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht im Garten. Sind die Blüten bestäubt worden, bilden sie Früchte, die bei Reife in 4 Teile zerfallen.
Wo fühlt sich die Wasserminze am wohlsten?
Der Vorteil und gleichzeitig der Nachteil dieser Wasserpflanze liegt in ihrem Lebensraum. Sie kann im Wasser bis 10 cm Wassertiefe stehen, sie fühlt sich am Teichrand, in feuchten Wiesen und an Moorrändern ebenso wohl. Da sie sich auch in kalkhaltigem Wasser wohlfühlt, kann sie in einem Teich mit kalkhaltigem Wasser überleben.
Wer sich für die Wasserminze entscheidet, muss damit rechnen, dass sie aus dem Wasser ihre Ausläufer über den Teichrand schickt. Sie wächst schnell und es besteht die Gefahr, dass sie alles überwuchert.
Das sollte aber einen Teichbesitzer nicht abhalten, diese kleine Pflanze in seinen Teich zu setzen. Besonders wer Naturteiche oder Filterteiche anlegen möchte, kommt um Wasserminze nicht herum. Da sie Nährstoffe aus dem Waser filtert und selbst Sauerstoff abgibt, ist sie ideal, um das biologische Gleichgewicht in einem Teich zu erhalten. Ihre liebsten Pflanznachbarn sind Rohrkolben und Seggen. Aber auch Seerosen und Sumpf – Hahnenfuß als Nachbarn bieten einen Hingucker.
Die Wasserminze ist ideal, um sie mit Bachbunge, Mädelsüß, Hechtkraut oder Blutweiderich zu vergesellschaften. Auch in schwimmenden Pflanzgefäßen macht sie sich gut und sorgt so für Schatten im Sommer. Fische können sich unter den Schwimmkörben vor Reihern oder anderen Gefahren verstecken.
In Miniteichen kann sie ebenfalls angesiedelt werden und kann auf diesem Weg auch auf einem Balkon oder einer Terrasse für einen Blickfang und als Nahrung für Bienen und Insekten sorgen.
Der Lebensraum erstreckt sich über ganz Mitteleuropa, Afrika und im östlichen Mittelmeerraum, wobei sie in Höhenlagen ab 1000 m nicht mehr vorzufinden ist. Ihr ist ein halbschattiger bis sonniger Platz im Wasser am liebsten. Sandiger bis lehmiger Boden wird gerne genommen, in kultivierten Teichen sollte die Wasserpflanze wegen ihres Wucherns in Teichtöpfe gesetzt werden.
Sie gilt als nicht gefährdete Pflanze und ist winterhart.
Pflege der Wasserminze
Die Wasserminze ist nicht sehr anspruchsvoll. Wegen ihrer Neigung zu wuchern, sollte sie immer in einen Pflanzkorb gesetzt werden, sonst nimmt sie überhand und verdrängt andere Wasserpflanzen. Geschickterweise wird sie im Frühjahr ausgesetzt, aber sie ist so robust, dass das auch im Sommer und Herbst geschehen kann.
Wegen ihrer Ausläufer muss sie über Wasser regelmäßig zurückgeschnitten werden, im Herbst sollte man auch die Wurzelausläufer kappen. Wenn sie sich am Ufer über Land ausbreiten darf, ist eine unterirdische Begrenzung sinnvoll, damit sie nicht irgendwann den gesamten Garten überwuchert. Auch an Land sollte im Herbst ein kräftiger Rückschnitt erfolgen. Sie ist so robust, dass sie trotzdem wunderbar durch den frostigen Winter kommt.
Zur Vermehrung werden im Herbst einfach die Wurzelballen geteilt. Sie vermehren sich aber auch gut selbst, entweder durch ihre Ausläufer oder durch ihre Früchte.
Die einzigen Schädlinge, die diese Wasserpflanze hat, sind Blattläuse, die in einem ökologisch angelegen Garten jedoch von anderen Nützlingen gefressen werden. Sehr selten kann es zu einem Befall mit Minzrost oder dem Minzkäfer kommen. Dann wird die Pflanze radikal abgefressen.
Exkurs in die Heilkunde
Bei uns bekannt als Heilpflanze ist die Pfefferminze, die eine Weiterentwicklung der Wasserminze ist. Bereits keltische Druiden erkannten die heilsame Wirkung der Minze, auch die Wasserminze wurde schon damals in Form von Schnupftabak oder Tee bei diversen Erkrankungen eingesetzt. Sie ist milder und deshalb bekömmlicher als die Pfefferminze. Besonders Kinder mögen ihren angenehmen, leicht würzigen Geschmack. Kleinkinder sollten den Tee jedoch nicht trinken und im Nasen-Mund-Bereich nicht als Wickel verwenden, es könnte Atemstillstand erfolgen.
Als bekanntestes Einsatzgebiet der Minzen gilt der Verdauungstrakt. Magenkrämpfe, Durchfälle, Völlegefühl, als Treibstoff für die Gallensäfte, bei Brechreiz und Übelkeit kann sie Wunder wirken.
Weniger bekannt ist ihre Wirksamkeit bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen, bei Entzündungen wirkt sie keimtötend, hilft bei Menstruationsbeschwerden, Erkältungskrankheiten und bei allgemeinen Schmerzen.
Die Inhaltsstoffe der Wasserminze sind:
- Ätherische Öle
- Bitterstoffe
- Enzyme
- Gerbstoffe
- Menthofuran
- Limonen
- Pinen
- Menthol
Heutzutage wird weniger der Schnupftabak als die Blätter und Blüten für Heiltees verwendet. Kurz vor der Blüte wird gesammelt und getrocknet. In 250 ml kochendes Wasser 2 Teelöffel getrocknete Minze geben, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen danach. Aber Vorsicht: Bei Überdosierung drohen Übelkeit und Erbrechen. Bei Kleinkindern gilt: nicht im Bereich Nase und Mund einsetzen.
Der Tee Sud wird entweder getrunken oder äußerlich in Form von Kompressen, Waschungen und Bädern genutzt. Die Pflanze kann auch roh ausgepresst werden und das Öl für Einreibungen verwendet werden. Rohe, zu Brei zerriebene Blätter auf Insektenstiche helfen gegen Juckreiz und Schwellungen.
Der kluge Gärtner merkt, dass es viele Vorteile hat, die Wasserminze in seinem Teich anzusiedeln. Er hat nicht nur was fürs Auge, sondern auch eine hilfreiche Hausapotheke.