Angesichts steigender Mietpreise und niedriger Zinsen entscheiden sich viele Menschen dazu, selbst zu bauen. Eine aufregende Entscheidung, die großen organisatorischen Aufwand nach sich zieht. So groß die Freude auf das Eigenheim auch sein mag: Es ist wichtig, sich von Anfang an gut abzusichern.
Am besten beginnt man bereits, noch bevor der erste Stein gesetzt worden ist damit, sich mit den nötigen Versicherungen beim Hausbau auseinanderzusetzen. Wer sich nicht um einen ausreichenden Versicherungsschutz kümmert, riskiert, im Schadensfall auf den Kosten sitzen zu bleiben. Und: Einige Versicherungen sind beim Hausbau sogar verpflichtend!
Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Versicherungen beim Hausbau vor, sodass du vom ersten Spatenstich bis zum Abschluss deines Projektes auf der sicheren Seite bist.
Versicherungen beim Hausbau – Absicherung vom Hausbau
Während eines Hausbau kann eine Menge passieren, was die Fertigstellung des Baus verhindern kann. Deshalb gehen wir nachfolgend auf die Versicherungen ein, die dich hiervor beschützen sollen.
Zusätzlich kann es im Falle eines Rechtsstreites sinnvoll sein, eine Bauherren Rechtsschutz Versicherung abzuschließen. Die Bauherren Rechtsschutz Versicherung zahlt dann mögliche Anwaltskosten, Zeugen und Gerichtskosten.
Bauleistungsversicherung zur Absicherung des Rohbaus
Nicht immer läuft der Hausbau so ab, wie man es geplant hat. Manchmal sorgen Stürme oder Hochwasser dafür, dass der Rohbau beschädigt wird und der Bau sich dadurch in die Länge zieht. Oder es gibt Schäden durch Vandalismus, die beseitigt werden müssen, bevor man mit dem Bau fortfahren kann. In all diesen Fällen greift eine Bauleistungsversicherung.
Was ist versichert und was nicht?
Diese Hausbau Versicherung ersetzt Schäden, die durch Unwetter, Vandalismus oder andere unvorhersehbare Situationen entstanden sind. Auch Schäden durch fahrlässiges Handeln von Bauarbeitern ist durch diese Versicherung abgedeckt, ebenso wie Konstruktions- und Materialfehler.
Witterungsschäden, beispielsweise bei Frost, sind allerdings nicht in der Bauleistungsversicherung enthalten. Ebenso zahlt die Versicherung nicht, wenn das Bauunternehmen insolvent geht und infolgedessen der Bau nicht fertig gestellt werden kann. Auch Schäden durch Brände, Blitzschlag oder Explosionen sind ausgenommen, in diesen Fällen greift allerdings die Feuerrohbauversicherung (siehe weiter unten).
Viele Versicherungen beim Hausbau bieten es an, den Versicherungsschutz zusätzlich auf Diebstahl auszuweiten. In diesem Fall ist allerdings nur Material versichert, das bereits fest verbaut wurde. Dies betrifft also zum Beispiel Waschbecken, Heizungen oder Fenster. Bei Gegenständen und Baustoffen, die frei herumliegen, greift der Diebstahlschutz leider nicht.
Wie hoch sind die Kosten?
Wie bei fast allen Versicherungen beim Hausbau, richtet sich der Preis der Bauleistungsversicherung nach Höhe der Bausumme. Unter Bausumme versteht man den Preis aller Leistungen, die im Zusammenhang mit dem Hausbau entstehen. Beträgt die Bausumme etwa 250.000 Euro, sind Bauleistungsversicherungen bereits für einen einmalig gezahlten Betrag von etwa 300 Euro erhältlich. Bei höheren Baukosten von 300.000 Euro erhöht sich der Betrag meist um etwa 50 Euro.
Abgeschlossen wird die Versicherungen beim Hausbau zum Baubeginn. Hierbei wird die Bausumme zunächst geschätzt – nicht immer kann man zweifelsfrei vorab sagen, wie teuer das Bauvorhaben letztendlich wird (Hinweis in eigener Sache: Probiere doch mal die Baukostenaufstellung mit POCASIO, unserer eigenen Software für Bauherren). Bei Abschluss des Bauprojektes rechnet man die Versicherung schließlich über die tatsächliche Bausumme ab. Hast du zu viel gezahlt, weil du die Bausumme zu hoch geschätzt hast, bekommst du diese Beiträge nach Abschluss wieder zurückgezahlt. So macht es Sinn, die Bausumme lieber etwas zu hoch als zu niedrig anzugeben – umso weniger Geld musst du anschließend nachzahlen.
Wann schließt man sie ab?
Die Bauleistungsversicherung wird in der Regel erst benötigt, wenn der Bau beginnt. Ein leeres Baugrundstück muss zunächst nicht versichert werden, da dort kein Werkzeug oder Material gelagert wird, welches beschädigt werden könnte.
Änderungen, die während des Bauvorhabens auftreten – beispielsweise, wenn der Bau teurer wird oder länger dauert als geplant – sollten dem Versicherer unverzüglich mitgeteilt werden. Stellt sich erst nach Eintritt eines Schadens heraus, dass die Bausumme höher war als gemeldet, kann es passieren, dass der Versicherer die Leistungen kürzt.
Eine Verlängerung des Versicherungsschutzes ist dann zu beantragen, wenn sich die Versicherungsdauer in die Länge zieht und du weiterhin den vollen Versicherungsschutz in Anspruch nehmen möchtest.
Bauherrenhaftpflichtversicherung
Auf einer Baustelle kann es immer passieren, dass unbeabsichtigte Schäden auftreten. Beispielsweise wenn ein Baugerüst umstürzt, herabfallendes Werkzeug parkende Autos beschädigt oder Passanten verletzt verletzt werden.
Natürlich hofft man stets, von derartigen Unfällen verschont zu bleiben. Dennoch sollten sich Bauherren darüber im Klaren sein, dass sie diejenigen sind, die für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich sind. Wenn du dir also Gedanken darüber machst, welche Versicherungen beim Hausbau überflüssig sind: Diese ist es definitiv nicht! Du bist auch dann für die Sicherheit zuständig, wenn Fremdfirmen mit dem Bau beauftragt worden sind. All diese Gefahren sollten daher durch eine Bauherrenhaftpflichtversicherung abgesichert werden.
Bei einer guten Privathaftpflichtversicherung ist das Bauherrenrisiko in der Regel mit abgedeckt. So ist es sinnvoll, zunächst den Schutz der bereits bestehenden Haftpflichtversicherung zu überprüfen, um in Bezug auf die Bauherrenversicherung Kosten zu sparen. Ist das Bauherrenrisiko tatsächlich bereits Teil der Police, ist es wichtig, herauszufinden, welche Schadenshöhe dabei abgesichert ist. Bei Umbauten am Haus mit einer Bausumme von 50.000 bis 100.000 Euro kann die private Haftpflichtversicherung beispielsweise manchmal schon ausreichend. Bei einer zu niedrigen Versicherungssumme ist es möglich, eine neue Hausbau Versicherung abzuschließen oder die Summe der Bauherrenversicherung nachträglich zu erhöhen.
Wann schließt man sie ab und was kostet sie?
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung sollte auf jeden Fall vor Baubeginn abgeschlossen werden. Der Bauherr haftet nämlich bereits mit Abschluss eines Vertrages mit einem Architekten oder einer Baufirma – auch wenn der Bau an sich noch gar nicht begonnen hat.
Die Versicherung ist dann nach dem Abschließen bis zum Ende der Bauarbeiten oder – je nach Versicherer – bis zwei oder drei Jahre danach noch gültig. Die Kosten für die Bauherrenversicherung variieren dabei je nach Anbieter und richten sich hauptsächlich nach der gewünschten Versicherungssumme und/oder der Bausumme. Bei einer Bausumme von beispielsweise 300.000 Euro kann man mit Kosten von etwa 300 Euro rechnen.
Die meisten Versicherer haben als Untergrenze eine Versicherungssumme von drei Millionen Euro für Sach- und Personenschäden. Niedriger sollte die Versicherungssumme nicht sein. Möchten Bauherren den Hausbau in Eigenregie, also ohne die Beauftragung von Fremdfirmen angehen, sind die Kosten für die Bauherrenversicherung oft noch einmal deutlich höher. Das hat den Hintergrund, dass statistisch gesehen mehr Unfälle passieren, wenn man als Privatperson den Bau angeht, als wenn professionelle Firmen die Arbeit übernehmen.
Was ist für gewöhnlich nicht versichert?
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die Bauherrenhaftpflichtversicherung nicht zahlt. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn ein Arbeiter Ansprüche gegen den Bauherren stellt, beispielsweise aufgrund eines Arbeitsunfalles. In diesem Fall ist die gesetzliche Unfallversicherung zuständig. Ebenfalls nicht versichert sind Schäden, die Angehörige erleiden, die sich auf der Baustelle aufhalten.
Wenn der Bauherr den gesamten Bau ohne Architekten und ohne Baufirma plant, sondern alles selbst machen möchte, ist es in der Regel nicht möglich, eine Bauherrenversicherung abzuschließen. Viele Anbieter von Versicherungen beim Hausbau haben es als Grundbedingung, dass eine entsprechende Firma beauftragt wird.
Feuerrohbauversicherung und Wohngebäudeversicherung
Die Feuerrohbauversicherung sichert Schäden ab, die durch Blitzschlag, Brände oder Explosionen während der Bauphase entstehen können. Sie kann in der Regel kostenlos zusammen mit einer Wohngebäudeversicherung abgeschlossen werden.
Eine Wohngebäudeversicherung sichert sämtliche Sachschäden ab, die an einem Haus entstehen können und sollte deshalb grundsätzlich von jedem Eigenheimbesitzer abgeschlossen werden. So greifen diese beiden Versicherungen beim Hausbau perfekt ineinander: Du kannst die Wohngebäudeversicherung bei Baubeginn zunächst als Feuerrohbauversicherung abschließen. Ist das Haus dann fertig, wandelt sich die Feuerrohbauversicherung in eine normale Wohngebäudeversicherung um und ist auch dann erst beitragspflichtig.
Was ist versichert?
Wie die Bauleistungsversicherung deckt auch die Feuerrohbauversicherung Schäden ab, die während des Bauens entstehen. Es ist nicht nur für das gute Gefühl wichtig, solche Versicherungen beim Hausbau zu besitzen: Viele Banken vergeben gar keinen Kredit für ein Bauvorhaben, das nicht ausreichend versichert ist.
Dabei deckt diese Hausbau Versicherung nicht nur Schäden ab, die durch einen Brand oder einen Blitzeinschlag selbst entstehen. Auch Folgeschäden durch das Löschwasser oder durch die Rauchentwicklung werden als Teil der Police von dieser Versicherung übernommen. Neben dem Rohbau selbst sind auch sämtliche Baumaterialien versichert, die möglicherweise Schaden nehmen können. Auch Abrissmaßnahmen, die in Folge eines Brandes durchgeführt werden müssen, gehören zu den Leistungen, die übernommen werden.
Manche Versicherungen beim Hausbau schließen neben dem Feuer noch andere Elementarschäden mit ein, wie beispielsweise Hagel oder Sturm. Allerdings ist es so, dass die Produkte, die auf dem Markt erhältlich sind, sich teilweise stark unterscheiden. Deswegen macht es immer Sinn, sich die Zeit zu nehmen, um Preise zu vergleichen und genau zu untersuchen, welche Leistungen von der Versicherung letztendlich übernommen werden.
Wie hoch sind die Kosten?
Wie bereits beschrieben, ist es meist so, dass die Feuerrohbauversicherung, die zusammen mit der Wohngebäudeversicherung abgeschlossen wird, keine zusätzlichen Kosten verursacht. Wird die Feuerversicherung einzeln abgeschlossen, hängt der konkrete Beitrag, der gezahlt werden muss, von den Kosten des gesamten Bauprojektes und der Laufzeit der Versicherung ab. Diese gilt in der Regel für 24 Monate. Es gibt jedoch auch Versicherungen beim Hausbau, die nur 6 oder 12 Monate lang gültig sind. Die Feuerrohbauversicherung wird meist als einmaliger Versicherungsbeitrag von etwa 100 Euro fällig.
Die Wohngebäudeversicherung, die nach dem Einzug greift, deckt meist ein noch größeres Spektrum an möglichen Schäden ab. So bezieht sie neben den Schäden durch Feuer und Explosionen auch Hagel, Leitungswasser, Sturm, Glasbruch, Überspannung oder Überschwemmungen mit ein. Eine Wohngebäudeversicherung hat keine begrenzte Laufzeit. Sie ist so lange nötig, wie du ein Haus besitzt.
Ausgenommen von dieser Hausbau Versicherung sind Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit geschehen, beispielsweise wenn man Kerzen brennen lässt, die einen Großbrand verursachen. Der genaue Jahresbeitrag berechnet sich hierbei nach verschiedenen Faktoren. Insbesondere kommt es auf die Lage, die Bausubstanz und die Ausstattung einer Immobilie an. So kann man mit Jahresbeiträgen zwischen 200 und 600 Euro rechnen.
Bauhelfer-Unfallversicherung
Eine Baustelle ist ein Ort, an dem es schnell zu Unfällen kommt: Bauarbeiter können vom Gebäude fallen, über herumliegende Gegenstände stolpern oder von herabfallenden Ziegeln getroffen werden. Werden die Bauarbeiten von einer Firma übernommen, sind die Arbeiter bereits über die Gewerkschaft versichert. Was ist allerdings mit Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten, die auf der Baustelle helfen und sich gleichermaßen den Gefahren aussetzen? Für deren Schutz wird eine Bauhelfer-Unfallversicherung benötigt.
Grundsätzlich müssen alle Bauhelfer über die Berufsgenossenschaft Bau (BauBG) gemeldet und über diese gesetzlich versichert werden. Wird dies nicht gemacht, drohen Strafen von bis zu 2.500 Euro. Dieser Schutz bietet jedoch nur eine Basisabsicherung. Gegen schwerere Unfälle, die zur Invalidität führen, ist man damit nicht abgesichert. Diese Lücke, die entsteht, wird durch eine private Bauhelfer-Unfallversicherung ausgeglichen. Dabei ist zu beachten, dass Bauherren selbst und deren Ehepartner nicht automatisch über die Bauhelfer-Versicherung abgesichert sind. Sie müssen sich zusätzlich privat absichern, wenn sie es denn möchten.
Was ist versichert?
Über die private Bauhelfer-Versicherung sind sämtliche Arten von Unfällen abgesichert, die auf einer Baustelle passieren können. Aus diesem Grund kann man sie auch wie eine Art “Unfallversicherung für den Hausbau” verstehen. Falls es durch einen Unfall zur Invalidität oder gar zum Tod eines Bauhelfers kommt, leistet die Bauhelfer-Unfallversicherung darüber hinaus Kapitalzahlungen. Viele Anbieter von Versicherungen beim Hausbau bieten außerdem die Möglichkeit an, zusätzlich Krankenhaustagegeld oder Bergungskosten abzudecken.
Für Bauherren ist es wichtig, zu überprüfen, ob die Versicherungssumme ausreichend hoch ist. Da sie für alle Bauhelfer zusammen gilt, kann sie sich drastisch erhöhen, wenn die Zahl der Bauhelfer erhöht wird. Wurde beispielsweise eine Versicherungssumme von 300.000 Euro vereinbart und es sind 30 Helfer beschäftigt, wäre jeder Helfer nur noch mit 10.000 Euro abgesichert.
Wie hoch sind die Kosten?
Was die Kosten der Bauhelfer-Versicherung angeht, so hängen diese vom Umfang der Versicherungsleistung sowie der Anzahl der Helfer ab. Die konkrete Arbeitszeit, die ein bestimmter Helfer auf deiner Baustelle verbringt, spielt dabei keine Rolle. In der Regel wird ein Pauschalbetrag pro Bauhelfer bezahlt. Normalerweise gilt der Versicherungsschutz für ein Jahr: Sollte das Bauvorhaben längere Zeit in Anspruch nehmen, muss er entsprechend verlängert werden.
Als Richtwert kannst Du mit Kosten von 30 bis 80 Euro je Bauhelfer rechnen.
Wieso schließt man diese Hausbau Versicherung ab?
Bisweilen kommt es vor, dass Bauherren es versäumen, eine Bauhelfer-Versicherung abzuschließen, da sie davon ausgehen, dass schon alles gutgehen wird. Bei der Frage, wie beim Hausbau welche Versicherungen wichtig sind, fällt diese manchmal hinten unter. Dies ist jedoch äußerst fahrlässig. Insbesondere Laien laufen auf einer Baustelle immer Gefahr, sich zu verletzen. So passieren jedes Jahr etwa 100.000 Unfälle auf Baustellen.
Die Kosten, die dabei entstehen, sind enorm. So muss der Bauherr im Falle eines schweren Unfalles sämtliche Kosten für Krankenhausaufenthalte und Reha tragen. Wird der Bauhelfer zum Invalide, kommen zusätzliche Kosten für einen möglichen behindertengerechten Umbau der Wohnung dazu. Wird es ihm unmöglich, seinem Beruf nachzugehen, zieht dies regelmäßige weitere Zahlungen nach sich, die sich auf über 500.000 Euro berufen können. Dieses Risiko sollten Bauherren keineswegs eingehen.
Es ist schlimm genug, wenn sich jemand auf einer Baustelle schwer verletzt. Man sollte sich keine zusätzlichen Sorgen um die Finanzierung von Krankenhausaufenthalten aufladen.
Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung
Die Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung ist eine Art Haftpflichtversicherung für dein Haus: Sie kommt dann zum Tragen, wenn Schäden auftreten, die vom Haus ausgehen. Diese Versicherung wird notwendig, wenn du deine Immobilie vermietest oder anderweitig an andere überlässt.
Sofern du in deinem Haus selbst wohnst, ist dieses bereits über deine eigene Haftpflichtversicherung abgesichert. Manche Haftpflichtversicherungen bieten auch einen ausreichenden Schutz für Haus- und Grundbesitz. Bevor du neue Versicherungen beim Hausbau abschließt, ist es daher sinnvoll, deine private Haftpflichtversicherung einmal zu überprüfen und in Erfahrung zu bringen, inwieweit der Schutz möglicherweise schon ausreichend ist.
Wofür ist diese Versicherung?
Als Eigentümer bist du verpflichtet, sicherzustellen, dass sich niemand in deinem Haus oder auf deinem Grundstück verletzt. Eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung deckt sowohl Sach-, als auch Personenschäden ab. Außerdem enthält sie einen passiven Rechtsschutz. Das bedeutet, dass sie Ansprüche prüft, die jemand dir gegenüber geltend machen möchte. Zusätzlich kannst du eine Bauherren Rechtsschutz Versicherung abschließen. Allerdings wirst du durch keine dieser Versicherungen von deiner Sorgfaltspflicht entbunden.
Schäden, die durch grob fahrlässiges Verhalten entstehen – beispielsweise, wenn du eine Gefahrenquelle am Haus für mehrere Monate nicht beseitig hast – werden von der Versicherung nicht übernommen. So musst du beispielsweise dafür Sorge tragen, dass im Winter bei Glatteis gestreut wird.
Die Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung lohnt sich für jeden, der über Haus und Grund verfügt. Solide Versicherungen beim Hausbau gibt es bereits für weit unter 100 Euro jährlich. Falls du dein Haus vermietest, kannst du diese Kosten außerdem mit der Betriebskostenabrechnung an deine Mieter weitergeben.
Versicherungen beim Hausbau – Absicherung der Baufinanzierung
Neben dem eigentlichen Hausbau gilt es auch, die Baufinanzierung abzusichern. Für uns war dabei vor allem die Risikolebensversicherung wichtig, damit die Finanzierung auch dann abgesichert ist, wenn einem von uns beiden etwas passiert.
Nachfolgendgehen wir auf die wichtigsten Versicherungen ein, mit denen Du die Baufinanzierung absicherst.
Baufertigstellungsversicherung
Wenn das Bauunternehmen während der Bauphase Insolvenz anmelden muss, ist das für alle Beteiligten schwierig. Dem Bauherren, der sein Bauprojekt nun nicht rechtzeitig fertigstellen kann, entsteht ein teilweise großer finanzieller Mehraufwand. Dieser kommt zum einen daher zustande, dass nun ein weiteres Unternehmen beauftragt werden muss, um das Bauvorhaben fortzuführen. Zum anderen kostet jeder Tag Geld, an dem die Baustelle stillliegt. Für die Beilegung eines möglichen Rechtsstreites kann sich eine Bauherren Rechtsschutz Versicherung lohnen. Damit es gar nicht erst dazu kommt, kann eine Baufertigkeitsversicherung vom Bauunternehmer abgeschlossen und anschließend dem Bauherren vorgelegt werden.
Es wird bei dieser Hausbau Versicherung zwischen drei Formen der Baufertigkeitsversicherung unterschieden: Der Ausführungs-, der Gewährleistungs- und der Vertragserfüllungsbürgschaft:
- Die Ausführungsbürgschaft sichert den Bauherren gegen Insolvenz des Bauunternehmens während der Bauzeit ab.
- Die Gewährleistungsbürgschaft tritt in Kraft bei Schäden, die bis zu fünf Jahre nach dem Bauende auftreten.
- Die Vertragserfüllungsbürgschaft ist eine Kombination aus den ersten beiden Versicherungen.
Eine mögliche Alternative zur Baufertigstellungsversicherung ist die Bankbürgschaft. Soweit Bedingungen und Bürgschaftssummen identisch sind, spielt es eigentlich für den Bauherren keine Rolle, ob eine Versicherung oder eine Bank hinter der Bürgschaft steht. Da der Bauherr diese Versicherung beim Hausbau oder die Bürgschaft allerdings nicht selbst abschließt, sollte er stets beim Bauunternehmen nach den konkreten Inhalten und Vereinbarungen der Bürgschaft fragen.
Risikolebensversicherung
Eine Risikolebensversicherung hat es insbesondere zum Ziel, die nahen Angehörigen im eigenen Todesfall finanziell abzusichern. Die Hinterbliebenen erhalten dann eine bestimmte Summe, die ihnen helfen kann, weiterhin ihre finanziellen Angelegenheiten gut regeln zu können. Im Falle eines Hausbaus, der noch nicht abgeschlossen ist, macht diese Versicherung Sinn – insbesondere dann, wenn du als Bauherr der Alleinverdiener bist.
Die Risikolebensversicherung wird umso wichtiger, je höher die finanziellen Verpflichtungen sind und je größer der finanzielle Schaden durch den Wegfall des Einkommens ist. Die vorher vereinbarte Todessumme, die den Hinterbliebenen ausgezahlt wird, kann in der ohnehin schon schwierigen emotionalen Situation dabei helfen, zumindest die finanzielle Situation zu entspannen.
Wenn man darüber nachdenkt, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, macht es Sinn, dies so früh wie möglich im Leben zu tun. Der Preis für die Versicherung hängt nämlich unter anderem vom Gesundheitszustand der versicherten Person ab – und jüngere Menschen sind in der Regel gesünder. Außerdem zahlen Raucher einen höheren Preis, ebenso wie Menschen, die besonders riskanten Hobbies nachgehen, bei denen das Verletzungs- oder Todesrisiko deutlich erhöht ist.
Zum anderen hängt der Preis auch von der ausgewählten Versicherungssumme ab. Um diese einzuschätzen, sagt man, man solle drei bis fünf Brutto-Jahresgehälter nehmen und zusätzlich die Höhe finanzieller Verpflichtungen addieren. Eine gute Risikolebensversicherung gibt es meist für zwischen 100 und 300 Euro pro Jahr. Vor allem im Falle eines Hausbaus, bei dem man sich meist auf Jahre und Jahrzehnte verschuldet, macht es Sinn, über diese Versicherung nachzudenken. Wir selber haben beispielsweise die Kreditsumme über eine Risikolebensversicherung abgesichert, damit das Haus im Todesfall nicht verkauft werden muss.
Auch wenn es unangenehm ist, über den eigenen Tod nachzudenken: Frage dich, ob deine Hinterbliebenen in deinem Todesfall finanziell über die Runden kämen. Für den Fall, dass Paare gemeinsam ihren Lebensunterhalt bestreiten, können sie sich gegenseitig absichern. Dies nennt man dann “verbundene Leben”. Stirbt einer der Partner, erhält dann der andere das Geld aus der Versicherung. Problematisch ist es allerdings möglicherweise, dass die Versicherungssumme nur einmal ausgezahlt wird. Stirbt beispielsweise erst der eine Partner und der andere dann einige Jahre später, haben beispielsweise Kinder keinen Versicherungsschutz mehr.
Außerdem gibt es Fälle, in denen die Risikolebensversicherung nicht zahlt. Dies ist zum einen der Fall, wenn beim Abschluss der Versicherung fehlerhafte Angaben gemacht wurden und sich später herausstellt, dass zum Beispiel ein gefahrenreiches Hobby oder eine Vorerkrankung nicht genannt wurde, um niedrigere Beiträge zu erwirken. Zum anderen wird die Auszahlung verweigert, wenn die versicherte Person in den ersten drei Jahren nach Abschluss Suizid begeht oder aber gewaltsam durch eine bezugsberechtigte Person zu Tode kommt.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Es kann immer Gründe geben, aus denen man seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann: Unfälle, körperliche oder psychische Erkrankungen zum Beispiel. Für den Fall, dass du – warum auch immer – in deinem aktuellen Beruf nicht mehr arbeiten kannst, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung dir eine monatliche Rente. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn du von deinem beruflichen Einkommen angewiesen bist und andernfalls beispielsweise deinen Hauskredit nicht mehr abbezahlen könntest. Und diese Situation ist keinesfalls selten:
Jeder Vierte wird im Laufe seines Lebens zumindest zeitweise berufsunfähig. Es gibt in diesem Fall zwar eine staatliche Absicherung, diese reicht jedoch in der Regel nicht aus, um den aktuellen Lebensstandard zu halten. Die Rente bekommst du übrigens bereits, wenn du 50 Prozent berufsunfähig bist, also mindestens die Hälfte deiner Leistungsfähigkeit verloren hast. Ob man noch einen anderen Beruf ausüben könnte, spielt dabei keine Rolle.
Obgleich die BU-Versicherung den besten Schutz zur Absicherung deiner Arbeitskraft bietet, ist sie nicht ganz günstig. Die Frage ist also weniger, ob sie nützlich wäre – die Antwort ist in den meisten Fällen ganz klar ja – sondern, ob du sie dir auf lange Sicht leisten kannst und willst. Außerdem macht es finanziell auch bei dieser Versicherung Sinn, sie so früh wie möglich abzuschließen. Auch bei der BU-Versicherung werden nämlich Gesundheitsfragen ausgefüllt, die beeinflussen, wie hoch die Beiträge letztendlich sind.
Ein weiterer Faktor ist der Beruf: Wer beispielsweise hart körperlich arbeiten muss, hat ein größeres Risiko, berufsunfähig zu werden als jemand, der überwiegend am Schreibtisch sitzt. Auch riskante Hobbies können die Kosten in die Höhe treiben. In der Regel liegen die monatlichen Beitragszahlungen letztendlich zwischen 50 und 300 Euro. Eine gute Gesundheit zahlt sich hier aus! Auch bei dieser Versicherung sollte es dennoch keine Option sein, Gesundheitsfragen falsch zu beantworten. In diesem Fall kann es nämlich passieren, dass der Versicherer im Leistungsfall genau nachforscht und schlimmstenfalls nicht zahlt.