Wir haben uns bei unserem Hausbau relativ früh entschieden, dass wir ein “normales” Einfamilienhaus bauen möchten. Da die verschiedenen Dachformen zum Großteil vom gewählten Haustyp anhängen, waren viele Dachformen bei uns kein Thema, die Wahl fiel letztlich zwischen dem Satteldach und einem Krüppelwalmdach.
Und da waren wir uns schnell einig, dass wir das Krüppelwalmdach nicht haben wollten, das gefiel uns einfach nicht. Deshalb haben wir uns ganz klassisch für das Satteldach entschieden.
Der Dachstuhl kommt
Nachdem die Betondecke geliefert und montiert wurde, konnte nach dem Austrocknen mit dem Dachstuhl begonnen werden.
Der Dachstuhl bildet den tragenden Teil vom Dach und wird vom Zimmereigewerk aus Holz gebaut. Der Dachüberstand betrug im Standard an der Längsseite (Traufe) 50cm, an der Giebelseite 25 cm, die Dachneigung lag bei 45°.
Die Kniestockhöhe (Drempel) beträgt normalerweise 70cm, je nach Fußbodenaufbau sind das real um die 50cm. Das ist die Höhe, ab der im Inneren der Räume die Dachschräge anfängt. Wir haben dies geändert und den Drempel auf 1m statt der 70cm geändert. In den Räumen hat dies den Effekt, dass die Dachschräge nicht bei 50cm, sondern erst bei 80cm anfängt, so dass wir an die Wände nun auch ein Sideboard oder ähnliches stellen können.
Diese Änderung erhöht zwar die Hausbau Kosten um ein paar tausend Euro, der Platzgewinn ist aber enorm! Gleichzeitig ändert sich übrigens auch die Dachneigung von 45° auf 48° und unser Dachüberstand beträgt heute 80cm, statt der 50cm.
Außenwände im Obergeschoss
Nachdem die gesamte Holzkonstruktion stand, wurden die Außenwände im Obergeschoss gemauert. Die Außenwände bestehen bei uns aus 17,5 cm Porenbeton, dazu kommen dann später die Mineralfaserdämmung und das Verblendmauerwerk.
Dachlattung und Unterdeckbahn
Wenn die Außenwände fertig gemauert sind, wird damit begonnen, das Dach zu schließen. Hierfür wird zunächst die Unterdeckbahn verlegt, die dann mit der Konterlattung montiert wird. Die Konterlattung verläuft auf den großen Holzbalken und sorgt so dafür, dass dahinter Luft zirkulieren kann.
Dämmung
Der nächste Schritt ist dann die Dämmung vom Dach. Streng genommen aber nicht nur vom Dach, sondern gleichzeitig wird natürlich das gesamte Obergeschoss inklusive Dachboden gedämmt.
Hierfür kam bei uns 24 cm Mineralfaserdämmung (WLS 035) zum Einsatz, zum Dachboden hin zusätzlich eine Dampfbremsfolie, auf die später die Gipskartonplatten aufgebracht werden.
Die Dachpfannen kommen
Der letzte Schritt ist dann richtig cool, weil man das erste Mal ein richtiges Haus erkennen kann 🙂 Die Dacheindeckung beginnt, in unserem Fall mit Harzer Pfannen in Anthrazit.
Dachentwässerung
Sobald es regnet und schneit, benötigt man logischerweise eine Entwässerung vom Dach. In unserem Fall erfolgt dies ganz klassisch über halbrunde Titan-Zink Dachrinnen inklusive zwei Fallrohren, je Gebäudelängsseite eines.
Die Fallrohre führen bei uns beide in die Regenwasserleitungen und wurden durch unseren Tiefbauer angeschlossen, als wir die Hausanschlüsse verlegt haben.
Kehlbalkendach – beliebtes Dach für Einzel- und Reihenhäuser
Wir haben ein sogenanntes Kehlbalkendach, welches heute eine der beliebtesten Dachbauformen bei Einzel- und Reihenhäusern ist. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des einfachen Sparrendachs. Bei den Kehlbalkendächern werden zwischen die Sparren quer verlaufende Balken eingezogen, womit die Stabilität des Dachs erhöht wird.
Äußerlich ist das Dach nicht vom dreieckigen Sparrendach zu unterscheiden. Es handelt sich um einen Dreieckaufbau, dessen Sparren zur Mitte spitz als First zusammenlaufen. Vielfach mit Gauben versehen, können Sie diese Dächer überall in Deutschland in großer Anzahl entdecken.
Kehlbalken ermöglichen größere Spannweiten
Die Bauweise Kehlbalkendach hat den Vorteil, dass sich die Konstruktion auch für größere Spannweiten bei den Dächern sehr gut eignet. Üblich ist der Einzug von Kehlbalken ins Sparrendach, wenn die Sparren länger als 4,50 m sind. Durch die zusätzliche Stabilisierung bieten die Dächer hohe Sicherheit, zusätzliche Stabilisierungen können durch den Einzug von Pfetten erreicht werden. Die Senkrechtträger verhindern Verschiebungen.
Danke für euren tollen Blog und den Einblick!
Mein Mann und ich wollen ein Haus bauen lassen, da wir gerne etwas eigenes besitzen wollen. Gerade stehen wir am Anfang der Planung. Momentan planen wir das Dach. Einen Dachdecker haben wir schon gefunden.
Grüße
Nadine
Danke, dass ihr uns an dem Bau eures Dachstuhls habt teilhaben lassen. Für eine Reparatur am Dach unseres Hauses bin ich selbst gerade auf der Suche nach einem Dachdecker. Ich finde, solche Arbeiten sollte man auf jeden Fall den Profis überlassen.