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Unkraut im Rasen erfolgreich bekämpfen und entfernen

Unkraut im Rasen

Wer in seinem Rasen kein Unkraut möchte, der wird beim Anblick von Spitzwegerich, Weißklee, Löwenzahn, Gundermann und Co. verzweifeln. Was die Insekten und Bienen freut, stört den Menschen sehr. Zum Glück gibt es einige einfache Methoden, mit denen ein schöner englischer Rasen bestimmt gelingt.

Doch zunächst einmal: Warum entsteht eigentlich Unkraut im Rasen?

Ursachen für Unkräuter im Rasen

Zu den häufigsten Ursachen von Rasenunkraut gehört ein Nährstoffmangel im Gartenboden. Was viele nicht wissen: Ein schön gepflegter Rasen braucht für ein gesundes und dichtes Wachstum im Vergleich zu den Unkrautpflanzen deutlich mehr Nährstoffe. Sobald diese nicht mehr ausreichend vorhanden sind, entstehen Lücken im Rasen, die den genügsameren Unkräutern Platz bieten. Und davon gibt es viele. Wusstest du, dass es an die 1.000 verschiedene Pflanzenarten gibt, die als Unkraut bezeichnet werden?

Neben dem Nährstoffmangel kann auch minderwertiges Rasengut eine Ursache für das Wachstum von Unkraut sein. Kaufe daher keine Billigmischungen. Zwar wachsen sie schnell, aber meist bilden sie keine dichten Grasnarben aus. Dichte Grasnarben sind jedoch wichtig, um den Unkräutern wenig Raum zu geben.

Des Weiteren begünstigen gute Lichtverhältnisse das Wachstum von Unkräutern. Aus diesem Grund sollten die Gräser niemals zu kurz geschnitten werden. Ein Rasenschnitt von mindestens vier Zentimetern Länge bietet ausreichend Schatten auf der Bodenoberfläche, was wiederum die Keimung von Unkraut verhindert. 

Wenn das Unkraut trotzdem die Oberhand im Garten gewinnt, geht es an das Entfernen. Dafür solltest du zunächst aber einmal wissen, welches Unkraut da im Rasen wächst und wie es sich ausbreitet.

Unkraut im Rasen bestimmen: Welche Unkraut-Arten gibt es und wie breiten sie sich so schnell aus?

Unkraut im Rasen kann sich auf verschiedene Arten vermehren und ausbreiten – abhängig von der jeweiligen Unkrautsorte. 

  1. Samenunkräuter: Zu dieser Gruppe gehören Unkräuter wie Ehrenpreis, Springkraut, Gänsefuß und Vogelmiere. Samenunkräuter setzen Samen frei, die durch den Wind, Tiere oder auch durch mitgebrachten Mutterboden auf die Rasenfläche gelangen. Einige Samenunkräuter keimen bereits bei niedrigen Temperaturen und können innerhalb weniger Wochen nach der Keimung blühen und sich weiter ausbreiten.
  2. Oberirdisch kriechende Unkräuter: Hierzu gehören Gundermann, Kleearten und Sauerklee. Sie bilden lange Ausläufer und bedecken den Boden mit einem dichten Teppich. Über diese Ausläufer können sie sich im Rasen ausbreiten und neue Bereiche besiedeln.
  3. Wurzelunkräuter: Diese Unkraut-Arten, zu denen Giersch, Löwenzahn und Wegerich gehören, breiten sich hauptsächlich über ihre starken, unterirdischen Wurzelsysteme aus, die den Rasen untergraben und dessen Wurzelbereich einschränken. Dadurch wird der Rasen geschwächt und kann sich nur schwer gegen diese Unkräuter behaupten.

Überblick über einzelne Unkräuter im Rasen

Nachfolgend eine kleine Übersicht:

Wurzelunkräuter        Wiesenkerbel, Bärenklau, Breitwegerich, Brunelle/Braunelle, echter Steinklee, Fingerkraut, Sauerampfer, Gänseblümchen, Giersch, Hornkraut, Jakobskreuzkraut, kleiner Sauerampfer, knolliger Hahnenfuß, Löwenzahn, großer Schachtelhalm, Wicken, mittlerer Wegerich, Spitzwegerich,  Schafgarbe
SamenunkräuterAckersenf, Kratzdistel, Ehrenpreis, Vogelmiere, Gänsefuß, Gartenschaumkraut, wilde Möhre, gemeines Kreuzkraut, gewöhnliches Ferkelkraut, Melde, Hederich, Klettenlabkraut, Rainkohl, Vogelknöterich, Hirtentäschel, Windenknöterich
Oberirdisch kriechendes UnkrautGewöhnlicher Hornklee, Weißklee, Gundermann, Sauerklee, kriechender Hahnenfuß

Spezialfall: Ungräser als Rasenunkraut

Ungräser stellen einen speziellen Fall von Rasenunkraut dar, da es sich hierbei um unerwünschte Grasarten handelt, die das Erscheinungsbild des Rasens beeinträchtigen. Zu den Ungräsern gehören beispielsweise Hirse, Bermudagras und Rispengras. Diese unerwünschten Arten breiten sich aufgrund ihrer Konkurrenzstärke rasch aus und verdrängen dabei die schönen Grassorten im Rasen. Diese wieder loszuwerden ist eine Herausforderung. Denn im Gegensatz zu zweikeimblättrigen Unkräutern werden Ungräser von herkömmlichen Rasen-Unkrautvernichtern nicht wirksam bekämpft. Rasen-Unkrautvernichter zielen darauf ab, zweikeimblättrige Unkräuter zu eliminieren, und schonen dabei die einkeimblättrigen Gräser, unabhängig davon, ob sie erwünscht oder unerwünscht sind. Daher bleiben auch Ungräser verschont.

Deswegen ist beim Auftreten dieser unerwünschten Sorten im Rasen ein schnelles Handeln erforderlich, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Eine Möglichkeit, Ungräser zu bekämpfen, ist das Ausstechen der betroffenen Bereiche aus dem Rasen. Hierbei sollten sämtliche Ausläufer der Ungräser vollständig entfernt werden, um ein erneutes Wachstum zu verhindern. Sollten unschöne Kahlstellen im Rasen zurückbleiben, empfiehlt es sich, den Rasen nachzusäen, um die Lücken zu schließen und die Rasengräser zu stärken.

Rasen Unkraut – So entfernst du es

Möchtest du deinen Rasen unkrautfrei machen, musst du gezielt gegen den unerwünschten Wuchs vorgehen. Hierfür gibt es unterschiedliche Methoden.

Tipp 1: Unkraut im Rasen entfernen: mechanische Bekämpfung

Wenn dein Rasen bereits von Unkraut befallen ist, hilft dir vielleicht die mechanische Bekämpfung, um die unerwünschten Pflanzen wieder zu entfernen:

  1. Besonders wirksam ist das Rasen vertikutieren, um Unkraut und Moos aus dem Rasen zu entfernen. Mähe den Rasen zuerst auf eine Höhe von etwa zwei Zentimetern. Anschließend vertikutierst du die Rasenfläche in Längs- und Querrichtung. Dabei werden Unkrautpflanzen und Moos aus der Grasnarbe herausgerissen. Das Vertikutiergerät sollte Messer oder Federstahlzinken haben, die tief in die Grasnarbe eindringen und das Unkraut entfernen können.
  2. Nicht alle Unkräuter lassen sich durch das Vertikutieren effektiv bekämpfen. Pflanzen wie Löwenzahn oder Wegerich bilden Pfahlwurzeln aus, die tiefer in den Boden reichen. Hier empfiehlt sich die manuelle Entfernung mit einem Unkrautstecher. Setze den Unkrautstecher nahe an der Wurzel an und ziehe die Pfahlwurzel vorsichtig aus der Erde.

Nach dem Vertikutieren und der manuellen Entfernung solltest du das herausgerissene Unkraut und Moos sorgfältig von der Rasenfläche entfernen. Idealerweise entsorgst du es über den Grünschnitt auf dem Wertstoffhof. Denn beim Kompostieren würdest du dir die Samen über kurz oder lang wieder in deinen Garten zurückholen. Abschließend bringst du auf alle Kahlstellen im Rasen neue Grassamen aus. Zusätzliches Düngen fördert das Wachstum des Rasens und hilft ihm, sich gegen neues Unkraut zu behaupten.

Tipp 2: Unkraut im Rasen bekämpfen mit Chemie

Chemische Unkrautvernichter sind eine wirksame Lösung, wenn du es mit besonders hartnäckigem Unkraut zu tun hast. Die enthaltenen Wirkstoffe in den Herbiziden stören bestimmte physiologische Prozesse in den Unkräutern, was zu abnormalem Wachstum oder Beeinträchtigungen ihrer Fotosynthese führen kann. Dadurch sterben die Unkräuter letztendlich ab. Diese Herbizide sind selektiv und darauf ausgelegt, Breitblatt-Unkräuter (die in der Regel zwei Keimblätter haben) zu beeinträchtigen, während sie Gräser verschonen. 

Bei der Unkrautbekämpfung mit Chemie solltest du folgende Schritte beachten:

  1. Achte darauf, dass der Boden warm und feucht ist, und die Temperaturen mild sind. Sprühe keine Herbizide, wenn Nachtfröste drohen oder der Boden durch Hitze und Sonne ausgetrocknet wurde. Einen Tag vor dem Ausbringen solltest du den Boden kräftig wässern. Zwei Wochen vorher ist außerdem eine Rasendüngung ratsam.
  2. Mähe den Rasen nicht unmittelbar vor der Anwendung des Herbizids, da dies die Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Nach der Behandlung sollte der Rasen etwa acht Stunden lang trocken bleiben, damit der Unkrautvernichter seine Wirkung entfalten kann.
  3. Bringe den Unkrautvernichter mit einer Gießkanne aus, um lediglich die betroffenen Stellen gezielt zu behandeln. Vermeide eine großflächige Anwendung, um benachbarte Beete und Pflanzen nicht zu gefährden. Nach der Anwendung reinige die Gießkanne gründlich, damit keine Rückstände auf andere Pflanzen beim nächsten Gießen gelangen.

Wichtig: Chemische Unkrautvernichter sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn mechanische Methoden und eine regelmäßige Rasenpflege nicht ausreichen, um das Unkrautproblem zu lösen. 

Tipp 3: Kombination aus Unkrautvernichter und Dünger

Alternativ gibt es auch Kombiprodukte aus granuliertem Unkrautvernichter und Dünger. Diese Produkte haben den Vorteil, dass sie einerseits das Unkraut vernichten und andererseits den Rasen mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Allerdings ist der Erfolg nicht immer garantiert, da die Wirksamkeit der Kombiprodukte von verschiedenen Faktoren abhängen, wie der Art des Unkrauts (etwa Gundermann, Sauerklee und Hahnenfuß) und den Witterungsverhältnissen. 

Nach der Unkrautbekämpfung mit Herbiziden oder Kombiprodukten

Nachdem das Herbizid seine Wirkung gezeigt hat und die meisten Unkrautpflanzen abgestorben sind (normalerweise etwa vier bis sechs Wochen nach der Bekämpfung), können lückenhafte Stellen zurückbleiben. Um diese wieder zu schließen und einen gleichmäßigen Rasen zu erhalten, solltest du:

  1. Etwa acht Wochen nach der Unkrautbekämpfung die lückigen Stellen mit einem Handvertikutierer oder einem Rechen lockern. Entferne dabei eventuell verbliebene Unkrautreste, abgestorbene Pflanzenmaterialien und lose Erde.
  2. Säe neue Rasensamen auf die gelockerten lückigen Stellen. Verwende hierbei eine geeignete Rasensaatmischung, die zum Rasentyp passt.
  3. Bewässere die neu ausgesäten Stellen regelmäßig, um sicherzustellen, dass die Samen keimen und gut anwachsen können. Halte den Boden gleichmäßig feucht, bis das Gras ausreichend gewachsen ist.

Rasen unkrautfrei: so gelingt es dauerhaft

Damit der Rasen nun dauerhaft unkrautfrei bleibt, ist eine regelmäßige Pflege erforderlich. Das beginnt bereits mit dem gesunden Boden. Teste dafür den pH-Wert des Bodens und verbessere ihn gegebenenfalls mit Kalk oder Schwefel. Sorge für eine regelmäßige Belüftung, um die Bodenstruktur zu verbessern und das Wachstum von Unkraut zu minimieren.

Halte den Rasen außerdem nicht zu kurz, damit das Unkraut keine Wuchsflächen findet. Gieße ihn regelmäßig, aber vermeide Überschwemmungen. Ein gut bewässerter Rasen fördert ein gesundes Graswachstum und verhindert, dass Unkraut sich in trockenen Bereichen ausbreitet. Sollte sich doch einmal ein Unkraut zeigen, entferne es sofort, ehe es Samen produziert und sich weiter ausbreiten kann. Ziehe die Unkräuter am besten von Hand aus der Erde oder verwende einen Unkrautstecher, um die Wurzeln vollständig zu entfernen. Chemische Unkrautvernichtungsmittel sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden, da sie auch das Gras schädigen können.

Zudem kann eine dünne Schicht Mulch (z. B. aus gehäckseltem Grünschnitt oder Holzspänen) dabei helfen, das Unkrautwachstum zu hemmen. Außerdem sorgt diese Mulchschicht für eine natürliche Düngung, die den Rasen zugleich mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Und wenn du kahle Stellen im Rasen siehst, dann säe schnell Gras nach, damit das Unkraut diesen Bereich gar nicht erst erobern kann.

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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