Mit einem Hausbau gehen viele Entscheidungen einher. Einige davon sind besonders schwerwiegend, weil sie sich langfristig auswirken. Eine ganz zentrale Frage stellt sich Bauherren im Hinblick auf die Energieversorgung ihres Eigenheimes. Welche Energiequellen sollen genutzt werden und wie wirken sich die einzelnen Möglichkeiten langfristig auf die Energiekosten und den Wohnkomfort aus? Und dann ist da ja auch noch die Frage der ökologischen Verantwortung, die sich viele Bauherren in der heutigen Zeit stellen.
Deutschland plant Energiewende
Die Frage nach den Energiequellen, die in den Hausbau mit einfließen sollen, muss relativ früh in der Planungsphase geklärt werden, denn von dieser Entscheidung hängen viele weitere Planungen ab. Der Gesetzgeber hat die Weichen seit einiger Zeit recht eindeutig in Richtung Energiewende gestellt. Deutschland hat ja glücklicherweise in Sachen erneuerbare Energien in den vergangenen Jahren eine gewisse Vorreiterrolle eingenommen und möchte natürlich im eigenen Land die Energiewende im wahrsten Sinne des Wortes sauber durchziehen. Für Bauherren bedeutet das, dass sie auf der einen Seite an strengere Vorgaben im Bereich Strom und Heizung gebunden sind. Verständlich, denn ein so ambitioniertes Projekt wie die Energiewende eines ganzen Landes lässt sich nur umsetzen, wenn wirklich alle mitziehen.
Immerhin hat sich Deutschland mit Klima- und Energiepaket aus dem Jahr 2009 vorgenommen, bis zum Jahr 2020 das so genannte „20-20-20-Ziel“ umzusetzen. Das bedeutet im Detail, dass die teilnehmenden Länder sich verpflichten, bis zum Jahr 2020 20 Prozent ihres gesamten Energiebedarfes aus erneuerbaren Energien zu decken, außerdem die CO2-Emission des eigenen Landes um mindestens 20 Prozent zu senken und gleichzeitig eine um 20 Prozent höhere Energieeffizienz zu erreichen. Damit das klappt, müssen private Bauherren eben einfach mithelfen, und das bedeutet Auflagen, Auflagen, Auflagen.
Fairerweise, das werden viele Bauherren ebenfalls bereits festgestellt haben, hat der Gesetzgeber nicht nur neue Richtlinien erlassen, sondern auch etliche Fördermöglichkeiten entwickelt, die Bauherren vor allem finanziell dabei unterstützen, ihr Eigenheim energieeffizient und umweltfreundlich zu gestalten. Gerade für 2018 hat es in diesem Bereich wieder einige Neuerungen für Häuslebauer und Eigenheimbesitzer gegeben, zumindest bei den Förderungen, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie verwaltet werden. Informieren lohnt sich und gehört heute auch einfach zu den selbstverständlichen Pflichten eines jeden Bauherren.
Ökogas und Ökostrom sind günstiger, als man glaubt
Fängt man erst einmal an, sich zum Thema energieeffizientes Bauen zu informieren, erlebt man so manchen Aha-Moment. Zunächst einmal sind die Möglichkeiten heute deutlich vielfältiger, als man glauben mag. Es ist gar nicht so schwer, aus dem Eigenheim ein Energieeffizienzhaus zu schaffen, stellenweise ist es sogar leichter als auf herkömmliche Energien zu setzen, weil die Energiewende eben von Gesetzgeberseite ausdrücklich gewünscht und gefördert ist.
So gibt es bei zertifizierten Anbietern wirklich günstiges Ökogas, das nicht nur die Umwelt sondern langfristig auch die Haushaltskasse schont. Auch beim Ökostrom kommen Eigenheimbesitzer je nach gewähltem Tarif sogar günstiger weg als bei herkömmlichen Stromanbietern. Wichtig ist allerdings, sich wirklich genau zu informieren und sich am besten ausführlich im Hinblick auf den eigenen Verbrauch, die Wohn- und Familiensituation und andere wesentliche Aspekte für die Tarifwahl beraten zu lassen. So lässt sich durch den Wechsel zu Ökogas und Ökostrom in Sachen Energiekosten tatsächlich einiges sparen.
Als Hausbesitzer an Energiewende mitarbeiten
Wer glaubt, als Bauherr eines Einfamilienhauses nur ein winzig kleines Rädchen im Getriebe der Energiewende zu sein, irrt sich gewaltig. Es ist nämlich nicht nur das Ökogas selbst, das den Unterschied macht. Wer Gas als Energiequelle bezieht, steigert den CO2-Ausstoß zusätzlich durch die Förderung, die Verarbeitung und den Transport.
Zertifizierte Anbieter von Ökogas und Ökostrom verpflichten sich dagegen in der Regel, wichtige Klimaschutzprojekte zu unterstützen und dadurch einen Ausgleich zu schaffen. Bei der Gewinnung und Verbrennung von Ökogas wird natürlich ebenso CO2 freigesetzt wie bei anderen Verfahren. Dieser Ausstoß lässt sich aber durchaus kompensieren und dadurch neutralisieren. Das geschieht zum Beispiel durch breit angelegte Aufforstungen, um das ausgestoßene CO2 wieder zu binden und damit dem Klima auch langfristig etwas Gutes zu tun. Zertifizierte Anbieter erkennt man übrigens meistens daran, dass sie mit offiziellen Prüfstellen wie zum Beispiel dem TÜV zusammenarbeiten. Darauf sollten Bauherren bei der Wahl ihres Anbieters sorgfältig achten, denn nur die Betreuung durch unabhängige öffentliche Stellen gewährleistet, dass die bezogene Energie auch tatsächlich zu 100 Prozent Ökogas oder Ökostrom ist und nicht etwa eine Mogelpackung, bei der nur ein geringer Anteil aus ökologischer Quelle kommt und der Rest durch ein möglicherweise günstigeres herkömmliches Produkt aufgefüllt wird.
Ökogas und Ökostrom sind übrigens deutschlandweit verfügbar und kann jederzeit ohne großen organisatorischen Aufwand bezogen werden. Wer nach dem Neubau ins Eigenheim umzieht, hat sogar die Möglichkeit, alte Gastarife mit längerer Laufzeit kurzfristig zu kündigen. Bei einem Umzug besteht nämlich in aller Regel ein Sonderkündigungsrecht, das den Wechsel ziemlich einfach und unkompliziert gestaltet. Meist reicht es schon aus, den Wechsel beim Anbieter für Ökogas und Ökostrom anzumelden und dort wird alles Weitere veranlasst, auch die Kündigung beim bisherigen Anbieter. So klappt der Wechsel meist reibungslos. Die Energieversorgung ist ohnehin lückenlos gewährleistet, denn der Gesetzgeber garantiert jedem Endverbraucher eine ununterbrochene Versorgung mit Erdgas im Rahmen der so genannten Grund- und Ersatzverordnung.