Tomaten lieben viel Sonne und Wärme. Deshalb sind sie in einem Hochbeet an einem sonnigen Standort auch besonders gut aufgehoben. Aber wie sät man Tomaten am besten im Hochbeet aus und wie müssen die Pflanzen gepflegt werden, um eine möglichst reichhaltige Ernte zu bekommen?
Nachdem wir unser Hochbeet aufgebaut haben, waren Tomaten eine der ersten Pflanzen, die wir eingesetzt haben. Unsere (sehr leckeren!) Erfahrungen und weitere Tipps findest Du in diesem Beitrag.
Der passende Standort für das Tomaten-Hochbeet
Tomaten gehören zu den absoluten Sonnenanbetern. Das Hochbeet sollte demzufolge an einem sonnigen Standort platziert werden, an dem die Pflanzen gut vor Wind und Zugluft geschützt sind.
Damit das Sonnenlicht möglichst gut ausgenutzt werden kann, empfiehlt sich die Südseite des Hauses. Ideal ist es, wenn Du beim Aufstellen des Hochbeetes noch beachtest, dass die Längsachse nordsüdlich ausgerichtet wird, während die kurzen Seiten eine Ausrichtung in westliche und östliche Richtung erhalten.
Hochbeet für die Bepflanzung mit Tomaten vorbereiten
Nachdem Du einen geeigneten Standort für Dein Hochbeet gefunden hast, kannst Du es befüllen. Damit die Tomaten optimal mit Nährstoffen versorgt werden, empfehlen wir dir, das Hochbeet schichtweise zu befüllen. Dabei ist es essenziell, dass die einzelnen Schichten ausreichend verwässern und verdichten können. Zudem sollte Du umso feineres Füllgut nutzen, umso höher Du Dich nach oben arbeitest. Wie hoch Du die Schichten anlegst, ist letzten Endes von der Höhe Deines Hochbeets abhängig.
Eine optimale Hochbeet-Befüllung besteht zuerst aus einem feinmaschigen Gitter, mit dem Du den Mutterboden auslegst. Dieses verhindert, dass sich später im Beet Mäuse und andere Nager hochwühlen können. Anschließend verlegst Du aus Ästen und Zweigen eine rund 20-30 Zentimeter dicke Drainageschicht, damit das Wasser abfließt und der Boden ausreichend durchlüften kann. Das Ganze bedeckst Du nun noch mit einer etwa 10-15 cm dicken Schicht aus klein geschnittenen Ästen oder Holz und unbedruckter Pappe. Hierdurch wird später die Verrottung beschleunigt. Fülle nun noch etwa 15 Zentimeter dick groben Kompost hinein und bedecke zum Schluss mit einer nährstoffreichen, möglichst kalkhaltigen und hochwertigen Pflanzenerde, die einen pH-Wert von etwa 6,0-7,0 aufweist.
Fülle das Hochbeet bis zum Rand mit der Erde auf. Da der Kompost im Laufe der Zeit verrottet, fallen die Schichten nach etwa einem Jahr auf weniger als 20Zentimeter zusammen und müssen sodann mit neuer Komposterde befüllt werden. Zudem ist auch der Nährstoffgehalt im Boden nach rund 3 – 5 Jahren völlig ausgeschöpft, sodass Du Dein Hochbeet alle paar Jahre neu aufsetzen solltest.
Tomaten im Hochbeet
Nachdem dein Hochbeet vorbereitet ist, kann es losgehen. Beginnen wir mit dem Einpflanzen der Tomaten.
Tomaten setzen
Wenn Du Deine Setzlinge selber ziehen willst, kannst Du diese in Töpfen auf der Fensterbank vorziehen. Die Tomatensamen werden sehr hell und feucht bei 18 bis 20 Grad Celsius gehalten, sodass sie nach etwa acht bis zehn Tagen zu keimen beginnen. Nach etwa drei Wochen sind dann die ersten beiden Blattpaare zu sehen. Gieße die Jungpflanzen bis zur Auspflanzung beständig. Alternativ kannst Du aber auch direkt vorgezogene Setzlinge kaufen, sodass Du diese direkt im Hochbeet einpflanzen kannst, so haben wir es gemacht.
Auf dem nachfolgenden Bild siehst Du übrigens einen Fehler, wir haben aus Unwissenheit Gurken neben die Tomaten gepflanzt. Als wir uns dann nach dem Bepflanzen intensiver mit dem Thema beschäftigt haben, haben wir die Gurken umgesetzt. Sie waren zwar noch im gleichen Beet, aber weiter voneinander entfernt – und das hat wunderbar geklappt, wir hatten jede Menge leckere Tomaten und Gurken 🙂
Da Tomaten keinen Frost vertragen, solltest Du sie frühestens Ende April im Hochbeet unterbringen. Bis die Eisheiligen vorbei sind, solltest Du die Pflänzchen mit einer Folienhaube vor Nachtfrost schützen.
Pflanze die Tomaten-Setzlinge so tief, dass der Topfballen etwa 5 Zentimeter mit Erde bedeckt ist, denn so kann die Pflanze zusätzliche Wurzeln ziehen. Achte zudem darauf, dass Du einen Pflanzabstand von mindestens 50 x 60 Zentimetern einhältst, denn dies sichert die Durchlüftung des Bodens. Nach der Pflanzung musst Du die Pflanzen gut angießen, denn in den folgenden Tagen sollten die Tomaten auf Wasser verzichten müssen. Dies hat den Hintergrund, dass damit erneut das Wachstum der Wurzeln angeregt wird.
Damit die jungen Pflanzen einen sicheren, festen Stand erhalten, brauchen alle Tomaten – bis auf die Buschtomate – eine Rankhilfe. Spiralstäbe aus Edelstahl oder Aluminium eignen sich hierfür hervorragend. Am besten steckst Du die Stäbe direkt bei der Bepflanzung mit in die Erde des Hochbeetes. Um die Triebe zu fixieren, drehst Du sie laufend durch die Windungen.
Tomaten pflegen
Sobald die Wurzeln fest angewachsen sind, kannst Du die Pflanzen sparsamer wässern. Das verzweigte Wurzelsystem sollte dabei vor allem immer dann gut mit Wasser versorgt werden, wenn die Pflanze am Morgen ihr Blattwerk hängen lässt. Insbesondere überdachte Tomaten musst Du regelmäßig, während heißer Perioden sogar täglich gießen. Verwende unbedingt temperiertes Wasser, solange die Erde noch kühl ist.
Benetze außerdem die Pflanze nur direkt am Boden, denn sonst riskierst Du, dass es zu Pilzkrankheiten wie Braunfäule kommt. Tomaten brauchen besonders viele Nährstoffe. Du solltest die Tomaten also bestenfalls ab der ersten Blütenbildung etwa alle 14 Tage mit einem kaliumreichen Tomatendünger düngen. Als Alternative bietet es sich an, etwas selbst hergestellte Beinwelljauche oder Brennnesseljauche ins Gießwasser zu geben.
Bei der Tomatenpflege hat sich vor allem das Ausgeizen bewährt, also das Entfernen der Triebe, die sich in den Blattachseln befinden. Etwas, was wir bei unserem ersten Versuch noch nicht wussten, weshalb die Tomaten irgendwann so aussahen 😉 So ist es nicht richtig!
Wenn Du diese Pflegemaßnahme regelmäßig während der Kulturdauer durchführst, wirst Du von einem besonders hohen Ertrag profitieren können (wobei unser Ertrag auch schon wirklich gut war). Durch das Abbrechen der herauswachsenden Geiztriebe, die dazu führen, dass die Pflanze lediglich viel Blattwerk bildet, kannst Du letzten Endes besonders viele Früchte ernten.
Im August kappst Du schließlich die Triebspitze, damit an der Tomatenpflanze keine neuen Blütenstände mehr heranwachsen. Deren Früchte würden letzten Endes ohnehin nicht mehr vollständig ausreifen. Du kannst alternativ auch die neu wachsenden Blütenstände abschneiden, dafür aber die Triebspitze schonen. Einzelne Blätter werden im Laufe der Kultur von unten beginnend gelb, was ganz normal ist. Schneide diese ab, sodass am Ende das gesunde Laub geschont wird.
Welche Pflanzen lassen sich vergesellschaften?
Da sich einige Pflanzenarten und Sorten gegenseitig im Wachstum stören, solltest Du bei der Bepflanzung des Hochbeetes unbedingt sicherstellen, dass Du außer den Tomatenpflanzen ausschließlich Sorten einpflanzt, die gut mit den Tomaten harmonieren. Du kannst vor allem auf die folgenden Pflanzen zurückgreifen:
- Kräuter wie Petersilie und Basilikum
- Knollengemüse wie Radieschen und Sellerie
- Blumen wie Tagetes oder Ringelblumen
- Porree und Knoblauch
- Bohnen und Möhren
- Salat und Spinat
- Paprika
Diese Pflanzen gedeihen in der Regel hervorragend in einem Hochbeet und profitieren ebenso wie die Tomate von viel Sonne und Wärme. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die auf keinen Fall zusammen mit Tomaten angepflanzt werden sollten. Dazu gehören insbesondere Erbsen, Broccoli, Kartoffeln, Blumenkohl, Fenchel und die schon angesprochenen Gurken.
Hallo,
tolle Informationen. Bin seit Jahren Höbbygärtnerin mit einigen Hochbeeten, doch aus Euren Infos hole ich noch einiges herraus. Danke dafür und macht weiter so. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die vorgezogenen Tomaten schon Anfang Mai ins Hochbeet stellen kann und abdecken, entwerden mit den Minigewächshausdeckel oder Folie. Vieleicht habt Ihr das schon probiert.
Gruß Jutta