Träumst Du auch von einem Häuschen im Grünen? Angesichts der steigenden Immobilienpreise wünschen sich immer mehr Deutsche ein bezahlbares Eigenheim am liebsten mit Garten. Aber auch der Wunsch nach Mobilität und einem nachhaltigen Lebensstil wächst insbesondere angesichts des Klimawandels bei immer mehr Menschen.
Mit einem Tiny House auf Rädern bist Du räumlich flexibel, tust der Umwelt etwas Gutes und sparst gleichzeitig eine Menge Geld im Vergleich zu einem Massivhaus.
Was ist ein Tiny House?
Ein Tiny House ist ein kleines Haus auf Rädern, das innen mit allem ausgestattet ist, was man zum Leben braucht: Küche, Bad und Schlafbereich, sowie Anschlüsse für Strom und Wasser. Der Begriff kommt aus den USA, wo sich die Bewegung erstmals etabliert hat. Inzwischen sind die “kleinen Häuser” auch in Deutschland zunehmend beliebt, da das Wohnen darin besonders umweltschonend und nachhaltig ist. Der Wohnraum der Häuser kann dabei bis zu 110 m² betragen.
Ein Tiny House kannst du als Erstwohnsitz nutzen, wenn es auf einem genehmigten Grundstück platziert wird. Aber auch als Gäste- oder Wochenendhaus eignet es sich hervorragend. Manche Hausbesitzer stellen zusätzlich ein Haus im Garten auf und nutzen es als Gartenhaus. Einige Unternehmen nutzen die kleinen Häuser sogar als Geschäfts- oder Messebüros. Ohne Baugenehmigung dürfen sie jedoch nicht errichtet werden.
In Deutschland können die sog. Bauwägen als Vorläufer der Tiny Houses bezeichnet werden. Diese kennt man z.B. aus der Sendung “Löwenzahn” mit Peter Lustig. Auch in vielen Waldkindergärten wird häufig ein Bauwagen oder ein Tiny House auf Rädern eingesetzt.
Was sind die Unterschiede zwischen einem Tiny House und einem Minihaus?
Der Begriff Tiny House hat sich inzwischen in Deutschland etabliert und wird auch häufig stellvertretend für alle kleinen Häuser (Minihaus) verwendet. Es gibt zwischen den einzelnen Typen jedoch große Unterschiede. So gibt es Häuser, die, einmal aufgestellt, nicht mehr bewegt werden können. Im Gegensatz hierzu kann das Tiny House On Wheels (also ein kleines Haus auf Rädern) jederzeit mobilisiert werden und sind nicht an einen festen Standort gebunden.
Tatsächlich hat weder der Begriff Tiny House noch der des Minihauses in Deutschland eine klare Definition. In den USA werden ebenfalls alle kleinen Häuser als Tiny Houses bezeichnet. In diesem Artikel ist mit dieser Bezeichnung jedoch nur das Haus auf Rädern mit kleiner Wohnfläche gemeint, das auf einem mobilen Fahrgestell fixiert ist.
Tiny Häuser: Vor- und Nachteile
Nachfolgend gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein.
Vorteile
- Geringe Baukosten: Der Quadratmeterpreis ist im Hinblick auf die Baukosten zwar nicht sonderlich geringer als der Bau eines größeren Hauses, dennoch kannst du es wesentlich günstiger erwerben. Das liegt zum einen daran, dass das Tiny Houses viel kleiner sind, zum anderen auch daran, dass das benötigte Grundstück für solch ein Haus ebenfalls weniger Fläche haben muss. So stellt das Tiny House eine gute Alternative zu teuren Mietwohnungen in großen Städten dar.
- Sparsam im Verbrauch: Die Tiny House Kosten sind wesentlich geringer als Betriebskosten in einem herkömmlichen Haus. Du musst weniger für Strom und Heizung bezahlen, natürlich nur, wenn das Haus über eine entsprechende Dämmung verfügt. Der minimalistische Wohnstil ermöglicht zudem nur eine sehr begrenzte Anzahl an Dingen, die innen gelagert werden können. So kannst du vermeiden, für Dinge Geld auszugeben, die Du vielleicht gar nicht brauchst. Natürlich fallen für ein kleines Haus auch deutlich weniger Grundsteuerkosten an.
- Nachhaltiges Wohnen: Die Errichtung von Tiny Houses ist umweltfreundlich und nachhaltig, da dabei viel weniger Ressourcen verbraucht werden, als das bei einem “normalen” Haus der Fall ist. Entsprechend fallen auch die CO2 Emissionen, die durch die Nutzung des Hauses als Wohnraum entstehen, weit geringer aus. Eine Versiegelung von Flächen ist beim Bau von Tiny Houses ebenfalls nicht notwendig.
- Innovative Wohnform: Die platzsparende Form des Wohnens ist modern und spart auch ganz schön viel Zeit beim Aufräumen und Putzen. So ein kleines Haus lässt sich wesentlich schneller säubern. Außerdem gibt es auch einfach nicht so viele Dinge, die offen herumliegen können. Vieles, was am Haus repariert werden muss, kann zudem in Eigenregie erledigt werden.
- Mobilität: Die Beweglichkeit von Tiny Houses ermöglicht es, sie überall aufzustellen, wo es geeignete Stellflächen gibt. So kann das Haus z.B. bei einem Umzug problemlos mitgenommen werden. Das Haus ist bereits auf einem Anhänger montiert und kann so auch als Urlaubsdomizil dienen
Nachteile
- Familientauglichkeit: Während ein Haus mit kleiner Wohnfläche optimal für 1-2 Personen geeignet ist, ist das Wohnen mit größeren Familien auf so kleinem Raum relativ schwierig bis unmöglich. Außerdem ist das gemeinsame Leben auf so engem Raum auch nicht jedermanns Sache.
- Planungsaufwand: Für die Errichtung eines Tiny House müssen bestimmte Richtwerte eingehalten werden. Außerdem ist ein gutes Design wichtig, damit der Platz möglichst effektiv genutzt werden kann. So ist der Bau eines kleinen Hauses mit sehr viel Planung im Vorfeld verbunden.
- Genehmigung: Wenn Du das Tiny House auf einem Privatgrundstück nutzen willst, brauchst du hierfür eine offizielle Tiny House Baugenehmigung deiner Gemeinde. Aktuell lassen sich Tiny Houses durch die Bestimmungen des deutschen Baugesetzbuches noch nicht berücksichtigen, daher kann es relativ schwierig und aufwendig sein, eine Genehmigung dafür zu bekommen. Am besten, du stellst bereits vor dem Grundstückskauf eine entsprechende Bauanfrage, um später böse Überraschungen zu vermeiden.
- Wohnkomfort: Ein Tiny House wird schneller dreckig und muss daher häufiger gereinigt werden. Außerdem können sich Gerüche, z. B. durch das Kochen ungehindert im Haus ausbreiten. Auch die sanitären Anlagen im Haus sind vor allem für Besucher meist gewöhnungsbedürftig. Im Winter kann es zu Problemen mit der Wasser- und Wärmeversorgung kommen, dies ist vor allem bei autarken Tiny Houses der Fall. Im Sommer hingegen heizen sich die kleinen Häuser besonders schnell auf.
- Platzmangel: Im Gegenteil zu größeren Häusern bieten Tiny Houses nur wenig Platz für Übernachtungsgäste. Meist muss sich der Besuch daher eine andere Bleibe für die Nacht suchen. Auch Treffen mit Freunden, z. B. zum Essen müssen in der Regel von innen nach draußen verlagert werden.
Welche Bauformen werden bei einem Tiny House verwendet?
Bei der Errichtung eines Tiny Hauses geht es vor allem um den größtmöglichen Wohnkomfort auf kleinster Fläche. Auch bei der Wahl des Baustils und der verwendeten Materialien sind die Möglichkeiten für Tiny House Ideen vielfältig.
Viele Designer haben mittlerweile Hausmodelle in den verschiedensten Variationen kreiert, die bestellt oder nachgebaut werden können.
Ein Tipp: Wenn du gerade auf der Suche nach Inspiration bist, lasse dir doch einfach kostenfrei Hausbau-Kataloge nach Hause schicken! Wenn du über das nachfolgende Formular ein paar Fragen beantwortest, werden dir passende Kataloge vorgeschlagen.
Container
Die Containerbauweise wird für viele Tiny Houses verwendet und bietet viel Gestaltungsspielraum für das kleine Bauwerk. Ein Container gibt es in der L-Form oder U-Form, würfelförmig sowie auch als Single Container mit Dachterrasse.
Ein Grundriss des geplanten Modells kann Dir beim Aufbau helfen, zudem kannst Du so all Deine Tiny House Ideen auf Papier festhalten.
Ebenerdig oder 2 Etagen?
Tiny Houses können sowohl einstöckig – also ebenerdig – als auch auf 2 Etagen konstruiert werden. Natürlich ist bei einem 2-stöckigen Haus mit entsprechend mehr Gewicht zu rechnen, was bei einem “Tiny House On Wheels” nicht unwichtig ist, da diese ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten dürfen, um transportfähig zu bleiben.
Winterfest oder nicht?
Die meisten Häuser, die man im Handel schlüsselfertig oder als Bausatz erwerben kann, sind winterfest. Das bedeutet, sie verfügen über ausreichend Isolierung und Wärmeschutz, damit Du auch im Winter nicht in Deinem Haus frieren musst.
Wenn Du das Haus in Eigenregie errichtest, solltest Du daher besonders darauf achten, es winterfest auszustatten.
Wandaufbau
Für den Wandaufbau in Tiny Houses können verschiedene Materialien und Bauweisen verwendet werden. Bei Häusern aus Holz lässt sich beispielsweise zwischen der Holzständertechnik und Massivholzwänden beim Wandaufbau unterscheiden.
Besonders wichtig ist beim Wandaufbau die ausreichende Dämmung der Außenwände, und eine möglichst sparsame Verwendung des Wohnraums für die Errichtung von Innenwänden. Hersteller arbeiten dazu bspw. mit dünnen Sperrholzplatten für die Gestaltung der Innenwände.
Trailer
Für sicheren Halt und einfachen Transport Deines Tiny House sind spezielle Fahrgestelle, sog. Trailer optimal. Das Haus befindet sich sowohl während des Transports als auch zu Standzeiten auf dem Trailer, mit dem es fest verbunden ist und ermöglicht so maximale räumliche Flexibilität.
Im Gegensatz dazu stehen Minihäuser direkt auf dem Boden und können daher auch nur mit einem Tieflader transportiert werden.
Haus als Anbau
Ein Haus auf Rädern kann auch als Anbau zu einem bestehenden Haus errichtet werden. So kannst Du dir z. B. ein Tiny House im Garten bauen, in dem es sich bei Bedarf auch übernachten lässt.
Dies ist jedoch in den meisten Fällen nicht ohne Baugenehmigung möglich.
Tiny House Innen – Wie kann die Inneneinrichtung gestaltet werden?
Wer sich mit dem Gedanken trägt, in ein mobiles Haus zu ziehen, sollte sich zuvor auch einige Gedanken über die Innenausstattung machen. Davon hängt nämlich in hohem Maße ab, ob du dich im neuen Zuhause wohlfühlen kannst. Eine gelungene Inneneinrichtung zeichnet sich vor allem durch Minimalismus und maximale Effektivität der Tiny House Ideen aus.
Grundsätzlich gilt: je kleiner und weniger – desto besser! Die meisten Tiny Houses verfügen nämlich nur über 15-40 m² Wohnfläche. So müssen Möbel und Haushaltsgegenstände auf ein Minimum beschränkt werden. Der Einsatz von Schiebetüren kann dabei helfen, Platz zu sparen und zusätzlichen Stauraum zu schaffen.
Die beste Möglichkeit, die Qualität der Inneneinrichtung zu beurteilen ist das Probewohnen. Viele Hersteller bieten diese Möglichkeit für ihre Kunden an, damit die Entscheidung für einen Kauf leichter fällt. Während des Probewohnens wirst Du vermutlich recht schnell merken, welche Ausstattung Du selbst zum Wohnen benötigst und was die jeweiligen Vorzüge oder auch Nachteile der jeweiligen Inneneinrichtung im Tiny House auf Rädern sind.
Hier sind einige Tipps für eine gelungene Innenausstattung:
- Große Fenster und helle Flächen lassen den Raum optisch größer wirken.
- Wände und Böden sollten in hellen Farben gehalten werden.
- Für die Beleuchtung eignen sich Deckenlampen in Panels oder eingebaute LED Elemente.
- Minimalistisches Design ist sowohl ästhetisch ansprechend als auch effizient.
- Viele Elemente die nicht ständig benötigt werden, wie Betten oder Tische, können bequem an die Wand geklappt werden.
- Je nachdem, ob Dein Tiny House ebenerdig ist, oder aus 2 Etagen besteht, kannst Du den zusätzlichen Platz nutzen, z. B. für die platzsparende Unterbringung größerer Betten.
- Mit etwas Kreativität kann jeder cm² Platz effektiv genutzt werden. Regale und Schubladen können so fast in jedem Möbelstück oder jeder Wandfläche “versteckt” werden und schaffen zusätzlichen Stauraum.
Rechtliche Grundlagen zum Thema Tiny House
Im Gegensatz zu den USA ist es in Deutschland weitaus schwieriger, alle rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen, um ein Tiny House nutzen zu können. Beispielsweise wird für das Haus eine straßenverkehrstechnische Zulassung durch TÜV, DEKRA oder eine ähnliche Einrichtung benötigt.
In den meisten Fällen wird das Tiny House als Anhänger mit Sonderaufbau oder auch als abnehmbare Ladung deklariert. Zu den Bedingungen für eine Zulassung als Wohnwagen zählt unter anderem, dass das Tiny House auf Rädern nicht mehr als 4 m hoch und 2,55 m breit ist und ein Maximalgewicht von 3.500 kg nicht übersteigt. Andernfalls darf das Haus nämlich nur mit Hilfe eines LKW bewegt werden.
Wenn Du das Tiny House auf einem Privatgrundstück nutzen willst, benötigst Du für Dein Tiny House eine Baugenehmigung. Dazu muss der Standort des Tiny House auf einem Privatgrundstück liegen, das offiziell für den Bau freigegeben ist. Außerdem muss der Bauherr nachweisen, dass er für die ausreichende Versorgung des Hauses mit Strom, Wasser und Müllabfuhr sorgen kann. Lediglich auf Campingplätzen können Tiny Houses in Deutschland auch ohne Baugenehmigung platziert werden.
Ein Tiny Haus muss aber auch noch andere Sicherheitsstandards erfüllen, um als Wohnraum genutzt werden zu können. So muss ein Holzkamin in dem Haus von einem Schornsteinfegermeister auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden, bevor es benutzt werden darf. Es ist erlaubt, Regenwasser zu sammeln, das bspw. für die Klospülung verwendet wird. Willst du das Abwasser im Haus selbständig klären, ist dazu allerdings eine Genehmigung erforderlich. Auf dem Dach des Tiny House kann auf Wunsch eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung angebracht werden, diese reicht jedoch in der Regel nicht für eine komplett autarke Versorgung aus.
Jedes Haus, das in Deutschland neu gebaut wird, muss die Anforderungen an ein KfW-70-Energieeffizienzhaus erfüllen. Auch für Tiny Houses muss dieser Nachweis der ökologischen Nachhaltigkeit mittels eines entsprechenden Wärmeschutznachweises erbracht werden. Unter bestimmten Umständen ist auch die Förderung nachhaltiger Hausbauten von der KfW möglich, diese greift jedoch nur für Häuser mit einem KfW-Standard von mindestens 55.
Ein Tiny House im Garten zu errichten, ist grundsätzlich erlaubt. Aber auch hier ist ab einer bestimmten Größe für jedes Tiny House eine Baugenehmigung erforderlich, unabhängig davon, ob Du dein Tiny House selber bauen, oder ein schlüsselfertiges Modell erwerben willst. Die gleichen Voraussetzungen gelten auch für die Errichtung von anderen Häusern im eigenen Garten.
Wie sind die Tiny House Preise in Deutschland?
Bei der Entscheidung für oder gegen ein Tiny House auf Rädern sollte auch der finanzielle Aspekt berücksichtigt werden. Bezugsfähige Tiny Houses mit einer Fläche von 15-35 m² kannst Du bereits ab 60.000 EUR erwerben. Für ein 50 m² großes Tiny House sind Preise von ca. 150.000 EUR und mehr normal. Alternativ kannst Du ein Tiny House auf Rädern natürlich auch selbst errichten.
Willst Du ein Tiny House selber bauen, gibt es dafür günstige Bausätze zu kaufen, je nach Hersteller betragen die Tiny House Preise sogar nur 10.000 EUR. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Tiny House auf Rädern komplett selbst zu bauen, entweder nach eigenem Grundriss oder anhand von Vorlagen aus dem Internet. Aber Achtung: Ein Tiny House selber zu bauen, erfordert eine Menge Geschick und sollte im Vorfeld sorgfältig geplant werden, damit der Bau gelingt und das Ergebnis den eigenen Erwartungen entspricht.
Lasse dich des bezüglich Grundrisses und Bauweise gern von Fachhandwerkern oder Menschen beraten, die bereits Erfahrung im Hausbau besitzen. Andernfalls kann es passieren, dass die Tiny House Kosten aufgrund von Reparaturen sehr viel höher ausfallen, als erwartet.
Fazit: Das Tiny House ist für viele eine echte Alternative zum Wohnen im Massivhaus
Der Traum vom Eigenheim zum Greifen nah: Ob als Anbau im eigenen Garten oder sogar als Erstwohnsitz: Wenn Du ein Grundstück gefunden hast, auf dem ein Tiny House legal aufgestellt werden darf, und Du alle entsprechenden Genehmigungen von Gemeinde und Verkehrsamt eingeholt hast, kannst Du dein neues Zuhause schon bald in vollen Zügen genießen.
Die Tiny House Preise sind wesentlich günstiger als bei einem vergleichbaren Massivhaus. Außerdem schont es durch seine Nachhaltigkeit und ökologische Bauweise die Umwelt. Größter Vorteil des Tiny House auf Rädern ist jedoch seine Mobilität. So kannst Du an jedem Ort der Welt leben und hast dein Zuhause immer dabei!