Terrassenbelag

Terrasse WPC – Übersicht, Kosten, Vor- und Nachteile

WPC ist ein wetterfestes, robustes und pflegeleichtes Material, das zudem leicht zu verlegen ist. Zudem haben WPC Dielen eine geringe Aufbauhöhe. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen ihre Terrassen mit WPC gestalten. Dennoch gibt es auch bei diesem Material einiges zu beachten.

Was sind Terrassendielen aus WPC?

WPC ist die Abkürzung von Wood Plastic Composites. Dabei handelt es sich um ein Holz-Kunststoff-Gemisch, das die Optik und Haptik von Holz mit der Witterungsbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit von Kunststoff vereint. Dabei schwankt aber, je nach Hersteller, die Zusammensetzung. Generell bewegt sich der Holzanteil aber immer zwischen 40 bis 70 %.

Zur Herstellung werden recyceltes Holz, Kunststoffe (Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE)) und Zusatzstoffe und Farben miteinander vermischt. Die häufigste Herstellungsmethode ist die Profilextrusion. Im Handel erhältlich sind:

  • WPC Terrassendielen mit unbehandelter Oberfläche.
  • WPC Terrassendielen mit angerauter Oberfläche.

Wem beim Terrassenbelag aus WPC ein natürliches Erscheinungsbild wichtig ist, der sollte zu Dielen mit angerauter Oberfläche greifen. Diese fühlen sich fast an wie Holz und erinnern optisch auch an dezent gemaserte Echtholzdielen. Dagegen geht diese Wirkung bei WPC Terrassendielen mit unbehandelter Oberfläche gänzlich durch die starke Lichtreflexion verloren.

Grundsätzlich hat das Holz-Kunststoff-Gemisch einige Vorteile.

Die Vorteile von WPC auf einen Blick:

  • Kein Aufquellen oder Verziehen
  • Witterungsbeständig
  • Resistent gegen Schimmel-, Pilz- und Insektenbefall
  • Lange Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren
  • Reiß- und splitterfest
  • Pflegeleicht

Hinsichtlich der Lebensdauer und Qualität einer WPC Terrasse sind nicht nur der Holzanteil entscheidend. Auch die Verarbeitung ist relevant. Generell werden zwei Dielen-Typen unterschieden:

  • WPC Terrassendielen mit Hohlkammerprofil.
  • WPC Terrassendielen mit Vollprofil.

WPC Terrassendielen mit Hohlkammerprofil

Hochwertige Terrassendielen aus WPC haben einen hohen Holzanteil und einzelne Kammern, die durch „Wände“ unterteilt sind. Sie zeichnen sich durch ihr geringes Eigengewicht aus. Zudem besitzen sie eine gute Dämmeigenschaft, durch die Luft-Wärme-Speicherfähigkeit in den Hohlräumen. Diese leichten Dielen sollten möglichst auf einer stabilen Unterkonstruktion montiert werden, mit geringen Abständen zwischen den Streben.

Zudem ist bei einem WPC Terrassenbelag mit Hohlkammerprofil zwingend eine Abschlussleiste erforderlich. Diese verhindert, dass Schmutz, Feuchtigkeit oder Ungeziefer in die Dielen gelangen. Hohlkammer-Dielen können aber bei extremer Kälte spröde werden und aufreißen. Zudem kann es bei starker Sommerhitze zu Verwerfungen kommen. Auch nimmt das Material mehr Wasser auf als Vollprofil-Dielen.

Ein WPC Terrassenbelag mit Hohlkammer-Dielen eignet sich vor allem für Balkone oder Dachterrassen, die nur mit einem geringen zusätzlichen Gewicht belastet werden dürfen.

Vorteile einer WPC Terrasse mit Hohlkammerprofil-Dielen:

  • Geringes Eigengewicht
  • Leicht zu verarbeiten
  • Günstiger Kaufpreis

 Nachteile einer WPC Terrasse mit Hohlkammerprofil-Dielen:

  • Wegen der geringeren Traglast ist eine stärkere und teurere Unterkonstruktion erforderlich.
  • Abschlussleisten zum Schutz der Hohlkammern kosten zusätzlich.

WPC Terrassendielen mit Vollprofil

Massive WPC Terrassendielen sind haltbarer und formstabiler als Hohlkammerprodukte. Zudem ist hierfür keine Unterkonstruktion erforderlich. Jedoch sind die einzelnen Bretter deutlich schwerer, was sich unter anderem bei der Verarbeitung bemerkbar macht.

Dafür kann eine Terrasse, die mit WPC Vollprofil-Dielen ausgelegt wurde, stärker belastet werden. Da sie zudem kein Wasser aufsaugen, wie die Hohlkammerprodukte, kann damit auch ein Feuchtbereich, beispielsweise um einen Pool herum, ausgelegt werden. Auch werden bei WPC Terrassendielen mit Vollprofil keine Abschlussleisten benötigt.

Vorteile einer WPC Terrasse mit Vollprofil-Dielen:

  • Hohe Haltbarkeit
  • Sehr formstabil
  • Hohe Tragfähigkeit
  • Keine Abschlussleisten erforderlich

Nachteile einer WPC Terrasse mit Vollprofil-Dielen:

  • Hohes Eigengewicht
  • Schwieriger zu verlegen

Was kostet eine Terrasse aus WPC?

Terrassendielen aus WPC kosten, je nach Ausführung und Stärke, 40 bis 70 Euro pro m². Je höher der Holzanteil, desto höher ist auch der Preis pro Quadratmeter. Hinzu kommen die Kosten für die Unterkonstruktionsbalken. Dabei fallen pro laufendem Meter rund 3,50 bis 6 Euro an. Generell sind die Kosten für eine WPC Terrasse durchaus mit denen einer Terrasse aus Bangkirai vergleichbar.

Terrasse WPC - Der Belag ist wetterfest, robust und gleichzeitig sehr pflegeleicht

Zudem müssen für die Befestigung der WPC Dielen auf der Terrasse spezielle Montage-Clips verwendet werden. Denn anders als bei Holz kann WPC nicht einfach verschraubt werden. Somit fallen für die Befestigung zusätzlich 8 bis 14 Euro pro m² an.

Auch die Bodenbeschaffenheit spielt bei der Kostenkalkulation eine entscheidende Rolle. Existiert bereits ein Gefälle im Untergrund, rund 2 Prozent weg vom Gebäude, kann die Unterkonstruktion der WPC Terrasse einfach auf spezielle Gummipads gestellt werden. Die Kosten hierfür liegen bei 3 bis 6 Euro pro m².

Ist jedoch kein Gefälle vorhanden, muss dies mittels Drehfüßen an der Unterkonstruktion erzeugt werden. Die Kosten dafür sind deutlich höher und liegen bei 30 bis 40 Euro pro m². Dazu kommen noch, falls erforderlich, die Kosten für die Untergrundbefestigung. Und wenn die WPC Terrasse nicht in Eigenregie errichtet wird, kommen noch die Kosten für die Fachfirma hinzu.

Wovon hängen die Kosten für eine WPC Terrasse ab?

Die Kosten für eine WPC Terrasse werden bestimmt durch:

  • Die Art der WPC Terrassendielen: Ausführung und Qualität
  • Die benötigte Unterkonstruktion für die WPC Terrasse und das dafür erforderliche Befestigungsmaterial.
  • Die Untergrundbeschaffenheit: Ist ein Gefälle weg vom Haus vorhanden und reichen Gummipads für die Unterkonstruktion aus oder sind Drehfüße notwendig?
  • Eventuell die Kosten für eine Untergrundbefestigung durch Auskoffern, Anlegen eines Splittbetts etc.

Wie wird eine WPC Terrasse richtig verlegt?

Als erstes muss der Untergrund für die WPC Terrasse vorbereitet werden.

Besonderheiten beim Aufbau der Unterkonstruktion für WPC Terrassendielen bei Gras, Wiese oder Erdreich:

Die Beschaffenheit des Untergrunds bestimmt, wie eine Terrasse gebaut werden muss. Bei einer WPC Terrasse ist immer eine Unterkonstruktion erforderlich. Ein direktes Verlegen auf dem Untergrund ist bei diesem Material nicht möglich.

  • Soll die Terrasse auf einer Rasenfläche entstehen, muss zunächst das Erdreich auf mindestens 40 cm Tiefe ausgehoben werden.
  • Anschließend wird darauf eine Schicht aus Schotter aufgetragen und verdichtet. Die Tragschicht aus Schotter sollte 5 bis 10 cm dick sein.
  • Im nächsten Schritt kommt hierauf eine Kiesschicht, die ebenfalls mit einer Rüttelplatte verfestigt werden muss. Diese sollte rund 4 cm dick sein.
  • Zum Schutz vor Unkraut sollte darauf ein Unkrautvlies verlegt werden. Dabei sollten sich die einzelnen Bahnen jeweils um ca. 10 cm überlappen.
  • Anschließend werden Betonplatten, Streifenfundamente oder Fundamentsteine ausgelegt.
  • Zu guter Letzt müssen noch die Montageleisten am Fundament befestigt werden. In diesem Fall dürfen keine Montageleisten aus WPC verwendet werden, sondern ausschließlich aus Holz oder Aluminium.

Besonderheiten beim Aufbau der Unterkonstruktion für WPC Terrassendielen bei Beton:

  • Die Betonschicht muss mindestens 6 cm dick sein.
  • Die Montageleisten werden mit Gummimatten unterlegt und auf dem Betonuntergrund festgedübelt.
  • Darauf kommt anschließend die Unterkonstruktion für die WPC Terrassendielen.

Errichtung der Unterkonstruktion für die WPC Terrasse

Die Balken der Unterkonstruktion für die WPC Terrasse werden parallel zum Haus verlegt. Dabei muss die fertige Terrasse später ein Gefälle von etwa 2 Prozent weg vom Haus haben. Damit wird Staunässe am Gemäuer verhindert. Zugleich aber auch, dass sich bei Hohlkammerprofilen Regenwasser in den Kammern ansammelt und diese deswegen aufquellen.

Die Unterkonstruktion muss alle 50 cm mit dem Untergrund verschraubt werden. Der Abstand zum Rand sollte 3 cm betragen. Dieser Abstand gilt auch für alle anderen festen Bauteile, wie Plattenwege oder Geländer. Ansonsten kann sich der WPC Belag bei Wärme oder Nässe nicht ausdehnen und reißt aus oder wölbt sich nach oben.

Je nach WPC Produkt sollte der Abstand zwischen den Unterkonstruktionsbalken 30 bis 50 cm betragen. Handelt es sich um eine schmale Terrasse unter 80 cm oder einen Balkon, müssen 3 Unterkonstruktionsschienen verlegt werden.

Generell empfehlen die meisten Hersteller, die Unterkonstruktionsbalken am Rand doppelt zu verlegen, damit die freien Enden der Dielen optimal gestützt werden.

Ist eine Verlängerung eines Unterkonstruktionsbalkens erforderlich, muss eine Lücke von 5 cm zwischen den Balken sein, damit eine Ausdehnung möglich ist, sowie der Wasserablauf.

Terrassendielen WPC Unterkonstruktion - Tipps zur Anlage des Unterbaus für die Terrasse

Das Verlegen des WPC Terrassenbelags

Wichtig vor dem Verlegen des WPC Terrassenbelags:

  • Terrassendielen aus WPC werden mit der Zeit nachgiebiger. Daher ist die Einhaltung der vorgegebenen Unterkonstruktionsabstände sehr wichtig, um die spätere Bildung von Wasserpfützen zu vermeiden.
  • Die Außentemperatur sollte mindestens 10 °C betragen. Darunter besteht bei WPC Bruchgefahr.
  • Da Holzverbundstoffe nicht nur auf Feuchtigkeit reagieren, sondern auch auf Wärme, kann die Längenausdehnung innerhalb weniger Stunden bis zu 4 mm pro Laufmeter betragen.
  • Diese Bewegung muss in der gesamten Konstruktion berücksichtigt werden. Hierzu wird jede Diele einmal mit einem Fixierclip an der Seite befestigt, an der der Abstand zum nächsten Bauteil möglichst unverändert bleiben soll.

Verlegung der WPC Terrassendielen Schritt für Schritt

So verlegt man die Terrasse mit WPC:

  • WPC Terrassendielen werden immer mit einem speziellen Clipsystem verlegt. Die Clips bewirken automatisch einen gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Dielen. Die Abstände müssen zwingend eingehalten werden.
  • Für die erste Dielenreihe liefern die Hersteller immer einen extra Anfangsclip mit. Das Gleiche gilt auch für die letzte Reihe.
  • Während der Verlegearbeit ist darauf zu achten, dass die Dielenbretter maximal 1 cm über die Unterkonstruktion hinausragen.
  • Die Verlegung der WPC Terrassendielen muss unbedingt parallel erfolgen.
  • Um die Arbeit zu erleichtern, kann der WPC Belag entsprechend für die Verschraubungen der Clips vorgebohrt werden.
  • Wichtig bei der Befestigung der Schrauben ist, dass diese nicht zu fest angezogen werden, damit sich der WPC Terrassenbelag ausdehnen und zusammenziehen kann.
  • Wie bereits erwähnt, kommt es zu witterungsbedingten Längenausdehnungen. Dadurch können sich die Dielen in der Längsseite verschieben. Um das zu verhindern gibt es von jedem Hersteller extra „Bremsclips“, die zwingend eingesetzt werden müssen.

Die Umrandung der WPC Terrasse

Nach dem Verlegen der WPC Terrasse müssen die Dielenenden von WPC-Hohlkammerdielen mit Endkappen verschlossen werden. Damit aber eingedrungenes Wasser oder Kondenswasser abfließen kann, sollten die einzelnen Hohlkammern an den Dielenunterseiten ca. 1 cm vor Dielenende am Ende des Gefälles mit einem 6 mm Bohrer angebohrt werden. So kann auch die erwärmte Luft aus den Hohlräumen entweichen.

Ohne die Anbohrung kann die sich ausdehnende heiße Luft die Endkappen absprengen. Eine weitere Möglichkeit der Umrandung einer WPC Terrasse sind spezielle Abdeckleisten.

Längsseitige Montage der Abdeckleisten:

  • Alle 30 cm werden zwischen den WPC Terrassendielen und Konstruktionsleisten 20 mm dicke Gummigranulatpads angebracht.
  • Anschließend werden die Abdeckleisten durch die Gummigranulatpads mit rostfreien Schrauben an der Unterkonstruktionsleiste festgeschraubt.

Stirnseitige Montage der Abdeckleisten:

  • Die Dielenenden sollten die Unterkonstruktionsleiste maximal 10 mm überragen.
  • Auch hier werden alle 30 cm zwischen den WPC Terrassendielen und Konstruktionsleisten 20 mm dicke Gummigranulatpads angebracht. Wichtig hierbei ist, dass die Dielen genügend Platz zur Längenexpansion haben.
  • Anschließend werden die Abdeckleisten durch die Gummigranulatpads mit rostfreien Schrauben an der Unterkonstruktionsleiste festgeschraubt.

Wie wird eine WPC Terrasse gereinigt?

Auch ein Terrassenbelag aus WPC kann ausgrauen und ausbleichen. Doch nach einiger Zeit verändert sich die Farbe nicht mehr weiter. Zur Reinigung der Terrasse aus WPC wird am besten heißes Wasser und Seife verwendet. Leichte Kratzer können zudem mit einem feinkörnigen Sandpapier entfernt werden.

WPC Terrassen können auch mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden. Hierbei muss aber ein Mindestabstand von 30 cm zum Belag eingehalten werden. Fettflecken vom Grillen werden am besten mit Allzweckreiniger entfernt. Ein Einölen der mit WPC ausgelegten Terrasse ist nicht erforderlich.

Fazit zum Terrassenbelag aus WPC

WPC eignet sich optimal für eine Terrasse. Das Material ist langlebig, pflegeleicht und in einer großen Farbauswahl erhältlich und auch leicht in Eigenregie zu verlegen. Jedoch ist es mitunter sehr teuer. Zudem kann es natürlich echtes Holz nicht in seiner Beschaffenheit und Struktur ersetzen – kommt dem aber dennoch sehr nahe.

Generell entscheidet immer noch der eigene Geschmack über die Gestaltung der Terrasse.

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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