Statt Tropenhölzern können auf einer Terrasse auch Bretter aus heimischen Hölzern verlegt werden. Bewährt haben sich hier Terrassendielen aus Lärche. Denn das Holz ist besonders widerstandsfähig und witterungsbeständig.
Warum eignet sich Lärche für die Terrasse?
Lärchenholz gehört zu den Harthölzern. Dennoch ist es vergleichsweise leicht. So wiegt die sibirische Lärche gerade einmal 600 kg/ m³, die europäische Lärche etwa 590 kg/ m³. Zudem sind Terrassendielen aus Lärche leichter zu verarbeiten als Tropenhölzer. Auch entfällt der Transport um die halbe Welt, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt. So ist Lärchenholz um einiges günstiger als beispielsweise Terrassendielen aus Bangkirai.
Ein weiterer Vorteil dieses Baustoffes: Lärchenholz quillt selten auf. Jedoch neigen Lärchenbretter zu Rissbildungen wegen Drehwuchs. Lärchen wachsen – zur Erhöhung der eigenen Standfestigkeit – innerlich verdreht. Durch diesen verdrillten Wuchs entstehen Spannungen im Holz, was sich durch Risse beim Trocknen zeigt. Damit steigt mitunter die Verletzungsgefahr durch Splitter, vor allem wenn man im Sommer bevorzugt barfuß auf der Terrasse unterwegs ist.
Was ist besser für die Terrasse: sibirische Lärche oder europäische Lärche?
Die genannten Eigenschaften treffen auf beide Lärchenarten zu. Jedoch sollen Terrassendielen aus sibirischer Lärche (Larix Gmelinii, Larix Sibirica) noch etwas beständiger sein. Das Holz aus den Wäldern Sibiriens besitzt eine gelbliche, braune Farbe, ist engringiger und sehr astarm, als das der europäischen Lärche (Larix Decidua Mil.).
Generell beträgt der Anteil der europäischen Lärche in unseren Wäldern nur 3 %. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass für Terrassen vorrangig das Lärchenholz aus Sibirien verwendet wird.
Wie beständig sind Dielen aus Lärche für die Terrasse?
Wer auf der Suche nach einem Terrassenbelag ist, der wünscht sich natürlich ein Material, das über mehrere Jahre hält, ohne viel von der ursprünglichen Optik einzubüßen. Daher sollte bei Holz immer ein Blick auf die Dauerhaftigkeitsklasse geworfen werden.
Die Dauerhaftigkeitsklasse informiert über die Widerstandsfähigkeit eines Holzes gegen Pilz- und Insektenbefall. Entsprechend der DIN EN 350-2 werden daher die unterschiedlichen Holzarten in Klassen eingeordnet. Exotische Holzarten wie Bangkirai werden sehr hoch eingestuft. Die Klassen gehen von 1 bis 5.
Lärchenholz erreicht die Dauerhaftigkeitsklasse 3 bis 4 und gilt damit als mäßig dauerhaft. Dies gilt aber nur für Lärchenbretter, die direkt im Erdreich verlegt werden – was nicht zu empfehlen ist. Mit einer entsprechenden Unterkonstruktion hält eine unbehandelte Lärchen Terrasse bis zu 15 Jahre. Mit entsprechender Pflege sogar noch länger.
Wie sollten Terrassendielen aus Lärche gepflegt werden?
Die meisten Terrassen aus Lärchenholz sind geriffelt. Das soll bewirken, dass Regenwasser besser abläuft. Jedoch kann eine Lärchenterrasse dann nur sehr schlecht abgeschliffen werden, um beispielsweise grobe Verunreinigungen zu entfernen. Zum Schutz gegen starke Verschmutzung hilft eine Lasur. Damit kann auch verhindert werden, dass die Terrassendielen aus Lärche verwittern und vergrauen.
Grundsätzlich ist eine verwitterte Lärchen Terrasse kein Nachteil für die Bretter. Vielmehr geht es hier um die Optik und um den eigenen Geschmack. Manch einer schwört auf das silbrige Grau alter Lärchenbretter. Wem das nicht gefällt, der kann seine Lärchenholz Terrasse entsprechend behandeln. Dabei sollte aber beachtet werden, dass:
- Ein spezielles Öl verwendet werden muss. Da Lärchenholz viele Gerbstoffe besitzt, sind nicht alle verfügbaren Holzöle im Handel zur Pflege geeignet. Daher unbedingt ein Öl einsetzen, das explizit für Terrassendielen aus Lärche ausgewiesen ist.
- Dieses sollte zudem pigmentiert sein.
- Die erste Lasur muss direkt nach dem Verlegen der Terrassendielen erfolgen.
- Danach einmal jährlich. Das erhöht die Lebensdauer und verhindert ein zu schnelles Verwittern der Terrasse aus Lärche.
Schmutzige Oberfläche säubern
Sibirische Lärche verträgt keine Chemikalien. Daher sollte sie ausschließlich mit einer speziellen Holzbodenseife von oberflächlichen Verunreinigungen befreit werden. Hierzu eignet sich eine einfache Bürste. Wichtig: Vogelkot sollte umgehend entfernt werden, damit keine Flecken zurückbleiben.
Von einer Reinigung mit dem Hochdruckreiniger ist prinzipiell abzuraten. Das doch eher weiche Holz der Bretter würde nur ausfasern. Damit steigt die Gefahr der Spreißelbildung. Zudem verkürzt sich die Lebenszeit.
Terrasse aus Lärche richtig ölen – Schritt für Schritt
Um eine Lärchen Terrasse richtig einzuölen, werden das passende Holzöl und ein Essigreiniger benötigt. Des Weiteren sind eine grobe Bürste, ein breiter Flachpinsel sowie weiche Tücher notwendig.
1. Reinigen der Terrasse
Im ersten Schritt muss der Bodenbelag gründlich gereinigt werden. Falls sich Moos angesetzt haben sollte, kann dieses mit einem Essigwasser-Gemisch entfernt werden. Danach muss der Bereich mit viel klarem Wasser nachgespült werden. Ehe es nun ans Einölen geht, müssen die Dielen der Terrasse einige Tage ordentlich durchtrocknen. Nur so kann das Holz das Öl entsprechend aufsaugen.
2. Ölen
Das Öl wird sparsam auf jede Diele einzeln aufgetragen. In der Regel wird das Öl schnell von den Dielenbrettern der Lärchen Terrasse aufgesaugt. Jedes Brett sollte zweimal eingeölt werden.
3. Überschuss abwischen
Bleibt nach dem zweiten Ölanstrich eine schmierige Schicht auf dem Holz zurück, kann diese mit weichen Tüchern abgewischt werden.
Wichtig: Lärche wird durch das Einölen empfindlicher. Daher muss fortan regelmäßig nachgeölt werden, wenn ein gleichmäßiges Erscheinungsbild der Lärchenbretter erhalten bleiben soll.
Was kostet es, eine Terrasse mit Lärche auszulegen?
Terrassendielen aus europäischer Lärche kosten je laufenden Meter drei bis vier Euro. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von rund 25 Euro.
Wichtig: Unbehandelte Terrassendielen aus Lärche sind im Einkauf zwar günstiger, müssen jedoch vor dem Verlegen lasiert werden. Zudem sind behandelte Lärchenholzbretter wetterfester und splittern seltener.
Terrassendielen aus sibirischer Lärche liegen bei vier bis sieben Euro pro Laufmeter. Der höhere Preis begründet sich etwa in der höheren Lebensdauer.
Ob die Lärchenbretter geriffelt oder glatt sind, das spielt beim Preis keine Rolle. Jedoch sind geriffelte Dielenbretter bei Feuchtigkeit rutschfester. Dagegen sammelt sich bei glatten Belägen weniger Schmutz in den Rillen an. Zudem sind sie auch leichter zu reinigen.
Wie werden Terrassendielen aus Lärche richtig verlegt?
Der Schutz der Terrassendielen aus Lärche vor Feuchtigkeit ist beim Verlegen das A und O. Daher müssen die Bretter:
- In einem Gefälle von ein bis zwei Prozent verlegt werden.
- Mit einer Fuge zur Hauswand hin verlegt werden.
- Dehnungsfugen von ca. 5 Millimetern zwischen den einzelnen Terrassendielen aufweisen.
- Auf einer entsprechenden Unterkonstruktion aus Holz oder Aluminium verlegt werden.
Soll die Terrasse anstelle einer alten Terrasse errichtet werden, gibt es oftmals ein altes Betonfundament. Hierauf kann problemlos die Unterkonstruktion für die Lärchenholz Terrasse errichtet werden. Ist das nicht der Fall, muss zunächst der Untergrund entsprechend vorbereitet werden.
Untergrund für die Terrasse aus Lärche vorbereiten
- Das Erdreich muss auf mindestens 40 cm Tiefe ausgehoben werden.
- Darauf wird eine 5 bis 10 cm dicke Schotterschicht ausgebracht, die mit einer Rüttelplatte ordentlich verfestigt wird.
- Im nächsten Schritt folgt eine rund 4 cm dicke Kiesschicht, die ebenfalls mit einer Rüttelplatte befestigt werden muss.
- Um eine Beschädigung der Terrassendielen durch Unkraut zu verhindern, sollte noch ein Unkrautvlies verlegt werden. Wichtig dabei ist, dass sich die einzelnen Bahnen um etwa 10 cm überlappen.
Unterkonstruktion für eine Terrasse aus Lärche
- Für das Fundament werden nun am besten Betonplatten auf das Vlies verteilt. Optimal ist dabei ein Abstand von etwa 60 cm.
- Darauf werden die Tragebalken gelegt, welche außen bündig mit den Betonplatten abschließen müssen. Geeignete Materialien sind Tragbalken aus Aluminium oder Holz.
- Zum Erhalt einer entsprechenden Festigkeit müssen die Balken noch mit entsprechenden Schrauben mit den Betonplatten verschraubt werden.
Verlegung der Terrassendielen aus Lärche
- Ist der Unterbau fertig, können die einzelnen Dielen verlegt werden.
- Dabei wird am besten immer an der Hauswand begonnen. Werden geriffelte Lärchenbretter verlegt, muss das Rillenprofil quer zur Laufrichtung verlaufen. Damit wird das Laufen auf dem Untergrund nicht nur sicherer, sondern auch angenehmer.
- Für den richtigen Fugenabstand zwischen den Brettern sollten Fugenabstandhalter verwendet werden.
- Die Schrauben müssen mit dem Holz abschließen, damit keine Verletzungsgefahr besteht.
- Zum Schluss können die Seitenflächen noch mit Ziersteinen, Palisaden oder Dielenbrettern verblendet werden.
Die häufigsten Fehler beim Verlegen einer Lärchen Terrasse
Das Verlegen von Terrassendielen ist mit etwas handwerklichem Geschick durchaus möglich. Dennoch sollte die Planung mit Sorgfalt erfolgen. Denn etwaige Fehler beim Verlegen können später nicht immer korrigiert werden. Daher gilt:
- Alle Terrassendielen dürfen ausschließlich auf einer verdichteten, ebenen Fläche mit zwei Prozent Gefälle von der Hauswand weg verlegt werden.
- Das Fundament muss den Balken der Unterkonstruktion einen sicheren Halt bieten.
- Der Untergrund muss absolut eben sein. Ist er das nicht, kann die Terrasse einseitig absacken oder die verwendeten Holzbretter können sich verbiegen oder verziehen.
- Bei der Unterkonstruktion müssen genügend Trägerbalken verwendet werden. Wird hier an Material gespart und ist der Abstand zwischen den einzelnen Trägerbalken zu groß, können sich die Terrassendielen früher oder später durchbiegen und brechen. Auch kann das Wasser so nicht mehr richtig abfließen. Die Folgen sind Wasserpfützen und eine Durchnässung des Belags.
- Grundsätzlich müssen die Tragbalken der Unterkonstruktion quer zu den Terrassendielen aus Lärche verlegt werden. Zur Bestimmung des richtigen Abstandes, wenn nichts anderes vorgegeben wurde, gilt: Das 20-fache der Dielendicke.
- Müssen bei großen Terrassen zwei Terrassendielen längs hintereinander verlegt werden, sind an der Nahtstelle zwei Tragbalken nebeneinander erforderlich.
- Jeder Kontakt der Dielen aus Lärche mit dem Erdreich muss bei der Terrasse unbedingt vermieden werden. Durch die aufsteigende Bodenfeuchtigkeit würde das Material nur schneller verrotten.
- Holz ist dafür bekannt, sich bei Wärme auszudehnen. Daher muss bei der Errichtung einer Terrasse mit Lärche zwingend ein entsprechender Fugenabstand zwischen den einzelnen Brettern eingehalten werden. Ist das nicht der Fall, können sich die Dielen gegenseitig hochdrücken.
Fazit zum Terrassenbelag aus Lärche
Der Terrassenboden aus Lärche sieht nicht nur gut aus, er ist auch sehr lange haltbar. Zudem ist das Material günstiger als so manches Tropenholz und ökologischer. Schließlich muss es nicht um die halbe Welt transportiert werden.
Je nach Beanspruchung sollte eine Lärchen Terrasse einmal im Jahr gereinigt werden. Wer nicht möchte, dass das Holz verwittert und die Dielen vergrauen, kann diese entsprechend mit einem geeigneten Öl einlassen. Jedoch ist das gerade bei einer Terrasse mit sibirischer Lärche nicht zwingend notwendig.
Beim Verlegen der Dielen ist wenig zu beachten. Außer, dass diese keinerlei direkten Kontakt zum Erdreich haben dürfen. Ansonsten ist das Auslegen der Lärchendielen auf der Terrasse um einiges leichter als von dem ein oder anderen Tropenholz – schon allein wegen des geringeren Gewichtes. Alles in allem sind Terrassen mit Lärchenholz eine gute und kostengünstige Alternative zu dem ein oder anderen Terrassenbelag.