Auf unserem Hausbau Blog stellen wir in einer Artikelserie die bekanntesten und beliebtesten Dachformen bzw. Dacharten vor.
Das Schleppdach ist immer eine Erweiterung eines anderen Daches, meist eines Satteldaches. Das Hauptdach wird dabei fast übergangslos durch das Schleppdach fortgesetzt oder anders ausgedrückt: “Abgeschleppt”, woher auch die Bezeichnung stammt.
Meistens schließt sich der First direkt an die Traufe des Hauptdaches an. Das Schleppdach bedeckt in der Regel einen zusätzlichen Gebäudeteil. Für sich allein betrachtet hat das Schleppdach die Form eines Pultdaches, welches man beispielsweise bei Terrassenüberdachungen oder Garagen verwendet. Schleppdächer sind außerdem bei pultförmigen Dachgauben, in deren senkrechten Teil Fenster eingebaut sind, zu finden. In dem Fall beginnt der First dieser “Schleppgauben” bereits oberhalb der Traufe des Hauptdaches.
Vor- und Nachteile dieses Daches?
Schleppdächer lassen sich auch im Nachhinein mit überschaubarem Aufwand in ein bestehendes Dach integrieren. Es ist deshalb sehr beliebt, wenn man nachträglich Anbauten überdachen möchte. Man stößt sehr schnell auf die Erweiterung um ein solches Pultdach, wenn man nach verschiedenen Dacharten für eine Terrassenüberdachung, eine Garage oder ein Carport sucht.
Dadurch, dass das Schleppdach das Hauptdach über den neuen Gebäudeteil hinweg fortsetzt, bleibt der ästhetische Gesamteindruck des Gebäudes erhalten. Allerdings ist dabei auf eine ausreichende Dimensionierung der neuen Traufe und des Abflussrohres für die dann wesentlich größere Dachfläche zu achten, da sehr starke Niederschläge ansonsten große Probleme verursachen würden.
Ein möglicher Nachteil kann in der großen Schräge des Schleppdaches über einem Anbau bestehen, denn an einer Wandschräge lassen sich nur schwer Regale anbringen oder Schränke aufstellen. Allerdings spielt das für eine Garage oder einen Raum zur Lagerung von Kaminholz kaum eine Rolle.
Haustyp, Dachneigung und Co. – Außerdem wissenswert zu diesem Dach
Schleppdächer gibt es bereits sehr lange. Sie sind sowohl an historischen Gebäuden wie z.B. alten Bauernhäusern, aber auch an Kirchen zu finden. Auch heute erfreuen sie sich in modernen Siedlungen aus Einfamilienhäusern als Überdachung für Garagen, Carports oder später angebaute Gebäudeteile für Gästezimmer großer Beliebtheit.
Je nach Neigungswinkel des Hauptdaches können Schleppdächer mit oder ohne zusätzliche Spreizkehle errichtet werden. Darunter ist Folgendes zu verstehen: Ist der Winkel des Hauptdaches relativ spitz, kann das Schleppdach nicht mit dem gleichen Neigungswinkel angeschlossen werden, da ansonsten die Traufe zu tief liegen würde. In diesem Fall geht das Hauptdach mit einem Knick in das Schleppdach über. Dieser Knick wird als Spreizkehle bezeichnet. Ist die Neigung des Hauptdaches allerdings schwächer, kann sie beim Übergang in das Schleppdach beibehalten werden, wodurch optisch eine einheitliche Fläche entsteht.