Wer schon einmal eine Baustelle im eigenen Garten gehabt hat, weiß, wie danach der Rasen aussieht. Auch uns ist das passiert, als wir unsere Terrasse erneuert haben. Durch den Einsatz von kleinen Baggern und Radladern wurde der Rasen derart in Mitleidenschaft gezogen, dass er anschließend erneuert werden musste. Aber auch die nachträgliche Verlegung einer Drainage in unserem Garten hat dazu beigetragen, dass der Rasen alles andere als hübsch aussah. So sah er während der Arbeiten aus:
Und so sah es dann vor der Terrasse aus, als diese fertig war:
Blieb also nur: Neues Gras aussäen. Doch bis daraus ein schöner grüner Garten wird, dauert es. Nach langem Überlegen und Abwägen der Vor- und Nachteile haben wir uns deswegen dafür entschieden, dieses Mal Rollrasen verlegen zu lassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen 🙂
Nachfolgend liest du unseren Erfahrungsbericht, bekommst Tipps zur richtigen Anlage und eine Anleitung zum Verlegen.
Welche Vorteile hat das Verlegen von Rollrasen?
Es waren die zahlreichen Vorteile, die uns dazu brachten, in unserem Garten nach den Bauarbeiten Rollrasen zu verlegen. So ist einer der größten Vorteile von Rollrasen seine sofortige Begrünung des Gartens binnen kurzer Zeit. Innerhalb von nur vier Stunden können 100 Quadratmeter Rollrasen verlegt werden.
Zudem haben die dichten Bahnen eine höhere Chance, gesunde Wurzeln und eine dichte Grasfläche zu bilden. Und selbst unebene oder schwer zugängliche Bereiche können damit belegt werden.
Welche Nachteile hat Rollrasen?
Und obwohl Rollrasen etliche Vorteile hat, gibt es auch so manche Nachteile. Am signifikantesten ist zweifellos der hohe Preis. Zudem wird für die Aufzucht des Fertiggrases viel Wasser und Düngemittel benötigt. Mehr als man selbst für die einfache Aussaat von Grassamen verwenden muss.
Zudem muss das Rollrasen Verlegen sorgfältig geplant werden. Hierzu muss die erforderliche Menge bestellt werden, der Untergrund muss – sofern nicht beim Rasen davor schon erledigt – entsprechend vorbereitet werden und das benötigte Material muss für diesen Tag gemietet werden. Außerdem sollten einige Helfer vor Ort sein. Denn obwohl das Verlegen von Rollrasen technisch nicht besonders anspruchsvoll ist, kann es bei größeren Flächen äußerst anstrengend sein. Denn eine einzelne Rolle kann zwischen 15 und 20 Kilogramm wiegen.
Gibt es Alternativen zu Rollrasen?
Statt Rollrasen zu verlegen, können auch Samen gesät werden, damit der Rasen auf natürliche Weise wächst. Diese Methode ist oft kostengünstiger als Rollrasen, erfordert jedoch mehr Zeit und Geduld, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Alternativ zu Rollrasen gibt es vorgefertigte Rasenmatten, die einfach auf den Boden gelegt werden können. Sie sind meist dicker als Rollrasen und brauchen daher länger, um anzuwachsen.
Eine weitere Möglichkeit wäre Hybridrasen: eine Mischung aus künstlichem und echtem Gras. Dies ist eine gute Option für all diejenigen, die einen Rasen möchten, der pflegeleicht ist und das ganze Jahr über grün bleibt.
Und zu guter Letzt bleibt einem noch der Kunstrasen, der das ganze Jahr über grün bleibt. Allerdings fühlt sich das Material nicht so natürlich an wie echtes Gras.
In welcher Jahreszeit wird Rollrasen verlegt?
Die Antwort auf die Frage “Bis wann kann man Rollrasen verlegen?“ ist: Die Temperaturen sollten nicht unter 0 °C fallen oder gar zu heiß sein. Die besten Jahreszeiten sind daher der Frühling und Herbst.
Grundsätzlich wäre es aber auch ganzjährig denkbar. Wichtig ist nur, dass nach dem Rollrasen verlegen die Temperatur im Plusbereich liegt.
Wo gibt es Rollrasen zu kaufen?
Rollrasen wird in Rasenschulen gezüchtet. Ist die Grasnarbe ausreichend dicht, wird der fertige Rasen mit Maschinen abgeschält und aufgerollt. Jede Rolle reicht für einen Quadratmeter Rasen aus. Je nach Hersteller sind diese zwischen 40 oder 50 Zentimeter breit und 200 bis 250 Zentimeter lang.
Du kannst in deiner Umgebung schauen, ob es lokale Anbieter gibt, wo du den Rollrasen kaufen kannst. Alternativ gibt es natürlich auch entsprechende Onlineshops.
Rollrasen verlegen: Kosten pro Quadratmeter
In der Regel kostet eine Rolle Rollrasen zwischen 5 bis 10 Euro. Je nach Rasensorte, Lieferentfernung und Menge kann der Preis auch höher oder niedriger ausfallen. Es gibt auch Angebote ab 2 Euro den m². Allerdings gelten diese Preise eher nicht für “normalgroße” Rasenflächen. Wenn du beispielweise “nur” 100 bis 200 m², bist du auch wieder bei den 5 Euro. Deshalb gilt: Kleinere Mengen kosten für gewöhnlich mehr.
Es gibt üblicherweise drei verschiedene Arten von Rollrasen:
- Der Spielrasen und Gebrauchsrasen ist besonders pflegeleicht.
- Der Sport- oder Stadionrasen, den man aus Fußballstadien kennt, erfordert viel Wasser und regelmäßiges Mähen.
- Für den Halbschatten gibt es einen breitblättrigen Rollrasen.
Am kostengünstigsten ist der Spielrasen und Gebrauchsrasen für 5 bis 6 Euro pro Quadratmeter. Auf Platz 2 liegt mit knapp 8 Euro/m² der Halbschattenrasen. Am teuersten pro Quadratmeter ist der Stadionrasen mit 8,50 Euro.
Übrigens: Aus unserer Erfahrung heraus empfehlen wir, mindestens fünf Prozent mehr Rasen zu kaufen, als benötigt wird. So geht am Ende nicht das Material aus. Zudem bleibt genug Material für eventuelle Verschnitte übrig.
Lieferkosten für Rollrasen
Die Lieferkosten für Rollrasen sind variabel und abhängig von der Entfernung zum Kunden sowie der Anzahl der benötigten Paletten. Auf diese muss in der Regel ein Palettenpfand bezahlt werden, wobei manche Anbieter mittlerweile zu Einwegpaletten übergehen und deshalb auf einen Pfand verzichten.
Die exakten Lieferkosten herauszufinden, ist vor allem online nicht ganz einfach, da die meisten Shops nur noch einen Gesamtpreis inkl. Lieferung anzeigen und bei der Preisberechnung immer deine PLZ abfragen.
Rollrasen verlegen lassen vom Profi: Das kostet ein Landschaftsgärtner
Wer seinen Rollrasen nicht selbst verlegt, sondern dies einem Profi überlässt, spart sich zwar jede Menge Arbeitszeit, nicht aber Kosten. Das Rollrasen verlegen kostet bei einem Landschaftsgärtner circa 20 Euro pro Quadratmeter. Größere Flächen können mitunter weniger kosten.
Rollrasen richtig verlegen: die Vorbereitung
Beim Rollrasen verlegen ist die Vorbereitung das A und O. Diese beginnt mit der Auswahl des richtigen Werkzeuges und Materials.
- Rollrasen
- Kompost
- Hacke
- Rechen
- Spaten
- Walze
- Rasenstartdünger
- Sand
- Schubkarre
- Messer
- Wasser
Wie wird Rollrasen verlegt?
Bevor der Rollrasen verlegt wird, muss der Untergrund vorbereitet werden:
- Zunächst muss der vorhandene Altrasen mit einer Schaufel flach abgetragen werden.
- Anschließend wird die freie Fläche durch gründliches Umgraben tiefgründig aufgelockert.
- Steine und Wurzelreste sollten sorgfältig entfernt werden. Ebenso wie Wurzelfortsätze von Giersch, Schachtelhalm, Quecke oder Huflattich.
- Bei Lehmböden wird zur Verbesserung der Drainagefähigkeit des Bodens Sand eingearbeitet. Das ideale Mischungsverhältnis ist ein bis drei Kubikmeter pro 100 Quadratmeter.
- Für leichte, sandige Böden ist die Einbringung von Humus (Kompost vom Grünschnitt-Sammelplatz) von Vorteil.
- Als Nächstes wird der Boden so lange abgeharkt, bis eine ebene Fläche ohne Bodenwellen oder Senken entsteht. Zur Glättung der Fläche kann ein drei Meter langes Brett verwendet werden.
- Schließlich muss die planierte Fläche mit einer Walze verdichtet werden. Bei kleineren Gartenflächen kann beim Rollrasen verlegen ohne Walze gearbeitet werden. In diesem Fall kann mit Trittbrettern gearbeitet werden.
Wichtig: Die vorbereitete Fläche sollte nun idealerweise ein bis zwei Wochen ruhen und häufig bewässert werden, um sich zu setzen. Eventuelle Unebenheiten können nachträglich noch ausgebessert werden.
Kann Rollrasen über altem Rasen verlegt werden?
Es wird dringend davon abgeraten, neuen Rollrasen einfach auf den alten Rasen zu verlegen. Zwar kann damit an Arbeitszeit gespart werden, jedoch wird damit verhindert, dass der Rollrasen richtig anwachsen kann. Dadurch sinkt die Belastbarkeit der Pflänzchen.
Zudem stirbt das alte Gras unter den verlegten Rollrasenbahnen einfach ab. Dadurch entsteht aber ein unebener Boden, was kein schöner Anblick ist.
Rollrasen verlegen: Anleitung
Nachdem sich der vorbereitete Untergrund einige Zeit setzen konnte, sollte einige Tage vor der eigentlichen Verlegung des Rollrasens aufkeimendes Unkraut entfernt werden.
- Danach wird der Boden mit Rasenstartdünger vorbereitet
- Anschließend wird der Untergrund nochmals mit einer Walze platt gedrückt.
- Nun werden die Rasenbahnen verlegt.
- Dies sollte zügig erfolgen.
- Damit das frische Gras nicht vertrocknet, muss der neue Rasen zudem direkt am Tag der Lieferung ausgerollt werden.
- Dafür werden die Bahnen bis zur Verarbeitung nebeneinanderliegend im Schatten gelagert.
- Anschließend wird der Untergrund nochmals befeuchtet.
- Die erste Rolle wird nun an einem geraden Ende ausgerollt.
- Überstände werden mit einem Messer abgeschnitten.
- Die Bahnen müssen immer bündig aneinandergelegt werden.
- Nach diesem Prinzip wird der gesamte Rollrasen verlegt.
Unsere Erfahrung: So wird der neue Rasen schön grün
In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Verlegen des Rollrasens darf dieser möglichst nicht betreten werden. Auch Kinder müssen sich hier eine Weile gedulden. Nur so ist garantiert, dass der Rollrasen anwachsen kann.
Während dieser Zeit sollte der Rasen zudem regelmäßig bewässert werden, am besten früh morgens oder in den Abendstunden. Den erst Schnitt verträgt das Gras bei einer Mindestlänge von 5 Zentimetern.