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Die eigene Regenwasserzisterne für Haus und Garten

Regenwasserzisterne - Kosten, Beton oder Kunststoff und viele weitere Informationen

Regenwasserzisternen sind große unterirdisch verbaute Tanks zum Sammeln von Regenwasser. Damit sinkt der oberirdische Platzverbrauch – im Gegenteil zur Regenwassertonne – im eigenen Garten gegen Null.

Zugleich ist das Wasser in den unterirdischen Tanks vor Sonneneinstrahlung und, in diesem Zusammenhang, vor Algenbildung geschützt.

Wie sind Regenwasserzisternen aufgebaut?

Regenwasserzisternen sehen mitunter unterschiedlich aus. Doch sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip. Im Großen und Ganzen bestehen sie aus:

  • Dem Einlauffilter
  • Dem beruhigten Zulauf
  • Dem Überlaufsiphon
  • Der schwimmenden Entnahme

Der Einlauffilter

Mit dem Einlauffilter wird das einlaufende Regenwasser von Laub und sämtlichen anderen Verschmutzungen gereinigt.

Der beruhigte Zulauf

Der beruhigte Zulauf ist eine Einlaufvorrichtung, die eine sauerstoffreiche, fäulnisverhindernde Wasserqualität im Auffangbehälter garantiert. Gleichzeitig werden dadurch Aufwirbelungen der Sedimentschicht verhindert. Dafür reicht das Einlaufrohr hinab bis zum Zisternengrund.

Hierzu hat der Auslauf einen U-förmigen und vergrößerten Durchmesser, zur Reduzierung der Fließgeschwindigkeit.

Der Überlaufsiphon und die schwimmende Entnahme

Mit dem Überlaufsiphon werden die Feinschwebstoffteilchen von der Wasseroberfläche abgehalten. Zeitgleich übernimmt eine Ansaugarmatur mit Schwimmer die Entnahme an der saubersten Stelle in der Zisterne – direkt unter der Wasseroberfläche.

Warum ist eine Regenwasserzisterne sinnvoll?

Sauberes Trinkwasser wird, infolge des Klimawandels und des sinkenden Grundwasserspiegels, immer knapper. Damit es aber weiterhin für alle Menschen gleich zugänglich ist, sollte es sparsam verwendet werden. Dafür muss eine Alternative her. Diese heißt Regenwasser. Denn für die WC-Spülung, die Waschmaschine oder die Gartenbewässerung ist gefiltertes Regenwasser vollkommen ausreichend.

Es gibt aber noch einen zweiten Punkt, der für den Bau einer Regenwasserzisterne im eigenen Garten spricht: Die Niederschlagswassergebühr. Diese wird für all das Regenwasser, das vom Dach über die Regenrinne in die Kanalisation eingeleitet wird, erhoben. Damit zahlt bereits jeder für das Regenwasser. Warum es dann nicht auch sinnvoll nutzen?

Regenwasserzisterne Kosten - Worauf ist zu achten und wie teuer ist es

Regenwassernutzung im Haushalt

Wenn man das Zisternenwasser lediglich für die Bewässerung des Gartens verwendet, reicht schon ein einfaches Kunststoffsieb aus, um den gröbsten Schmutz, Steine oder Blätter herauszufiltern. Hier reicht dann auch der Einbau einer einfachen Handpumpe.

Will man das Regenwasser jedoch auch im Haushalt einsetzen und es beispielsweise zum Duschen verwenden, empfiehlt sich der Einbau eines Filtersystems in Form eines Patronenfilters und einer Pumpe. Dieser filtert noch besser und muss selbst weniger häufig kontrolliert und gereinigt werden. Um das Zisternenwasser gegebenenfalls über mehrere Stockwerke ins Gebäude zu bringen und es dann auch noch zu verteilen, braucht es auf jeden Fall eine starke, strombetriebene Pumpe. Am besten geht man mit dem Anliegen zu einem Fachmann und schildert ihm genau den Einsatzbereich und den Zweck, den die Pumpe erfüllen soll.

Du möchtest eine Zisterne oder einen Regenwassertank in deinem Garten einbauen lassen? Dann lasse dich am besten beim Handwerker oder im Baumarkt über die Möglichkeiten in deinem Garten beraten und hole dir vom Experten die nötigen Tipps und Informationen zum Thema Regenwassernutzung.

Welche Regenwasserzisternen gibt es?

Regenwasserzisternen gibt es aus Beton oder Kunststoff. Preislich günstiger sind Kunststoffzisternen. Zudem ist der Einbau von Betonzisternen deutlich schwieriger. So müssen sämtliche Betonteile nicht nur unbedingt fest miteinander verbunden sein. Das kann gerade bei Fertigbauteilen problematisch sein. Zudem muss für den Einbau der Betonzisterne ein Kran angemietet werden.

Eine Kunststoffzisterne ist dagegen leichter und einfacher zu verbauen. Jedoch können Kunststoffzisternen nicht überall verbaut werden. Das gilt beispielsweise in Regionen mit einem zu hohen Grundwasserspiegel und bei lehmigen Böden.

Kunststoffzisternen

Kunststoffzisternen sind meist rechteckig und haben abgerundete Ecken und Kanten. Für die Stabilität weisen die Wände in der Regel stabilisierende Verfaltungen auf. Es gibt zwei unterschiedliche Modellvarianten.

Die üblichen im Handel erhältlichen Zisternen haben ein Fassungsvermögen zwischen 1.500 und 8.000 Liter. Größere Ausführungen können durchaus bis zu 300 Kilogramm schwer sein.

Kunststoffzisternen sind sehr flach und besitzen daher eine entsprechend große Flächenausdehnung. Gerade bei schwierigen Bodenverhältnissen oder einem hohen Grundwasserspiegel ist diese Flachbauweise von Vorteil. Neben dem unterirdischen Einbau können die Zisternen auch auf dem Dach für ein oberirdisches Ableiten des Regenwassers verbaut werden.

Was sind die Vor- und Nachteile von Kunststoffzisternen?

Kunststofftanks sind aus Polyethylen oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt.

Dadurch haben sie ein geringes Eigengewicht. So können die Tanks leicht transportiert und ohne Kran eingebaut werden. Regenwasserzisternen aus Kunststoff sind meist als Flachtanks erhältlich, für den keine allzu tiefe Grube ausgehoben werden muss. Zudem sind Regenwasserzisternen aus Kunststoff weniger reinigungsintensiv und pflegeleichter als Betonzisternen.

Allerdings sind Kunststoffzisternen weniger stabil als Betonzisternen. So sollte der Bereich um die Zisterne herum sowie der Deckel nicht zu stark belastet werden.

Betonzisternen

Während Kunststoffzisternen als fertig gegossene Tanks verbaut werden, können Betonzisternen auch aus Einzelteilen zusammengebaut werden. Es gibt drei unterschiedliche Bautypen von Betonzisternen:

  • Monolithische Zisternen aus einem fertig gegossenen Betonbehälter.
  • Zweiteilige Zisternen mit Unterbehälter und aufgesetztem Deckel.
  • Schachtring-Zisternen aus mehreren aufgemauerten Betonringen und Deckel.

Monolithische Betonzisternen werden bereits in einbaufähigem Zustand ausgeliefert und können direkt in die Baugrube abgesenkt werden. In der Regel sind diese Regenwasserzisternen rund und haben einen konischen Deckel. Sie sind sowohl mit eingebauten Anschlussstutzen, Dichtungen und Filtereinheiten erhältlich oder nur der reine, leere Tank. Das Fassungsvermögen beträgt übliche 4.000 bis 12.000 Liter.

Zweiteilige Betonzisternen bestehen aus einem eimerförmigen Unterbau mit aufzusetzendem Deckel. Gegenüber einer monolithischen Zisterne haben sie den Vorteil, dass die Öffnung im Deckel leichter ausgerichtet werden kann, da hier nur der Deckel und nicht die ganze Zisterne bewegt werden muss.

Schachtring-Zisternen sind die preiswerteste Betonzisterne. Hierbei werden einzelne Schachtringen aufeinandergesetzt und mit Mörtel oder Brunnenschaum verbunden. Vor allem Privatleute, die die Regenwasserzisterne selber bauen, greifen gerne auf diese Version zurück. Die größte Schwierigkeit liegt hier im gründlichen Abdichten der einzelnen Ringe.

Regenwasserzisterne Beton - So gelingt der Einbau

Was sind die Vor- und Nachteile von Betonzisternen?

Betonzisternen sind stabiler als Kunststoffzisternen. Sie dürfen sogar befahren werden, weshalb sie auch direkt in einer Hofeinfahrt verbaut werden können. Dank des hohen Eigengewichts sind Betonzisternen auftriebssicher. Daher dürfen sie auch in Regionen mit hohem Grundwasserspiegel verbaut werden.

Das hohe Eigengewicht ist zugleich aber auch ein Nachteil. Denn für den Transport und Einbau muss immer ein Kran vor Ort sein. So wiegt ein Rundtank aus Beton mit 6.000 Liter Fassungsvermögen ca. fünf Tonnen. Deswegen können Regenwasserzisternen aus Beton nur auf einem absolut stabilen Untergrund verbaut werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Flachtank und einem Rundtank?

Ein Rundtank hat eine zylindrische Form, die tief in den Boden hineinreicht. Flachtanks breiten sich dagegen zur Seite aus.

Deswegen ist der zeitliche Arbeitsaufwand für den Einbau eines Rundtanks deutlich höher als für einen Flachtank. Damit ist der Einbau eines Rundtanks auch kostenintensiver, zumal hierfür immer ein Bagger erforderlich ist. Daher sollte der Einbau einer Regenwasserzisterne aus Beton möglichst schon beim Bau eines Hauses geplant werden.

Der Erdaushub für Flachtanks ist einfacher und ohne Bagger machbar. Preislich sind die reinen Rundtanks jedoch etwas günstiger als Flachtanks.

Regenwasserzisterne Kosten – Damit muss man kalkulieren

Wer eine Regenwasserzisterne verbauen möchte, sollte zunächst genau berechnen, ob sich die Anschaffungskosten durch den späteren Nutzen wieder ausgleichen lassen. Die Konstruktions- und Materialkosten können durch das selber bauen einer Regenwasserzisterne minimiert werden.

Die Preise hängen vom Material und der Größe ab. Ein Kunststofftank mit 1.500 Liter Fassungsvermögen liegt bei knapp 700 Euro. Eine Regenwasserzisterne aus Kunststoff mit 13.000 Liter Fassungsvermögen kostet etwa 3.800 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Pumpe, Filter, Rohre und Anschlussmuffen – wenn die Zisterne nicht ausschließlich für die Gartenbewässerung verwendet werden soll.

Generell verursacht die bautechnische Umsetzung Zusatzkosten, die beim Eigenbau etwa 200 Euro ausmachen können.

Wer eine zweiteilige oder monolithische Betonzisterne wählt, sollte Anschaffungskosten ab 1000 Euro einplanen. Darin enthalten ist in der Regel das Einsetzen in eine bestehende Baugrube, wenn die Einbauzeit maximal dreißig Minuten beträgt. Dauert der Einbau länger, werden zusätzliche Kosten erhoben.

Wer zudem die Grube und den Einbau nicht selbst übernimmt, muss mit weiteren Kosten rechnen.

Regenwasserzisterne wird im Boden verbaut

Einhaltung der wasserrechtlichen Vorschriften

Eine Regenwasserzisterne zur Nutzwassergewinnung muss einige wasserrechtliche Vorschriften erfüllen. Generell sind Regenwasserzisternen zur reinen Gartenbewässerung in Deutschland nicht genehmigungspflichtig. Außer sie dienen einem öffentlichen Zweck, wie beispielsweise eine Retentionszisterne. Kleine Zisternen müssen dagegen nur bei der unteren Wasserbehörde angemeldet werden.

Jedoch müssen bei der Einbindung der Regenwasserzisterne in die Hauswasserleitung die Trinkwasserleitungen von den anderen Nutzwasserleitungen getrennt sein. Das bedeutet, dass die Leitungen zur Toilette und Waschmaschine separat vom Trinkwassernetz verlegt werden müssen, um jeglichen Kontakt zwischen Regenwasser und dem hygienisch aufbereiteten, öffentlichen Trinkwasser zu vermeiden. Deshalb muss bei einer Trinkwassernachspeisung in die Zisterne ein freier Zulauf mit mindestens 20 Millimetern Abstand verbaut sein. Je nach Region und Kommune kann daher auch eine Anmeldung beim zuständigen Gesundheitsamt verlangt werden.

Die Abwassergebühren

Ebenfalls zu den Kosten einer Regenwasserzisterne gehören die Abwassergebühren.

Denn während einerseits der Trinkwasserverbrauch um mehrere Kubikmeter reduziert werden kann (rund 50 % können durch den Einbau in das Hauswassersystem eingespart werden), steigen auf der anderen Seite die Abwassergebühren.

Zur Berechnung der Abwassergebühren muss das jeweilige Erhebungsverfahren der eigenen Gemeinde berücksichtigt werden. In Deutschland setzt sich mehr und mehr die gesplittete Abwassergebühr durch. Hier wird neben der tatsächlich anfallenden Abwassermenge auch der Versiegelungsgrad des Grundstücks berücksichtigt.

Um die Einsparungen durch eine Zisterne ermitteln zu können, muss ein auf das Berechnungsmodell der Gemeinde angepasster Rechner verwendet werden. Dafür bieten die meisten Zisternenhersteller extra Online-Rechner auf ihren Webseiten an.

Kostenfaktoren bei Fremdmontage

Eine vormontierte Regenwasserzisterne kostet 2.000 Euro und mehr. Der Preis ergibt sich aus:

  • Dem eigentlichen Zisternentank
  • Dem Grob- und Kleintierfilter
  • Dem Feinfilter
  • Der Zisternenpumpe
  • Dem beruhigten Wasserzulauf
  • Dem Anschlussstutzen und Lippen
  • Der Verrohrung
  • Der Lieferkosten
  • Der Montage (mit oder ohne Aushub)
  • Optional: Vorrichtung für schwimmende Wasserentnahme
  • Optional: Trinkwassernachspeisung
  • Optional: Füllstandsanzeiger

Was gilt es beim Bau einer Regenwasserzisterne zu beachten?

Vor dem Bau einer Regenwasserzisterne muss der Wasserbedarf und damit verbunden auch das Füllvolumen der Zisterne berechnet werden. Denn mit einem zu kleinen Exemplar können womöglich die Sammel- und Nutzungsmöglichkeiten nicht im vollen Umfang ausgeschöpft werden. Doch wegen der Kosten sollte der Behälter auch nicht unnötig groß gewählt werden.

Zur Volumenberechnung von Regenwasserzisternen sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Geplante Nutzung des Regenwassers
  • Anzahl der Personen im Haushalt
  • Wasserverbrauchsverhalten
  • Regionale Niederschlagswerte
  • Neigung und Größe des Dachs

Geplante Nutzung des Regenwassers

Klassischerweise wird das gesammelte Regenwasser zur Gartenbewässerung verwendet. Doch in Kombination mit einem Hauswasserwerk kann damit auch die Toilettenspülung und Waschmaschine bedient werden. So orientiert sich die Größe der Zisterne an der geplanten Nutzung.

Anzahl der Personen im Haushalt und Nutzungsverhalten

Der Wasserbedarf für Garten, WC und Waschmaschine hängt von der Gartengröße, der Personenanzahl und der Art der wasserführenden Geräte ab. Den Wasserverbrauch für den Garten kann man unter Berücksichtigung der Fläche und der Intensität der täglichen Bewässerung berechnen. Beim WC und der Waschmaschine muss grob zwischen konventionellen und sparsam arbeitenden, modernen Modellen unterschieden werden.

Regionale Niederschlagswerte

Auch die regionalen Niederschlagswerte müssen in die Überlegung miteinbezogen werden. Informationen darüber liefert der Deutsche Wetterdienst.

Neigung und Größe des Dachs

Je flacher ein Dach, desto geringer wird die Menge des gesammelten Regenwassers sein. Das gilt auch für die Größe der Dachfläche. Die Dachfläche wird wie folgt berechnet:

Grundfläche der Dachfläche (Länge x Breite inklusive Dachüberstände) x Dachbeiwert

Der Dachbeiwert ist dabei ein Minderungswert, abhängig vom Dachmaterial. So können Wasserverluste durch „Verwehungen“ und „Verdunstung“ entstehen.

Der Dachbeiwert für die gängigen Dacheindeckungen sieht folgendermaßen aus:

  • Gebrannte glasierte Tondachziegel: 0,9
  • Schieferplatten, Betondachsteine: 0,8
  • Flachdach mit Kiesaufschüttung: 0,6

Berechnung der Größe der Regenwasserzisterne

Nachfolgend geben wir dir Formeln zur Berechnung an die Hand.

Berechnung für ein Einfamilienhaus inkl. Gartenbewässerung, Waschmaschine und Toilettenspülung

1. Berechnung des Regenwasserertrags für einen 4 Personenhaushalt in Hamburg:

Niederschlagswert in L/m²
(laut Niederschlagskarte, 1 mm = 1 L/m²)
X Dachfläche in m²
(Länge x Breite inkl. Dachüberstände)
X Dachbeiwert = Regenertrag in L/Jahr
808 L/m² X 10 m x 11,5 m =
115 m²
X 0,9 (glasierter Ziegel) = 83.628 L/Jahr =
83,63 m³

2. Jährlicher Wasserbedarf

WC-Spülung bei 4 Personen: 58.400L/Jahr + Waschmaschine mit einem Waschgang pro Woche: 2.548L/Jahr + Gartenbewässerung:
Gartenfläche in m² x 80 L/Jahr
= Regenwasserbedarf in L/Jahr
58,4 m³ + 2,55 m³ + 90 m² x
80 L/Jahr =
7.200 L/Jahr =
7,2 m³
= 68,15 m³

3. Berechnung Tankgröße

Bei der Berechnung der Größe einer Regenwasserzisterne wird eine Sicherheitsreserve von 22 Tagen eingeplant, um Trockenperioden zu überbrücken. Deswegen wird der Regenwasserbedarf mit dem Faktor 0,06 (22 Tage/365 Tage) multipliziert.

Regenwasserertrag in L/Jahr
(wenn Ertrag < Bedarf)
X Sicherheitsreserve = Speichervolumen in L
68,15 m³ X 22 Tage / 365 Tage = 4,1 m³

Demnach ist eine Tankgröße von 4,1 m³ empfehlenswert.

Richtige Größe der Regenwasserzisterne bei einer reinen Gartenbewässerung

Bei einer reinen Gartenbewässerung geht man von nachfolgenden Werten aus:

Gartenfläche Dachfläche Tankgröße
bis 100 m² mindestens 20 m² 1.500 L
bis 300 m² mindestens 40 m² 2.600 – 3.000 L
bis 500 m² mindestens 70 m² 3.000 – 5.200 L
bis 800 m² mindestens 90 m² 5.200 – 7.600 L
bis 1.000 m² mindestens 100 m² 7.600 – 10.000 L
bis 1.500 m² mindestens 120 m² 10.000 – 15.000 L
bis 2.000 m² mindestens 150 m² 15.000 – 20.000 L

Die Tank-Form und das Material beeinflussen die Tank-Größe

Grundsätzlich haben Regenwasserzisternen mit einer zylindrischen Bauweise, ein größeres Fassungsvermögen als Flachtanks.

Flachtank Rundtank
1.500 Liter bis 7.500 Liter
(Sondergrößen je nach Flachtankausführung bis 50.000 Liter)
800 Liter bis 10.000 Liter
(Sondergrößen je nach Rundtankausführung bis 100.000 Liter)

Zudem beeinflusst auch das Material das Volumen der Zisterne. Hinzukommt, dass die leichteren Kunststoffzisternen auch in Sondergrößen erhältlich sind. Nicht so die schweren Betonzisternen.

Kunststoffzisterne Betonzisterne
800 Liter bis 10.000 Liter
(Sondergrößen je nach Ausführung bis 100.000 Liter)
2.900 Liter bis 13.000 Liter

Wo wird eine Regenwasserzisterne am besten verbaut?

Je nach Gegebenheit bei dir vor Ort sollte der Aufstellort der Regenwasserzisterne so gewählt werden, dass die Wasserrohre auf kürzestem Weg verlegt werden können. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Untergrund stabil genug ist, um das Gewicht der Zisterne über Jahrzehnte hinweg tragen zu können.

Der Mindestabstand zu Gebäuden sollte mindestens 1 x der Behälterbreite entsprechen. Wird die Regenwasserzisterne zudem in einer Hanglage verbaut, muss unbedingt eine Stützmauer zwischen Hang und Zisterne errichtet werden.

Der richtige Standort

Auch wenn eine Regenwasserzisterne im Erdboden verschwindet, muss aus bautechnischen Gründen einen Mindestabstand zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Außerdem spielen bei der Standortwahl auch die Bodenbeschaffenheit und die Boden- und Grundwassersituation eine wichtige Rolle. Hierbei gilt Folgendes:

  • Der Boden muss tragfähig sein.
  • Das Erdreich muss sickerfähig sein.
  • Es darf kein drückendes Grundwasser vorliegen.
  • Stauwasser durch lehmige und steinige Böden darf nicht vorherrschen.

Ist ein passender Standort gefunden, muss noch der Abstand zur Grundstücksgrenze beachtet werden. Als Faustformel gilt: Der Abstand muss mindestens dem Tankdurchmesser, beziehungsweise bei Flachtanks der Breite, entsprechen.

Bei der Bemessung der Grube muss ausreichend Freiraum um den Tank herum vorhanden sein (mind. 30 cm). Dieser wird mit Sand aufgefüllt. Bei Einbau mit Erde sollte ein entsprechender Arbeitsraum von ca. 60 cm für das Verdichten mit einer Maschine beachtet werden.

Wer baut Regenwasserzisternen ein?

Regenwasserzisternen können mit viel handwerklichem Geschick auch selbst gebaut und eingebaut werden.

Soll die Regenwasserzisterne jedoch in die Wasserinstallation des Hauses integriert werden, sollte diese eine Fachfirma durchführen. Denn hier muss nicht nur der Erdaushub fachgerecht erfolgen. Auch der Anschluss der Regenwasserleitungen muss korrekt sein. Zudem ist bei der technischen Installation, der Außenwanddurchführung und dem Anschluss an das Leitungssystem im Haus viel technisches Know-how vorausgesetzt.

Viele Hersteller von Regenwasserzisternen bieten den Einbau oft mit an. Jedoch übernehmen das auch manche Tiefbaufirmen oder Sanitärbetriebe an.

Kann das Regenwasser als Trinkwasser verwendet werden?

Das Regenwasser der Zisterne ist nicht als Trinkwasser geeignet. Durch den Abfluss über das Dach und Regenwasserleitungen sammeln sich Schmutzpartikel, Ruß, Vogelkot und vieles mehr darin an. Auch entstehen im Regenwassertank selbst Keime, die Verdauungsprobleme und Krankheiten auslösen können.

Daher sollte Regenwasser unbedingt für die Einleitung in das Hauswassersystem gereinigt werden. Hier ist der Einsatz einer Hohlmembran zu empfehlen. Diese relativ grobe Membran fängt größere Verunreinigungen auf. Mit einem nachfolgenden Aktivkohlefilter werden weitere Schadstoffe aus dem Wasser gefiltert.

Generell ist die Verwendung des Regenwassers für die Toilettenspülung oder Waschmaschine aber hygienisch unbedenklich. Zwar gibt es im Internet auch diverse Filter, die Regenwasser zu Trinkwasser wandeln – ob daraus dann aber wirklich gesundheitlich unbedenkliches Wasser entsteht, ist die Frage. Denn auch am Zisternengrund bilden sich mit der Zeit Ablagerungen, die das Wasser verkeimen können.

Wie wird eine Regenwasserzisterne gereinigt?

Für die Reinigung einer Regenwasserzisterne muss keine Fachfirma beauftragt werden.

Die Reinigung erfolgt in drei Teilschritte:

  1. Das Entleeren der Zisterne
    Mit einer Schmutzwasserpumpe wird die Zisterne entleert. Ist das Wasser vollständig entfernt, muss der Tank mindestens eine Stunde lang auslüften.
  2. Schlamm aus der Zisterne entfernen
    Anschließend wird mit einem Eimer der Schlamm vom Zisternengrund entfernt.
  3. Zisterne reinigen
    Nun werden die Wände und der Boden der Regenwasserzisterne gründlich mit einem Hochdruckreiniger gesäubert. Auch die Zu- und Abläufe müssen ausgespült werden. Danach wird das Schmutzwasser wieder vollständig abgepumpt.

Wie oft sollte eine Regenwasserzisterne gereinigt werden?

Da der Tank selbst ein dreistufiges Reinigungssystem besitzt, muss eine Regenwasserzisterne nur alle 10 bis 15 Jahre gereinigt werden.

Auch die DIN 1989-1 für Regenwassernutzungsanlagen empfiehlt eine Reinigung frühestens nach zehn Jahren.

Zusammengefasst: Die Nutzung einer Regenwasserzisterne in Haus und Garten

Regenwasserzisternen werden immer beliebter. Neben der Verwendung für die Gartenbewässerung können sie mittlerweile in Kombination mit einem Hauswasserwerk auch in das Wassersystem des eigenen Hauses integriert werden. Dabei müssen aber die Trinkwasserleitungen und Regenwasserleitung streng voneinander getrennt werden. Denn das Regenwasser entspricht nicht der gesetzlich vorgeschriebenen Trinkwasserqualität und kann mitunter durch Bakterien und Keime belastet sein. Auch mit diversen Filtersystemen ohne Strom zur Aufbereitung von Regenwasser zu Trinkwasser ist es fraglich, ob die erforderliche Trinkwasserqualität erreicht werden kann.

Jedoch ist die Verwendung für das WC und die Waschmaschine völlig unbedenklich. Zudem schützt das kalkfreie Regenwasser die Waschmaschine und deren Heizstäbe vor einer zu schnellen Verkalkung.

Generell kann durch den Einbau einer Regenwasserzisterne der Trinkwasserverbrauch in einem 4 Personenhaushalt um rund 50 % reduziert werden. Damit aber die Zisterne zur Haushaltsgröße passt, sollte das erforderliche Füllvolumen im Vorfeld genau berechnet werden. Je nach Größe der Regenwasserzisterne und Material muss dann noch ein geeigneter Platz im Garten gefunden werden. Hier stoßen vor allem Häuser mit kleinen Grundstücken schnell an ihre Grenzen, wegen der Abstandsregelung zur Grundstücksgrenze. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Vielleicht kann ja statt einer Regenwasserzisterne aus Beton eine flache Kunststoffzisterne verbaut werden. Ein Gespräch mit einem Fachmann liefert die Antwort.

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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