Auf unserem Hausbau Blog stellen wir in einer Artikelserie die bekanntesten und beliebtesten Dachformen bzw. Dacharten vor.
Im Gegensatz zu einem klassischen Satteldach, welches über zwei abfallende Dachflächen verfügt, besitzt das Pultdach lediglich eine schräge Dachfläche. Der Name Pultdach bezieht sich dabei auf die Ähnlichkeit zu einem Rednerpult. Es gibt auch alternative Formen, die zwei Pulte auf unterschiedlichen Höhen aufweisen.
Vor- und Nachteile der Pultdächer
Das Pultdach punktet vor allem mit einem besonderen Vorteil – durch den geringeren Neigungswinkel des Daches wird der Innenraum nur wenig verringert. Somit können sich die Bewohner insgesamt über mehr nutzbaren Wohnraum freuen. Da das Pultdach nur zu einer Seite des Hauses schräg abfällt, wird auch nur hier ein Abfluss für Niederschlag nötig.
Als nachteilig kann sich das Pultdach in heißen Sommerwochen erweisen, da sich der Wohnraum eventuell stark aufwärmt. Die Dachfläche trocknet zudem nach Regenschauern langsamer ab, als es bei Sattel- oder Walmdächern der Fall ist. Bauherren und Hausbesitzer sollten deshalb eine ausreichende Dämmung einsetzen und diese regelmäßig etwa alle fünf/zehn Jahre durch einen Experten überprüfen lassen. Gegebenenfalls muss die Dämmung nach dieser Zeit erneuert werden.
Pultdächer – moderne Architektur, die nicht nur optisch überzeugt
Pultdächer wurden bisher hauptsächlich für Gewerbegebäude genutzt. Durch die heutige moderne Architektur werden Pultdächerallerdings auch für Privathäuser immer beliebter und bieten natürlich auch einige Vorteile. Es handelt sich also nicht um eine traditionelle Bauweise, sondern um einen besonderen Eyecatcher.
Die Dachneigung der Pultdächer ist sehr flexibel und bietet Bauherren somit viel ästhetischen Spielraum. Prinzipiell können Pultdächer zwischen elf und sechzig Prozent Dachneigung aufweisen. Meistens verfügen Pultdächer über zwanzig Prozent Neigung und sind deshalb recht flach gehalten. Wie die optimale Dachneigung aussehen sollte, hängt unter anderem von optischen und technischen Faktoren ab. Der Neigungswinkel ist wichtig, um die richtige Dacheindeckung auszuwählen. Zudem wirkt sich die Dachneigung auf die Selbstreinigung des Daches aus. Ist diese zu gering, besteht das Risiko, dass sich Moose und Flechten festsetzen, die wiederum die Haltbarkeit verringern kann.
Pultdächer – die Dachneigung bestimmt die geeignete Eindeckung
Bei der Hausplanung ist deshalb zu überlegen, welche Neigung das Pultdach bekommen soll, damit die gewünschte Eindeckung erfolgen kann. Diverse handelsübliche Dachziegel sind beispielsweise nur für eine Dachneigung ab zwanzig Prozent geeignet. Fällt die Neigung geringer aus, kann zum Beispiel Niederschlag zurücklaufen und anschließend in die untere Dachhaut vordringen.
Sollte die Dachneigung also sehr niedrig ausfallen, ist es empfehlenswert, unterhalb der Ziegel ein zweites sogenanntes Unterdach einzubauen, welches wasserdicht ist. Inzwischen werden von etlichen Herstellern jedoch spezielle Ziegel angeboten, die sich für Pultdächer mit leichter Neigung eignen. Diese werden als Flachdachziegel bezeichnet und können für Dachneigungen zwischen sieben und zwanzig Prozent eingesetzt werden.
Dämmung und Solarmodule für Pultdächer
Bei Pultdächern lassen beispielsweise Dämmplatten oder eine Schuttdämmung (lose Dämmung) einsetzen. Soll im Dachgeschoss Wohnraum entstehen, ist eine Zwischen- oder Aufsparrendämmung optimal. Besitzt das Pultdach eine deutlich geringere Neigung als üblich, ist eine Flachdach-Dämmung zu empfehlen.
Bauherren entscheiden sich heutzutage immer öfter zur Installation und Montage von Solarmodulen. Pultdächer sind durch ihre Dachform eher als traditionelle Dachformen geeignet, um eigenen Strom zu erzeugen. Die Dachneigung sollte allerdings südlich oder nach Süden/Westen ausgerichtet sein, damit über den ganzen Tag die Sonneneinstrahlung aufgenommen wird. Ist die Dachfläche jedoch zu klein oder nach Norden ausgerichtet, wäre der Energieertrag zu gering.