Heute geht es um unsere Küchenspüle, denn es ist schon erstaunlich, mit welchem Themen man sich intensiv beim Hausbau bzw. in diesem Fall der Planung einer neuen Küche beschäftigt. Und später wundert man sich, warum man bei anderen Themen so wenig im Vorfeld geforscht hat und sich nun ggf. die Enttäuschung breit machte.
Bei der Küchenspüle konnte ich aber schon nach wenigen Wochen sagen, dass wir alles richtig gemacht haben. Das Einzige, was ich etwas schade finde, ist, dass man uns im Küchenstudio nicht mitgeteilt hat, dass es ein spezielles Reinigungsset vom Hersteller gibt, welches u.a. einen Abperleffekt erzeugt und die Spüle von Anfang an sauber hält und so auch pflegt. Aber dazu später mehr.
Was uns bei der Auswahl der Küchenspüle wichtig war
Uns waren einige Punkte wichtig, auf die ich nachfolgend etwas näher eingehe.
Die Optik der Küchenspüle
Zunächst ist natürlich die Optik der Küchenspüle entscheidend, schließlich soll sie in den Stil der Küche passen. Ist die Küche eher modern oder im Landhausstil gehalten? Passt in eine traditionelle Küche eine eckige Spüle aus polierten Edelstahl? Vermutlich eher nicht und es fällt die Wahl auf ein Spülbecken aus Keramik oder hellen Verbundsstoffen (z.B. auf Kunstgranit).
Diese Entscheidung trifft jeder für sich, da kann der Berater im Küchenstudio auch nur bis zu einem gewissen Grad beraten.
Das Material
Es gibt verschiedene Materialen für Spülen. Die Bekanntesten sind: Edelstahl, Glas, neuartige Verbundstoffe, Keramik, Emaille oder Naturstein wie Granit. Hier entscheiden neben der Optik natürlich die Empfindlichkeit, sowie die Pflege.
Auch gibt es – wie z.B. bei Edelstahl – große Unterschiede was Preis und Qualität betrifft. So finden wir in der klassischen Mietwohnung vermutlich eher eine Spüle von z.B. Franke, die – ohne den Hersteller schlecht machen zu wollen – oft bereits nach kurzer Zeit mit Kratzern übersäht ist, während es uns bei der Planung einer neuen Küche auch sehr um Langlebigkeit geht. Und sauber soll Sie natürlich aussehen.
Also macht es neben der Optik auch Sinn, sich das Material genauer anzusehen und ggf. ein paar Euro mehr zu investieren. Denn auch wenn man beim Hausbau an jeder Ecke hört: „Willst du wirklich an dieser Stelle sparen?“, sieht und benutzt man das Spülbecken nun mal sehr häufig.
Die Größe
Es gibt verschiedene Größen der Küchenspüle. So sollte darauf geachtet werden, dass die Spüle alle Funktionen abdeckt und gleichzeit in einer kleinen Küche nicht zu viel Fläche einnimmt, so dass noch genug Arbeitsfläche vorhanden ist.
In einer großen Küche sieht das natürlich schon etwas anders aus. Und wenn der Platz vorhanden ist, warum nicht eine Spüle mit einem großen Spülbecken, einem zusätzlichen Restebecken und einer großen Abtropffläche verbauen lassen? Final hängt die Größe einfach vom persönlichen Geschmack und der vorhandenen Arbeitfläche ab.
Die Form
Mit Form meine ich nicht, ob die Spüle eher eckig oder abgerundet sein soll. Vielmehr geht es, wie bei der Größe schon angedeutet, um die Form und Anordnung der Becken. Ein paar Beispiele:
- XL Becken. Riesen Becken, ideal zum Abwaschen von großen Gegenständen wie Auflaufformen, Backblechen, Grillrost oder Bräter. Der Nachtteil liegt auf der Hand: Es wird natürlich deutlich mehr Wasser zum Befüllen des Beckens benötigt.
- Ein Becken mit zusätzlichem Restebecken und großer Ablagefläche lässt sich toll durch Zubehör wie verschiebbare Schneidebretter oder einhängbare Behälter ergänzen, was super praktisch ist.
- Zwei gleichgroße Becken ohne Ablagefläche können ebenfalls eine gute Lösung sein. So kann das Geschirr nämich “versteckt” oder nach dem Spülen noch einmal in klares Wasser getaucht werden, um auch Schaum oder restliches Spülmittel zu entfernen.
- Becken ohne Ablage oder Abtropffläche sehen für mich definitiv super aus. Und es spart das häufige Putzen. Aber: Wenn etwas abgewaschen wird, muss immer ein Handtuch untergelegt werden…
Funktion und Spielereien
Spülen bieten mittlerweile viel mehr, als die ursprüngliche Funktion als Abwaschbecken. Was ich als sehr angenehm empfinde und was mittlerweile eigentlich ein Standard bei neuen Spülen ist: die Exzenterbedienung. Der Abflussverschluss (das “Korbventil”) kann von außerhalb des Beckens zu oder auf gedreht werden. Das Korbventil filtert beim Ablaufen des Wassers die groben Schmutzrückstände direkt ab. Du kannst das Ventil dann einfach herausnehmen und die Reste z.B. in den Biomüll geben.
Bei einigen Modellen kann auch direkt ein Schneidebrett mit dazu bestellt werden, das lässt sich toll hin und her schieben.
Sehr besonders ist, dass man in bestimmten Modellen eine LED Beleuchung einbauen lassen kann. So hat man beim Abwaschen ein erleuchtetes Becken. Definitiv eine witzig Idee, aber auch nötig? Ich würde sagen das passt perfekt in die Kategorie „Spielerei“ und “wenn noch Budget über ist”. Wenn man es mag, warum nicht für LED Beleuchtung in der Küchenspüle investieren?
Eine weitere hübsche Spielerei ist der direkt verbaute Spülmittelspender. Nett, aber wir waschen viel zu selten per Hand ab, als dass sich dies gelohnt hätte. Aber schön anzusehen ist es auf jeden Fall.
Funktional war für mich die Armatur viel wichtiger. Diese liegt bei uns recht hoch, so dassman sehr viel Bewegungsfreiheit hat. Außerdem kann man die Schlauchbrause abziehen und damit das Becken super ausspülen. Diese Funktion liebe ich!!
Kochender Wasserhahn in der Küche
Ein Part, der bei der Küchenplanung mit einbezogen werden sollte. Es gibt tatsächlich einen Wasserhahn, aus dem bereits kochendes Wasser kommt. Dies hat natürlich Vorteile, wenn man dies häufiger benötigt, z.B. zum Kartoffeln oder Kaffee kochen.
- Man spart sich den herumstehenden Wasserkocher
- Man spart sich das Warten
- Man nimmt nur so viel Wasser, wie tatsächlich benötigt wird
- Schnelles Blanchieren von Gemüse
- Es ist einfach cool, so etwas zu haben 😉
Zugegeben, dieser kochende Wasserhahn ist nicht unbedingt günstig und die Kosten steigen einem schnell über das geplante Budget, aber wenn es noch in die Planung passt und die Küche sowieso etwas spezieller werden sollte, dann kann man ja zumindest einmal bei der Planung drüber nachdenken.
Ich persönlich hatte das Budget nicht über, aber ich finde, es ist eine lustige Idee. Gerade erst kürzlich zum reinigen von Silberbesteck hätte ich ihn perfekt gebrauchen können, aber sonst reicht mir auch der Wasserkocher.
Die Qualität
Wie oben schon geschrieben: Die Qualität ist nicht ganz unwichtig, schließlich kauft man sich die Küche mit allen dazugehörigen Bestandteilen für eine längere Zeit als eine Waschmaschine. Und bei der achten wir ja auch auf Qualität.
Eine Küchenspüle sollte im Eigenheim den üblichen Beanspruchungen des Alltags stand halten. Hitze und Kratzer sollten ihr nichts anhaben, Dreck und Kalk (Wir haben mittlerweile eine Entkalkungsanlage einegbaut) sollten sich rückstandslos entfernen lassen und das Material sollte hygienisch, antibakteriell sein. Bruchsicher ist auch wichtig. Wenn ihr einmal zurück denkt, wie oft ist euch schon etwas beim Abwaschen oder Abspülen etwas aus der Hand gefallen?
Also mit war besonders wichtig, dass die Spüle nicht bereits nach kurzer Zeit lauter feine Kratzer aufweist und ich kann glücklicherweise behaupten, dass es bei uns der Fall ist, es gibt keine sichtbaren Kratzer.
Küchenspüle kaufen – wo und welche Hersteller?
Wenn ihr heute eine neue Küche kauft, werdet ihr das Spülbecken vermutlich direkt beim Küchenstudio mitkaufen und einbauen lassen. Das bedeutet aber (leider) auch, dass die Preise, die ihr im Internet findet nicht im Ansatz passen. Ich habe mit Überraschung entdeckt, dass ich beim Austausch bzw. Neukauf der gleichen Spüle wesentlich weniger ausgeben müsste. Geschaut haben wir mal bei Amazon, es müsste diese hier sein und kostet nicht mal 200 Euro. Die Preise in Katalogen und im Küchenstudio waren da GANZ anders. Aber das ist klar, im Fachhandel werden die UVP des Herstellers angegeben, zahlen tut man dann em Ende irgendwas dazwischen. Naja, gut zu wissen, sollte die Küchenspüle einmal ausgetauscht werden müssen, dann ist der Ausschnitt in der Arbeitsplatte ja bereits vorhanden und wir bestellen diese einfach im Internet.
Die klassischen Anbieter für Küchenspülen sind mit Sicherheit Blanko, Franke, Schock oder auch Villeroy & Boch.
Fazit
Wir haben uns – auch aufgrund des Preises im Fachhandel – für eine Kunstgranitspüle von Schock entschieden. Die sieht in der Küche mit der dunkle Arbeitsplatte wirklich super aus. Kratzer konnte ich (glücklicherweise) auch nach einem halben Jahr keine entdecken. Wir haben leider sehr kalkhaltiges und hartes Wasser, was auch zu Kalkablagerungen an auf der Spüle führt. Weil ich hier nicht weiterkam, habe ich mich auf die Suche nach der richtigen Reinigung gemacht und festgestellt, dass es vom Hersteller direkt ein (relativ teures) Reinigungsset gibt. Obwohl es bei Amazon fast 20 Euro kostet, habe ich es bestellt. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Insbesondere bin ich von dem Pflegebalsam begeistert, der für mehrere Wochen einen Abperleffekt erzielt und sich das Wasser wie nach der ersten Nutzung zusammenzieht und abläuft, ohne viele Spuren zu hinterlassen.
Hier hätte ich mir gewünscht einen Hinweis bereits beim Kauf zu erhalten, dann wäre es vermutlich gar nicht zu den Kalkrückständen gekommen. Auf jeden Fall erfüllt die Küchenspüle meine Anforderungen an eine vielgenutzte Spüle in meiner Küche. Sie sieht toll aus, wirkt selten dreckig und ist wenig abfällig für Kratzer. Dazu haben wir die ganze Küche auf 96 Zentimeter Höhe gesetzt, was das Abwaschen deutlich angenehmer gestaltet. Es ist kein Bücken notwendig und so entstehen auch keine Rückenschmerzen durch eine krumme Körperhaltung. Wir haben die Spülung vor dem Küchenfenster, so dass auch kein Schrank im Weg ist.
Ich würde heute alles genauso so wieder machen. Und wenn die Spüle einmal getauscht werden muss, ist Sie ohne Fachhandel dazwischen ja auch gar nicht mehr so teuer 😉