Hochbeet

Paprika im Hochbeet – Tipps und Erfahrungen zum Standort, dem Einsetzen und der richtigen Pflege

Paprika im Hochbeet - Tipps und Erfahrungen zum Standort, dem Einsetzen und der richtigen Pflege

Paprika ist ein beliebtes Gemüse, das im Hochbeet hervorragend gedeiht. Ob scharf, süß, grün, gelb, rot, orange oder lila-schwarz – die verschiedenen Sorten machen Paprika nicht nur zu einem gesunden und schmackhaften Gemüse, sondern auch zu einem schmückenden Eyecatcher. Alle Paprikasorten bieten für jeden Geschmack das Richtige und sind hübsch anzuschauen. Deine Gärtnermühen werden meist reichlich belohnt, denn Du kannst die Paprikafrüchte über einen längeren Zeitraum ernten.

In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Paprika im Hochbeet anpflanzt. Des Weiteren gehen wir darauf ein, was die Pflanze benötigt, um eine reichhaltige Ernte geben zu können. Welche pflanzlichen Nachbarn passen zur Paprika und welche Pflanzen sollten lieber fernbleiben? Diese und weitere interessante Themen nehmen wir nun genauer unter die Lupe.

Paprika, Chili & Peperoni – die bunte Vielfalt

Es tummeln sich in der Gattung Paprika (Cacsicum) viele verschiedene Sorten. Von der süßen Gemüsepaprika über kleine Scharfmacher bis hin zur pikanten Peperonie – die Auswahl ist groß und der Anbau sowie die Pflege recht ähnlich.

Du kannst auch unterschiedliche Paprikasorten zusammen ausprobieren, denn die Pflanzen bestäuben sich selbst. Eine genetische Vermischung ist nicht zu befürchten. Demnach kannst Du für ein buntes Arrangement in Deinem Hochbeet sorgen, indem Du Chili- und Paprikapflanzen nebeneinander setzt.

Der Standort für die Paprika im Hochbeet: sonnig, geschützt und warm

Die ursprüngliche Heimat der Paprika liegt in Süd- und Mittelamerika. Dort ist es warm und sonnig. Darum brauchen die Pflanzen viel Licht und Wärme. Um in unserem heimischen Hochbeet aus Holz sprießen und das fruchtig scharfe Aroma entfalten zu können, muss Paprika an einem sonnigen Standort stehen. Je wärmer der Ort, umso schneller reifen die Paprikas. Zudem sollte das Hochbeet geschützt sein.

Bevor es mit dem Einpflanzen losgeht, prüfe rechtzeitig, ob sich die Pflanzen an dem ins Auge gefassten Standort wohlfühlen würden. Dazu helfen Dir folgende Fragen:

  1. Steht das Hochbeet windgeschützt?
  2. Reichen die Lichtverhältnisse aus?
  3. Erhalten die Paprikapflanzen genügend Sonne, um reifen zu können?

Die Erde – Basis für eine tolle Ernte

Nutze lockere, nährstoffreiche sowie sandige Erde und gib auch gerne Kompost hinzu. So kannst Du Dir in den ersten Wochen das Düngen sparen. Du solltest dann düngen, wenn sich die ersten Schoten an den Pflanzen zeigen. Verwende dazu einen möglichst kaliumhaltigen Dünger.

Selbstgemachte Brennnesseljauche eignet sich ausgezeichnet, um Deinen Pflanzen die Nährstoffe zu geben, die sie brauchen.

Paprika Hochbeet - Mit dem richtigen Standort, der richtigen Erde und Pflege erhält man eine tolle Ernte

Aussaat & Pflanzen – Vorziehen lohnt sich!

Paprikapflanzen kannst Du ohne Weiteres als vorgezogene Pflänzchen kaufen, aber die Vorzucht aus Samen macht mehr Freude und ist relativ einfach sowie kostengünstig. Dazu entnimmst Du das Saatgut aus Deiner Lieblingssorte für die kommende Saison.

Eine frühzeitige Anzucht ist wichtig, da Paprika etwas Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Am besten Du startest spätestens Ende Februar mit dem Vorziehen. So sind die Paprikapflanzen rechtzeitig kräftig und groß, um nach den Eisheiligen gepflanzt zu werden.

Säe die Paprikasamen zunächst in einem Topf oder einer Anzuchtschale aus. Die kräftigsten Keimlinge setzt Du später in Einzeltöpfe. Eine weitere Möglichkeit ist, die Paprika direkt in kleinen Anzuchttöpfen vorzuziehen. Dafür legst Du immer ein Korn in jeden Anzuchttopf.

Paprika vorziehen – Deine Checkliste

Wir haben für Dich kurz und knapp zusammengefasst, wie Du Deine Vorzucht angehen kannst:

  1. Ende Februar ist der ideale Zeitpunkt, um Deine Paprikapflanzen vorzuziehen
  2. Befülle Deine Anzuchttöpfe beziehungsweise Saatgutschale mit Erde und drücke diese etwas an
  3. Nun kommen die Samen ins Spiel, indem Du diese in die Töpfe oder Schale aussäst
  4. Bedecke die Samen mit einer dünnen Erdschicht (ungefähr 1 Zentimeter) und drücke die Erde leicht an
  5. So bekommen die Samen guten Kontakt zur Erde
  6. Befeuchte den Boden vorsichtig mit Wasser
  7. Jetzt müssen die Samen an einem warmen und hellen Ort stehen

Tipp: Du hast keinen Wintergarten oder Gewächshaus? Die Paprikapflanzen gedeihen auch am Südfenster Deiner Wohnung. Zudem gibt es im Fachhandel spezielle Pflanzenlampen, die genügend Licht und Wärme in Deine Vorzucht-Station bringen.

Und nun heißt es: Abwarten. Während der Entwicklungsphase musst Du die Saat lediglich feucht halten. Achte darauf, dass Du Deine Paprikapflanzen nicht ertränkst.

An den Sämlingen sprießt das erste Laubblatt neben den Keimblättern? Die Zeit ist jetzt reif, um die einzelnen Töpfe zu pikieren. Dafür befüllst Du neue Töpfe mit Erde. Mit einem Pikierstab hebst Du die einzelnen Keimlinge sorgfältig aus dem Behälter. Kürze die Wurzeln um circa ein Viertel und pflanze die Keimlinge in den neuen Topf. Die Keimblätter dürfen nicht mit Erde bedeckt sein, sollten aber möglichst tief sitzen.

Ab Mitte Mai sind die kleinen Pflänzchen soweit, sodass Du sie ins Hochbeet pflanzen kannst.

Die wichtigsten Infos im Überblick:

  • Vorziehen: ab Ende Februar
  • Saattiefe: circa 1 Zentimeter
  • Keimdauer: 5 – 14 Tage
  • Auspflanzen der Paprika ins Hochbeet: Mitte Mai
  • Pflanzabstand: 40 – 50 Zentimeter, zwischen den Reihen mindestens 60 Zentimeter
  • Direktsaat ins Beet: nicht empfohlen, da Paprika viel Wärme braucht
  • Erntereife: Juli – Oktober

Paprika im Hochbeet - Ab Mitte Mai kann mit dem Auspflanzen begonnen werden

Paprika auspflanzen – Abhärtung für besseres Wachstum

Die Paprikapflanzen dürfen erst ins Freiland gelangen, wenn die Eisheiligen vorbei sind. Paprika liebt Wärme über alles und späte Nachtfröste würden die Pflanzen stark schädigen. Das Warten lohnt sich, auch wenn Anfang Mai bereits schöne, sonnig warme Tage locken.

Du hast einen Balkon oder eine Terrasse? Perfekt! So kannst Du die Jungpflanzen Schritt für Schritt an die Wetterbedingungen unter freiem Himmel gewöhnen. Stelle die Pflanzen an milden Tagen tagsüber nach draußen. In der Nacht finden die Pflänzchen wieder Schutz im Haus. Das härtet die Jungpflanzen allmählich ab und macht sie widerstandsfähiger.

Wenn Du keine Möglichkeit hast, die Paprikapflanzen zeitweise nach draußen zu bringen, solltest Du sie ans geöffnete Fenster stellen.

Paprika ab ins Hochbeet!

Nun sind die Eisheiligen vorbei und es ist Mitte Mai. Setze Deine Paprikapflanzen nicht zu dicht aneinander. Sie werden zwar nicht allzu groß, aber benötigen genug Platz, um gut abtrocknen zu können. Ein Pflanzabstand von 40 bis 50 Zentimetern ist dafür optimal. Dazwischen kannst Du beispielsweise Tagetes oder Salat pflanzen. So ist der Platz gut ausgenutzt und der Boden bedeckt. Setze Deine Jungpflanzen bis zu den Keimblättern ins Hochbeet ein.

Tipp: Mit einem kleinen Gerüst oder mit Stäben kannst Du Deine Pflanzen stabilisieren. Damit umgehst Du das Risiko des Abknickens, falls Wind und Wetter zu ungestüm daherkommt.

Die Pflege Deiner Paprikapflanzen

Paprika vorziehen und pflegen ist recht simpel. Generell sind Paprikapflanzen recht anspruchslos. Dennoch benötigen Sie mehr Wärme, Zeit und Licht als andere Gemüsearten wie zum Beispiel Tomaten. Auch die Pflegemaßnahmen unterscheiden sich etwas von anderen Gemüsearten.

Die Paprikapflanze setzt meist mehr Früchte an, wenn Du die erste Knospe entfernst, die sich in der ersten Verzweigung am Ende des Mitteltriebes gebildet hat. Die sogenannte Königsblüte oder Terminalknospe kannst Du getrost opfern, sobald sie blüht. Achte immer darauf, dass die Pflanzen im Laufe der gesamten Saison genügend Halt haben. Nicht nur das Wetter, auch die Last der Früchte kann dazu führen, dass die Zweige brechen. Alle 14 Tage sollten die Paprikapflanzen Dünger erhalten.

Denke auch immer daran, die Paprikapflanzen an heißen Tagen ausreichend zu gießen. Der Wasserbedarf der Pflanzen ist im Sommer immens hoch.

Ernte der Paprika im Hochbeet – Jetzt ist es soweit!

Woran kannst Du erkennen, ob die Paprika reif ist? Auf den ersten Biss in Deine Paprika kannst Du Dich meist im Juli freuen. Achte dabei auf die Farbgebung der Früchte. Grüne Schoten brauchen ungefähr 3 Wochen, um erntereif zu sein. Schneide die Schoten mit einem Messer oder einer Schere am Stiel ab. Gehe dabei sorgfältig vor, da die Äste leicht brechen können. Eine regelmäßige Ernte freut nicht nur den Gaumen, sondern fördert zudem die Fruchtbildung an den Seitentrieben. Alle grünen Früchte wechseln nach einer gewissen Reifezeit ihre Farbe. So entstehen die gelben oder roten Paprika. Genau genommen sind die grünen Früchte noch nicht ausgreift, aber genauso essbar. Ernte die letzte Paprika vor dem ersten Frost.

Grüne und rote Paprika wachsen toll im Hochbeet und sind zwischen Juli und Oktober erntereif

Tipp: Trage beim Ernten und bei der Arbeit mit Chili und Paprika lieber Handschuhe. Vermeide, dass Deine Hände mit den Augen in Kontakt kommen. Der in der Frucht enthaltene Stoff Capsaicin kann nämlich zu unangenehmen Reizungen führen.

Feinde der Paprikapflanze – Schädlinge & Krankheiten

Blattläuse und Schnecken fühlen sich an Paprikapflanzen pudelwohl. Läuse saugen an Trieben und Blättern, sodass sich die Blätter kräuseln. Bei vielen Insekten ist das zuckerhaltige Läusesekret beliebt, das sich über die gesamte Pflanze ziehen kann. Zum Beispiel bauen Ameisen ihre Straßen hin zu den Läusen.

Gefährlicher als Schädlinge und Krankheiten ist für die Pflanze ihre fragile Bauweise, denn die schweren Früchte können sie zu Fall bringen. Darum bietet sich eine Rankhilfe an, um die Pflanzen zu stabilisieren. Ernte zudem regelmäßig, sobald die Früchte reif sind.

Der Winter kommt – Paprika überwintern

Zahlreiche Paprikasorten sind mehrjährig. Häufig zeigt sich im zweiten Jahr eine ertragreichere Ernte als im Pflanzjahr. Schneide die Pflanzen zurück, indem Du die Äste an jeder Verzweigung über dem ersten kleinen Knoten kürzt. Befreie Deine Pflanzen von alten welken Blättern. Jetzt fahren die Pflanzen ihre Energie zurück, um im Frühjahr frisch austreiben zu können.

Zum Überwintern dürfen die Paprikapflanzen natürlich nicht im Hochbeet bleiben. In einem hellen Raum bei durchschnittlich 10 Grad Celsius fühlen sich die Pflanzen wohl. Lasse die Paprikapflanzen nicht austrocknen. Gieße sie zweimal wöchentlich. Im Frühjahr dürfen die Paprikapflanzen wieder ins Hochbeet, damit sie schon bald neue Früchte tragen können.

Paprika und andere Pflanzen – gute und schlechte Nachbarn

Fangen wir bei den kompatiblen Pflanzennachbarn an. Wenn Du Borretsch und Tagetes mit Paprika kombinierst, zieht das zahlreiche Insekten zur Bestäubung an. Duftende Kräuter wie zum Beispiel Thymian, Basilikum und Zwiebeln halten Schädlinge fern. Zudem passen Tomaten, Gurken, Zucchini, Möhren, Auberginen und Kohl prima zu Paprikapflanzen.

Neben den guten Nachbarn gibt es allerdings einige Pflanzen, bei denen sich das gemeinsame Pflanzen nicht bewährt hat. Dazu zählen beispielsweise Erbsen, Fenchel und Rote Beete.

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Paprika im Hochbeet - Erfahrungen & Tipps für eine reichhaltige Ernte

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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