Leckeres, gesundes Obst und Gemüse sowie Kräuter brauchen nicht viel Platz, um ordentlich zu gedeihen. Für knackige Paprika, süße Beeren oder sonnengereifte Tomaten genügen in der Regel einige große Töpfe. Mit unseren folgenden Tipps kannst Du Dir ganz leicht den Traum vom eigenen Naschgarten erfüllen.
Naschgarten anlegen: So geht´s Schritt für Schritt
Ein Naschgarten ist beliebt bei Groß und Klein, denn er liefert schließlich den ganzen Sommer über gesunde und süße Leckereien. Auch das Anlegen eines solchen Beetes ist im Grunde genommen kinderleicht, wenn Du einige Tipps beachtest.
Wann Naschgarten anlegen? – Der richtige Zeitpunkt
Die Wahl des richtigen Zeitpunktes ist eine der wichtigsten Fragen, wenn es um das Anlegen eines Naschgartens geht. Es ist optimal, wenn Du bereits im Herbst mit der Anlage beginnst, denn zu diesem Zeitpunkt sollten Obstbäume und Beerensträucher eingepflanzt werden, damit ihnen mehr Zeit bleibt, um neue Wurzeln zu bilden. Zugleich legen sie sodann ein deutlich stärkeres Wachstum an den Tag.
Möchtest Du auch Gemüse wie Radischen oder Karotten anbauen, kannst Du diese auch noch im Frühjahr nachsäen.
Wo Naschgarten anlegen? – Der richtige Standort
Damit Du auch von einer reichen Ernte profitierst, ist selbstverständlich auch der Standort von entscheidender Bedeutung. Die meisten Pflanzen, die für einen Naschgarten geeignet sind, mögen und brauchen die Sonne. Vor allem Beeren benötigen einen sonnendurchfluteten Standort, denn dann tragen sie mehr süßere Früchte.
Vor dem Einpflanzen sollte der Boden am besten gut durchgelockert werden. Zudem solltest Du ihn bestenfalls mit Kompost versorgen, denn ein nährstoffarmer, schwerer Boden ist für die meisten Naschpflanzen ein wahrer Graus. Wenn Du nur wenig Platz hast oder Dir kein geeigneter Standort mit viel Sonne zur Verfügung steht, musst Du aber auch nicht traurig sein, denn zahlreiche Pflanze für Naschgärten können auch auf der Terrasse in einem Topf gedeihen. Wichtig ist hier ebenfalls die Verwendung einer nährstoffreichen Erde.
Welchen Naschgarten anlegen? – Die richtige Planung
Wenn Du einen passenden Standort gefunden hast, ist bereits ein großer Teil Deiner Planung abgeschlossen. Nun stellt sich allerdings noch die Frage, welche und wie viele Pflanzen angebaut werden sollen. Bei der Wahl der passenden Pflanzen kannst Du auf Deinen individuellen Geschmack eingehen, denn Gemüse, an dem niemand nascht, würde natürlich nur unnötig Platz einnehmen.
Bei der Anzahl der Pflanzen solltest Du Dich hingegen etwas zurückhalten, denn viele Hobbygärtner stellen die Pflanzen zu eng, sodass der Boden schnell auslaugt oder sich verschiedene Krankheiten schneller verbreiten. Zu guter Letzt solltest Du noch die Platzierung Deiner Pflanzen genau festlegen, denn nicht jede Pflanze verträgt sich mit jeder anderen. Du musst also darauf achten, nur Pflanzen nebeneinander zu setzen, die bestenfalls positiv aufeinander wirken.
Wie Naschgarten anlegen? – Die Vorbereitung und die Aussaat
Vor dem Bepflanzen Deines Naschgartens entfernst Du zuerst das Unkraut und lockerst die Erde auf. Um den Pflanzen eine gute Versorgungsbasis zu bieten, kannst Du zusätzlich etwas Kompost einarbeiten.
Ob Du die Pflanzen selbst einsäen möchtest oder doch lieber vorgezogene Pflanzen in die Erde setzt, ist im Grunde genommen Deine Entscheidung. Nur bei Obstbäumen und Beerensträuchern solltest Du besser zur vorgezogenen Variante greifen, denn die Vermehrung solcher Samen nimmt meist sehr viel Zeit in Anspruch.
Zahlreiche Gemüsesorten kannst Du hingegen leicht aus Samen selbst ziehen. Achte aber dabei unbedingt auf die richtige Saattiefe. Je nachdem, ob es sich um Dunkel- oder Lichtkeimer handelt, musst du diese nämlich unterschiedlich tief einsetzen.
Naschgarten anlegen: Welche Pflanzen eignen sich?
Du hast beim Anlegen eines Naschgartens förmlich die Qual der Wahl, denn Dir steht eine schier endlose Auswahl an unterschiedlichen Pflanzen zur Verfügung. Es gibt jedoch einige Pflanzenarten, die sich besonders gut für einen Naschgarten eignen und eine reiche Ernte versprechen, die wir dir nachfolgend vorstellen möchten.
Beeren
Beerensträucher sind ein absolutes Muss im Naschgarten. Vor allem Kinder sind von den süßen Leckereien im Sommer hellauf begeistert und können oft gar nicht genug davon bekommen.
Für den Naschgarten eignen sich:
- Erdbeeren
- Himbeeren
- Brombeeren
- Stachelbeeren
- Heidelbeeren
- Johannisbeeren
Wähle am besten Pflanzen, die mehrmals tragen, denn so kannst Du den ganzen Sommer über die Leckereien genießen. Bei der Heidelbeere solltest Du zudem darauf achten, dass sie eine Vorliebe für saure Böden hat.
Obst
Fruchtiges Obst ist im Sommer natürlich ebenfalls der Hit. Allerdings nehmen Bäume leider oft viel Platz ein. Hier können Säulenobst und Zwerg-Obstbäume Abhilfe schaffen, denn sie eignen sich aufgrund ihrer geringen Größe hervorragend für Deinen Naschgarten.
Besonders reichhaltige Ernten garantieren Obstsorten wie:
- Pflaumen
- Äpfel
- Kirschen
- Birnen
Gemüse
Für den Naschgarten eignen sich am besten Gemüsesorten, die durch ihre Größe und ihren Geschmack sofort verzehrt werden können. Beliebt sind vor allem:
Kräuter
Ja, es gibt auch Kräuter, die sich zum sofortigen Verzehr eignen. Vor allem die folgenden Sorten können leckere Speisen oder frische Sommergetränke verfeinern:
- Minze
- Zitronenmelisse
- Süßblatt (Stevia)
- Petersilie
- Basilikum
Hier findest Du Tipps und Inspiration für ein Kräuterbeet.
Pflege und Ernte deines Naschgartens
Natürlich benötigt auch ein Naschgarten regelmäßig Pflege, wenn die Früchte gedeihen sollen. Das regelmäßige Gießen ist hier besonders wichtig. Vor allem im Sommer kannst Du die meisten Pflanzenarten täglich wässern. Um dabei eine zu starke Verdunstung zu vermeiden, lohnt es sich insbesonders bei Beerensträuchern, wenn Du mit einer zusätzlichen Mulchschicht arbeitest, denn diese sorgt für ein geringeres Unkrautwachstum.
Harken solltest Du in Deinem Naschgarten hingegen nicht: Die meisten Beeren sind Flachwurzler, sodass Du beim Harken schnell die Wurzeln verletzen kannst. Zudem solltest Du alle Beerensträucher regelmäßig auslichten, damit sie auch noch nach vielen Jahren eine reiche Ernte hervorbringen können.
Sobald die Früchte reif sind und Du Appetit auf etwas Süßes hast, kannst Du ernten – schließlich handelt es sich um einen Naschgarten. Aber auch wenn einige Leckereien noch so gut aussehen, solltest Du die Früchte vor dem Verzehr immer sorgfältig waschen, um Rückstände von Insekten, Dreck und sonstigen Dingen zu entfernen, die einem den Appetit verderben können.
Naschgarten: Die alte Tradition kehrt zurück!
Es ist nichts neues, dass der Mensch Obst und Gemüse im Garten bewirtschaftet, denn dabei können wir auf eine lange Tradition zurückblicken. Leider hat diese aber in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung verloren, weil sich unsere Gärten heute immer mehr zu reinen Wohlfühloasen verwandeln.
Aber auch Nutzgärten werden wieder zunehmend beliebter. Neben der “Moderne” sind insbesondere regionale Lebensmittel immer wichtiger, sodass sich ein eigener Garten wohl am besten dafür anbietet. So hast Du die Klarheit, wo Dein Essen herkommt. Und außerdem macht das Anpflanzen und Enten auch noch riesigen Spaß!