Mehrfamilienhäuser sind hierzulande weit verbreitet und neben den Einfamilienhäusern die zweitbeliebteste Bauart. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Gestaltung und Bewirtschaftung der Wohneinheiten und Grundfläche. Sie sind der ideale Wohnort für mehrere Generationen.
Lies hier alles Wissenswerte zu den typischen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen und möglichen Bau- und Dachformen. Zudem erfährst Du, wie hoch bei einem Mehrfamilienhaus bauen die Kosten und Preise sind.
Welche typischen Eigenschaften hat ein Mehrfamilienhaus?
Mehrfamilienhäuser sind ideal, um mit mehreren Familien oder anderen Parteien in einem Haus zusammen zu wohnen. So ist der Name Programm. Es gibt mehrere, in sich abgeschlossene Wohneinheiten. Es können zwei, aber auch mehr sein. Jede Partei bewohnt ihr eigenes, für sich abgegrenztes Areal, beispielsweise die Wohnung oder eine ganze Etage.
Die gewünschte Größe und der Umfang, ist nicht eindeutig festgeschrieben und entscheidet jeder für sich. Theoretisch sind kaum Grenzen gesetzt beim Mehrfamilienhaus. Der Grundriss spielt eine wesentliche Rolle. Er entscheidet maßgeblich über die Platzverhältnisse und den Wohnkomfort, im Falle einer Vermietung über die möglichen Mieteinnahmen. Beachte beispielsweise, wie viele Wohnungen das Haus haben und Stockwerke es geben soll, welche Zimmer Du benötigst und wo sie am besten angeordnet werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Wohnungen als Doppel- oder Zweifamilienhaus nebeneinander bauen
Die einfachste Möglichkeit zum Mehrfamilienhaus ist der Bau des Eigenheims als Doppel– oder Zweifamilienhaus, bei dem die Wohneinheiten nebeneinander liegen. Der Vorteil ist, dass es keine Einschränkungen bezüglich der Bauformen und Materialien gibt. Der Nachteil ist, dass das Grundstück nicht bestmöglich genutzt wird, denn es entstehen “nur” zwei Wohneinheiten.
Reihenhäuser
Beim Reihenhaus ist es möglich, mehrere Wohnungen nebeneinander zu bauen, doch dafür benötigst Du ein sehr breites Grundstück.
Bau der Wohnungen übereinander
Bei teuren Grundstückspreisen ist der Hochbau eine empfehlenswerte Option. Hier kannst Du vier Wohneinheiten übereinander bauen, wobei jedoch etwas von der leichten Bauweise verloren geht. Die hohen Häuser lassen sich aus Gründen des Brandschutzes und der Statik nicht mit Sperrholz, Fachwerk und dämmenden Materialien errichten. Zum Bau dieses Mehrfamilienhauses benötigst Du Baustoffe wie Beton, Kies und Kalkstein.
Der Weg über einen Architekten kann für eine optimale Beratung bezüglich der Größe, des Zuschnitts der Wohneinheiten, der Gestaltung, Ausstattung und verwendenden Baumaterialien durchaus sinnvoll sein. Ein Grundriss für das Haus lässt sich auch mit der Hilfe eines Computerprogramms oder durch ein Zeichnen auf Millimeterpapier erstellen.
Der Begriff Mehrfamilienhaus verdeutlicht übrigens keine Besitzverhältnisse. Es kann einer oder mehreren Personen gehören.
Die Vor- und Nachteile eines Mehrfamilienhauses
Nachfolgend findest Du Informationen zu den Vor- und Nachteilen dieses Haustyps.
Vorteile vom Mehrfamilienhaus
Diese Bauform ist im 18. Jahrhundert entstanden, als zahlreiche Menschen eine preisgünstige Bleibe gesucht haben. Eine besonders gute Wahl ist das Mehrfamilienhaus in Städten, in denen die Grundstückskosten sehr hoch sind.
Es eignet sich für diejenigen, die sich nicht festlegen möchten, ob sie die Immobilie zur Eigennutzung oder zu Investmentzwecken bauen wollen. Die Möglichkeiten der Nutzung sind sehr vielfältig:
- Wohnmöglichkeit für mehrere Generationen
- Gemeinsames Wohnen mit der Familie oder Freunden
- Mehrfamilienhaus Grundriss flexibel wählbar
- Nutzung des Mehrfamilienhauses als Stadtvilla
- Kombination Eigenheim und Kapitalanlage
Ein Vorteil des Mehrfamilienhauses gegenüber dem Einfamilienhaus sind die günstigen Bau-, Grundstücks- und Unterhaltskosten, beispielsweise in Bezug auf Reparaturen oder Sanierungen, denn sie werden untereinander aufgeteilt.
Auch die laufenden Kosten, beispielsweise zum Heizen, lassen sich bei diesem Gebäude oft deutlich reduzieren. Es können zum Beispiel die eigenen Eltern mit im Haus wohnen, jedoch lebt jeder für sich getrennt und alle sparen Kosten. So bietet das Haus auch in sozialer Hinsicht Vorteile. Die Jüngeren wohnen vielleicht oben und die Senioren, die im Notfall schnelle Hilfe erfahren, unten. Alle können sich gegenseitig helfen und unterstützen, etwa bei der Kinderbetreuung und Gartenarbeit. Dabei genießt jeder Privatsphäre und führt ein eigenständiges Leben.
Auch einem erwachsenen Kind kann die Möglichkeit geboten werden, preisgünstig ein Haus sein Eigen zu nennen. Daneben besteht die Option, es für die Familie zu bauen und die zweite Wohneinheit zu vermieten, um die Kosten für die Finanzierung deutlich zu verringern und abzusichern.
Nachteile vom Mehrfamilienhaus
Im Allgemeinen musst Du, wenn Du ein Mehrfamilienhaus bauen möchtest, mit einem größeren Planungs- und Organisationsaufwand rechnen. Beim Fertighaus nimmt Dir der Anbieter dies im Regelfall ab. Daneben sind die Wohnflächen, verglichen mit dem Einfamilienhaus, oftmals geringer und die Anforderungen bezüglich des Schallschutzes zwischen den verschiedenen Wohnungen hoch.
Als Nachteil könnte auch angesehen werden, dass der Garten und die Außenbereiche bei einem Mehrfamilienhaus häufig gemeinschaftlich genutzt werden. Es besteht zwar die Möglichkeit, sich etwas abzugrenzen, aber eben nicht gänzlich, wie es bei einem Einfamilienhaus der Fall ist. Dies birgt Streitpotential, beispielsweise hinsichtlich spielender Kinder im Garten oder eines zu lauten Fernsehers. Bei einem gut gedämmten Haus ist eine Lärmbelästigung in der Regel jedoch kein Thema.
Verschiedene Bauformen beim Mehrfamilienhaus
Das Mehrfamilienhaus wird klassischerweise in Massivbauweise oder als Fertighaus gebaut.
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Mehrfamilienhaus in Massivbauweise
Ein robustes, massiv gebautes Mehrfamilienhaus, bei dem für die Wände und Decken Mauerwerk oder Beton und großflächige Bauteile mit hoher Tragfähigkeit zum Einsatz kommen, ist eine Wertanlage, die an Qualität und Sicherheit kaum zu überbieten ist. Stein auf Stein werden die Häuser auf der Baustelle errichtet. Sie gelten als wertbeständiger und langlebiger. Übereinander mehr als drei Geschosse zu bauen, ist hier kein Problem.
Massivhäuser bieten einen besseren Brand- und Schallschutz, da die massiven Gemäuer für eine ausgezeichnete Isolierung sorgen. Das ist ein Vorteil, wenn mehrere Familien zusammen leben. Auch das Wohnklima ist dank der Wärmespeichermasse im Massivhaus optimal. Im Sommer schützt es vor Überhitzung und bei Kälte wird die Wärme an die Räumlichkeiten abgegeben. Dadurch kannst Du Heizenergie sparen.
Bei einem Massivbau musst Du jedoch eine längere Bauphase einplanen als beim Fertighaus. Auch die Kosten sind höher.
Mehrfamilienhaus als Fertighaus
Fertighäuser bestehen oft aus Holzkonstruktionen. Sie werden gedämmt und verkleidet, um eine Witterungs- und Feuerbeständigkeit zu erzielen. Im Vorfeld werden die Wände, Decken und Dächer im Werk bereits vorgefertigt und vor Ort wie eine Art Bausatz auf die Platte gebracht. Du sparst Dir also Zeit und Aufwand, denn das Mehrfamilienfertighaus kann auch aufgrund des wetterunabhängigen Bauens innerhalb kurzer Zeit aufgebaut werden. Dies ist ein Vorteil zur Massivbauweise.
Die Unternehmen bieten mittlerweile vielfältige Möglichkeiten an, um das Haus ganz nach Wunsch individuell zu gestalten, auch wenn es etwas weniger Spielraum und Flexibilität als beim Massivhaus gibt. Der Schallschutz ist ebenso geringer.
Welche möglichen Dachformen gibt es beim Mehrfamilienhaus?
Beim Bau des Hauses kommt auch die Frage auf, welche Dachform es sein soll. Es gibt verschiedene Varianten, die nicht nur einen optischen Effekt haben und den Charakter der Immobilie beeinflussen, sondern auch den nutzbaren Wohnraum. Daher solltest Du bei der Auswahl nicht nur das Aussehen berücksichtigen.
Satteldach
Es dürfen nicht in jedem Gebiet alle Dachformen genutzt werden. Am weitesten verbreitet ist das moderne Satteldach, das gewöhnlich mit allen Vorschriften kompatibel ist und sich mit verschiedenen Dachneigungen realisieren lässt. Es ist zeitlos schön, witterungsbeständig und bietet Dir viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Das Satteldach besteht aus zwei geneigten Dachflächen. Am Dachfirst, der höchsten Kante, sind sie miteinander verbunden und befinden sich auf dem Haus in der Form eines Dreiecks. Du kannst das obere Geschoss durch die Schrägen zwar nicht komplett nutzen, der Raum unter dem Dach lässt dennoch viel Spielraum. Eine flache Neigung ist aber ebenso möglich.
Ein Vorteil sind auch die geringen Kosten, verglichen mit aufwendigeren Dachformen. Du kannst darauf Sonnenkollektoren installieren. Achte auf eine optimale Ausrichtung.
Pultdach
Das moderne Pultdach verfügt über eine geneigte Dachfläche. An der unteren Kante befindet sich die Regenrinne. Bei diesem Dach kannst Du Dich für verschiedene Materialien wie beispielsweise Pfannen, Schiefer, Metall, Teer oder Kies entscheiden. Sogar eine Begrünung der Dachfläche ist möglich.
Es gibt bei diesem meistens gering geneigten Flachdach keine Schrägen. Auch im Obergeschoss lässt sich der Wohnraum daher sehr gut nutzen. Wenn Du besonders viel Fläche für eine Solaranlage brauchst, wählst Du am besten ein Pultdach.
Flachdach
Das Flachdach bietet Dir die volle Raumhöhe, denn die Dachfläche ist lediglich zum Ablaufen von Regen- und Tauwasser sehr gering geneigt. Als Obergrenze gelten 20 Grad als maximaler Neigungswinkel. Jedes Haus lässt sich mit einem Flachdach ausstatten. Wichtig ist jedoch die Abdichtung, um im Inneren des Hauses Feuchtigkeit zu vermeiden.
Unverzichtbar sind außerdem eine gute Dämmung, Statik und hohe Belastbarkeit, denn das Flachdach muss im Winter zum Teil erhebliche Schneelasten tragen. Sie rutschen im Vergleich zu anderen Dachformen nicht einfach herunter. Da das Flachdach auf Wunsch begehbar ist, kannst Du es begrünen und als Dachterrasse nutzen. Es gilt als energiesparend und eignet sich gut für Solaranlagen.
Walmdach
Während das Satteldach über senkrechte Giebel verfügt, hat das Walmdach geneigte Flächen an den Giebelseiten. Sie werden Walm genannt. Die vier Dachseiten sind beim klassischen Walmdach, das mit einer ästhetischen Optik punktet, alle gleich hoch. Beim Krüppelwalmdach sind die Walmflächen verkürzt. Der Neigungswinkel kann von 15 Grad beim flachen Dach bis zu 40 Grad beim steileren Walmdach reichen. Die Dachform ist in der Konstruktion einfach, aber dennoch sehr robust. Es bietet Wind und Wetter wenig Angriffsfläche.
Mehrfamilienhaus Grundriss
Nachfolgend findest Du einen sehr typischen Grundriss für ein Mehrfamilienhaus, bei dem die jeweilige Einheit gespiegelt wurde, beide Haushälften sind also identisch gestaltet.
Mehrfamilienhaus Kosten und Preise
Wie hoch die Kosten und Preise genau sind, wenn Du ein Mehrfamilienhaus bauen möchtest, lässt sich pauschal nicht sagen. Beim Bau solltest Du pro m² mit rund 1.500 bis 2.000 Euro rechnen. Die Kosten richten sich auch nach der Größe und danach, wo Du baust und wie die Lage und Umgebung sind. Die Bauweise und Ausstattung sind ebenso entscheidend.
Die Preise für Grundstück und Nebenkosten wie die Notarkosten und Einträge ins Grundbuch kommen noch dazu. Die Grunderwerbssteuer, die auf den Kaufpreis fällig wird, beträgt 3,5 bis 6,5 Prozent. Für ein Fertighaus sind die Quadratmeter-Preise vergleichbar. Allgemein kannst Du hier beim Mehrfamilienhaus bauen die Kosten etwas geringer halten.
Hier hilft dir eventuell ein Blick in die Ergebnisse unserer Umfrage zu den Hausbau Kosten.
Zusammenfassung zu diesem Haustyp
Das hauptsächliche Merkmal des beliebten Mehrfamilienhauses ist, dass es für mehrere Familien oder sonstige Bewohner gebaut wird. Es gibt verschiedene, in sich abgeschlossene Wohneinheiten, sodass es das ideale Mehrgenerationenhaus ist. So können zum Beispiel die Großeltern, Eltern und Kinder darin leben.
Das Mehrfamilienhaus bietet daneben die optimale Möglichkeit, aus dem Grundstück die maximalen Mieteinnahmen zu generieren. Achte auf eine durchdachte Erstellung des Grundrisses. Das Haus bringt auch als Kapitalanlage mehr Rendite. Du kannst es in Massivbauweise errichten oder du entscheidest Dich für einen Anbieter, der Dir Dein Mehrfamilienhaus als Fertighaus baut.
Bei einem Massivhaus werden überwiegend Mauerwerk oder Beton eingesetzt. Es punktet mit einer robusten Bauweise und einem hohen Werterhalt. Der Fertigbau wiederum überzeugt durch die sehr kurze Bauzeit dank der erheblichen Vorfertigung der Bauteile im Werk. Beide Häuser-Varianten gelten als modern, effizient und umweltfreundlich. Sowohl das Massiv- als auch Fertighaus wird nach Deinen Bedürfnissen angepasst. Dies gilt auch bei den Dachformen, die das Haus auf unterschiedliche Art und Weise verschönern und den Wohnraum anders nutzen lassen.
Beim Mehrfamilienhaus bauen, die Kosten hängen hier stark von der Region, vom Konzept, der Größe und Ausstattung ab.