Wer schon einmal eine Baustelle im eigenen Garten gehabt hat, weiß, wie danach der Rasen aussieht. Durch den Einsatz von kleinen Baggern und Radladern wird der Rasen derart in Mitleidenschaft gezogen, dass er anschließend erneuert werden muss.
Kunstrasen bietet aber auch darüber hinaus viele Vorteile, wie zum Beispiel eine lange Lebensdauer und eine geringe Pflegeintensität im Vergleich zu echtem Rasen. Auch muss man sich bei Kunstrasen keine Gedanken über das Gießen und Düngen machen.
Die Vorteile von Kunstrasen
Kunstrasen bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zu herkömmlichem Rasen. Neben der Tatsache, dass er auch bei extremen Wetterbedingungen grün bleibt, gibt es weitere Gründe, die für den Einsatz von Kunstrasen sprechen.
- Bleibt auch bei trockenem Wetter und Sonneneinstrahlung grün und verfärbt sich nicht.
- Keine allergischen Reaktionen durch Gräser.
- Kein Düngen erforderlich, spart Kosten und Aufwand.
- Resistent gegenüber Insekten und Schädlingen.
- Weniger Pflegeaufwand im Vergleich zu natürlichem Rasen (kein Mähen, Nachsäen, Vertikutieren notwendig).
- Sofort nach dem Verlegen nutzbar und belastbar.
Nachteile der Kunstrasen Verlegung
Natürlich hat Kunstrasen nicht nur Vorteile. Zu den Nachteilen bei verlegtem Kunstrasen gehören:
- Begrenzte Möglichkeiten der Verlegung an Hängen und Hügeln.
- Fasern können mit der Zeit platt gedrückt werden.
- Professionelles Verlegen notwendig, was mit Kosten verbunden ist.
- Muss gereinigt werden.
- Weniger Lebensraum für Insekten.
- Kann im Sonnenlicht ausbleichen.
- Ohne Unkrautsperre kann Unkraut durchwachsen.
Kunstrasen verlegen: Kosten
Wer sich trotz der Nachteile weiter mit dem Thema Kunstrasen verlegen beschäftigt, kommt zu einer weiteren spannenden Frage. Denn der nächste interessante Punkt ist, was die Kunstrasen Verlegung kostet.
Relevant sind hierbei:
- Art des Kunstrasens beziehungsweise der Quadratmeterpreis
- Die erforderliche Menge
- Das mögliche Vorbereiten der Fläche
- Eventuell das Entfernen des alten Rasens
- Die Kosten für eine professionelle Verlegung des Kunstrasens
- Versand beziehungsweise Lieferkosten
- Zusätzliches Material, wie Sand oder Granulat
Schnell stellt man fest, dass allein die Preise für den Kunstrasen selbst stark variieren – je nach Qualität und Belastbarkeit. Einfache Varianten für Garten oder Balkon können bereits für etwa 10 Euro pro Quadratmeter erworben werden, während hochwertige und besonders robuste Modelle bis zu 40 Euro pro Quadratmeter kosten können. Hinzu kommen bei einer professionellen Verlegung des Kunstrasens noch die Kosten für die Handwerker. Diese belaufen sich zwischen 15 € bis 25 €/m². Gerade bei der großflächigen Rasenverlegung sollte man dies in Erwägung ziehen.
Anschließend muss noch abgeklärt werden, ob man den Kunstrasen überhaupt auf den alten Rasen verlegen kann oder ob hierfür ein anderer Untergrund nötig ist.
Auf welchen Untergrund kann Kunstrasen verlegt werden?
Im Idealfall wird Kunstrasen auf Sand verlegt. Genauer gesagt Brechsand (Kehrsand). Dieser Untergrund ist sehr wasserdurchlässig und fungiert damit zugleich als Drainage. Nicht geeignet ist hingegen Spachtelsand. Wegen seiner schlechten Wasserdurchlässigkeit kommt es auf dem verlegten Kunstrasen eher zur Pfützenbildung. Dann schon lieber den Kunstrasen auf Splitt verlegen.
Ebenfalls nicht geeignet ist eine Kunstrasen Verlegung auf Mutterboden. Bei starken Regenfällen können sich in der Erde dort Löcher bilden. Soll der Kunstrasen dennoch auf Erde verlegt werden, sollte diese bis maximal 10 Zentimeter tief abgetragen werden und der Bereich mit Sand verfüllt werden.
Wichtig: Kunstrasen nie direkt auf Sand verlegen
Auch wenn Sand die optimale Unterlage ist, kann der Rasen nicht direkt darauf ausgerollt werden. Damit sich von unten kein Unkraut seinen Weg durch den Rasen bahnt, muss zwischen Sand und Kunstrasen ein Stabilisierungstuch ausgelegt werden.
Gleiches gilt auch, wenn der Kunstrasen ohne Sand auf der Erde verlegt wird.
Kunstrasen auf Terrasse verlegen
Auch nicht ideal ist das Verlegen des Kunstrasens direkt auf der Terrasse beziehungsweise dem Terrassenbelag.
Nicht nur, dass sich Unebenheiten durch den Rasen abzeichnen. Bei unzureichendem Gefälle kann sich darunter auch das Wasser stauen und zu einer nachhaltigen Schädigung der Terrasse führen.
Auf diesen Untergründen kann kein Kunstrasen verlegt werden
Doch nicht jeder Untergrund ist für die Verlegung geeignet. So sollte Kunstrasen nicht auf Beton verlegt werden. Wie die Terrassenfliesen ist dieser Untergrund auch nicht wasserdurchlässig. Gleiches gilt für Zement.
Auch vom Verlegen des Kunstrasens auf Pflastersteinen raten viele Hersteller aus den gleichen Gründen ab.
Was wird benötigt, um Kunstrasen zu verlegen?
Um den Kunstrasen selbst zu verlegen, werden diverse Materialien benötigt. Wir haben hier einmal eine Liste zusammengestellt:
- Schaufel
- Schubkarre
- Sand für eine 3 bis 5 cm dicke Schicht
- Harke
- Gartenschlauch zum Wässern
- Walze zum Verdichten
- Wasserwaage
- Stabilisierungstuch
- Teppichmesser
- Kunstrasen
- Befestigungsanker für den Kunstrasen
Derart ausgestattet und mit etwas Geschick lässt sich eine 10 x 4 Meter große Fläche in rund 2 Stunden mit Kunstrasen belegen. Müssen davor noch Bodenarbeiten erledigt werden, wie etwa das Abtragen von alten Rasenflächen, verlängert sich die Arbeitszeit auf insgesamt etwa 6 Stunden.
Muss zudem das Kunstrasenstück auch noch zugeschnitten werden, erhöht sich die Arbeitszeit entsprechend.
Wie wird Kunstrasen im Garten verlegt?
Wichtig: Die Außentemperaturen müssen wenigstens 15 Grad betragen – je wärmer, umso besser lässt sich der Kunstrasen verarbeiten.
- Das alte Gras bis zu 10 Zentimeter Tiefe entfernen.
- Untergrund einebnen.
- Ausgehobene Fläche mit Sand verfüllen. Die Schicht sollte Sand oder Kies verfüllen.
- Anschließend den Untergrund gut wässern und mit einer Rüttelplatte verdichten sowie mit einer Latte plan abziehen.
- Der abgezogene Schotter sollte 2 Zentimeter unter der der Rasenkante oder vorhandenen Randsteinen liegen. So kann der Kunstrasen darin wie in einem Bett verlegt werden.
- Doch ehe die Kunstrasenbahnen ausgerollt werden können, muss die Stabilisierungsfolie auf das Sandbett gelegt werden. Diese kann bei Bedarf mit Befestigungsankern an den Ecken fixiert werden.
- Anschließend wird der Kunstrasen ausgerollt. Wichtig: Die Fasern aller Bahnen müssen in eine Richtung zeigen.
- Werden mehrere Bahnen nebeneinander ausgerollt, sollten sie sich um je 10 Zentimeter überlappen.
- Sobald alle Kunstrasenrollen verlegt sind, werden die Nahtverbindungen vorbereitet.
- Dazu wird der Kunstrasen an den Verbindungsstellen zurückgeklappt.
- Nun werden die Randstreifen von der Rückseite her abgeschnitten.
- Anschließend werden die Bahnen so ausgerichtet, dass eine faltenfreie und dichte Nahtverbindung entsteht.
- Mit einem Kunstrasentape werden die Kanten an der richtigen Stelle fixiert.
- Ist der Kunstrasenplatz verlegt, werden die Enden mit Befestigungsankern im Boden verankert. Idealerweise werden dafür alle 50 Zentimeter an den Rändern Haken platziert.
- Jetzt müssen die Fasern der einzelnen Bahnen noch aufgerichtet werden. Hierzu mit einem harten Besen gegen den Strich kehren.
Pflege eines verlegten Kunstrasens
Verglichen mit einem Naturrasen ist die Pflege eines verlegten Kunstrasens eher gering. Dennoch: Ganz ohne funktioniert es auch hier nicht. So muss der künstliche Rasen immer mal wieder gereinigt, abgesaugt und gewässert werden. Auch muss regelmäßig Granulat gegen eine Faltenbildung eingearbeitet werden.
Wichtig ist außerdem das Enterfernen von Laub, Tierkot, Zweigen, Steinen oder anderen Verunreinigungen. Dafür entfallen beim Kunstrasen aber Aufgaben wie Mähen, Düngen, Vertikutieren, Aerifizieren, Nachsäen und Besanden.
Vor allem das Wässern ist aber sehr wichtig.
Warum muss Kunstrasen gewässert werden?
Kunstrasen besteht aus Kunststofffasern, die auf einer Schicht aus Sand ruhen. Im Gegensatz zu echtem Rasen benötigt Kunstrasen demnach kein Wasser, um zu wachsen. Viel eher muss er bewässert werden, um die Oberflächentemperatur bei starker Sonneneinstrahlung zu reduzieren.
Rasensand und seine Funktion
Zusätzlich zum Wässern muss regelmäßig neues Granulat bzw. Rasensand aufgebracht werden. Der Sand beschwert die Rollen und verhindert ein Verrutschen sowie eine ungewollte Faltenbildung.
Zudem erhöht der Sand die Standfestigkeit der „Grashalme“.
Fazit zur Kunstrasen Verlegung
Wer die Entscheidung trifft, Kunstrasen zu verlegen, muss sich zukünftig keine Gedanken mehr um das Rasenmähen. Auch braucht man nicht mehr über das Gießen und Düngen nachdenken.
Die Kosten für die Kunstrasenverlegung können je nach Qualität des Kunstrasens, der Fläche, die verlegt werden soll, und den Kosten für die professionelle Verlegung stark variieren. Bevor man sich für die Verlegung entscheidet, sollte unbedingt eine Überprüfung des Untergrundes stattfinden, um sicherzugehen, dass er geeignet ist. Kunstrasen kann auf Sand, Splitt und Erde verlegt werden. Weniger geeignet ist hingegen Beton.
Wer Kunstrasen verlegt, sollte die Stelle zuvor mit Sand verfüllen und verdichten. Zwischen Sand und Kunstrasen eine Stabilisierungsfolie verlegen, um das Unkrautwachstum zu verhindern. Die Verlegung selbst ist dann relativ einfach und schnell. Und auch Monate später sieht der Rasen immer noch satt und grün aus. Selbst im Winter!