Ob Thymian, Rosmarin, Minze oder Basilikum: Gesunde, schmackhafte Gewürze bereichern ungemein die verschiedensten Gerichte und sind für mich das I-Tüpfelchen einer guten Küche. Sie machen aus jedem noch so einfachen Gericht einen Gaumenschmauß, weshalb ich es liebe, mit frischen Kräutern zu kochen.
Du kannst diese natürlich auch in jedem Supermarkt, beim Wochenmarkt oder in Gartencentern kaufen. Häufig ist in der eigenen Küche jedoch nicht ausreichend Platz für die eigene Kräutersammlung und dann muss ein Kräuterbeet her. Wir haben neben einem Hochbeet aus Holz im Garten auch noch Pflanzkübel auf der Terrasse stehen. Die Pflanzkübeln stehen genau neben der Küche, weshalb ich mir hier tolle Kräuter angepflanzt habe.
Wenn auch Du in Deinem Garten oder auf Deiner Terrasse ein Kräuterbeet anlegen möchtest, zeigen wir Dir in diesem Artikel, wie Du Schritt-für-Schritt vorgehen solltest, was Du alles benötigst und worauf Du beim Bepflanzen achten musst.
Kräuterbeet anlegen: Diese Möglichkeiten gibt es
Wenn Du ein Kräuterbeet anlegen möchtest, stehen Dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die sich sowohl für den Garten als auch für die Terrasse eignen. So kannst Du Dich zunächst natürlich für die klassische Variante entscheiden, bei der eine schöne Beeteinfassung für die nötige Stabilität sorgt. Um Dein Beet zu umranden, kannst Du auf verschiedene Materialien zurückgreifen, wie Holz, Stein oder auch Metall.
Insbesondere Beetumrandungen aus natürlichen Materialien machen Dein Beet schnell zum Hingucker und sorgen gleichzeitig dafür, dass unerwünschte Schädlinge von den Kräutern ferngehalten werden. So kannst Du beispielsweise aus rustikalen Baumstämmen im Handumdrehen eine tolle Umrandung für Deinen Kräutergarten bauen oder auch auf herkömmliche Holzbretter aus Fichtenholz zurückgreifen.
Neben dem klassischen Kräuterbeet gibt es für den Kräuteranbau zudem noch das Hochbeet und Kräuterspiralen, die nicht nur im Garten, sondern auch auf der Terrasse einen hervorragenden Standort finden. Es handelt sich bei diesen Varianten um die moderne und platzsparende Form eines Kräutergartens.
Um Dich für eine Variante zu entscheiden, solltest Du zuerst überlegen, welche Kräuter Du anbauen willst, denn jedes Kraut hat verschiedene Ansprüche an die Lichtverhältnisse und den Boden. Diese Aspekte solltest Du bereits bei der Planung des Kräuterbeets berücksichtigen.
Platzsparende Alternativen für Dein Kräuterbeet
In kleinen Küchen und Wohnungen zählt jeder Quadratzentimeter Platz. Freie Flächen um die Kräutertöpfe aufzustellen gibt es meistens nicht. Wenn Du trotzdem nicht auf Dein Kräuterbeet verzichten möchtest, kannst Du dieses zum Beispiel in Pflanzkübeln anrichten. Die meist hüfthohen Kübel gibt es aus den verschiedensten Materialien und in den unterschiedlichsten Formen.
Am besten eigen sich für mich unsere längliche Pflanzkübel für das Kräuterbeet. Je nachdem welche Kräuter Du anpflanzt, kannst Du den Pflanzkübel als grünen Tupfer in Deinen dunklen Flur stellen oder auf den Balkon in die Sonne. Der Vorteil bei Pflanzkübeln: Zum Überwintern kannst Du diesen schnell und einfach an einen anderen Ort stellen, weshalb sie eine tolle Möglichkeit sind, deinen Traum vom eigenen Kräuterbeet zu verwirklichen.
Eine weitere platzsparende Alternative sind hängende Blumentöpfe. Sie sind ein einfallreiches Dekoelement und gleichzeitig eine schöne Alternative, um Deine Kräuter anzupflanzen.
Lage und Standort für Dein perfektes Kräuterbeet
Während viele heimische Kräuter wie Schnittlauch oder Minze einen eher schattigen Standort bevorzugen, benötigen Kräuter aus dem Süden meist einen eher trockenen, sonnigen Platz. Du kannst also heimische Kräuter auch dort einpflanzen, wo mediterrane Kräuter schlecht oder gar nicht gedeihen würden.
Doch auch wenn ein Großteil der heimischen Kräuter an das kältere Klima angepasst sind, sollte Dein Kräuterbeet möglichst windgeschützt platziert werden, damit die ausdauernden Kräuter langfristig keinen Schaden davontragen.
Kräuterbeet im Garten anlegen: Boden vorbereiten
Nachdem Du Dich für einen geeigneten Standort entschieden hast, folgt die Vorbereitung des Bodens für das neue Beet. Im Idealfall erntest Du bereits im Spätherbst das Unkraut und gräbst Dein Beet um, damit der Boden während der Wintermonate regenerieren und ausruhen kann. Außerdem kannst Du Dir den Frost zunutze machen, denn dieser sorgt schon mal für die Zerkleinerung größerer Erdbrocken.
Viele Kräutersorten bevorzugen einen mageren, durchlässigen Boden. Stark verdichtete oder lehmige Böden solltest Du hingegen mit Sand anreichern. Ist der Boden zu durchlässig und stark sandig, kannst Du ihn mit qualitativer Gärtnererde verbessern. Im Handel sind außerdem auch spezielle Kräutererden erhältlich, die Du zur Anreicherung des Gartenbodens nutzen kannst. Du kannst die Bodenstruktur zudem verbessern, indem Du organisches Material wie beispielsweise Kompost untermischst.
Kräuterbeet für Balkon und Terrasse
Du kannst Deine Kräuter natürlich nicht nur im Garten, sondern auch ganz leicht auf der Terrasse oder dem Balkon anbauen. Kübel, Kästen, Hochbeete und Töpfe eignen sich hervorragend für die Aufzucht aromatischer Kräuter.
Das Anpflanzen auf dem Balkon und der Terrasse hat einige Vorteile im Vergleich zu einem klassischen Kräuterbeet im Garten. Nicht nur, dass die leckeren Kräuter aromatische Düfte auf dem Balkon versprühen, sondern Du kannst natürlich auch nahezu täglich frische Kräuter ernten und genießen, ohne dafür allzu viel Aufwand betreiben zu müssen. Zudem sind Kräuter in Töpfen und Kästen mobil, sodass Du sie beispielsweise im Winter flexibel an einen geschützten Ort bringen kannst.
Bei der Wahl des Standorts musst Du selbstverständlich genauso auf die Bedürfnisse der Pflanzen achten, wie im Gartenbeet. Sonnenanbeter gehören in die Sonne, alle anderen Pflanzen benötigen ein geschütztes Plätzchen auf dem Balkon.
Kräuter auf dem Balkon anbauen: So baust Du Deinen Mini-Garten aus Paletten
Neben einem Hochbeet oder einem klassischen Balkonkasten gibt es natürlich noch weitaus mehr Möglichkeiten, die Kräuter auf dem Balkon anzuordnen. Ein echtes optisches Highlight ist ein Mini-Pflanzkasten, der selbst auf dem kleinsten Balkon ein geeignetes Plätzchen findet und zudem auch noch im Handumdrehen zusammengebaut werden kann. Du benötigst dafür lediglich die folgenden Utensilien:
- Europalette
- Kuhfuß
- Bohrmaschine
- schmale Latten
- Schrauben
- kleine Nägelchen
- Mulchfolie
- Kies
- Erde
Entferne zuerst die beiden schmalen mittleren Bretter oben von der Palette und beginne mit dem Bau der untersten Pflanzebene, indem Du eine Latte an der Längsseite der Palette festschraubst. Schneide nun die Bodenbretter passend zurecht und verschraube sie von unten. Nun sind bereits die mittlere und die obere Etage fertig. Du kannst optional nun als Füße zwei Kanthölzer unter die Palette schrauben, damit das Beet einen sicheren Stand bekommt.
Je nachdem, wie genau Du das Kräuterbeet aus Paletten genau baust und wie es steht, kann es sinnvoll sein, den Blumenkasten mit Mulchfolie auskleiden und etwas Kies als unterste Schicht auf den Boden zu gebenLa, um so Staunässe im Beet zu vermeiden. Dein neues Beet ist nun schon bereit für die ersten aromatischen Bewohner.
Welche Kräuter sind für ein Kräuterbeet geeignet?
Für die Bepflanzung Deines Kräuterbeets stehen Dir viele verschiedene Pflanzen zur Verfügung. Grundsätzlich wird bei Kräutern zwischen einjährigen und mehrjährigen Sorten unterschieden. Eine Vielzahl der Kräuter, die hier bei uns am häufigsten gepflanzt werden und Dir mehrere Jahre hintereinander einen Ertrag versprechen, sind sehr ausdauernd und überstehen damit auch kältere Tage im Winter problemlos. Sie beginnen dann im nächsten Frühjahr wieder mit der Bildung neuer Triebe.
Zu den bekanntesten Sorten der mehrjährigen Kräuter gehören Schnittlauch, Fenchel, Beifuß, Wermut, Salbei, Bohnenkraut, Thymian und Oregano.
Einjährige Kräuter blühen im Gegensatz dazu nur einen Sommer lang und müssen deshalb auch jedes Jahr neu gepflanzt werden. So gehören beispielsweise Kapuzinerkresse, Dill, Kamille, und Borretsch zu den einjährigen Kräuterpflanzen. Kerbel und Petersilie sind zweijährig, sodass diese beiden Sorten erst im zweiten Jahr blühen, bevor sie ohnehin absterben.
Daneben stellt auch die Frostempfindlichkeit der Kräuter ein wichtiges Auswahlkriterium dar. Da einige mediterrane Kräuter nicht winterhart sind, sollten sie besser drinnen überwintern, sodass sie für Kräuterbeete eher ungeeignet sind. Dazu gehören zum Beispiel Basilikum, Rosmarin, Lorbeer und Zitronenverbene.
Thymian, Rosmarin oder Basilikum – so erkennst Du sie wieder
Als Kräuterneuling ist es gar nicht so einfach, die meist grünen Gewächse auseinander zu halten. Deshalb würde ich empfehlen, von Beginn an Namensschilder in Dein Kräuterbeet zu stecken. Je nachdem, ob Dein Kräuterbeet outdoor oder indoor steht, wählst Du die Materialien des Kräuterschildes aus. Auf Pinterest findest Du viele kreative Ideen für Kräuterschilder.
Du kannst zum Beispiel einen Holzspieß in die Erde stecken und an ihm Holzwäscheklammern mit dem Kräuternamen befestigen – oder Du kaufst fertige kleine Holzschilder im Baumarkt. Dort findest Du jedoch meistens nur die üblichen Kräuterschilder. Wenn Du Kräuterexoten anpflanzt, lohnt es sich, selber Kräuterschilder zu basteln.
Kräuterbeet bepflanzen: So geht’s
Nachdem Du den Boden ausreichend aufgelockert hast, kannst Du ab ca. Mitte Mai damit beginnen, die ersten Kräuter in Dein neues Kräuterbeet einzupflanzen. Da die Töpfe der jungen Kräuter oft schon sehr stark verwurzelt sind, solltest Du sie möglichst rasch einpflanzen.
Grabe dafür zuerst mit einer Handschaufel in ausreichender Tiefe ein Loch. Nach dem Angießen sollte die Basis der Pflanze auf Bodenhöhe liegen. Löse nun die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und lockere bei Bedarf den Wurzelballen etwas auf. Nun kannst Du die Pflanze in das Erdloch einsetzen und locker mit Erde auffüllen. Drücke die Erde vorsichtig an und versorge die Kräuter zum Schluss mit ausreichend Wasser.
So gehst Du am besten bei der Bepflanzung des Kräuterbeets vor:
- Hebe ein Pflanzloch aus.
- Befreie die Pflanze aus dem Topf und lockere den Wurzelballen mit den Fingern.
- Setze die Pflanze ein und fülle locker mit Erde auf.
- Leicht andrücken.
- Ausreichend wässern.
Die richtige Pflege für Dein Kräuterbeet
Viele Kräuter, die hierzulande am häufigsten eingepflanzt werden, sind relativ pflegeleicht. Du solltest natürlich regelmäßig das Kräuterbeet von Unkraut befreien und regelmäßig wässern – vor allem bei andauernder Hitze. Die Verdunstung kannst Du mithilfe einer Mulchschicht verhindern, die aus Rasenschnitt besteht. Zudem solltest Du in regelmäßigen Abständen den Boden etwas auflockern, damit die Wurzeln der Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen und Licht versorgt werden können. Bei wärmeliebenden Pflanzen wie Thymian oder Lavendel kannst Du auch eine Schicht Splitt oder Kies etwa 2 cm hoch auftragen.
Für einen nährstoffreichen Boden empfiehlt es sich, im Frühjahr etwas Kompost unterzumischen. Außerdem sorgt ein regelmäßiger Schnitt der Kräuter für eine gute Nachbildung neuer, junger Pflänzchen. Kräuter werden erfahrungsgemäß nur selten krank und ziehen zudem vergleichsweise wenige Schädlinge an. Achte darauf, keine chemischen Pflanzenschutzmittel einzusetzen, wenn Du die Blätter zum Verzehr verwenden willst. Sind einige Triebe befallen, solltest Du sie am besten sofort mit einer Gartenschere entfernen. Beim Düngen solltest Du vornehmlich auf einen organischen Langzeitdünger zurückgreifen.
Kräuter im Beet überwintern
Bei mehrjährigen Kräutern musst Du besondere Maßnahmen treffen, damit sie unbeschadet den Winter überstehen können. Meist ist die Überwinterung von heimischen Kräutern zwar relativ unproblematisch, allerdings haben mediterrane Kräuter deutlich höhere Ansprüche.
Du solltest den Boden vor dem ersten Schneefall nochmals gut auflockern und gegebenenfalls etwas Kompost einarbeiten. Schneide die Kräuter zurück und bedecke sie mit Tannengrün. Besonders kälteempfindliche Pflanzen kannst Du auch mit Gartenvlies oder Stroh abdecken.
Kräuterbeet anlegen: Das Wichtigste in der Zusammenfassung
Das war ein langer Text, deshalb findest Du zum Abschluss noch mal die wichtigste Punkte kurz und kompakt zusammengefasst:
- Wähle zuerst die Kräuter entsprechend der Standortansprüche aus.
- Kaufe je nach vorhandener Zeit Samen oder Jungpflanzen.
- Grabe das Beet bereits im Herbst um und fülle es mit Gartenerde und Sand auf.
- Nach der Bepflanzung sorgt eine regelmäßige Pflege (Unkraut jäten, gießen, mulchen) für einen guten Ertrag.
- Schneide die Kräuter vor dem Winter zurück und bedecke Dein Kräuterbeet mit Tannengrün.
- Nicht winterharte Sorten müssen drinnen überwintern.