Kaffeesatz und Kaffeepulver können gut gegen Schnecken im eigenen Gemüsebeet helfen und nicht nur als Dünger eingesetzt werden. Damit das Hausmittel aber seine ganze Wirkung entfalten kann, sollten einige Dinge beachtet werden.
Kaffeesatz und Kaffeepulver gegen Schnecken – die richtige Anwendung
Für eine wirksame Schneckenbekämpfung mit altem Kaffeepulver ist es wichtig, die Stelle im Garten mit dem größten Schneckenbefall ausfindig zu machen. Denn nur durch einen gezielten Einsatz des braunen Pulvers lassen sich die kleinen Lästlinge wirkungsvoll vertreiben.
Um die Schnecken aus dem Garten zu jagen, wird gut abgetrocknetes Kaffeepulver benötigt. Dieser Punkt ist durchaus wichtig. Schließlich wird der Kaffeesatz mitten in die Gemüse- und Blumenbeete des Gartens gestreut. Doch feuchtes Kaffeepulver neigt zu Schimmelbildung, der eine nachhaltige Schädigung der Pflanzen zur Folge haben kann.
Kaffeesatz richtig trocknen
Am besten trocknet das Kaffeepulver im Backofen bei 50 bis 100 °C. Dafür wird der alte Kaffeesatz großzügig, in einer dünnen Schicht auf einem Backblech verteilt. Es sollten möglichst keine Klumpen vorhanden sein. Danach wird das Blech für rund 30 Minuten in den vorgeheizten Backofen geschoben.
Schneller geht das Trocknen in der Mikrowelle. Auch hier darf die Pulverschicht nicht zu dick sein. Nach 5 Minuten bei mittlerer Leistung ist das Pulver dann trocken.
Kaffeesatz gegen Schnecken verteilen
Sobald das Kaffeepulver getrocknet ist, kann die Schädlingsbekämpfung beginnen. Dafür muss das Kaffeepulver großzügig auf den Beeten und zwischen den Pflanzen verteilt werden. Für eine entsprechende Menge lohnt es sich daher, das schwarze Pulver über mehrere Tage hinweg zu sammeln.
Sinnvoll beim Kampf gegen die nackten Plagegeister ist zudem ein kleiner Schutzwall aus Kaffeepulver rund um die jeweiligen Pflanzen. Wichtig hierbei ist, dass der Kaffeekreis durchgängig geschlossen ist. Die betroffenen Pflanzen können außerdem auch mit einer Kaffeelösung besprüht werden. Hierzu werden 2 Esslöffel Kaffeesatz in eine normale Gartengießkanne mit lauwarmem Wasser gefüllt. Nach rund zwei Tagen kann das Wasser durch ein Sieb in eine Sprühflasche umgefüllt werden. Diese Tinktur kann nun auf die betroffenen Pflanzen gesprüht werden.
Aber Vorsicht: Es gibt einige Pflanzen, die mögen oder vertragen die Inhaltsstoffe von Kaffee nicht. Dazu gehören beispielsweise:
- Christrosen
- Kartoffeln
- Chrysanthemen
- Knoblauch
- Fuchsien
- Lauch
- Porree
- Rosenkohl
- Gladiolen
- Rüben
- Schneeglöckchen
- Sellerie
- Nelken
- Pfingstrosen
- Zwiebeln
- Schmetterlingsflieder
In diesem Fall bleibt nur weiterhin das morgendliche Absammeln oder ein Kupferband um die Pflanzen. Gleiches gilt auch für kleine Setzlinge. Hier muss der Kampf gegen Schnecken auch ohne Kaffeesatz geführt werden.
So wirkt Kaffeesatz gegen Schnecken
Kaffeesatz hilft auf eine nachhaltige und schonende Weise gegen Schnecken. Doch warum ist das so?
- Der Geruch, den das getrocknete Pulver verströmt, ist für viele Tiere unangenehm. Dazu gehören auch Schnecken. Sobald diese Kaffee riechen, verkriechen sie sich. Zudem vergeht ihnen der Appetit auf die stark nach Kaffee riechenden Pflanzen.
- Auch belegt eine Studie, dass die Neuronen der Weichtiere durch das Koffein nachhaltig gestört werden und es zu einem Kollaps der Körperfunktionen kommen kann.
Hilft kalter Kaffee oder ein Kaffee-Auszug besser gegen Schnecken?
Diese Frage untersuchte die Universität von Nebraska. Hierzu behandelte sie das Pflanzensubstrat und die Blätter mit unterschiedlich stark konzentrierten Koffein-Lösungen. Es stellte sich heraus, dass ein Koffeinanteil von über 0,1 % abschreckend auf Schnecken wirkt. Ab einer Koffeinkonzentration von 1 % können sie sogar getötet werden. Entscheidend hierbei war auch die verwendete Kaffeesorte.
So liegt der Koffeingehalt in Arabica-Kaffee bei 0,8 bis 1,4 %. Bei den Bohnen des Robusta-Kaffees beträgt er 1,7 bis 4 %. Da bei aufgebrühtem Kaffee der Koffeingehalt aber nur noch zwischen 0,06 bis 0,1 % liegt, kam die Universität zu dem Schluss, dass am besten reines unaufgebrühtes Kaffeepulver gegen Schnecken hilft. Jedoch besteht so die Gefahr einer Bodenüberdüngung. Daher sollte man lieber weiterhin auf getrockneten alten Kaffeesatz zur Schneckenbekämpfung setzen.
Weitere Tipps zum Schutz vor Schnecken
Auf lange Sicht ist Kaffee leider keine optimale Lösung, um die Pflanzen im Garten vor Schnecken zu schützen. Nicht nur, dass die Kaffeebarriere regelmäßig ersetzt werden muss. Bei allzu großem Appetit werden sich die kleinen Tiere auch von der größten Barriere aus Kaffeepulver nicht abhalten lassen.
Doch statt giftiges Schneckenkorn zu verstreuen, sollte lieber eine andere Methode, zusätzlich zum Kaffeesatz gegen Schnecken gewählt werden. So helfen die bereits erwähnten Kupferbänder erfolgreich gegen einen Schneckenbefall. Auch sogenannte Schneckenkragen schützen gerade kleine Pflanzen vor dem Abfressen. Nicht weniger gut schützen Schneckensperren aus Kalk, Eierschalen oder Lavagranulat.
Noch besser ist ein Hochbeet. In der Regel wird das Gemüse hier von den Schnecken seltener erreicht. Zudem schont die Pflanzung in einem Hochbeet auch noch den eigenen Rücken.
Und damit der Schneckenbefall im Garten gar nicht erst groß werden kann, lohnt sich spätestens im Frühjahr und Herbst die Suche nach den Schneckeneiern und deren Entfernen. In der Regel sind sie unter Steinen, Töpfen und in schattigen Gartenabschnitten zu finden. Die Gelege bestehen aus kleinen weißen Kugeln von mehr als 50 Eiern.