Wie ein Hochbeet befüllt werden muss, hängt davon ab, was darin gepflanzt werden soll. So haben Nutzpflanzen wie Kräuter oder Gemüse einen deutlich höheren Nährstoffbedarf als Blumen, Gräser und andere Zierpflanzen.
Generell wird ein Hochbeet immer in Schichten befüllt, welche von unten nach oben immer feiner werden. So kann sich die Biomasse in kürzester Zeit zersetzen. Durch den Zersetzungsprozess entsteht Wärme, die den Wachstumsprozess der Pflanzen fördert.
Hochbeet befüllen – Tipps in aller Kürze:
- Die Wahl des Materials für die Befüllung beruht auf der Tatsache, welche Rohstoffe kostenlos existieren.
- Grundsätzlich beginnt man beim Hochbeet befüllen mit grobem Material und schichtet immer feineres Material in verschiedenen Lagen oben auf.
- Ein schrittweises Vorgehen über mehrere Monate ist von Vorteil. Im Herbst bietet sich der Baum- und Strauchschnitt als Verwendung zum Füllen an, um das Fundament als erste Lage zu gestalten.
- Letztlich basiert die fruchtbare Ausbeute auf dem hervorragenden Füllmaterial.
Warum wird ein Hochbeet in Schichten befüllt?
Der Vorteil eines Hochbeets liegt an der ausgewogenen, langanhaltenden Nährstoffversorgung der darin wachsenden Pflanzen. Damit dies funktioniert, sind unterschiedliche Schichten aus organischen Materialien in verschiedenen Verrottungszuständen notwendig. Denn durch die nach und nach einsetzende Zersetzung werden die wichtigen Nährstoffe freigesetzt, ehe am Ende feinster Humus entsteht. Dieser versorgt das Hochbeet über mehrere Jahre mit den benötigten Nährstoffen. Außerdem wird durch den Verrottungsprozess Wärme freigesetzt, wodurch nicht nur eine frühere Aussaat möglich wird. Auch das Pflanzenwachstum wird dadurch gefördert.
Da aber durch den Verrottungsprozess die Schichten immer mehr in sich zusammensacken, sollte das Hochbeet im Frühjahr mit Erde erneut befüllt, besser gesagt nachgefüllt werden. Hierzu eignet sich gewöhnliche Gartenerde. Nach 5 bis 7 Jahren, wenn alle organischen Materialien zersetzt sind, muss das Hochbeet wieder befüllt und der Aufbau der Schichten erneuert werden.
Die Vorteile des Schichtaufbaus im Hochbeet
Beim Befüllen des Hochbeets werden unterschiedliche Schichten übereinander eingefüllt. Für Gemüse sollten es mindestens 5 verschiedene Schichten sein. Bei Schwachzehrern, beispielsweise Blumen oder Kräuter, sind 3 Schichten ausreichend. Die Vorteile der schichtweisen Befüllung des Hochbeetes liegen auf der Hand:
- Der mehrschichtige Aufbau versorgt die Pflanzen mit den benötigten Nährstoffen.
- Durch den Prozess der Verrottung wird Wärme freigesetzt.
- Damit besitzt das Hochbeet eine eigene natürliche Heizung für die Pflanzen.
- Somit ist eine frühere Aussaat im Frühling möglich.
- Wegen der hohen Nährstoffdichte können die Pflanzen mit geringerem Abstand zueinander gepflanzt werden als das in einem herkömmlichen Gemüsebeet der Fall ist.
Wann wird ein Hochbeet befüllt?
Ein Hochbeet wird am besten im Herbst, spätestens jedoch im zeitigen Frühjahr befüllt. So bleibt zwischen der ersten Bepflanzung noch Zeit zum Zersetzen und Absinken des Füllmaterials. So werden die Pflanzen vor Schäden durch die absinkende Erde im Beet geschützt.
Hochbeet befüllen: die Reihenfolge der Schichten
Nachdem Du nun die Schritte im groben kennst, gehen wir nachfolgend die einzelnen Schritte noch mal im Detail durch.
Schritt 1 – Wühlmausgitter und ggf. Noppenfolie
Der erste Arbeitsgang ist die Anbringung eines Wühlmausgitters am Boden des Beetes, das verhindert, dass sich Nagetiere von unten durch das Hochbeet graben und das Gemüse oder die Blumenwurzeln annagen. Ein engmaschiges Gitter (Maschenabstand max. 13 mm), das robust und verzinkt ist, ist vonnöten und sollte lückenlos eingepasst werden.
Besteht das Hochbeet aus Aluminium, Stein oder Stahl kann man auf die seitliche Abdichtung durch eine Folie verzichten, bei unserem Bausatz für das Hochbeet aus Holz war das ebenfalls nicht notwendig. Bei einem Hochbeet aus Weichholz jedoch ist als Schutz an den Seiten eine Noppenfolie unerlässlich, da Holz durch unterschiedliche Witterungsbedingungen weniger widerstandsfähig ist.
Die Anbringung der Noppenfolie erfolgt mit den Noppen in Richtung Hochbeetwand, damit man eine Garantie für eine ideale Hinterlüftung hat und das Holz schnell trocknen kann. Im Fall eines aus Kunststoff gebauten Hochbeetes sollte man schon deshalb eine Folie einlegen, damit die schädlichen Substanzen des Kunststoffs mit der Zeit nicht in das Substrat eindringen können.
Schritt 2 und 3 – Drainageschicht
Die unterste Schicht ist eine Drainageschicht, damit sich kein Wasser im Beet staut. Sie sollte etwa 30 cm dick sein. Dafür eignen sich grobe Materialien wie Äste und Zweige. Aber auch mit Kies kann das Hochbeet befüllt werden. Die natürlichen Hohlräume zwischen dem groben Material transportieren das Wasser aus der Erde heraus.
Wichtig: Rosenzweige oder Efeu sowie Laub von Nussbäumen sind ungeeignet. Denn diese hemmen das Pflanzenwachstum. Gleiches gilt auch für Thuje. Ebenso sollte das Hochbeet nicht mit Nadelholz befüllt werden.
Schritt 3 – Grasnarben, Grassoden und/oder Rasenschnitt
Darauf folgt eine weitere Schicht von 15 bis 20 cm Dicke. Diese muss aus feinerem Material bestehen als die Drainageschicht. Optimal dafür sind unverrotteter Kompost (Küchenabfälle). Genauso gut kann das Hochbeet hier mit Rasenabschnitt befüllt werden.
Schritt 5 – Laub
Viel Laub in einer Höhe von 10 bis 15 cm sollte die folgende Schicht ausmachen. Der Herbst eignet sich in diesem Fall mit seinen gefallenen Blättern hervorragend für die Anlage eines Hochbeetes. Es darf sich um leicht feuchtes Laub handeln, allerdings bildet sich bei stark durchnässtem Laub leicht Schimmel.
Schritt 6 – Grober Kompost
Für eine schnelle Zersetzung wird nun eine 10 bis 15 cm dicke Schicht reifer Kompost eingefüllt. Auch mit Pferdemist kann das Hochbeet befüllt werden. Es ist jedoch ratsam, keinen frischen, sondern angetrockneten Mist zu verwenden. Pferdemist enthält viel Stickstoff, Phosphat, Magnesium und Kalium. Außerdem dient er als natürlicher Wasserspeicher im Beet.
Schritt 7 – Muttererde
Zum Schluss wird das Hochbeet aufgefüllt. Die letzte Schicht sollte mindestens 20 cm dick sein. Das Hochbeet darf hier mit guter Muttererde, Pflanzerde und reifem Kompost befüllt werden. Wichtig: Die letzte Schicht darf nicht zu dünn sein, damit die Pflanzenwurzeln genügend Platz und Nährstoffe haben.
Hochbeet befüllen: Welche Menge pro Schicht wird benötigt?
Wer genau wissen möchte, wie viel Material für die unterschiedlichen Schichten im Hochbeet benötigt wird, der kann das mit folgender Formel berechnen:
Länge des Hochbeets x Breite x Höhe der jeweiligen Schicht = Volumen
Da sich das Material noch etwas verdichtet, muss die Menge noch mit dem Faktor 1,2 multipliziert werden.
Beispielrechnung:
Länge des Hochbeets 1,8 m x Breite des Hochbeets 1 m x Höhe der Schicht 0,3 m = 0,24
Das entspricht 240 Liter.
Multipliziert mit dem Faktor 1,2 ergibt das 288 Liter.
Ein Hochbeet befüllen, das direkt auf dem Boden steht – Anleitung
Diese Anleitung bezieht sich auf die Befüllung eines Hochbeets mit einer Höhe von 90 cm. Für Beete über 90 cm muss die Gesamthöhe durch drei geteilt werden. Danach wird das Hochbeet zu je ein Drittel mit den unten beschrieben Schichten befüllt.
- Da das Hochbeet direkten Kontakt zum Boden hat, muss zum Schutz vor Wühlmäusen ein Wühlmausgitter angebracht werden. Optimal ist dafür ein engmaschiges Gitter von maximal 13 mm Maschenweite. Es sollte zudem verzinkt sein.
- Zusätzlich zu dem Nagerschutz sollte ein Hochbeet aus Holz vor dem Befüllen mit einer Noppen-Drainagefolie ausgekleidet werden. Denn der Zersetzungsvorgang im Beet mach auch nicht vor dem Holz halt.
- Anschließend wird die Drainageschicht eingebracht. Neben Kies kann das Hochbeet auch mit Hackschnitzeln oder grobem Holz befüllt werden.
- Damit die Drainageschicht nicht im Laufe der Zeit verstopft, empfiehlt es sich, diese mit einem Vlies oder einer Kokosmatte abzudecken.
- Danach geht die Befüllung des Hochbeets weiter, wie bereits beschrieben.
Hochbeet für Kräuter befüllen
Für die Befüllung eines Hochbeets für Kräuter ist ein 4-schichtiger Aufbau ausreichend.
Die erste Schicht ist wieder eine Gehölzschicht. Steht das Hochbeet nicht auf Stelzen, sondern ebenerdig, muss vor dem Befüllen des Hochbeets wieder ein Wühlmausgitter angebracht werden. Die erste Schicht sollte 20 cm dick sein.
Die zweite Schicht, kann aus gehäckselten Ästen und Rasenschnitt bestehen. Sie sollte 10 cm bis 15 cm dick sein.
Die dritte Schicht ist die Kompostschicht. Sie ist bis zu 20 cm hoch. Dazu eignen sich grobe Garten- und Bioabfälle.
Die vierte und letzte Schicht ist die Pflanzschicht. Am besten wird das Hochbeet dafür mit Erde befüllt. Die Schicht ist auch die Einzige im Aufbau, die jedes Jahr nach der Pflanzsaison nachgefüllt/aufgefrischt werden muss. Ideal sind torffreie Humuserde oder fertige Komposterde. Sie sollte rund 30 cm dick sein.
Ein derart befülltes Hochbeet kann im ersten Jahr sogar mit Starkzehrern bepflanzt werden.
Das Hochbeet für Zierpflanzen befüllen
Wer das Hochbeet als Zierbeet nutzen möchte, kann auf einen komplexen Schichtaufbau verzichten. Auf das Wühlmausgitter kommt eine 20 cm dicke Drainageschicht. Darauf folgt Erde. Damit die Drainageschicht nicht verstopft, sollte diese mit Gartenvlies abgedeckt werden.
Das Hochbeet sollte ungefähr zu einem Drittel mit Kies, zu zwei Drittel mit Pflanzerde befüllt werden.
So befüllt man ein Hochbeet auf Stelzen
Im Gegensatz zu klassischen Hochbeeten wird das Hochbeet auf Stelzen komplett mit Erde befüllt. Am besten wird das Beet randvoll angefüllt. Vor dem ersten Bepflanzen sollte es 2 Tage stehen, damit die Erde noch etwas zusammensacken kann. Zum Beschleunigen kann die Beeterde ordentlich gewässert werden.
Zum Befüllen des Hochbeets ist keine spezielle Erde notwendig. Einfache Blumenerde reicht. Sollen in dem Beet jedoch vorrangig mediterrane Pflanzen wachsen, sollte der Erde etwas Sand beigemischt werden.
Bei der späteren Bepflanzung sollte die Wuchshöhe der Pflanzen berücksichtigt werden. Sinnvollerweise werden hochwüchsige Pflanzen nach hinten und kleinwüchsige Pflanzen nach vorne gesetzt. Zudem werden schnell wachsende Sorten eher an den Rand gesetzt.
Hochbeet befüllen: Das gibt es allgemein zu beachten
Obwohl es ganz einfach klingt, ein Hochbeet zu befüllen, muss beim Aufbau der Schichten einiges beachtet werden. Vor allem bezüglich der verwendeten Materialien.
Hochbeet mit Rindenmulch befüllen
Zur Frage, ob ein Hochbeet mit Rindenmulch befüllt werden kann, gibt es unterschiedliche Antworten. Diese beziehen sich nicht nur auf die Schichtzahl, sondern auch auf das Füllmaterial. Während die einen Rindenmulch ablehnen, befürworten andere ihn wiederum. Grundsätzlich gilt:
- Rindenmulch ist für das Hochbeet nur bedingt geeignet.
- Rindenmulch sollte beim Befüllen des Hochbeets mit anderen Materialien vermengt werden.
- Problematisch sind Produkte mit Fremdstoffen.
- Daher ist beim Kauf auf eine geprüfte Qualität zu achten.
- Es darf nur naturbelassener/ungefärbter Mulch verwendet werden.
- Rindenmulch eignet sich nur für die unteren Schichten im Hochbeet.
Übrigens: Ein Hochbeet sollte auch nicht auf Rindenmulch stehen. Zum einen, da überschüssiges Wasser nur schwer darin versickern kann. Daher ist Rindenmulch auch als Drainageschicht nur bedingt für das Hochbeet geeignet. Am besten wird er mit anderen Materialien vermengt:
- Äste
- Zweige
- Hackschnitzel
- Tonscherben
- Blähton
- Kies
Hochbeet befüllen mit Kirschlorbeer
Anders als Rindenmulch kann ein Hochbeet problemlos mit Kirschlorbeer befüllt werden. Da das Material aber wegen seiner vielen antimikrobiellen Wirkstoffe nur sehr langsam verrottet, ist Kirschlorbeer nur für die untere Schicht geeignet. Hier sollten vor allem die Blätter möglichst klein geschnitten werden. Oder es wird der ganze Buschabschnitt klein gehäckselt.
Hochbeet befüllen mit giftigen Pflanzen
Prinzipiell kennt die Natur keine Gifte. Zudem verwandeln die Mikroorganismen auch giftige Pflanzenteile in ungiftigen Humus um. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Äste von Eiben, Thuje oder Jacobskreuzkraut im Hochbeet verzichten.
Wieso ist Nadelholz nicht für das Befüllen des Hochbeets geeignet?
Nadelhölzer sind sehr sauer und haben einen niedrigen pH-Wert. Durch deren Zersetzung kann die Erde im Hochbeet zunehmend sauer werden. Doch die wenigsten Gemüsesorten lieben einen sauren Boden. Deswegen haben Abschnitte von Kiefer, Tanne, Fichte und Co. nichts in einem Hochbeet zu suchen.
Hochbeet befüllen: Welches Laub ist ungeeignet?
Auch beim Befüllen des Hochbeets mit Laub kann einiges falsch gemacht werden. So dürfen weder Eichenlaub noch Nusslaub eingebracht werden. Denn diese Blätter enthalten wachstumshemmende Substanzen, die beim Verrotten freigesetzt werden. Besser geeignet sind dagegen die Blätter von Ahorn, Birke, Haselnuss oder Buche.
Hochbeet nachfüllen, so gehts
Keine Hochbeetfüllung hält für die Ewigkeit. Deswegen muss das Beet spätestens nach 7 Jahren nachgefüllt werden. Dafür gibt es zwei Methoden. Bei der einfachen Methode wird fertige Komposterde als oberste Schicht auf dem Beet verteilt. Gängiger ist jedoch diese Methode, die nach der Erntezeit im Herbst durchgeführt werden sollte:
- Mit einem Rechen wird die feine Pflanzenerde an einer Seite des Hochbeets aufgehäuft.
- Die freie Fläche im Hochbeet wird mit kompostierbarem Material befüllt.
- Hierzu eignet sich Pferdemist, grober Kompost oder Rasenabschnitt.
- Anschließend wird die feine Erde von der Seite wieder drauf verteilt.
- Nun muss das Hochbeet gemulcht werden.
- Ideal hierfür ist Laub.
- So vorbereitet kann im Frühjahr die Pflanzsaison sofort wieder starten.
Wer nur bestimmte Bereiche im Hochbeet nachfüllen möchte, kann auch ein 60 Zentimeter tiefes Loch von circa 25 x 25 Zentimeter Durchmesser graben. Da hinein wird eine Mischung aus grobem Kompost und getrocknetem Pferdemist gefüllt. Anschließend wird das Loch wieder mit dem Aushub bedeckt. Zum Schluss wird das ganze Beet bis zum nächsten Frühjahr wieder mit einer Laubschicht bedeckt.
Zusammenfassung: Hochbeet befüllen
Der Aufbau der Schichten in einem Hochbeet hängt davon ab, womit das Beet später bepflanzt werden soll. Bei Starkzehrern, also Gemüse, ist ein 5 bis 7-schichtiger Aufbau zu empfehlen. Schwachzehrer kommen mit 3 Schichten zurecht. Bei einem Hochbeet auf Stelzen kannst du beim Befüllen auf die Schichtung verzichten.
Die Reihenfolge der Schichten folgt von grobem Material im unteren Bereich des Beets hin zu feinerem Material. Geeignet sind Strauch- und Baumschnitte, Grassoden oder Rasenabschnitt, Staudenreste, Laub, Pferdedung, halb fertiger Kompost, fertiger Kompost und Erde. Nicht geeignet sind jedoch Abschnitte von Nadelbäumen und Rindenmulch. Auch frische Weidenruten sollten nicht eingefüllt werden. Diese können nämlich auch klein geschnitten wieder austreiben. Doch bei der richtigen Schichtung sind die Pflanzen im Hochbeet über Jahre ausreichend mit Nährstoffen versorgt und eine reiche Ernte ist dir garantiert.