Ein Kaminofen bringt behagliche Wärme ins Eigenheim. Neben Holzscheiten lohnt sich der Blick auf Briketts als Brennmaterial. Sie spenden im Vergleich deutlich länger Wärme, bieten einen höheren Heizwert und lassen sich gebrauchsfertig kaufen. Bei der Verwendung werden allerdings viele Fehler gemacht. Insbesondere die Luftzufuhr bereitet Probleme.
Hohe Qualität für einen hohen Heizwert
Brikett ist nicht gleich Brikett. Um von guter Qualität zu profitieren, sind Produkte von seriösen Herstellern aus Deutschland empfehlenswert. Sie müssen die strengen Vorgaben akkreditierter Prüflabore einhalten, einschlägigen DIN-Normen gerecht werden und begeistern mit einem hohen Heizwert.
Als hochwertig gelten beispielsweise Briketts aus den Rheinischen und Lausitzer Braunkohlerevieren. Der Rohstoff aus letzterer Region wird beispielsweise zu Braunkohlebriketts der Marke REKORD verarbeitet, ein Hersteller, der ehemalige Tagebaufläche rekultiviert und damit die Umweltauswirkungen des Rohstoffabbaus minimiert. Verbraucher, die Platz zum Lagern haben, können den Stückpreis senken, in dem sie eine ganze Palette Briketts kaufen.
Auch bei Holzbriketts ist die Herkunft nicht zu unterschätzen. Ein Muss ist die Einhaltung der europäischen Brikettnorm DIN EN ISO 17225-3. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Briketts aus Hartholz handelt. Mischungen mit Weichholzspänen schmälern den Brennwert und sind zu meiden. Minderwertige Holzbriketts sind oft mangelhaft gepresst. Sie zerbröseln gern und verbrennen schlechter. Der Preis allein, darf deshalb kein Maßstab sein. Sind die Anschaffungskosten zwar niedrig, der Brennwert aber gering, ist die angebliche Ersparnis fragwürdig.
Briketts brauchen mehr Sauerstoff!
Durch das Pressen von getrockneter Braunkohle zu Braunkohlebriketts beziehungsweise getrockneten Holzpartikeln zu Holzbriketts entstehen stark verdichtete Presslinge mit hohem Anteil an festen Bestandteilen. Wegen ihrer hohen Dichte benötigen sie gegenüber Holzscheiten wesentlich mehr Luft für eine effiziente Verbrennung. Auch das Verhalten beim Anzünden unterscheidet sich von klassischem Scheitholz. Zum besseren Verständnis die wesentlichen Eigenschaften gegenübergestellt:
- lässt sich schneller anzünden
- erzeugt schnelle, hohe Hitze
- kürzere Brenndauer
- niedrigerer Heizwert
- öfter nachzulegen
- lange Brenndauer (teilweise bis zu 6 x länger)
- benötigt mehr Zeit beim Anzünden
- höherer Heizwert
- für den Nachtbetrieb geeignet
- erfordert weniger häufig Nachschub
Damit Briketts effizient verbrennen, müssen sie von Verbrennungsluft umspült werden. Die Luft sollte von unten in den Feuerraum eindringen. Bevor man Briketts in den Kaminofen platziert, ist das Erzielen eines Glutbetts mit Brennholz, Anzündholz und Anzündern ratsam. Dies gilt für Braunkohle- und Hartholzbriketts.
So verbrennen Briketts am Besten
Beim Verbrennen der Hölzer kommt die nötige Temperatur zustande, die Briketts zum Entzünden benötigen. Hierfür zunächst Brennholz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von unter 18 Prozent auf den Rost geben. Feueranzünder und einige Anzündhölzer darüberlegen. Jetzt die Zufuhr von Unterluft sowie alle anderen Drosselklappen vollständig öffnen und das Ganze anzünden! Luftzufuhr reduzieren, sobald das Brennholz rundum brennt! Jetzt kann sich bei gemäßigter Sauerstoffzufuhr das Glutbett bilden. Ist das der Fall, werden zwei bis vier Briketts mit einer Fingerbreite Abstand zueinander aufgelegt.
Dann die Luftzufuhr wieder öffnen, damit die Briketts von Luft umhüllt werden und sich entzünden! Dank der Hitze durch die darunterliegende Glut dauert dieser Vorgang nicht lang. Sobald Briketts entzündet sind, Luftzufuhr auf Normalbetrieb beziehungsweise die gewünschte Leistungsstufe drosseln! Anschließend kann das gepresste Brennmaterial sein Können im Dauerbetrieb unter Beweis stellen. Bei Bedarf auch über Nacht. „Am nächsten Morgen können Sie, nachdem Sie die Asche abgerüttelt und das Glutbett geschürt haben, ein paar Braunkohlenbriketts bzw. Holzscheite / Holzbriketts auf die Glut auflegen“, heißt es in der Kleinen Heizfibel des Bundesverbands Braunkohle, die als PDF auf der Seite von Schornsteinfegermeisters Andreas Gärtner kostenlos verfügbar ist.
Beim Nachlegen von Briketts sollte das Glutbett immer kurz geschürt werden. Dazu einfach die Luftzufuhr voll öffnen, wenn die frischen Presslinge im Feuerraum liegen. Hat das Überzünden geklappt, Regler auf Normalbetrieb stellen!
Weichholzbriketts zünden auf einem vorhandenen Glutbett schneller als Hartholzvarianten, flammen teilweise heftig auf und brennen schneller ab: Etwa nach ein bis zwei Stunden, Hartholzbriketts brennen in der Regel mehr als drei Stunden und bilden eine ruhige Flamme.
Asche entsorgen: Vorsicht Glutreste!
Insbesondere bei Hartholz- und Braunkohlebriketts ist beim Entsorgen von Asche Vorsicht geboten. Aufgrund ihrer hohen Brenndauer können sich auch nach Stunden noch glühende Bestandteile in der Asche befinden. Deshalb ist das Zwischenlagern in einem Metalleimer vorteilhaft. Darin kann die Glut vollständig erkalten. Zum Ersticken der Glut den Deckel gründlich schließen. Ascheeimer ausschließlich auf einen feuerfesten Untergrund stellen!
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