Wenn Du hier gelandet bist, stellst Du dir vermutlich eine der folgenden Fragen:
- Was kostet ein Haus?
- An welche Hausbau Kosten sollte ich denken?
- Wie steht es um die Baunebenkosten?
- Wo finde ich einen passenden Baukostenrechner?
Das ist nicht verwunderlich, es gibt schließlich so viele Fragen rund um die Baukosten für ein Einfamilienhaus, die wir uns im Vorfeld natürlich auch alle gestellt haben.
Und die Antworten darauf? Gab es nicht so richtig, denn die Informationen die man rund um die Hausbau Kosten findet, sind sehr dürftig. Und die wenigen Informationen sind wiederum nicht vollständig, wie wir während des Hausbaus mehrfach erfahren mussten! Und wenn du eines während der stressigen Bauphase nicht brauchst, sind es Sorgen um das liebe Geld. Und dabei geht es nicht darum, dass du an irgendeiner Stelle 200 Euro mehr bezahlen musst, sondern wir sprechen im schlimmsten Fall über fünfstellige Mehrkosten, die du nicht eingeplant hast!
Wir haben ein Einfamilienhaus (Massivhaus) gebaut und möchten unsere Erfahrungen zu den Hausbau Kosten in diesem Beitrag weitergeben, damit du gut vorbereitet in den Hausbau startest und nicht von den ungeplanten Kosten überrascht wirst.
Hausbau Kosten – Was heißt schlüsselfertig bauen und wie steht es um die Baukosten?
Schlüsselfertig bauen – sollte man meinen – ist als Begrifflichkeit eigentlich klar und deutlich. Du beauftragst einen Bauträger mit dem Hausbau, zahlst einen definierten Preis hierfür und er übergibt dir das Haus anschließend (schlüssel)fertig, du kannst also einziehen und darin wohnen. Doch so einfach ist es in der Regel leider nicht, denn schlüsselfertiges Bauen kann streng genommen auch bedeuten, dass das Haus lediglich von außen fertig und abschließbar ist.
Welche Definition von “Schlüsselfertig” bei dir zutrifft, lässt sich im Vorfeld klären und der Bauleitungsbeschreibung und dem Hausbauvertrag deines Bauträgers entnehmen. In diesem Zusammenhang würden wir dir empfehlen, beides durch eine unabhängige Baubegleitung wie dem Verband privater Bauherren oder dem Bauherrenschutzbund prüfen zu lassen.
Was bedeutet nun schlüsselfertiges Bauen in der Praxis? Unserer Erfahrung nach ist es irgendetwas zwischen Schlüssel und fertig. Denn eine offizielle Definition für schlüsselfertige Häuser gibt es noch immer nicht, die Bauträger haben aber für sich eine erstellt. Egal bei welchem Anbieter du dir heute ein Angebot einholst, folgende Leistungen werden wahrscheinlich nicht inklusive sein: Malerarbeiten, Bodenbeläge und die Küche.
In der Theorie klingt das eigentlich ganz gut oder? Man nimmt also das Angebot für das Haus, sucht sich Preise für Laminat, Farben und die Küche zusammen und deine Kalkulation für die Haus Kosten steht. Doch ganz so einfach ist es in der Praxis leider nicht…
Was kostet ein Haus? Welche Hausbau Kosten entstehen zusätzlich?
Du kennst nun die Kosten, die dir für das Haus entstehen. Was du noch nicht kennst, sind die Baunebenkosten. Den Begriff der Baunebenkosten wirst du sehr häufig hören, doch was genau versteckt sich dahinter?
Mit den Baunebenkosten sind die Kosten gemeint, die nicht im Angebot vom Bauträger enthalten sind, aber auf jeden Fall zusätzlich entstehen. Die Baunebenkosten sind im wesentlichen Dinge wie Maklerprovision, Notarkosten, Grunderwerbsteuer, Erschließungskosten oder auch Außenanlagen.
Während du über die Maklercourtage, Notarkosten und Grunderwerbsteuer von jedem Bauträger informiert wirst, sieht das bei den Erschließungskosten schon anders aus. Natürlich sagt man dir, dass du Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telefon benötigst, ist ja auch logisch. Aber wie setzen sich diese Kosten zusammen? Das sagt dir keiner, da musst du im Internet recherchieren und findest auch nur die Hälfte.
Und was ist eigentlich mit den Grundstückskosten? Steht da noch ein Haus drauf, das abgerissen werden muss? Was ergibt das Bodengutachten? Ist der Boden tragfähig oder muss er ausgetauscht werden? Allein bei den Baunebenkosten warten viele Dinge, die richtig teuer werden können.
Okay, nun weißt du das und planst die Baunebenkosten irgendwie ein. Die bekannten Summen wie Maklercourtage und Grunderwerbsteuer, dazu einen Puffer und die Kalkulation der Hausbau Kosten ist endlich fertig. Soweit die Theorie…
Baukosten – Unsere Erfahrungen beim schlüsselfertigen Bauen
Als wir die Idee hatten, ein Haus bauen zu wollen, waren wir logischerweise völlig unerfahren, wer von uns hat denn mit Anfang 30 schon mal ein Haus gebaut? Also mussten wir recherchieren, lesen und mit Bauträgern sprechen, um ein Gefühl für die anstehenden Haus Kosten zu entwickeln. Und obwohl alle Baufirmen ein wenig unterschiedlich ticken, laufen die Gespräche dann doch irgendwie gleich ab. Du hast am Ende ein Angebot, welches die Preise für dein gewünschtes Haus mit dem Hinweis beinhaltet, dass du 20-25% Baunebenkosten einplanen solltest. Wirklich individuell ist das nicht, kann es ehrlich gesagt aber auch nicht sein. Denn alleine das Grundstück verursacht Hausbau Kosten, die der Bauträger gar nicht kennen kann.
Unabhängig davon haben wir aber festgestellt, dass auch im Haus noch jede Menge Kosten auf dich warten, die man dir sehr wohl erzählen könnte, wenn man denn wollte. Denn viele Dinge, die im Angebot inklusive waren, erfüllten nicht die Ansprüche des Bauherren – zumindest war das bei uns so. Fairerweise kann das natürlich am Bauträger gelegen haben, wir wissen aber aus Gesprächen mit Bekannten, dass das bei Ihnen ähnlich war. Dies betrifft beispielsweise die Elektrik und damit verbunden viel zu wenigen Steckdosen. Auch Themen wie Smart Home sind in den Angeboten natürlich nicht berücksichtigt.
An vielen Stellen sind erhebliche Mehrkosten auf uns zugekommen, die wir gerne im Vorfeld gekannt hätten. Und wenn man durch die verschiedenen Baublogs stöbert, stellt man fest, dass das offensichtlich einem Großteil von Bauherren so geht. Egal ob im Badezimmer, bei der Elektrik oder beim Fliesenleger, viele Inklusivleistungen sind minimalistisch und erfordern einen Aufpreis. Das Problem: Zu dem Zeitpunkt, wo du das erfährst, ist die Baufinanzierung schon lange abgeschlossen. Du musst also noch Eigenkapital über haben oder eine Nachfinanzierung vornehmen, um alle Hausbau Kosten decken zu können.
Grundstückskosten
Beginnen wir mit den Kosten, die im direkten Zusammenhang mit dem Grundstück stehen.
Kaufpreis
Die Grundstückskosten unterteilen sich in den eigentlichen Kaufpreis und in die Baunebenkosten. Auch der Zustand vom Grundstück und dem Boden hat Einfluss auf die Kosten, die hier entstehen.
Am Anfang steht natürlich der Kaufpreis für das Grundstück. Wenn das Grundstück vom Makler oder der Stadt/Gemeinde erworben wird, bezahlt man im Regelfall einen Preis pro qm². Bei privaten Verkäufern wird eher eine pauschale Summe gefordert, die sich nur grob an einem qm² Preis orientiert. Auf den Kaufpreis vom Grundstück fallen nun die ersten Baunebenkosten an.
Ein Tipp: Lass dich nicht vom Kaufpreis alleine leiten. Erwirbst du das Grundstück beispielsweise von der Stadt oder der Gemeinde, wirkt der Kaufpreis oft höher. Es kann aber sein, dass dort schon die Hausanschlüsse oder Gehwege hineingerechnet sind, die du ansonsten separat zahlst.
Kosten für die Maklercourtage
Auf den Kaufpreis vom Grundstück kann der Makler bis zu 7,14% Maklercourtage nehmen, was er im Regelfall auch tut. Nimmt der Makler weniger, wäre ich skeptisch, denn vermutlich wird er das Grundstück aus irgendeinem Grund nicht los.
Wenn dein Grundstück zum Beispiel 100.000 Euro kostet, fällt also eine Maklercourtage in Höhe von 7.140 Euro an, die du in deine Hausbau Kosten Kalkulation aufnehmen musst.
Kosten für Notar und Grundbuch
Der Kauf vom Grundstück muss natürlich offiziell gemacht werden, dies kann in Deutschland nur der Notar. Dies lässt er sich auch sehr gut bezahlen, man rechnet etwa 2,4% vom Kaufpreis für die Notarkosten. Bei den beispielhaften 100.000 Euro wären das immerhin 2.400 Euro.
Im Internet findet man oft einen Wert zwischen 1,5 – 1,7% für den Notar. Dabei wird dann aber meist die Grundbucheintragung außer Acht gelassen, die ebenfalls Geld kostet.
Achtung: Die Kosten für den Notar können höher sein, wenn du beispielsweise mehr als einen Kreditgeber hast, denn jede Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch kostet extra. Wenn du also z.B. zwei oder drei Kredite aufnimmst (z.B. Hausbank und KfW), dann kostet die Eintragung im Grundbuch gleich mehrere hundert Euro mehr pro Kreditgeber.
Weitere Kosten beim Notar entstehen, wenn er nicht nur einen Kaufvertrag abwickelt, sondern vorher auch noch eine Teilungserklärung beglaubigen muss. Das muss immer dann erfolgen, wenn aus einem großen Grundstück zwei oder mehr kleinere gemacht werden. Wenn du also beispielsweise den hinteren Teil eines Grundstücks kaufst und bebauen möchtest, muss dieses vorher geteilt werden.
Und dafür zahlen alle Eigentümer mit ihrem Eigentumsanteil. In unserem Fall wurden knapp 1.000 qm² geteilt, wofür der Notar fast 2.500 Euro abgerechnet hat. Und die müssen nun anteilig bezahlt werden. Wenn dein Grundstück also von den 1.000 qm² zum Beispiel 600 qm² sind, dann musst du den größeren Teil zahlen. In diesem Beispiel wären das 2.500€ / 1000 * 600 = 1.500 Euro, der Eigentümer vom kleineren Grundstück zahlt dann die restlichen 1.000 Euro.
Die Grunderwerbsteuer
Nachdem du das Grundstück gekauft hast und der Kauf nach dem Notartermin auch offiziell vollzogen wurde, bekommst du ein paar Wochen später ein Schreiben vom Finanzamt mit einem Fragebogen. Dieser Fragebogen dient dazu, in Erfahrung zu bringen, was du zu welchem Preis gekauft hast, um dann die Grunderwerbsteuer festzusetzen.
Der Steuersatz ist in jedem Bundesland anders und liegt zwischen 4,5% und 6,5%. Wenn wir also wieder die 100.000 Euro Kaufpreis für das Grundstück nehmen, dann musst du zwischen 4.500 und 6.500 Euro für deine Hausbau Kosten einplanen. Den aktuellen Steuersatz der Grunderwerbsteuer für dein Bundesland kannst du online recherchieren oder der nachfolgenden Grafik entnehmen.
Wenn du ein unbebautes Grundstück kaufst und selber ein Haus darauf baust, fällt die Grunderwerbsteuer nur auf den Kaufpreis vom Grundstück an. Kaufst du dagegen ein Grundstück mit Haus, wird die Grunderwerbsteuer auf den Gesamtpreis fällig.
Kommen Grundstück und Haus vom Bauträger, wirst du auf beides die Grunderwerbsteuer zahlen müssen, da helfen auch zwei unterschiedliche Verträge im Regelfall nicht. Die Vertriebsmitarbeiter von den verschiedenen Bauträgern erzählten uns zwar immer wieder, „dass das gar kein Problem sei“, allerdings ist das Finanzamt nicht doof. Der Fragebogen zur Festsetzung der Grunderwerbsteuer, den wir nach dem Grundstückskauf vom Finanzamt zugeschickt bekommen haben, hinterfragt genau dieses Gebilde sehr genau.
Wir vermuten daher, dass es herauskommen würde, weil ein “geschickt formulieren” oder ausweichen nicht möglich ist.
Kosten für den Abriss vom Altbestand
Wenn sich auf dem Grundstück noch Altbestand befindet, muss dieser im Regelfall weg. In unserem Fall hieß das, dass eine alte gemauerte Garage abgerissen werden musste, die auch über Sanitäreinrichtungen, sowie Strom- und Wasserleitungen verfügte. Außerdem hatte die Garage ein angebautes Carport mit Asbestdach, was ebenfalls entsorgt werden musste. Abschließend haben wir dann noch einen Teil der Terrasenplatten hoch nehmen und entsorgen lassen.
Die Kosten waren hierfür glücklicherweise noch vierstellig, wir haben etwa 9.000 Euro bezahlt. Wenn du weißt, dass auf deinem Grundstück noch etwas abgerissen werden muss, dann lass dir frühzeitig Angebote von Abriss- und/oder Tiefbauunternehmen erstellen, damit du diese Kosten bei der Finanzierung berücksichtigen kannst. Wir hatten diese Angebote sehr zügig und haben sie so in die Baufinanzierung bei der Bank eingeplant.
Für die grobe Planung: Bei kleineren Bauten wie Hütten und Wegen auf dem Grundstück kannst du ein paar Tausend Euro einplanen. Der Abriss von einem Einfamilienhaus kann – nach Info unseres Tiefbauers – schnell 15.000 bis 20.000 Euro kosten, was ein weiterer Grund dafür ist, sich die Angebote frühzeitig einzuholen.
Wenn du auf dem Grundstück noch große Bäume oder ähnliches hast, solltest du dich unbedingt im Vorfeld schlau machen, ob du den Baum ohne weiteres fällen darfst und was es kostet. Wir hatten diesen Umstand zum Glück nicht, haben aber von Bekannten gehört, dass man Bäume nicht einfach so fällen darf, sondern eine entsprechende Genehmigung der Gemeinde oder dem Bauamt benötigt.
Und wenn man den Baum fällen darf, kann das wohl schnell mehr als 1.000 Euro pro Baum kosten, also unbedingt vorher informieren und diese Preise in deine Kalkulation aufnehmen.
Kosten für die Baugenehmigung
Das Einreichen vom Bauantrag ist so etwas wie ein Meilenstein, denn man hat das Gefühl, dass es endlich losgeht. Ein kleines bisschen dauert es aber doch noch, bis du mit dem Hausbau beginnst. Denn alleine die Bearbeitung vom Bauantrag kann bis zu vier Monate dauern.
Wenn die Bearbeitung dann erfolgreich abgeschlossen ist und du deine Baugenehmigung hast, dann kostet auch dieser Vorgang natürlich Geld. Man sagt, dass man hierfür etwa 800 Euro einplanen sollte, wir haben etwas weniger bezahlt.
Kosten für das Bodengutachten
Das Gutachten ist mit das Wichtigste, was du zu Beginn machen kannst. Denn es gibt Aufschluss darüber, wie die Beschaffenheit des Bodens ist und ob vor dem Hausbau weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Weil es so wichtig ist, haben wir über das Bodengutachten auch ausführlich geschrieben.
Der Umfang vom Gutachten ist:
- die Feststellung der Bodenarten
- Regenwasserversickerung möglich?
- Empfehlung bzgl. Drainage
- Feststellung der Bodenklassen (Kosten des Aushubs)
- Bodenbelastungen (evtl. Entsorgung)
- Tragfähigkeit (Statik, erforderliche Gründung)
- Grundwasserverhältnisse (benötigte Kellerabdichtung)
Unser Gutachten hat 650 Euro gekostet, je nach Lage und Bundesland kann es aber wohl auch 200 Euro mehr oder weniger kosten.
Ganz wichtig: Wenn möglich, solltest du das Gutachten vor dem Grundstückskauf machen lassen, vor allem dann, wenn dir der Kaufpreis sehr günstig vorkommt. Im schlimmsten Fall kaufst du nämlich ein Grundstück, welches mit Chemikalien oder anderen Altlasten versucht ist. Wenn es ganz blöd läuft, bist du dann vor dem ersten Spatenstich schon finanziell ruiniert!
Wenn Du das Grundstück dann nicht kaufst, hast du zwar ein paar hundert Euro „verloren“, allerdings ist dies unter Umständen die beste Investition, die du jemals gemacht hast!
Kosten für Erdarbeiten
Je nachdem, wie das Gutachten ausfällt, können Erdarbeiten erforderlich sein. In unserem Fall war es beispielsweise so, dass der Boden extrem lehmhaltig und nicht ausreichend tragfähig für das geplante Haus war, so dass er ausgetauscht werden musste, bevor mit der Bodenplatte begonnen werden kann.
Wie hoch diese zusätzlichen Hausbau Kosten sind, lässt sich natürlich nicht pauschal sagen, je nachdem was genau gemacht werden muss.
Ein gewisser Austausch (30 cm) war bei uns im Hausbauvertrag inklusive. Wir mussten allerdings noch mal einen zusätzlichen mittleren 4-stelligen Betrag investieren, da 30 cm nicht wirklich viel ist und in unserem Fall auch nicht ausgereicht hat.
Kosten für das Vermessungsbüro
Damit alles mit rechten Dingen zugeht und das Haus auch wirklich da steht, wo es stehen soll, benötigst du einen Vermesser. Du beauftragst also ein Vermessungsbüro damit, dein Grundstück einzumessen und dein Haus abzustecken. Das sind diese Holzpfosten, mit deren Hilfe ein Schnurgerüst gespannt wird.
Nach Fertigstellung des Hauses kommt der Vermesser erneut, um das fertige Haus einzumessen und zu bestätigen, dass das Haus an seinem richtigen Platz steht und sich alle an den Bebauungsplan bzw. die Baugenehmigung gehalten haben.
Die Kosten für das Vermessungsbüro sind ziemlich fix geregelt und werden vom Bundesland vorgegeben. Wir haben hierfür in Schleswig-Holstein fast 2.000 Euro bezahlt, die wir auch genau so in unseren Hausbau Kosten kalkuliert hatten.
Kosten für einen Bauzaun
Wir hatten das Glück, dass wir keinen Bauzaun benötigt haben. Das lag vor allem daran, dass unser Grundstück nicht direkt an der Straße liegt und für jeden einseh- bzw. begehbar ist. Ist dies bei dir anders, musst du dein Baugrundstück gegen das unbefugte Betreten absichern.
Ein Bauzaun ist im Regelfall 2 Meter hoch und 3,50 Meter breit. Nun kannst du ausrechnen, wie viele Elemente von dem Bauzaun du benötigst. Danach musst du dich nur noch entschieden, ob du ihn mieten oder kaufen möchtest. Ein Element bekommt man für ungefähr 5 bis 7 Euro die Woche. Das klingt im ersten Moment wenig, kann sich aber je nach Anzahl der Elemente und der benötigten Mietdauer ganz schön summieren.
Deshalb solltest du mal bei eBay Kleinanzeigen stöbern, mit Glück findest du dort gute Angebote und kannst ein Element für 30 bis 40 Euro kaufen.
Kosten für die Baustraße
Ähnliches Glück wie beim Bauzaun hatten wir auch bzgl. der Baustraße, die bei unserem Bauprojekt nicht notwendig war. Wenn du dieses Glück nicht hast und dein Grundstück nicht über eine befestigte Zufahrt erreichbar ist, kann es passieren, dass schwere Baufahrzeuge im Erdreich stecken bleiben.
Das kann vor allem dann passieren, wenn es länger geregnet hat und die Fahrzeuge voll beladen versuchen zu wenden und dann im Schlamm stecken bleiben. Die Kosten für die Bergung der Fahrzeuge zahlt immer der Bauherr, also du. Deshalb wird mittlerweile von vielen Bauträgern von Beginn an eine Baustraße gefordert.
Für das Errichten der Baustraße rechnet man etwa 11 bis 12 Euro pro qm². Da nicht selten eine Fläche von 100 oder 200 Quadratmetern zusammen kommen, redet man hier von etwa 2.000 bis 3.000 Euro, die auf dich zukommen könnten und deshalb unbedingt in die Hausbau Kostenaufstellung aufgenommen werden sollten.
Erschließungskosten
Mit den Erschließungskosten sind im Regelfall immer die Hausanschlüsse gemeint, die dein Haus versorgen. Ganz klassisch sind dies also der Strom- und Gasanschluss, Trink- und Schmutzwasserleitungen, Kabelanschluss oder auch der Telefonanschluss.
Da all diese Anschlüsse unter der Erde verlegt werden, hilft an dieser Stelle gutes Timing. Du solltest die einzelnen Unternehmen alle für die gleiche Woche terminieren, damit die Tiefbauarbeiten nur einmal notwendig sind. Nichts ist unnötiger, als den Graben ein paar Wochen später erneut auf zu machen. Das nervt, verursacht jedes Mal wieder Kosten und blockiert im schlimmsten Fall die anderen Gewerke, so dass auf deiner Baustelle ein Verzug entstehen kann.
Unser Tipp: Kümmere dich rechtzeitig um die Termine, da die Vorlaufzeit der Unternehmen zum Teil mehrere Wochen oder gar Monate betrifft. Wir sind genauso vorgegangen. Wir haben die komplette Auffahrt einmal aufmachen lassen und alle Unternehmen für eine Woche terminiert.
Kosten für Gas & Strom
Der Strom- und Gasanschluss kommt im Regelfall vom selben Unternehmen, in unserem Fall von der Schleswig-Holstein Netz AG. Die Kosten für unseren Neuanschluss setzten sich dabei aus folgenden Positionen zusammen:
Gas Neuanschluss (netto)
- Grundpreis 785 €
- Rohrverlag je Meter 19 €
- Abzug Eigenleistung -8,20 €
- Inbetriebnahme 42,50 €
Strom Neuanschluss (netto)
- Grundpreis 748 €
- Rohrverlag je Meter 13 €
- Abzug Eigenleistung -6 €
- Inbetriebnahme 42,50 €
Da die Tiefbauarbeiten bei uns ja schon erledigt waren und die Strom- und Gasleitungen „nur“ hineingelegt werden mussten, haben wir dafür einen Rabatt bekommen und durften für die Eigenleistung etwas vom Preis abziehen.
Man sagt, dass man für den Strom- und den Gasanschluss jeweils 2.000 Euro einplanen sollte, auch wenn es bei uns deutlich weniger gekostet hat. Das ist natürlich immer davon abhängig, wie viele Meter verlegt werden müssen und ob der Anbieter bei euch die gleiche Preisspanne hat, wie die SH-Netz AG.
Kosten für Wasser & Abwasser
Die Kosten für den Wasseranschluss können wir nur schwer benennen. Man sagt, dass man für die Wasser- und Abwasserleitungen etwa 2.500 – 3.000 Euro einplanen sollte, was wohl im Normalfall auch hinkommt. In unserem Fall war es aber so, dass wir auch noch eigene Schächte brauchten, da auf unserem Grundstück bisher kein Haus stand und die vorhandenen Leitungen und Schächte zu dem Haus vor uns gehörten. Da dieses aber stehen geblieben ist, führte an eigenen Schächten kein Weg vorbei.
Da wir in zweiter Reihe gebaut haben, mussten neben den Schächten auch noch gut 30m Rohre gelegt werden. Da Schmutz- und Regenwasser nicht vermischt werden darf, hieß das bei uns, dass man die 30m zwei Mal legt. Nämlich einmal 30 Meter für die Schmutzwasserleitungen und einmal 30 Meter für die Regenwasserleitungen. Das alles hat bei uns fünfstellig gekostet und war natürlich so nicht komplett eingeplant.
Kosten für Telefon & Internet
Der Telekom Hausanschluss besteht zum einen aus einer Pauschale für die Montage des Abschlusspunktes innerhalb vom Gebäude, also im Hauswirtschaftsraum oder im Keller. Dieser APL kostet 400 Euro, dazu kommen die Kosten pro Meter Graben, wenn es mehr als 15 Meter sind.
Wenn der Graben ausgehoben werden muss, unterscheidet die Telekom (in unserem Angebot) zwischen einer unbefestigten und einer befestigten Oberfläche. Wenn die Fläche unbefestigt ist – also beispielsweise nur aus Rasen besteht – kostet jeder Meter 22,66 Euro, wenn zusätzlich zum Beispiel noch Pflastersteine hochgenommen werden müssen, kostet jeder Meter 76,30 Euro.
In unserem Fall sind hier keine Kosten entstanden, da ja von der Telekom kein Graben ausgehoben werden musste.
Kosten für TV-Kabel
Da du in deinem neuen Haus vermutlich auch Fernsehen gucken möchtest, solltest du dir einen Kabelanschluss legen lassen – es sei denn, du möchtest zukünftig über Satellit fern schauen. Und damit bist du schon an einem wichtigen Punkt, wie möchtest du es handhaben? Laut der Preisliste von Kabel Deutschland kostet ein Hausanschluss etwa 1.000 Euro, bei Unitymedia liegt man ähnlich (immer abhängig von den verlegten Metern).
Wir haben uns übrigens entschieden, keinen Kabelanschluss legen zu lassen, weil wir die Kosten dafür nicht tragen wollten. Da man ja auch noch monatliche Kosten beim Kabelanschluss hat, fanden wir dieses Vorgehen nicht sonderlich attraktiv. Wir haben stattdessen bei der Elektrik des Hauses eine Satellitenanlage eingeplant, so dass wir im Haus über die entsprechende Verkabelung verfügen und jederzeit eine SAT-Anlage aufstellen könnten. Die kostet zwar auch Geld, allerdings nur einmalig in der Anschaffung und nicht monatlich.
Aktuell gucken wir allerdings über Entertain von der Telekom fern, weshalb der SAT-Anschluss bisher wirklich “nur” Vorbereitung war.
Haus
So, endlich angekommen an der wesentlichen Frage: Was kostet ein Haus?
Gleich vorweg: Leider kann dir darauf keine pauschale Antwort gegeben werden, da es zu viele Variable gibt. Mit Keller oder ohne? Welche Größe soll das Haus haben? Bungalow über eine Etage oder Reihenhaus über drei Etagen? Verklinkert oder Verputzt?
Wir werden aber versuchen, dir so viele Informationen wie möglich zu geben. Ziel ist es, dass du die Haus Kosten, die beim Bauen entstehen können, kennenlernst und daraus dann deine eigenen Hausbau Kosten berechnen kannst.
Preis laut Angebot
Logischerweise fängt alles mit einem Angebot an. Und hier kommt es wirklich darauf an, mit welchem Bauträger du dein Haus bauen möchtest. Denn alle haben unterschiedliche Inklusivleistungen und Standards, weshalb man nicht nur blind die Zahlen im Angebot miteinander vergleichen kann, sondern immer auch einen Blick in die Bauleistungsbeschreibung werfen sollte.
Unser Tipp: Trefft euch mit mehreren Bauträgern, unterhaltet euch, lasst euch beraten und Angebote erstellen. Das hilft, um ein Gefühl für Preise und Standards zu entwickeln. Je nachdem, mit welchem Bauträger du dein Haus baust und was du gerne alles haben möchtest, kann dein Einfamilienhaus unserer Erfahrung nach zwischen 160.000 und 250.000 Euro kosten. Wobei bei 160.000 Euro im Nachgang vermutlich noch sehr viele Kosten entstehen. Aber dazu gleich mehr.
Nachfolgend findest du mal ein sehr günstiges Angebot, welches wir von einem Bauträger bekommen haben.
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Und nun ein zweites Angebot, welches ein wenig anders aufgebaut ist.
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Diese Angebote sollen dir nur zeigen, dass der Umfang immer individuell ist und es empfehlenswert ist, mit verschiedenen Bauträgern zu sprechen. So haben wir es zumindest gemacht, um unterschiedliche Arten und Stile kennenzulernen. Das hilft enorm, um Erfahrungen zu sammen!
Gleichzeitig zeigt der Aufbau der Angebote, warum du hier keine pauschale Aussage zu den Haus Kosten vom Einfamilienhaus findest. Vielleicht schaust du dir die Angebote an und denkst dir, dass Alles enthalten ist, was du dir wünschst. Vielleicht fehlt dir aber auch total viel oder du möchtest einige Dinge einfach anders haben.
Und: Vielleicht möchtest du ja auch einen ganz anderen Haustypen und tendierst eher zum Bungalow, zur Stadtvilla oder zum Friesenhaus. Die Geschmäcker sind verschieden und genau dies beeinflusst auch den Preis vom Haus.
Daher solltest du zu Beginn verschiedene Häuser anschauen und herausfinden, was dir gefällt und du dir vorstellen kannst. Im Anschluss daran kannst du dann die Gespräche mit den Bauträgern führen und dir dein individuelles Angebot erstellen lassen.
Kosten durch die Bemusterung
Nachdem das Angebot erstellt ist, du dich für einen Bauträger entschieden und den Vertrag unterschrieben hast, folgt die Einladung zur Bemusterung. Bei der Bemusterung merkst du das erste Mal, was in der Bauleistungsbeschreibung alles inklusive ist und was es bedeutet.
So hast du natürlich eine Eingangstür inklusive, Innentüren, Griffe, Lichtschalter, eine Treppe und so weiter. Die Frage ist halt, was genau ist denn inklusive und vor allem: Gefällt dir der Inklusiv-Standard? Zum Teil bestimmt, manches aber vielleicht auch nicht.
Unserer Erfahrung nach sind 10.000 bis 15.000 Euro schnell separat ausgegeben, die solltest Du auf jeden Fall mindestens in deine Hausbau Kosten als Puffer mit aufnehmen. Das klingt zwar im ersten Moment nach sehr viel Geld, du wirst aber gleich feststellen, wie schnell du die Summe ausgeben kannst.
Ein Tipp, bevor wir in die Details einsteigen: Es besteht auch immer die Möglichkeit, einzelne Punkte komplett zu streichen und sich in Eigenleistung darum zu kümmern. Deshalb ist es empfehlenswert, dass du dir im Vorfeld für ein paar Dinge bereits Angebote einholst. Denn einige Punkte während der Bemusterung sind einfach unverhältnismäßig teuer, andere kann man ruhig über den Bauträger mitbuchen.
Nachfolgend findest du nun die Information, was bemustert wurde. Weitere Informationen zum Ablauf findest Du auch im Beitrag zur Bemusterung.
Fassade & Dach
Es gibt unzählige Platten, wo ein kleiner Ausschnitt vom Verblendmauerwerk in den verschiedensten Farben zu sehen ist (siehe Foto). Hier eine Entscheidung zu treffen, ist gar nicht so einfach, weil man sich irgendwann in Kleinigkeiten verstrickt. Für uns war das schwierigste, sich diesen kleinen Ausschnitt auf der riesen Hausfläche vorzustellen. Hier geht also schon mal ein wenig Zeit ins Land, bis man sich entschieden hat.
Da dein Haus ja logischerweise eine entsprechende Größe und damit Fläche bietet, ist der Mehrpreis auch nicht ohne. Der Stein auf diesem Bild hätte zum Beispiel 3.920 Euro extra gekostet. Etwa die gleiche Summe kannst du noch mal ausgeben, wenn du eine besondere Fugenfarbe haben möchtest. Im Standard ist diese im eigenen Saft verfugt und grau.
Abschließend kannst du dich entscheiden, ob deine Dachziegel aus Beton oder aus Ton sein sollen. Wie man uns sagte, nehmen die meisten Bauherren die Pfanne aus Beton (haben wir auch). Verständlich, da die aus Ton 2.700 Euro extra gekostet hätten.
Dachüberstand
Ganz klassisch ist der Dachüberstand aus Holz. Wir haben mit dem Gedanken gespielt, den Dachüberstand aus Kunststoff zu nehmen, um ihn nicht alle Jahre behandeln und streichen zu müssen.
Wir haben uns dann relativ schnell auch dafür entschieden und nur noch über die Farbe nachgedacht. In weiß lag der Mehrpreis bei etwa 2.100 Euro, in Anthrazit hätten sie etwa 4.600 Euro mehr gekostet.
Farbe der Fenster
Die Fensterplanung kann auch eine Wissenschaft für sich sein und viel Zeit in Anspruch nehmen.
Glücklicherweise waren wir uns hier bereits im Vorfeld einig: Möglichst viele bodentiefe Fenster sollten es sein, um ein helles und freundliches Licht zu haben. Und wir wollten, dass die Fenster von Innen weiß und von außen anthrazit sind. Da wir das schon sehr früh wussten, hatten wir diesen Posten bereits mit im Angebot, ansonsten muss hierfür extra Geld eingeplant werden, in unserem Fall um die 5.000 Euro.
Für die Fenster, die nicht Bodentief sind, benötigst du dann noch Fensterbänke. Plane hier ein paar Euro extra ein, wenn du etwas Hochwertiges möchtest.
Innentüren & Griffe
Bei den Innentüren gab es auch erstaunlich viel Auswahl, von schlicht bis verspielt und Landhausstil ist alles dabei. Hier waren wir uns aber auch relativ schnell klar, dass wir das nicht wollen und auf schlichte Innentüren setzen. Wenn du hier spezielle Türen möchtest, solltest du vorher schauen, was diese kosten, um sie einplanen zu können. Das gilt vor allem dann, wenn du im Wohnzimmer beispielsweise eine Flügeltür mit Glaselementen möchtest, diese kann je nach Art auch vierstellig extra kosten.
Auch bei den Griffen waren wir uns einig, hier wollten wir ebenfalls nichts Verspieltes, sondern etwas schlichtes und zeitloses, weshalb wir uns für den Inklusivstandard entschieden haben. Die anderen Griffe hatten einen Mehrpreis pro Griff zwischen 15 und 50 Euro.
Eingangstüren
Bei der Bemusterung entscheidet man auch, welche Eingangstüren man nimmt. Bei uns ging es hier um die „richtige“ Eingangstür, sowie um die Eingangstür zum Hauswirtschaftsraum. Und hier wird es das erste Mal teuer. Denn die Standardtür war – zumindest unserer Meinung nach – einfach nur unglaublich hässlich. Da gibt man so viel Geld für ein Haus aus und dann soll dass der Eingangsbereich sein? Ne, das wollten wir nicht, deshalb haben wir uns hier verschiedene Türen angesehen.
Für etwa 3.000 Euro sah die Tür dann schon deutlich besser aus, wobei tatsächlich für jede Komponente extra Kosten angefallen sind. Allein der Türgriff schlägt mit 400 Euro zu Buche.
Ein kleiner Tipp an der Stelle: Wenn ihr euch selber um die Tür kümmert, kann es günstiger werden. Der Nachteil ist, dass Ihr die Koordination beim Einbau übernehmen müsst.
Lichtschalter
Es hängen etliche Lichtschalter an der Wand, von denen man sich welche aussuchen kann. Hier war uns aber auch klar, dass wir nichts verspieltes, sondern was schlichtes haben wollten. Und matt sollte er sein. Wir wollten nichts glänzendes, um nicht ständig Staub und Fingerabdrücke zu sehen.
Wir haben uns für den Inklusivstandard entschieden. Wenn wir im Internet recherchieren, machen das offensichtlich die meisten Bauherren so. In unserem Fall auch OK, da Berker eine bekannte Marke ist. Solltest du andere Lichtschalter haben wollen, wirst du diese vermutlich erst später im Gespräch beim Elektriker aussuchen. Gerade Dimmer verursachen auf die benötigte Anzahl gesehen erhebliche Extrakosten, ein LED Dimmer hat bei uns über 100 Euro extra gekostet.
Badewanne & Co.
Wir haben die Standardbadewanne genommen, da sie von der Größe vollkommen ausreichend ist. Dazu hatten wir bereits in der Angebotsphase etwa 700 Euro ausgegeben, damit die Badewanne über Eck gemauert wird. Das hatten wir in Musterhäusern gesehen und waren direkt begeistert davon, weil man dadurch tolle Ablagemöglichkeiten bekommt.
Wenn es nicht die Standardbadewanne sein soll, würden wir raten, sie aus der Bemusterung rauszunehmen, da die Auswahl dann doch sehr gering ist. Außerdem ist es im Nachgang sicherlich etwas günstiger, als bei der Bemusterung.
Die Armaturen, Waschtische und WCs haben wir komplett aus der Bemusterung herausgenommen und später direkt mit dem Gewerk besprochen. Die einzige Ausnahme war der Handtuchheizkörper. Da der Architekt den Heizkreislauf plant, haben wir diesen bei der Bemusterung ausgesucht.
Ähnliches gilt für die Fliesen, die man bemustern könnte. Da auch diese Auswahl wesentlich geringer als im Fachhandel ist, haben wir dies später mit dem Gewerk direkt besprochen.
Innentreppe
Bei der Innentreppe gilt ähnliches wie bei der Haustür, man kann den Standard (grüner Punkt auf dem Foto) nehmen, muss den aber nicht besonders hübsch finden. Man kann bei der Bemusterung natürlich auch Änderungen an der Innentreppe vornehmen lassen und sich diese so zusammenstellen, wie man es gerne möchte. Das Unschöne ist, dass das in unserem Fall aber primär in der Theorie passiert ist.
Deshalb haben wir hier nur entschieden, dass wir oben auf der Galerie natürlich ein Treppengeländer benötigen und dies nicht gemauert, sondern ebenfalls aus Holz sein soll. Das hat dann schon mal 700 Euro gekostet.
Final haben wir dann alles andere bzgl. der Innentreppe gestrichen und uns entschieden, das Thema später direkt mit dem Gewerk zu klären, da die Auswahl dort erheblich größer ist und man sich die Treppen auch live anschauen kann.
Weiter unten findest Du alle Infos zu der Innentreppe.
Statik
Wenn dein Haus vom Bauträger oder Architekten geplant wird, dann sollte wie oben beschrieben idealerweise schon das Baugrundgutachten vorliegen. Ist das nicht der Fall, geht der Architekt von normalen Bodenverhältnissen aus und plant so den Hausbau. Stellt sich im Nachgang heraus, dass die Tragfähigkeit eine andere ist, muss eventuell die Statik im Haus verändert werden. Und die Kosten lassen sich nur schwer kalkulieren, da jeder Boden anders ist.
Bei uns war es so, dass das Gutachten zum Zeitpunkt der ersten Planung noch nicht vorlag, weshalb wir irgendwann den oberen netten Brief mit Mehrkosten von 2.500 Euro bekamen. Als wir dann wegen etwas anderem mit unserer Bauzeichnerin telefonierten und auf das Thema zu sprechen kamen, sagte Sie nur: „Seien Sie froh, andere zahlen bis zu 10.000 Euro extra!“
Lassen wir das mal so stehen, freuen uns darüber und wiederholen den Tipp an dich: Mach das Gutachten so früh wie möglich, im Idealfall vor dem Grundstückskauf!
Keller
Uns war ziemlich schnell klar, dass wir keinen Keller haben werden. Das ist auch der Grund, warum wir uns mit diesem Thema sehr wenig beschäftigt haben und an dieser Stelle kaum Tipps geben können.
Wenn du gerne einen Keller haben möchtest, dann solltest du grob mit Kosten zwischen 30.000 und 70.000 Euro rechnen. Allerdings beruht das wie gesagt nicht auf eigenen Erfahrungen, so dass hier eigene Recherchen notwendig sind, wenn du gerne mit Keller bauen möchtest. Darüber hinaus bekommst du natürlich Preise und Angebote von den Bauträgern, mit denen du im Gespräch bist.
Wenn du mit Keller bauen möchtest, wird dein Gutachten übrigens noch eine Spur wichtiger. Denn je nachdem, wie der Boden beschaffen ist, kann zum Beispiel eine Grundwasserabsenkung notwendig sein.
Zusatzkosten für die Gewerke
Wir haben leider erst während der Bauphase festgestellt, dass man sich die eine oder andere Inklusivleistung aus den Angeboten und Bauleistungsbeschreibungen im Detail angucken sollte und man nach der Bemusterung noch lange keinen Haken an die Kosten machen kann.
Denn während der Bauphase kontaktieren dich irgendwann die einzelnen Gewerke, um dir noch etwas zu verkaufen. Und wir mussten feststellen, dass das sogar klappt, denn die Inklusivleistungen wollten wir entweder nicht haben oder die zusätzlichen Leistungen waren tatsächlich sinnvoll.
Dazu kommen die Punkte, die wir während der Bemusterung bewusst rausgenommen haben, um sie später mit den Gewerken direkt zu besprechen. Damit du an möglichst viel denkst, haben wir dir nachfolgend unsere Erfahrungen zu den einzelnen Gewerken aufgeschrieben.
Elektriker
Anfangen können wir direkt mit dem dicksten Brocken, denn die Inklusivleistung der Elektrik ist immer zu wenig. Jeder der aus unserem Umfeld gebaut hat, hatte an dieser Stelle zusätzliche Hausbau Kosten, so dass wir sie direkt von Beginn an eingeplant hatten. Fangen wir mal kurz mit dem an, was bei uns im Hausbauvertrag festgehalten war:
Wohnzimmer
- 2 Deckenbrennstellen
- 8 Steckdosen
- 1 TV-Dose
- 1 Telefonanschluss
Diele / Flur EG
- 2 Deckenbrennstellen
- 1 Steckdose
- 1 Klingel
- 1 Telefonanschluss
Küche
- 1 Deckenbrennstelle
- 6 Steckdosen
- 3 Geräteanschlüsse
Flur OG
- 1 Deckenbrennstelle
- 1 Steckdose
Gäste-WC
- 1 Deckenbrennstelle
- 1 Steckdose
Kinderzimmer, je
- 1 Deckenbrennstelle
- 4 Steckdosen
Schlafzimmer
- 1 Deckenbrennstelle
- 5 Steckdosen
- 1 TV-Dose
Badezimmer
- 1 Deckenbrennstelle
- 2 Steckdosen
- 1 Baderdung
Hauswirtschaftsraum
- 1 Deckenbrennstelle
- 2 Steckdosen
- 1 Zählerschrank
- 2 Geräteanschlüsse
- 1 Heizungsanschluss
Außenanschlüsse
- 1 Außensteckdose
- 2 Wandbrennenstellen
Spitzboden
- 1 Brennstelle
Was fällt auf? Es sind viel zu wenige Steckdosen. Und eine zusätzliche Steckdose kostete bei uns 34,50 Euro extra. Klingt nicht viel oder? Wenn man dann aber anfängt mal durch zu zählen, kommen da ganz schön viele Steckdosen zusammen, die man haben möchte. Wir haben folgende Steckdosen dazu genommen:
- 4x in der Küche
- 4x im Wohnzimmer
- 10x im Arbeitszimmer
- 2x im Hauswirtschaftsraum
- 2x im Flur Erdgeschoss
- 1x im Flur Obergeschoss
- 1x im Gäste-WC
- 6x je Kinderzimmer
- 6x im Schlafzimmer
- 1x in der Abstellkammer
- 4x im Badezimmer
- 1x im Spitzboden
Falls Du nicht zählen möchtest, das sind 42 Steckdosen extra. Das heißt, alleine für Steckdosen liegt der Mehrpreis bei 1.449 Euro, was in den geplanten Hausbau Kosten berücksichtigt werden sollte.
Was fällt noch auf? Wir machen immer mehr über das Internet, vernetzen uns, schauen Streamingdienste und es ist nicht eine einzige CAT-6 oder CAT-7 Dose enthalten.
Da wir in zehn Jahren bestimmt nicht weniger mit dem Internet verbinden, haben wir sechs CAT-Dosen setzen lassen, was noch mal 650 Euro gekostet hat.
Du siehst, wir sind schon bei über 2.000 Euro und haben noch kein Schnick-Schnack verbaut, sondern einfach nur Dinge, die man in jedem Fall braucht. Und das ist natürlich nicht alles was fehlt. Wir wollten gar nicht so viele Besonderheiten, aber beim Planen merkt man dann plötzlich, was man noch so alles möchte. Im Wohnzimmer wollten wir zum Beispiel gerne Wandlampen haben, also brauchten wir mehr Brennstellen á 20 Euro.
Dazu kommen dann Dinge wie Einbauspots (ca. 60 Euro das Stück), Bewegungs-melder, Spots im Außenbereich, elektrische Rolläden, Alarmanlage, zusätzliche FI-Schutzschalter, Überspannungsschutz, ein Erdkabel für Außen und und und…
Je nachdem, was du bei deinem Hausbau inklusive hast und was du zusätzlich haben möchtest, steigen deine Baukosten alleine beim Elektriker schon um 3.000 bis 10.000 Euro.
Sanitär
Der Sanitärbereich ist der zweite große Brocken, der nach dem Elektriker auf uns zugekommen ist. Lass uns ein Beispiel aus dem ersten Angebot vom Haus (siehe weiter oben) durchgehen, auch wenn es nicht von unserem Bauträger ist.
Dort steht, dass Sanitärobjekte von Villeroy & Boch inklusive sind. Klingt super, ein toller Hersteller. Wenn man sich nun aber den Onlineshop anschaut, wird man feststellen, dass Villeroy & Boch über 200 Waschtische im Sortiment hat.
Beispielhaft habe ich mal drei Screenshots aus dem Onlineshop gemacht.
Du siehst einen ganz klassischen Waschtisch, einen Aufsatz- und einen Doppelwaschtisch. Welcher es bei dir sein soll, musst du natürlich entscheiden. Ich würde wetten, dass der erste inklusive ist und die anderen beiden mindestens einen dreistelligen Mehrpreis haben. Und das nur für den Waschtisch. Wenn du einen Doppelwaschtisch mit Unterschrank haben möchtest, wird es noch teurer und schnell vierstellig.
Und dann wurde noch nicht berücksichtigt, dass du eventuell schönere Armaturen, einen anderen Duschkopf, eine hochwertige Duschkabine mit Glastür, eine andere Badewanne, spülrandlose WC´s und noch so vieles mehr haben möchtest. Unserer Erfahrung nach sollte man hier frühzeitig entscheiden, was man möchte und es dann direkt in die Finanzierung einplanen.
Alternativ sollten irgendwas zwischen 2.000 und 10.000 Euro bereitliegen, um sich das Traumbad zu ermöglichen.
Denn das Unschöne ist, dass Ihr nicht die Summen aus dem Internet nehmen könnt, sondern das Gewerk euch im Regelfall nur die UVPs anbietet. Und plötzlich kostet eine Duscharmatur nicht 200 Euro wie im Internet, sondern 600 Euro. Und das ist nur ein Beispiel.
Du kannst bei vielen Bauträgern auch den Sanitärteil komplett herausnehmen und ihn in Eigenleistung erbringen. Du bekommst dann eine geringe Gutschrift auf den Hauspreis, sparst aber unter Umständen bei den einzelnen Gegenständen erheblich ein, wenn du sie günstig einkaufen kannst und selber einbaust oder einbauen lässt.
Fliesen
Im Hausbauvertrag ist geregelt, dass Boden- und Wandfliesen im Hauspreis enthalten und damit inklusive sind. Wenn man genauer nachschaut, ist immer ein Maximalpreis je Fliese angegeben, bei uns waren das 20 Euro je m². Du solltest also unbedingt prüfen, wie das bei dir im Vertrag geregelt ist.
Dazu ist die maximale Größere geregelt, welche die Fliesen haben dürfen. Bei uns durfte die Bodenfliese maximal 33×33 cm und die Wandfliese maximal 20×30 cm haben. Und mal ehrlich: Für den Preis etwas zu finden, ist schon schwierig, aber die Größe ist noch schwieriger.
Wir wollten gerne größere, moderne Fliesen haben und hatten von Beginn an eingeplant, hier einen gewissen Aufpreis zu zahlen. Je nachdem, wie eure Inklusivleistung aussieht, kommen hier schnell 2.000 bis 4.000 Euro zusammen. Wenn ihr nahezu das gesamte Bad fliesen wollt auch mehr.
Neben dem Mehrpreis, den man für die Fliesen zahlt, setzt sich die Summe wie folgt zusammen (Zahlen gerundet):
- Zulage Übergröße Bodenfliese verlegen: 9 Euro pro qm²
- Zulage Übergröße Wandfliese verlegen: 15 Euro pro qm²
- Sockelleisten 18 Euro pro Meter
Dazu zahlt man beim Fliesenleger gefühlt für alles extra. Weitere Beispiele: Andere Fugenfarbe 12 Euro pro qm², Abschlussschienen 20 Euro pro Meter und und und…
Innentreppe
Vielleicht erinnerst Du dich an das Bild mit der Inklusivtreppe, die wir auf keinen Fall haben wollten. Die Innentreppe hatten wir ja, wie bei der Bemusterung schon erwähnt, nahezu komplett rausgenommen und auf später vertagt.
Das „später“ kam dann vor Ort im Treppenstudio, wo es eine riesige Auswahl an Treppen gibt. Dazu musst du dich entscheiden, ob die Treppe offen oder geschlossen sein soll. Ist sie geschlossen, könntest du noch einen Abstellraum darunter einplanen. Zusätzlich gibt es diverse Stufen, Holzarten, Farben und so weiter.
Wie du siehst, kannst du deine Treppe also ziemlich individualisieren. Und wie du sicherlich schon vermutest, kostet das alles Geld. Und das Doofe daran: Du “musst” das Geld eigentlich investieren, denn die Treppe reißt du ja auch nicht nach zwei Jahren wieder raus.
Deshalb solltest du für die Innentreppe Kosten zwischen 2.000 und 5.000 Euro einplanen, wenn du nicht die Standardtreppe möchtest.
Wie sich die Kosten zusammensetzen, kannst du im nachfolgenden Angebot sehen.
Innenputz
Der Verputzer für die Innenwände kontaktiert dich im Laufe des Hausbaus auch und möchte dir ein paar Dinge verkaufen. Bei uns wurde die Qualitätsstufe Q2 für den Innenputz verwendet, der Verputzer wollte gerne, dass wir Q3 bei ihm bestellen. Die Putzoberfläche soll sich dann wesentlich besser eignen, um die Wand direkt streichen zu können. Wir haben das – unter anderem weil er dafür gut 1.000 Euro haben wollte – nicht gemacht und auch mit Q2 Putz sehr gute Erfahrungen gemacht.
Darüber hinaus bietet der Verputzer an, die Deckenstöße der Decke zu verputzen. Da dies mit knapp 300 Euro verhältnismäßig günstig war, haben wir dies beauftragt.
Außerdem wurden uns Anputzleisten angeboten, die wir angenommen haben. Anputzleisten dichten flexibel und dauerhaft ab, verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit an den Fenstern und sorgen gleichzeitig für einen sauberen Abschluss, insgesamt also eine gute Sache.
Wir haben in Summe knapp 700 Euro für die Zusatzleistungen bezahlt.
Variable Nebenkosten
Nun kommen wir zu weiteren Hausbau Kosten, die nicht alle entstehen müssen, aber entstehen können.
Kosten für die Baubegleitung
Wir hatten uns sehr schnell dazu entschlossen, den Bau von einem externen Bausachverständigen begleiten zu lassen, da wir beide nun wirklich keine Experten auf dem Gebiet sind.
Je nachdem, wie viele Baustellenbesuche anfallen, entstehen also Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Wir haben uns dazu entschieden, nach Abschluss des Hausbaus weiterhin Mitglied zu bleiben. Das hat sich auch schon das erste Mal ausgezahlt, da wir den Sachverständigen so immer kontaktieren konnten, wenn wir Fragen bei der notwendigen Mängelbeseitigung durch den Bauträger hatten.
Bleibst du nach dem Bau Mitglied, kostet dich dies etwa 100 Euro im Jahr.
Malerarbeiten
Die Malerarbeiten sind im Regelfall Eigenleistung. Ob du es nun selber machst oder einen Maler beauftragst, bleibt natürlich dir überlassen. Eigenleistung heißt in dem Fall nur, dass der Bauträger sich nicht darum kümmert. Wir haben die Malerarbeiten dann tatsächlich selber gemacht, wobei aber auch Kosten in Höhe von etwa 1.500 Euro für Farbe und Material entstanden sind.
Wenn du dies nicht selber machen kannst oder möchtest, hole dir rechtzeitig ein Angebot vom Maler ein. Wir haben dies auch gemacht, das Angebot lag bei ca. 8.000 Euro. Ob das teuer oder günstig ist, kann ich nicht einschätzen.
Auf jeden Fall darf man die Fläche nicht unterschätzen, die bei den Malerarbeiten zusammen kommt. So wären das bei uns laut Angebot ca. 102 qm² Gipskartonfläche, ca. 70 qm² Betondecke und ca. 272 qm² Wandfläche gewesen, die der Maler bearbeitet hätte.
Kosten für die Fußbodenbeläge
Auch der Fußbodenbelag ist (fast komplett) Eigenleistung. Fast, weil einige Bereiche ja gefliest werden, in unserem Fall sind dies der Hauswirtschaftsraum, das Gäste-WC, die Küche, das Badezimmer und der Flur im Erdgeschoss. Alle Wohn- und Schlafräume benötigen also noch einen Bodenbelag, was etwa 100 qm² entspricht. Wir haben uns für Laminat als Belag entschieden.
Das Laminat hat pro Quadratmeter etwa 25 Euro gekostet. Mit Verlegen lassen, Dämmung und Fußleisten lagen wir bei knapp 50-55 Euro pro qm².
Unser Laminat ist von Kronotex. Die verfügen über einen super Onlineplaner, den ich dir auf jeden Fall ans Herz legen möchte. Damit kannst du ein bisschen rumspielen und dir Laminat auf großen Flächen anschauen, um einen Eindruck für Farben und Muster zu bekommen.
Kosten für die Küche
Die Kosten für die Küche variieren natürlich stark. Ohne Elektrogeräte kann man eine Küche für einen mittleren vierstelligen Betrag planen, allerdings hast du vermutlich kaum Elektrogeräte, da du aktuell in einer Mietwohnung lebst.
Darüber hinaus beeinflussen unter anderem diese Punkte den Preis:
- Größe und Stil der Küche
- Markenhersteller oder Möbelhaus?
- Material der Oberflächen, Spüle und Arbeitsplatte
- Ausstattung der Küche (Schranksysteme, Einbaugeräte wie Dampfgarer, Kaffeemaschine Mülleimer, etc.)
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man ab 10.000 Euro das bekommen kann, was man haben möchte. Viel weniger wird schwierig, viel mehr geht ohne Probleme.
Eventuell ein Kamin?
Bei diesem Thema können wir dir ehrlich gesagt gar keine Tipps geben, weil wir selber keinen Kamin haben. Wir haben es dennoch mal aufgenommen, weil wir wissen, dass viele Menschen gerne einen Kamin hätten, weshalb du diesen Punkt bitte als Erinnerungsstütze für deine eigene Kalkulation siehst.
Wenn man im Internet ein wenig recherchiert, findet man Kosten, die im Normalfall irgendwo zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen. Eigene Erfahrungen hierzu können wir dir aber wie gesagt leider nicht nennen, wir haben diesen Punkt eher zum „Nicht-vergessen“ aufgeführt.
Neues Haus = Neue Möbel
Ähnlich wie beim Kamin gilt auch dies hier eher als Reminder für deine Kalkulation. Denn ob und wenn ja welche Möbel du neu brauchst, kannst natürlich nur du beantworten. Wichtig ist nur, dass du es in deine Kalkulation mit aufnimmst und nicht vergisst.
Bei uns war es beispielsweise so, dass unsere bisherige Wohnung etwa 50 qm² kleiner war als das Haus, weshalb wir zwangsläufig noch Möbel gebraucht haben, weil die Räume sonst halb leer gewesen wären.
Außerdem ist der Einzug in das eigene Haus häufig der Moment, alte Möbel auszutauschen, bei uns kamen im Wohnzimmer zum Beispiel ein neues Sofa und neue Sideboards.
Kosten für Außenanlagen
Im Außenbereich deines Hauses warten noch mal einige Brocken, die richtig ins Geld gehen können und deshalb vorher eingeplant werden sollten. Das Gute ist allerdings, dass man hier auch einiges verschieben kann, wenn man das Geld woanders eher braucht. So haben wir unseren Garten zum Beispiel erst nach einem halben Jahr gemacht, weil wir das Geld an einer anderen Stelle benötigt haben. Das war zwar doof, aber erst mal auch kein Beinbruch.
Boden aufbereiten
Wenn im und am Haus soweit alles fertig ist, wartet vor der Tür das blanke Chaos. Das muss natürlich nicht so sein, bei uns war es aber so.
Wir hatten es ja zu Beginn schon beschrieben, auf unserem Grundstück stand in den letzten Jahren nur eine große Garage mit einem Carport, der Rest war zugepflastert. Nachdem wir das abgerissen hatten und das Haus fertig gebaut war, sah unser „Garten“ so aus, wie du es auf dem oberen Bild siehst.
Da musste also einiges gemacht werden, wir brauchten – um überhaupt an Rasen denken zu können – erst mal einen anständigen Boden. Anständiger Boden hieß in unserem Fall:
- Müll beseitigen
- Verdichtung vom Boden aufbrechen
- Mutterboden liefern
- Rasen sähen
Schon ziemlich früh nach dem Einzug hatten wir nämlich festgestellt, dass der Boden ziemlich bescheiden ist. Nachdem der Boden – aufgrund der früheren Garage und der Pflasterung – ja eh schon versiegelt war und nun auch noch die Baufahrzeuge monatelang über das Grundstück fuhren, war der Boden so verdichtet, dass wir nach jedem Regenschauer einen Gartenteich hatten, da das Wasser nicht versickerte. Deswegen musste die Verdichtung erst aufgebrochen werden.
Ungefähr 5.000 Euro und jede Menge Mutterboden später sah es dann so aus und wir konnten mit der Rasensaat beginnen. Heute strahlt uns hier ein sattes Grün mit mehreren Beeten an. Außerdem stehen mittlerweile auch ein Gartenhaus und ein tolles Hochbeet aus Holz, welches wir als fertigen Bausatz gekauft haben.
Kosten für die Terrasse
Gleichzeitig zum Boden haben wir eine Terrasse legen lassen. Wir hatten am Anfang eigentlich vor, eine Holzterrasse legen zu lassen und haben uns dafür ein Angebot machen lassen. Nachdem dieses bei knapp 15.000 Euro lag, war klar, dass wir das verschieben mussten. Das Geld hatten wir an anderer Stelle ungeplant ausgeben müssen.
Bevor wir die alte Garage abgerissen haben, nahmen wir einen Teil der vorhandenen Gehwegplatten hoch und legten diese getreu dem Motto „Man weiß ja nie, wofür man die mal brauchen kann“ zur Seite. Und der Moment war gekommen, denn wir haben im ersten Rutsch die vorhandenen Platten legen lassen. Das war natürlich deutlich günstiger, weil logischerweise kein Material besorgt werden musste und wir nur die Arbeitsleistung bezahlt haben.
Die Platten sehen zwar nicht alle gleich aus, aber das haben wir schon am zweiten Tag nicht mehr gesehen. Außerdem haben wir damit schon eine gute Vorbereitung, wenn später doch mal eine Holzterrasse kommt. Denn dann ist der Unterbau schon so gut wie fertig und die Holzkonstruktion kann direkt auf die Platten montiert werden.
Möbel für die Terrasse
Neben der reinen Terrasse möchtest Du vielleicht noch eine Terrassenüberdachung, Loungemöbel, einen Grill und vieles mehr, schließlich möchtest Du den Sommer auf der eigenen Terrasse ja auch genießen!
Alleine die Terrassenüberdachung kann dabei – bei einem einfachen Bausatz aus dem Baumarkt – mit 3.000 bis 5.000 Euro zu Buche schlagen. Nimmst Du eine vom Spezialisten inklusive Beschattung, Beleuchtung und eventuell noch Seitenteilen, kannst Du schnell 10.000 bis 20.000 Euro ausgeben, die Du dann auf jeden Fall in deine geplanten Hausbau Kosten aufnehmen solltest.
Sonstige Anlagen
Jetzt beginnt der sehr individuelle Bereich, der immer stark davon abhängt, was für ein Grundstück man hat, wie dieses geschnitten ist und was für Arbeiten notwendig sind.
Ein Beispiel ist das Thema Gartenzaun. Manche brauchen ihn, andere nicht. Und wenn du ihn brauchst, wie lang muss er denn sein? 10 Meter oder brauchst du 200 Meter? Und welches Material soll er haben, Holz oder Metall? Setzt du ihn selber oder lässt du ihn setzen?
Wir haben beispielsweise „nur“ etwa 17 Meter Gartenzaun mit einer doppelflügeligen Tür bauen lassen und dafür schon gut 6.000 Euro bezahlt.
Ein anderes Beispiel ist das Carport, auch diese Kosten variieren natürlich. Je nach Material und Größe können hier Kosten zwischen 400 und 4.000 Euro entstehen, nach oben wie immer kein Limit. Vielleicht möchtest du aber auch lieber eine gemauerte Garage?
Da all diese Punkte für mich unklar sind, sieh diese bitte als Erinnerung, die Kosten nicht zu vergessen, Summen werde ich dir dafür aber keine nennen (können).
Gedanken machen solltest du dir bei den Außenanlagen über diese Themen:
- Garage und Carport
- Zufahrt / Pflasterung
- Gartenzaun
- Gartenhaus
- Sichtschutz
- Bepflanzung und Hecken
- Gartenteich
Bloß nicht vergessen
Wir haben es bald geschafft 😉 Hier kommen noch ein paar Hausbau Kosten, die gerne mal vergessen werden, weil es auch imer wieder mal nur kleine Beträge sind. Aber ganz viele kleine Beträge ergeben ja bekanntlich auch einen großen Betrag.
Kosten für ein Richtfest
Das Richtfest ist oft ein sehr emotionaler Abschnitt für die Bauherren, früher mit Sicherheit noch deutlich stärker als heute. Es wird gefeiert, dass ein Großteil der Arbeit geschafft ist, welche oft von vielen Sorgen begleitet wurde.
Gefeiert werden sollte, bevor das Dach eingedeckt wird. Dies ist in der heutigen Zeit aber gar nicht so leicht, da Massivhäuser in der Regel in nur wenigen Tagen stehen. Auch das Dach steht oft an einem Tag, wobei am nächsten Tag vielleicht schon eingedeckt wird.
Das Richtfest hat auch den Zweck sich bei allen am Bau beteiligten Handwerkern bzw. Firmen zu bedanken. Während früher meist nur die beteiligten Personen eingeladen wurden, werden heute oft alle bisher nicht Beteiligten eingeladen, um das Haus zum ersten Mal mit etwas Form zu präsentieren.
Kosten entstehen für Speis und Trank, Sitzgelegenheiten und ggf. Mietkosten für Bierzeltgarnituren und Grill oder Caterer, plus eventuell ein Trinkgeld für die Zimmerleute. Ein paar hundert Euro kommen da schnell zusammen und sollten in deinen Hausbau Kosten eingeplant werden.
Kosten für den Bautrockner
Nachdem Verputzer und Estrichleger im Haus fertig sind, wurden mehr als 1.000 Liter Wasser eingebracht. Und der Großteil davon muss vor dem Verlegen der Fliesen und anderen Materialen wie Laminat oder Parkett wieder raus aus dem Haus.
Drei Tage nach dem Einbringen vom Estrich beginnst du damit, vier bis fünf Mal am Tag zur Baustelle zu fahren und für 10 Minuten alle Fenster aufzumachen, um für kräftigen Durchzug zu sorgen und eine Schimmelbildung zu verhindern. Denn in deinem Haus fühlt es sich zu diesem Zeitpunkt subtropisch an!
Nach 14 Tagen kannst du dann die Bautrockner aufstellen, um die Feuchtigkeit anzuziehen. Wir hatten zwei Bautrockner (1xEG, 1xOG) für etwa vier Wochen im Einsatz, was so ziemlich im Durchschnitt liegt.
Die Mietkosten lagen hier bei ungefähr 400 Euro. Viel wichtiger in dem Zusammenhang sind aber die Stromkosten für die Bautrockner, denn diese sind richtige Stromfresser.
Kosten für Bauwasser & Baustrom
Wir haben alleine für die Bautrockner etwa 1.000 kW/h verbraucht, womit wir hier schon Stromkosten von gut 400 Euro auf der Uhr hatten. Dazu musst du noch rechnen, dass ja überhaupt erst mal Strom auf der Baustelle sein muss, du benötigst also Baustrom und Bauwasser.
Man rechnet für Strom- und Wasser während der Bauphase etwa 1.500 Euro, was bei uns auch ganz gut hinkam. Zu dem Stromverbrauch der Bautrockner kam nämlich noch die monatliche Miete für den Baustromverteiler, wofür wir inklusive Lieferung, Auf- und Abbau etwa 700 Euro bezahlt haben.
Dazu kamen bei uns noch etwa 300 Euro für Bauwasser.
Bauzeitzinsen
Das für abgerufenes Kapital aus dem Kredit bereits Zinsen (sogenannte Bauzeitzinsen) fällig werden, vergessen oder unterschätzen wohl ziemlich viele Bauherren. Du definierst zwar mit deiner Bank einen Tilgungsbeginn, der vermutlich erst nach dem Einzugsdatum beginnt, um eine doppelte Belastung zu vermeiden.
Aber mit jedem Euro Kredit, den du in Anspruch nimmst, fallen bereits die Bauzeitzinsen an. Und diese steigen natürlich mit jeder Rechnung, die du bezahlst, weiter an, da du ja immer mehr Geld in Anspruch nimmst.
Wie hoch die Zinsen sind, kommt logischerweise auf deinen Zinssatz an. Wir haben bis zur Hausübergabe und dem Einzug über 3.000 Euro nur für Bauzeitzinsen gezahlt! Eine Summe, die nicht außer Acht gelassen werden und auf jeden Fall in die Planung für deine Hausbau Kosten einfließen sollte.
Bereitstellungszinsen
Neben den Bauzeitzinsen – die du auf bereits abgerufenes Geld zahlst – gibt es noch die Bereitstellungszinsen. Diese fallen für das Gegenteil an, also auf das Geld, welches du noch nicht abgerufen hast.
Da es von der Bank aber “bereit steht” und für dich vorgehalten wird, fallen auf das nicht genutzte Geld Zinsen an. Das heißt, dass du zu Beginn sehr viele Bereitstellungszinsen zahlst und zum Ende fast kaum noch. Da sind es dann die Bauzeitzinsen, die deutlich steigen.
Einige Banken bzw. Kreditgeber bieten eine sogenannte bereitstellungszinsfreie Zeit an. Das bedeutet, dass für die ersten X Monate keine Bereitstellungszinsen anfallen. Wenn diese Zeit beispielsweise 12 Monate beträgt, kommst du im Normalfall ohne die Bereitstellungszinsen durch den Hausbau.
Kosten für Leihgeräte
Je nachdem, welche Eigenleistung du erbringst, fallen auch hier Kosten an, die sich mit der Zeit einfach läppern. 100 Euro hier, 100 Euro da. Wir haben ziemlich wenig an Eigenleistung erbracht, eigentlich waren es nur die Malerarbeiten. Doch allein für den Wand- und Deckenschleifer haben wir schon 320 Euro Miete bezahlt.
Im weiteren Verlauf haben wir dann zum Streichen und spachteln der Wände noch ein Innengerüst gebraucht, was mit 23 Euro für ein Wochenende aber sehr günstig war. Wenn du nun im Außenbereich etwas selber machen möchtest und eine Rüttelplatte benötigst, fallen dafür auch Mietkosten in Höhe von 50 Euro und mehr am Tag an. Und so kommt dann eines zum anderen und plötzlich bist du 500 oder 1000 Euro los.
Deswegen überlege dir vorher, welche Eigenleistung du erbringen wirst und welche Werkzeuge du dafür benötigst. Schau dann, welche du davon nicht hast und mieten musst, um dafür die Kosten zu recherchieren und diese vernünftig einplanen zu können.
Kosten für Versicherungen
Es gibt einige Versicherungen beim Hausbau, die Du benötigst. Wir haben folgende abgeschlossen:
- Bauleistungsversicherung ca. 240 Euro
- Bauherrenhaftpflichtversicherung um die 50 Euro
- Feuer-Rohbauversicherung (bei uns kostenfrei)
Du benötigst nach Einzug in dein neues Haus eine Wohngebäudeversicherung. Diese Kosten fallen erst nach dem Hausbau an, allerdings lohnt sich ein Abschluss schon vor Baubeginn. Denn bei den meisten Versicherungen ist die Feuer-Rohbauversicherung dann kostenfrei enthalten und wird nach dem Hausbau automatisch in eine Wohngebäudeversicherung umgewandelt. Die Beitragszahlung beginnt auch erst mit der Umwandlung.
Gebühren
Gerade zu Beginn entstehen ständig irgendwelche Gebühren, die sich auch summieren. Bei uns waren das zum Beispiel:
- Flurkarte – 22 Euro
- Gerichtskosten Kaufvertrag – 177 Euro
- Verwaltungskosten – Kauf und Teil – je 25 Euro
- Abgeschlossenheitsbescheinigung – 100 Euro
- Genehmigung Abwasseranbindung – 35 Euro
Alleine an Gebühren und Genehmigungen waren am Ende 400 bis 500 Euro fällig. Und ein paar mal 500 Euro sind irgendwann auch viel Geld, weshalb Du diesen Punkt auch in deine Hausbau Kosten einplanen solltest.
Haus bauen Kosten – Erstelle deine Übersicht
Wir können dir nicht garantieren, dass nicht irgendwo doch noch versteckte Hausbau Kosten lauern, dafür ist der Bau einfach zu speziell und individuell. Aber du hast jetzt viele Informationen und einen guten Überblick erhalten, worauf man beim schlüsselfertigen Bauen achten sollte.
Wenn Du magst, lade dir doch unseren kostenfreien Baukostenrechner als Excel-Datei herunter, damit kannst Du deine eigenen Kosten planen. Oder schaue dir unbedingt unsere Software POCASIO für deine Baukostenaufstellung an.
Ich hoffe, Du hast wertvolle Tipps für deinen (geplanten) Hausbau gefunden. Wenn Du Fragen hast, schreibe uns einfach in die Kommentare.
Vielen Dank für den spannenden Artikel und die Einblicke.
Vielen Dank für die große Auflistung. Die ist für uns echt praktisch, auch der Excel Rechner.
Aber eine Frage…wo habt ihr Angebote für 160 000€ gesehen? Unter 200 000€ finden wir nichtmal ansatzweise was 😉
Hallo Jürgen,
das kommt vermutlich immer auf den Standard, den Haustyp und die Größe des Hauses an. Da haben wir in unseren Gesprächen mit verschiedenen Bauträgern zum Teil Angebote für 150.000 bis 160.000 Euro bekommen.
Aber man muss realistisch sein: Wenn Du die Bemusterung und die einzelnen Gewerke durch hast, wird der Preis wohl nicht mehr bei 160.000 Euro liegen 😉
Gruß
Christian
Und noch eine Frage…ihr habt ja unglaublich viele Steckdosen noch dazu bestellt. Habt ihr einen Artikel dazu auf welcher Basis ihr entschieden habt wieviele Steckdosen man braucht? 10 Steckdosen in der Küche ist sicherlich nicht verkehrt, aber ich kann mir gerade nicht so richtig vorstellen wozu man 10 Steckdosen im Schlafzimmer benötigt
Hallo Jürgen,
wir haben es komplett nach Gefühl gemacht und haben uns in unserem damaligen Schlafzimmer umgesehen und geschaut, was wir so alles haben.
Wir haben beispielsweise einen TV mir Receiver im Schlafzimmer, da sind schon 2 Steckdosen weg, dazu eine Dritte als Reserve. Dann haben wir zwei große Kleiderschränke von IKEA mit integrierter Beleuchtung – die nächsten 2 Steckdosen. Dazu haben wir noch 2 Lampen für indirektes Licht im Schlafzimmer, eine Steckdose für einen Wecker oder Ladekabel für das Handy und und und. Da sind 10 Stück schnell weg 😉
Dazu kommt, dass wir in jedem Raum versucht haben, möglichst alle Seiten/Ecken mit Steckdosen zu versehen, weil Du ja nie weißt, wie Du die Möbel in 10 Jahren stellst.
Gruß
Christian
Hallo Lene, hallo Christian,
vielen Dank für die super-ausführlichen und sicherlich hilfreichen tiefgründigen Einblicke Eures Bauprojekts!
Da wir erst ganz am Anfang unserer Odyssee stehen (sind im Begriff ein Grundstück zu erwerben und haben keine Ahnung von nix), habe ich quasi jedes Wort aufgesogen und an einigen Stellen geschmunzelt, an anderen herzhaft laut lachen müssen.
Ich hoffe, dass uns letzteres nicht schon sehr bald vergehen wird, bin aber Dank Eures Beitrags sehr guten Mutes, dass alles irgendwie machbar und kalkulierbar sein wird 🙂
I love Excel und bin daher seehr dankbar für Euren Rechner, der uns sicherlich einige Zeit begleiten wird!!
Viel Glück in Eurem neuen Heim!
Herzlichst
Sille