Enten im Garten können eine wahre Bereicherung sein. Manche Arten fressen Schnecken und schützen so den Gemüsegarten vor Vernichtung. Sie bringen Lebendigkeit in den Garten und erfreuen den Gärtner durch ihr Geschnatter.
Da kommt ein Gartenliebhaber schnell auf die Idee, einen Ententeich zu bauen. Aber: Die Enten verschmutzen den Teich, zerstören durch Herumwatscheln das Ufer des Teichs und reißen Pflanzen beim Gründeln aus. Das Wasser verschmutzt durch Unrat, die Fische gehen ein wegen Sauerstoffmangel. Bei einfachen Koiteichs, Goldfischteichen oder Naturteichen müssen Enten vertrieben werden. Was also tun?
Klar ist: Ein normal angelegter Teich ist den Anforderungen an Enten nicht gewachsen. Ein Ententeich bedarf besonderer Anlage und Pflege, damit lange Freude daran herrscht. Dann kommen die ersten Stockenten von allein. Ein richtig angelegter Teich für Enten erfreut sowohl diese als auch den Erbauer.
Als Entenzüchter ist der Teich kein Kann, sondern ein Muss, damit sich die Kleinen wohlfühlen und artgerecht gehalten werden. Wird dann noch an ein sicher angelegtes Entenhäuschen gedacht, ist das Glück perfekt. Für alle Seiten.
Tipp 1: rechtliche Vorgaben prüfen
Ein Ententeich braucht drei Voraussetzungen, um überhaupt in einem Privatgarten erfolgreich installiert zu werden:
- Er muss groß sein.
- Er braucht einen natürlichen Bachlauf, am besten einen der durch das eigene Grundstück plätschert.
- Er braucht die wasserrechtliche Genehmigung der unteren Wasserbehörde, dass der Zu- und Ablauf des Teiches in und aus dem öffentlichen Gewässer erlaubt ist. Auch wenn der Bach durch deinen Garten fließt, ist er trotzdem ein öffentliches Gewässer.
Der Bach ist unbedingt notwendig, weil eine noch so große Filteranlage mit Entenkot und sonstigen Hinterlassenschaften nicht zurechtkommt.
Die Genehmigung ist erteilt? Super, dann kann es weitergehen.
Tipp 2: der richtige Standort
Ein Teich für Enten sollte eine gewisse Größe haben. Als Faustregel gilt: pro Entenpaar 2 qm zum Schwimmen. Sollte noch ein Entenhaus gebaut werden, braucht das Haus einen Mindestabstand zum Ufer 1,5 m, damit Feinde nicht zum möglichen Gelege kommen oder die Altenten verspeisen. Das Häuschen soll zu einem sicheren Rückzugsort werden. Da Enten gerne in Gruppen leben, plane den Ententeich wirklich groß.
Also gehst du als zukünftiger Ententeichbesitzer durch deinen Garten und suchst die beste Stelle aus. In der Nähe des Bachs, damit Zu- und Ablauf einfach bewältigt werden können. Auf jeden Fall benötigst du zusätzlichen Platz um die Verbindung zum Bach als Filtergraben anzulegen. Weiterhin benötigst du Versteckmöglichkeiten für die Enten um den Teich.
Um einen ersten Eindruck zu gewinnen, wie der neue Teich zur Gartengröße passt, legst du eine Schnur in der Größe und Form des Teichs auf den Boden. Eine zweite Schnur kennzeichnet den Platzbedarf im Uferbereich.
Du siehst, so ein Teich für Enten ist nichts für Siedlungsvorgärten oder Gärten von Reihenhäusern. Wenn du einen Gemüsegarten hast, muss noch Platz genug sein, um den Enten Rasenfläche zu bieten. Gleichzeitig solltest du den Gemüsegarten mit einem Zaun vor den Enten sichern, sonst ist deine Ernte futsch.
Tipp 3: Bau eines Ententeichs
Der Bau eines Ententeichs gestaltet sich je nach Untergrund einfach. Eigentlich braucht bei einem natürlichen Bach, in den das Wasser eingeleitet und ausgeleitet wird, keine wasserundurchlässige Schicht. Eine Teichfolie oder ein Fertigteich sind nicht nötig, ja sogar nicht hilfreich. Enten würden die Folie nämlich zerstören.
Besteht der natürliche Boden nicht gerade aus Sand, kann er einfach mit verdichteten Tonziegeln befestigt werden. Bei sehr weichem, sandigen Boden kann gegen hohen Wasserverlust ein Teichbecken aus Beton gegossen werden.
Die Tiefe eines Ententeichs darf 60 cm nicht unterschreiten, natürlich ist es besser, wenn er mindestens 1 m tief ist. Enten schleppen nämlich an ihren Schwimmfüßen Fisch -und Froschlaich ein, und diese Bereicherung im Teich benötigt im Winter frostfreie Zonen im Wasser.
Am sinnvollsten beginnst du mit dem Aushub an der tiefsten Stelle. Sanft ansteigend verjüngt sich der Ententeich zum Ufer hin. An der Stelle, an der die Enten ein- und aussteigen sollen, eine kleine Stufe planen. Fast so als ob du eine Sumpfzone in einem Teich anlegen würdest. Geschickterweise liegt der Ein – und Ausstieg etwas versteckt im Unterholz des Uferbereichs.
Ein Muss für jeden Ententeich ist ein Filtergraben. Damit nicht völlig verschmutztes Wasser in den Bach kommt. Wie dieser angelegt wird, kannst du in einem extra Beitrag lesen.
Tipp 4: Uferbereich anlegen
Damit die Enten sich wohlfühlen, sollten an mehreren Stellen Ein – und Ausstiegssteine liegen, am besten einige davon versteckt im Unterholz von Büschen und kleinen Bäumchen. Diese bieten im Sommer Schutz vor Hitze und Versteckmöglichkeiten vor Fressfeinden,
Ungefähr 30 cm breit um den gesamten Ententeich herum wird ein Kiesbett angelegt, auf dem Sträucher und Gräser wachsen können. Die Gefahr von Zerstörung durch die Enten direkt am Teich wird so minimiert.
So ein Uferbereich bietet auch Fröschen und Molchen eine Einstiegshilfe, wenn sie sich am Ententeich ansiedeln.
Tipp 5: Pflanzen für den Ententeich
Da ist er der kleine Haken. Enten fressen alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Die einzigen Pflanzen, die eine Überlebenschance haben, sind Rohrkolben und Schilf. Wobei diese schon groß sein sollten und fest verwurzelt. Entweder du kaufst direkt große Pflanzen im Pflanztopf oder du lässt die Enten erst ein Jahr, nachdem du den Teich angelegt hast in ihn hinein. Damit die Pflanzen eine Chance haben.
Wenn du Glück hast, sind die Pflanzen dann so hart, dass die Enten sie nicht mögen. Alle anderen schönen Blüher wie Seerosen, Schwanenhals oder Froschlöffel musst du dir verkneifen. Es wäre rausgeworfenes Geld.
Tipp 6: Reinigung des Ententeichs
Du wirst nicht darum kommen deinen Ententeich jedes Jahr mit einem Schlammsauger zu säubern. Auch wenn durch den natürlichen Bachlauf und den Filtergraben viel Reinigungsarbeit erledigt wird, den gesamten Schlamm wirst du nicht los.
Damit dein Ententeich nicht immer flacher wird und somit für Fische und andere Tiere wie Frösche und Molche unbewohnbar, bleibt dir nichts anderes übrig. Im zeitigen Frühjahr, vor der Brutzeit der Enten, entfernst du den Schlamm. Du musst nicht das Wasser ablassen – geht gar nicht wegen des ständigen Zulaufs durch den Bach. Einfach den Boden absaugen, von oben fließt genügend Frischwasser nach.
Tipp 7: Fütterung der Enten
Mach nicht den Fehler, deine Enten und Entenbabys mit Brot zu füttern. Das bekommt ihnen nicht! Leider wissen das immer noch zu wenig Menschen und füttern Wildenten an jedem Weiher und Fluss. Das Brot macht die Enten satt, enthält aber keine der Nährstoffe, die Enten unbedingt brauchen. Wenn sie satt sind, nehmen sie diese nicht mehr über Pflanzen auf. Sie werden krank und schwach.
Außerdem ist das Brot, das verfüttert wird, oft alt und enthält Schimmelsporen, die für Enten giftig sind.
Was aber ist das richtige Futter?
Ungemahlenes Getreide, Obst und Eicheln können bedenkenlos gefüttert werden. In kleine Stückchen geschnitten, lieben deine Enten diese Leckerbissen. Wassergeflügelfutter gibt es in Fachmärkten zu kaufen.
Du solltest unbedingt darauf achten, dass nicht im Ententeich gefüttert wird, sondern an Land, um die Wasserverschmutzung nicht noch mehr voranzutreiben.
Tipp 8: Entenhäuschen
Schutz vor Regen, Sturm, Hitze und Fressfeinden ist ein Anliegen des Ententeich-Besitzers. Welches ist aber der beste Standort? Wie muss ein Entenhäuschen beschaffen sein? Wie groß muss es sein?
All diese Fragen stellen sich dem Naturliebhaber. Mit ein wenig handwerklichem Geschick sollte es für niemand ein Problem sein, ein Zuhause für gefiederte Genossen selbst zu bauen.
Der richtige Standort für das Entenhaus
In der Natur suchen sich die Entenpärchen einen versteckten Nistplatz im Uferbereich oder weiter weg vom Ufer. Bis zu 15 Eiern legt die Entenmama dorthin, täglich eines. Ist sie damit fertig, beginnt das Weibchen zu brüten. Es dauert nicht lange, bis die ersten Flauschknäuel das Licht der Welt erblicken. Nach ungefähr 25 bis 28 Tagen schlüpfen die ersten Entenküken.
Als Nestflüchter erkunden sie sehr schnell ihre nahe Umgebung. In der freien Wildbahn überleben viele Küken das nicht.
Damit das Räubern in deinem Garten kein Erfolg zeigt, ist der beste Standort des Häuschens mitten im Ententeich, alle Uferseiten sind mindestens 1,5 m entfernt vom neuen Heim. Räuber wie Füchse, Katzen, Marder oder Wiesel sind wasserscheu und deine Entenbabys haben alle Chancen zu überleben.
Bau des Entenhauses
Mit etwas Geschick ist es kein Hexenwerk, eine Brut- und Aufenthaltsstätte für deine Entchen zu bauen. Die Gesamtfläche, die pro Entenpaar benötigt wir ist ungefähr 1,2 m x 1,2 m. Das Haus an sich ist ungefähr 80 x 80 cm groß in der Grundfläche und 40 bis 60 cm hoch.
Drei Teile sind nötig:
- Häuschen
- Schwimmplateau
- Verankerung
Die Höhe schwankt je nach Enten Art, die deinen Teich bewohnen. Mindestens 40 cm müssen es sein, besser 60 cm. Die Gestaltung an sich bleibt dir überlassen, der Fantasie sein keine Grenzen gesetzt. Auch die Dachform, die Dachneigung und der Belag des Daches bleibt dir überlassen, es muss nur regenfest sein. Der Eingang für die Entchen soll ungefähr 40 cm breit und 30 cm hoch sein.
Unzählige Bauanleitungen im Netz helfen dem geschickten Handwerker im Handumdrehen ein Zuhause für Enten zu bauen. Fertighäuser sind käuflich zu erwerben, jedoch erheblich teurer.
Die Basis ist das Schwimmplateau
Mit das wichtigste an einem Entenhäuschen im Teich ist, dass es schwimmen kann. Außerdem muss es regelmäßig, spätestens nach der Brut, gereinigt werden können. Wie geht das, wenn das das Heim mitten im Ententeich schwimmt?
Ganz einfach. Du nimmst eine dünne leichte Holzplatte, am besten aus Kiefernholz. Dieses ist witterungsbeständig und hält einige Jahre. Darauf werden an allen vier Seiten Vierkanthölzer geschraubt, mindestens 8 cm hoch. Bitte verwende Edelstahlschrauben, die verrosten nicht. Wenn du es dir einfach machen möchtest, nimm selbstschneidende Schrauben. Das Vorbohren entfällt, ein Arbeitsschritt weniger zu deinem und der Enten Glück.
Darauf schraubst du 10 cm breite Bretter. In den Zwischenraum schiebst du durplastischen Schaumstoff. Diesen findest du im Baumarkt. Normalerweise wird er beim Hausbau zur Isolierung verwendet. Er ist feuchtigkeitsbeständig mit hohem Auftriebsverhalten. Mindestens 8 cm dick soll der Schaumstoff sein. Es darf keine Lücke mehr sichtbar sein.
Eine zweite dünne Holzplatte schließt die Basis nach oben ab. Das gebaute Haus auf dem schwimmende Plateau befestigen, benutze auch hier Edelstahlmaterialien, damit nichts wegrostet.
Fertig ist dein Plateau. Halt, noch nicht ganz.
Verankerung des Plateaus mit Häuschen
Damit deine Enten bei Wind nicht ans Ufer getrieben werden und zur leichteren Pflege des Häuschens muss das Plateau gesichert werden.
An drei Seiten bringst du kräftige Ringschrauben an. In diese kannst du später, wenn das Häuschen drauf sitzt dicke Seile oder Ankerketten befestigen. Lang genug, dass sie über das Ufer hinaus bis an festen Untergrund reichen.
Es gibt eine zweite Variante der Verankerung, die ich persönlich als nicht so glücklich betrachte.
Unten an die Platte eine dicke Ankerschraube setzen und das Entenhäuschen im Teich wie ein Schiff verankern. Im Gegensatz zur Verankerung an Land, an der du das Häuschen ans Ufer ziehen kannst, kommst du bei dieser Variante trockenen Fußes nicht ans Haus. Die Reinigung ist aufwändiger, auch wenn du zwischendurch das Entenheim besuchen musst, ist es schwieriger.
Einsetzten des Entenpalasts
Die dicken Seile oder die Ankerkette sind so lang, dass du sie bis ans Ufer ziehen kannst. Schwimmt das Haus, an der ersten Seite das Seil leicht spannen und im Boden am Ufer verankern. Dann kommt die zweite Seite, dann die dritte. Das Plateau sitzt bombenfest und einem Einzug deiner Enten steht nichts mehr im Weg.
Einfacher wird es, wenn zu dritt gleichzeitig die Seile unter Spannung und befestigt werden. Die Fixierung am passenden Ort fällt dadurch leichter.
Zur Reinigung deines Häuschens kanns du einfach zwei Ankerketten lösen und das Haus an der Dritten an Land ziehen.