Dach

Dachaufbau – So ist der Aufbau bei den unterschiedlichen Dachformen

Dachaufbau nach Dachform - Die große Übersicht

Der Dachaufbau bezieht sich auf die Konstruktion und Materialien, die zur Errichtung des Daches eines Gebäudes verwendet werden. Er umfasst verschiedene Schichten wie die Dachhaut, die Dampfsperre und die Konterlattung. Ebenso Teil des Dachaufbaus ist die Dämmung.

Nur ein ordnungsgemäßer Dachaufbau schafft ein langlebiges, wetterfestes und energieeffizientes Dach.

Wie sieht ein Dachaufbau im Schnitt aus?

Der Dachaufbau im Querschnitt sieht, je nach Art des Daches und Anforderungen an Wärmeschutz, Feuchtigkeitsschutz und Brandschutz, unterschiedlich aus. Allerdings folgt ein typischer Dachaufbau in der Regel dieser Reihenfolge von unten nach oben:

  1. Tragkonstruktion: Hierbei handelt es sich um die Unterkonstruktion des Daches, die aus Balken oder Stahlträgern bestehen kann.
  2. Dampfsperre: Die Dampfsperre wird auf der Tragkonstruktion angebracht, um den Aufstieg von Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren zu verhindern.
  3. Wärmedämmung: Die Wärmedämmung kann aus verschiedenen Materialien wie Mineralwolle, Polystyrol oder Schafwolle bestehen und hilft, den Wärmeverlust des Gebäudes zu minimieren.
  4. Luftdichtungsebene: Die Luftdichtungsebene wird über der Wärmedämmung montiert, um zu verhindern, dass warme, feuchte Luft in die kalte Dachkonstruktion eindringt.
  5. Konterlattung: Die Konterlattung wird auf der Luftdichtungsebene angebracht und ist die Unterlage der Dachdeckung.
  6. Dachdeckung: Die Dacheindeckung kann aus verschiedenen Materialien wie Ziegeln, Schiefer oder Metall bestehen und dient als Schutzschicht vor äußeren Witterungseinflüssen.

Neben den klassischen funktionalen und tragenden Schichten des Dachaufbaus gibt es noch weitere Teile, die ebenfalls zum Dachaufbau zählen.

Das sind:

  • Der Dachbalkon beziehungsweise eine Loggia
  • Ein Dachflächenfenster
  • Die Dachgaube
  • Eine sogenannte Dachlaterne
  • Ein Dachreiter (Dachtürmchen) auf dem First
  • Das sogenannte Zwerchhaus, ein quer aufgesetzter Dachteil (gezwercht), dessen Giebel auf der Fassade aufsitzt.

Doch zurück zum allgemeinen Dachaufbau.

Dachaufbau Satteldach

Die gängigste Dachform hierzulande ist das Satteldach, auch Giebeldach genannt. Charakteristisch hierfür sind zwei zueinander geneigte Dachflächen. Sie treffen am Dachfirst, dem höchsten Punkt des Hauses, aufeinander.

Im Schnitt sieht der Dachaufbau eines Satteldachs von innen nach außen wie folgt aus:

  1. Die Innenverkleidung besteht normalerweise aus OSB-, MDF- oder Spanplatten, ähnlich wie bei der Wandverkleidung.
  2. Die Dachsparren und -pfette sind die tragenden Teile des Daches. Es wird meist Konstruktionsholz wie Fichte, Tanne oder Kiefer verbaut.
  3. Die folgende Dampfbremse oder -sperre ist eine dichte Schicht aus Kunststoffvlies oder -folie. Sie verhindert das Aufsteigen von feuchter Luft aus dem Hausinneren in das Dach. Die Wahl zwischen Dampfbremse oder Dampfsperre hängt von den klimatischen Bedingungen und den Anforderungen an die Dachkonstruktion ab.
  4. Die Dämmung wird zwischen den Dachsparren platziert und kann aus natürlichen oder mineralischen Dämmstoffen bestehen, wie Holzwolle, Zellulose, Hanf oder Mineralwolle.
  5. Die Unterspannbahn ist eine wasserdichte Schicht, die auf der Dämmung angebracht wird, um das Dach vor eindringender Feuchtigkeit (Regen und Schnee) zu schützen.
  6. Die Dachlattung besteht aus Konstruktionsholz und wird auf der Unterspannbahn befestigt. Sie dient als Basis für die Dachdeckung und ermöglicht die Belüftung des Dachraums.
  7. Den Schluss bildet die Dacheindeckung. Dafür gibt es verschiedene Materialien, wie Ziegel, Steine, Metallplatten oder Reet.

Als zusätzliche wasserabweisende Schicht bei Steildächern kann unter der Dacheindeckung eine Lage Holzfaserdämmplatten integriert werden. Dabei sieht der Dachaufbau mit Dachaufbau mit Holzfaserdämmplatten beispielsweise wie folgt aus:

  1. Dacheindeckung
  2. Konterlattung
  3. Holzfaserdämmplatten
  4. Zwischensparrendämmung
  5. Sparren
  6. Dampfbremse
  7. Zimmerdecke

Übrigens: Das Satteldach wird je nach Bauweise des Dachstuhls, in Sparren- und Pfettendach unterschieden. Dabei folgt der Dachaufbau des Sparrendachs oder Pfettendachs aber dem typischen Aufbau des Satteldachs.

Dachaufbau mit Aufsparrendämmung

Während der Dachaufbau eines Ziegeldachs typischerweise die eben beschriebenen Schichten aufweist, unterscheidet sich der eines Dachs mit Aufsparrendämmung davon. Denn hier liegt der Dämmstoff vollflächig auf dem Dach auf und wird nicht zwischen den Dachsparren befestigt.

So ergibt sich folgender Aufbau (von innen nach außen):

  1. Zimmerdecke
  2. Sparren
  3. Holzverschalung als Tragfläche für die Dämmung
  4. Dampfbremse
  5. Dämmung
  6. Unterspannbahn als Nässeschutz
  7. Dachlattung
  8. Dacheindeckung

Dachaufbau beim Pultdach

Neben dem Satteldach sind bei Neubauten vor allem Pultdächer sehr beliebt. Da der Dachstuhl nur aus einer geneigten Fläche besteht, ist das Dach generell um einiges günstiger als ein klassisches Satteldach. Die Besonderheit ist, dass der Dachfirst nicht mittig über dem Haus liegt, sondern direkt mit einer Hauswand abschließt. Dadurch ist eine einfachere Tragekonstruktion aus Holz möglich.

Die häufigste Konstruktionsform hierbei ist die Sparrenkonstruktion. Daher soll nun der typische Dachaufbau eines Pultdaches mit Sparrenlage von innen nach außen erläutert werden:

  1. Zimmerdecke
  2. Dampfbremse
  3. Sparrenlage mit Wärmedämmung
  4. Wasserdichte Folie
  5. Dachlatten mit Konterlattung
  6. Dacheindeckung

Alternativer Aufbau mit einer Aufdachdämmung:

  1. Sparrenlage
  2. Dampfsperre
  3. Dämmung
  4. Witterungsschutz
  5. Dachlatten
  6. Dacheindeckung

Dachaufbau Flachdach

Ist das Dach weniger als 5 Prozent geneigt, handelt es sich um ein Flachdach. Bautechnisch verlangt diese Dachform viel Planungsaufwand hinsichtlich Statik und Nässeschutz. Beim Dachaufbau gibt es Unterscheidungen zwischen Kalt-, Warm- und Umkehrdach.

Dachaufbau Kaltdach

Das Kaltdach wird auch zweischaliges oder belüftetes Dach genannt. Hier ist zwischen der Dachhaut und der Dämmung ein Luftspalt. Dieser soll die Kondenswasserbildung verhindern. Da wegen der mangelnden Querlüftung aber häufiger Schäden auftreten, wird diese Bauweise bei Neubauten kaum noch verwendet.

Der Dachaufbau des Kaltdachs ist von außen nach innen:

  1. Auflast (z. B. Kies)
  2. Dachabdichtung
  3. Trennlage
  4. Holzschalung
  5. Belüftete Balkenlage mit Dämmung
  6. Dampfbremse
  7. Ausgleichsschicht/Gefälleestrich
  8. Tragkonstruktion, beispielsweise eine Stahlbetondecke

Dachaufbau Warmdach

Anders als das Kaltdach ist das Warmdach ein einschaliges, nicht-belüftetes Dach. Hier fehlt die Luftschicht. Somit liegen alle Funktionsschichten direkt aufeinander. Da hier keine Belüftung vorhanden ist, darf aber auf keinen Fall Feuchtigkeit eindringen. Daher ist eine Dampfsperre unter der Dämmschicht zwingend erforderlich.

Warmdächer können mit Kies, einer Dachbegrünung oder mit Terrassenplatten bedeckt sein. In Abhängigkeit der Dachabdeckung muss der Dämmstoff gewählt werden. Dieser muss für die Belastung geeignet sein. Wird auf die Deckschicht verzichtet, muss die oberste Dachbahn zwingend UV beständig sein.

Der Dachaufbau des Warmdachs ist:

  1. Auflast
  2. Dachabdichtung
  3. Trennlage
  4. Dämmung
  5. Dampfsperre
  6. Ausgleichschicht/Gefälleestrich
  7. Tragkonstruktion (Stahlbeton)

Dachaufbau Umkehrdach

Das Umkehrdach ist eine Sonderform des Warmdaches. Jedoch unterscheidet es sich vom Warmdach durch die umgekehrte Reihenfolge der Schichten. Somit liegt die Abdichtung vor mechanischen Einwirkungen und UV-Strahlung geschützt unter der Dämmung.

Da diese aber der Witterung ausgesetzt ist, muss sie aus feuchteresistentem Material wie Polyurethan (PUR) oder Polystyrol (XPS) bestehen. Die Dampfsperre fehlt beim Umkehrdach hingegen.

  1. Auflast, (z. B. Kies)
  2. Filtervlies
  3. Dämmung
  4. Dachabdichtung
  5. Ausgleichschicht/Gefälleestrich
  6. Tragkonstruktion

Dachaufbau Flachdach mit Holz im Detail

Schon lange werden Flachdächer in Holzbauweise errichtet. Dabei ist die leichte, wenig aufwendige Bauweise und schnelle Herstellung ein großer Vorteil. Daher werden oftmals Garagen, Gartenhäuser oder Geräteschuppen mit Dächern in Holzbauweise errichtet. Selbst bei Schulen, Kindergärten oder Gewerbeimmobilien gibt es Flachdächer aus Holz.

Welcher Dachaufbau?

Welchen Dachaufbau ein Flachdach mit Holz im Detail hat, hängt von 3 Faktoren ab:

  • Der Neigung der Unterkonstruktion
  • Mit oder ohne Dämmung
  • Gründachnutzung oder nicht.

Daraus ergeben sich 4 Aufbauten.

Dachaufbau eines Flachdachs mit Holz unter 2 % Neigung

Der Dachaufbau für ein Flachdach mit Holz bei einer Neigung der Unterkonstruktion unter 2 % sieht im Detail wie folgt aus (von unten nach oben):

  1. Holzschalung
  2. Dachabdichtung
  3. Bitumenschicht
  4. Hartschaumplatte mit Gefälle
  5. Selbstklebende Unterlagsbahn aus Bitumen
  6. Schweißbahn aus Bitumen

Flachdach mit Holzschalung ab 2 % Neigung ohne Dämmung

  1. Holzschalung
  2. Elastomerbitumen-Unterlagsbahn
  3. Elastomerbitumen-Schweißbahn

Dachaufbau Flachdach mit Holzschalung ab 2 % Neigung mit Dämmung

  1. Holzschalung
  2. Elastomerbitumen-Unterlagsbahn
  3. Hartschaumdämmung
  4. Kaltselbstklebende Unterlagsbahn
  5. Polymerbitumen(plasto-elastisch)-Schweißbahn

Dachaufbau Gründach mit Holz ab 2 % Neigung

  1. Holzschalung
  2. Elastomerbitumen-Unterlagsbahn
  3. Elastomerbitumen-Wurzelschutzschweißbahn
  4. Schutz-, Speicher- und Dränagevlies
  5. Dachgartensubstrat für die Dachbegrünung
  6. Begrünung

Natürlich kann eine Dachbegrünung auch direkt auf einem Betondach errichtet werden. Dachaufbau Gründach auf Betondecke:

  1. Betondecke
  2. Trenn-, Schutzlage
  3. Wurzelfeste Dachabdichtung
  4. Wärmedämmung
  5. Rieselschutzvlies
  6. Drainageschicht
  7. Filtermatte
  8. Substrat
  9. Begrünung

Ein derartiger Dachaufbau eignet sich für eine Garage ebenso, wie für ein Gartenhaus mit Flachdach.

Dachaufbau Blechdach

Beim Dachaufbau bei einem Blechdach wird, wie beim Flachdach, zwischen Kalt- und Warmdach unterschieden. Daraus ergeben sich unterschiedliche Aufbauten.

Dachaufbau Blechdach – Kaltdach

Der Dachaufbau eines zweischaligen Kaltdachs von oben nach unten sieht wie folgt aus:

  1. Blechhaut
  2. Holzschalung
  3. Kantholz für die Herstellung der Luftschicht
  4. Untersparrenbahn
  5. Wärmedämmung zwischen den Sparren
  6. Dampfsperre
  7. Zimmerdeckenverkleidung

Dachaufbau Warmdach mit Blech

Davon unterscheidet sich der Dachaufbau eines „warmen“ Blechdachs:

  1. Blecheindeckung
  2. Holzverschalung
  3. Zwischensparrendämmung
  4. Dampfsperre
  5. Zimmerdecke mit Verkleidung

Besonders unter den Gartenhäusern finden sich oft Dachbleche zur Eindeckung. Meist handelt es sich dabei um ein Trapezblech. Derartige Eindeckungen können auch von Laien recht einfach vorgenommen werden. Wichtig hierbei ist der korrekte Dachaufbau mit Trapezblech.

Der Dachaufbau eines Gartenhauses mit Trapezblech

Nachfolgend haben wir den Aufbau eines Gartenhäuschens mit Trapezblech beschrieben.

  1. Unterspannbahn und OSB-Platten
    Soll ein einfaches Gartenhäuschen oder eine Garage mit Trapezblech belegt werden, ist eine Unterspannbahn keine Pflicht. Doch erhöht diese den Schutz vor eindringender Nässe. Noch dichter wird es mit zusätzlich montierten OSB-Platten.
  2. Konterlattung
    Auf die Unterspannbahn und OSB-Platten wird anschließend die Konterlattung angebracht.
  3. Traglatten
    Darauf werden die Traglatten für die späteren Bleche montiert. Je nach Trapezblech beträgt der Abstand zwischen 50 cm bis 100 cm.

Da es zu den weiteren Schritten keine speziellen Vorgaben gibt, folgt nun lediglich die Nennung der einzelnen Schichten:

  1. Montage des Traufblechs
  2. Dacheindeckung mit Trapezblech
  3. Ortgangblech anbringen
  4. Firstblech zum Abschluss

Gründe für einen durchdachten Dachaufbau

Der Dachaufbau ist für ein langlebiges, wetterfestes und energieeffizientes Dach entscheidend. Er umfasst verschiedene Schichten wie die Dachhaut, Dampfsperre, Konterlattung und Dachdämmung.

Je nach Dachform sieht der Dachaufbau anders aus. Der Aufbau eines Satteldachs umfasst eine Innenverkleidung, Tragkonstruktion, Dampfsperre, Wärmedämmung, Unterspannbahn, Konterlattung und Dacheindeckung. Bei einem Flachdach hängt der Dachaufbau von der Dachart ab (Kalt-, Warm- oder Umkehrdach). Gleiches gilt für Blechdächer. Zusammenfassend kann man sagen, dass ein durchdachter Dachaufbau viele Vorteile bietet. Durch eine optimale Dämmung und Belüftung kann man Energiekosten sparen, das Raumklima verbessern und Schäden an der Bausubstanz vermeiden. Außerdem ist ein gut isoliertes Dach auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da weniger CO2-Emissionen entstehen.

Es ist wichtig, bereits bei der Planung eines Neubaus oder einer Renovierung auf eine fachgerechte Ausführung des Dachaufbaus zu achten. Hierbei sollte man sich von einem erfahrenen Architekten oder Bauplaner beraten lassen und auf qualitativ hochwertige Materialien setzen.

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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