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Dach decken – Kosten, Materialien und Arten der Dacheindeckung

Dach decken Kosten - Hintergründe, Preise, Arten und Material für die Dacheindeckung

Das Dachdecken kann eine der größten Investitionen bei der Renovierung oder dem Bau eines Hauses sein. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Daches, der Art und Qualität der verwendeten Materialien und der Arbeitskosten des Dachdeckers.

In diesem Artikel werden wir uns mit den verschiedenen Materialoptionen und ihren Kosten befassen, sowie die Arbeitskosten eines Dachdeckers und wie man Geld sparen kann, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

Was kostet das Dachdecken?

Die Kosten für das Dach decken können je nach Größe des Dachs, der Art und Qualität der verwendeten Materialien und der Arbeitskosten des Dachdeckers variieren. Im Schnitt liegen sie bei 25 bis 80 Euro pro Quadratmeter – wenn nur einfache Dachziegel verwendet werden. Muss zusätzlich noch das alte Dach abgerissen werden, erhöhen sich die Ausgaben.

Gleiches gilt für die Dacheindeckung mit anderen Materialien. Wird das Dach mit Faserzementplatten eingedeckt, muss mit mindestens 25 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden. Wird das Dach mit Metall- oder Kunststoffplatten gedeckt, liegen die Kosten sogar zwischen 50 und 60 Euro pro Quadratmeter, manchmal sogar noch höher.

Allein deswegen kann die Frage nach den Kosten für eine Dacheindeckung nicht pauschal beantwortet werden. Als grobe Richtwerte gilt jedoch:

  • Die Kosten für Dachziegel variieren je nach Material und Qualität. Für eine durchschnittliche Größe von 100 Quadratmetern können die Kosten zwischen 2.500 und 10.000 Euro liegen.
  • Metalldächer sind in der Regel teurer als Tondächer. Dafür ist deren Lebensdauer erhöht, ebenso wie deren Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse. Für eine durchschnittliche Größe von 100 Quadratmetern kann für das Dach decken ein Preis von 5.000 bis 15.000 Euro veranschlagt werden.
  • Am teuersten sind Schieferdächer. 20.000 Euro oder mehr für eine durchschnittliche Größe von 100 Quadratmetern sind hier keine Seltenheit.

Zu den Materialkosten kommen noch die Arbeitskosten hinzu. Diese variieren je nach Region und Erfahrung des Handwerkers. Im Durchschnitt belaufen sie sich meist zwischen 50 und 100 Euro pro Stunde.

Wichtig: Bei all den Überlegungen dürfen die zusätzlichen Ausgaben wie die Bauschuttentsorgung oder etwa die Gerüstmiete nicht vergessen werden. Gleiches gilt für Zusatzarbeiten wie das Anbringen der Lattungen am Dach.

Was kostet die Verlattung beim Dach decken?

Werden gewöhnliche Tondachziegel oder Betondachsteine verbaut, ist in der Regel eine Traglattung und eine Konterlattung erforderlich. Die Kosten dafür hängen von der Größe des Dachs und der Art der Dachziegel ab. Üblicherweise liegt der Preis für die Traglattung zwischen 7 und 10 Euro pro Quadratmeter, während der für die Konterlattung zwischen 2,50 und 4 Euro pro Quadratmeter beträgt. Diese Kosten beziehen sich jedoch nur auf die Anbringung der Verlattung auf den Dachsparren. Insgesamt liegt der Preis für Konterlattung und Traglattung für die Ziegel zwischen 30 bis 45 Euro.

Wenn ein altes Dach neu gedeckt wird, müssen zusätzliche Kosten für den Abriss der alten Verlattung berücksichtigt werden. In einigen Fällen können die alten Latten weiterverwendet werden, aber meist ist zumindest eine Anpassung erforderlich. Die Kosten für die Anpassung oder den Abriss hängen dabei vom Umfang der Arbeiten ab und sollten bei der Kostenschätzung berücksichtigt werden.

Was kostet das Material beim Dach decken?

Je nachdem, welche Art von Dacheindeckungsmaterialien verwendet werden, können die Kosten für das Material sehr unterschiedlich sein. Im Schnitt muss mit folgenden Preisen kalkuliert werden:

Dachmaterial Kosten pro Quadratmeter
Betondachsteine, 6 bis 20 Euro
Tondachziegel, einfache Ausführung 7 bis 30 Euro
Tondachziegel, hochwertige Ausführung 25 bis 50 Euro
Faserzementprodukte 25 bis 50 Euro
Trapezblech 8 bis 10 Euro
Kupfer- oder Edelstahlblech 100 bis 140 Euro
Aluminiumdach Ab 45 Euro
Schiefer 65 bis 100 Euro
Reet 80 bis 130 Euro

Gerade die Dacheindeckung mit Blech ist wegen der gestiegenen Metallpreise mittlerweile sehr teuer geworden. Soll zudem von einem beheizten Haus das Dach mit Trapezblech gedeckt werden, muss ein isoliertes Blech verbaut werden. Derartige Produkte liegen zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter. Damit das Dach mit Blech gedeckt werden kann, ist zudem ein Holz-Untergestell notwendig. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben dafür zwischen 5 bis 8 Euro pro Quadratmeter. Alles in allem ist eine Dacheindeckung aus Metall preislich manchmal sogar teurer als so manch aufwendig gedecktes Schieferdach.

Gibt es noch andere Arten der Dacheindeckung?

Neben den bekannten Tonziegeln finden sich heute zunehmend wieder Dacheindeckungen mit Holzschindeln. Das früher sehr beliebte Bedachungsmaterial war lange Zeit aus der Mode gekommen. Doch wegen der hohen Umweltaspekte erlebt es derzeit wieder einen Aufschwung. Vor allem Lärchen- oder Kiefernholz werden dafür verwendet, aber es gibt auch Schindeln aus anderen Holzarten wie Rotzedern-, Weißzedern-, Alaskazedern- oder Gelbzedern-Holz.

Die Kosten für die Dacheindeckung mit Holzschindeln variieren je nach Holzart. So können Lärchenholz-Dachschindeln zwischen 35 und 45 Euro pro Quadratmeter kosten, während Rotzeder Schindeln ab 40 Euro pro Quadratmeter erhältlich sind. Dachschindeln aus Fichte sind mit ungefähr 20 Euro pro Quadratmeter die preisgünstigste Option. Der Nachteil eines Holzdachs ist jedoch sein hoher Wartungs- und Pflegebedarf.

Die günstigste Form der Dacheindeckung: Kunststoff

Die günstigste Form der Dacheindeckung ist Kunststoff. Die Kosten für ein Dach aus Kunststoffplatten variieren dabei je nach Art, Qualität und Hersteller der Platten sowie der Größe des Dachs und dem Installationsaufwand. Pro Quadratmeter sind zwischen 25 bis 60 Euro pro Quadratmeter reine Materialkosten üblich.

Zusätzlich können die Verarbeitung des Materials anfallen, einschließlich der Verwendung von Dachlatten, Befestigungselemente und Abdichtungsmaterialien die Preise in die Höhe treiben. Die Kosten für die Installation durch einen Fachmann variieren ebenfalls, belaufen sich im Schnitt jedoch meist auf 50 Euro pro Stunde.

Wie beeinflussen die Dachart und Dachgeometrie die Kosten beim Dach decken?

Die Dachart und Dachgeometrie können einen erheblichen Einfluss auf die Kosten bei der Dach Eindeckung haben. Schließlich muss für eine komplexere Dachgeometrie mehr Material und mehr Zeit aufgewendet werden.

Aus diesem Grund ist die Dacheindeckung eines Flachdachs in der Regel am günstigsten. Dagegen verursachen Gauben oder Kamine höhere Kosten, wegen der längeren Arbeitszeit. Zusätzlich dazu verlangen Dacharten wir Pultdach oder Walmdach nach speziellen Dachziegeln oder -steinen. Diese sind oftmals teurer als herkömmliche Tonziegel oder -steine.

Kostensparen und das Dach selber decken

Erfahrene Heimwerker können beim Decken ihres Dachs durch Eigenleistung bis zu 3.500 Euro bei einer Dachfläche von 120 Quadratmetern einsparen. Dafür muss ein Arbeitsaufwand von 5 bis 8 Arbeitstagen eingeplant werden. Wenn andere Sanierungsarbeiten am Gebäude anstehen, bietet es sich an, diese gleichzeitig durchzuführen, beispielsweise durch die Installation einer Aufsparrendämmung. Damit die Arbeiten am Dach reibungslos ablaufen, muss das Dach genau nach Anleitung gedeckt werden. Idealerweise steht hier ein erfahrener Dachdecker mit Rat und Tat zur Seite.

In der Regel beginnen die Arbeiten mit der Demontage der alten Eindeckung, der Dachlatten und Dachrinne, sowie der Rinneisen und des Schneefangs. Zudem müssen die Sparren gereinigt und alte Nägel aus den Balken entfernt werden. Im nächsten Schritt sollte eine Unterspannbahn verlegt werden. Erst darauf wird die neue Lattung montiert.

Auf dieser werden anschließend die Dachsteine, Dachpfannen oder Dachziegel befestigt. Es empfiehlt sich, von unten nach oben diagonal zu arbeiten, um Breitenunterschiede schnell zu korrigieren. Im nächsten Schritt ist die Montage des Ortgangs an der Reihe. Dieser muss sturmsicher und wetterfest gestaltet werden. Und mit der Montage der Regenrinne, Fallrohre und des Schneefangs sind die Arbeiten am Dach abgeschlossen.

Richtig eingedeckt ist der Aufbau des Dachs von außen nach innen:

  • Die äußere Dachhaut (Dachziegel).
  • Die auf den Dachlatten sitzen.
  • Darunter die Unterspannbahn
  • Danach die Dachdämmung
  • Und den Abschluss bilden die Dachbalken.
  • Danach kommt die Wandverkleidung/Wand des Dachbodens.

Dach neu decken: diese Vorschriften gilt es zu beachten

Beim neu Eindecken eines Dachs gibt es diverse Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Dazu zählen:

  1. In manchen Gemeinden ist eine Baugenehmigung erforderlich. Andere wiederum behandeln das neu Decken des Dachs als verfahrensfreie Baumaßnahme. Welche Vorschriften konkret in einer Gemeinde gelten, verrät das zuständige Bauamt.
  2. Das Dachmaterial muss den örtlichen Brandschutzvorschriften entsprechen. In einigen Gebieten können bestimmte Dachmaterialien, wie z. B. Stroh, nicht zugelassen sein.
  3. Die Dachkonstruktion muss die Last des neuen Dachmaterials tragen können. Ein professioneller Dachdecker kann die Tragfähigkeit des Dachs bewerten und sicherstellen, dass es stabil genug ist.
  4. Bei der Dacherneuerung muss das Dach zwingend gedämmt werden. Schließlich werden hier mehr als 10 % der Bauteilfläche instandgesetzt. Die Dämmung muss zusätzlich gewisse Vorgaben erfüllen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist beispielsweise der Wärmedurchgangskoeffizient von maximal 0,24 W/(m²K). Bei Flachdächern liegt er sogar nur bei 0,20 W/(m²K).

Weitere Vorschriften sind:

  • Vorgaben zur Farbe oder Form der Dachziegel, die verlegt werden dürfen.
  • Eventuell müssen Denkmalschutzauflagen beachtet werden.
  • Gemäß der regionalen Windlast müssen die Vorschriften zur Windsogsicherung der Dacheindeckung eingehalten werden. Demnach müssen eventuell spezielle Klammern zur Befestigung der Ziegel verwendet werden.
  • Bei einer Neigung über 65 Grad, müssen die Dachziegel ebenfalls zusätzlich befestigt werden. Laut Richtlinie ist eine mechanische Befestigung vorgeschrieben.

Gibt es die Möglichkeit einer Förderung beim Dach neu decken?

Soll das Dach neu gedeckt werden, lohnt sich ein Blick auf die diversen Fördermöglichkeiten. Diese sind:

  1. KfW-Förderung: Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Programme zur Förderung von energieeffizientem Bauen und Sanieren. Hierzu zählt auch die Förderung von Dachsanierungen, wenn bestimmte energetische Standards eingehalten werden. Die Förderung kann in Form von zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen gewährt werden.
  2. BAFA-Förderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet ebenfalls verschiedene Förderprogramme an, die sich auf die Sanierung von Gebäuden und die Verbesserung der Energieeffizienz konzentrieren. Auch hier sind Förderungen für Dachsanierungen möglich.
  3. Regionale Förderprogramme: In einigen Regionen und Bundesländern gibt es spezifische Förderprogramme für die Sanierung von Dächern. Diese können von Stadt- oder Gemeindeverwaltungen, Energieversorgern oder anderen Organisationen angeboten werden.

Dachdecken: Wie viel Geld muss man für Materialien und Dachdecker einplanen?

Je nach Material, Dachgröße und Dachform fallen die Kosten der Dacheindeckung unterschiedlich hoch aus. Je nach Dachmaterialien sind das zwischen 6 bis sogar über 100 Euro. Hinzu kommen die individuellen Stundenlöhne der Handwerker. In der Regel kostet ein Dachdecker zwischen 50 und 65 Euro.

Um Kosten zu sparen, gibt es diverse Fördermöglichkeiten der BAFA oder KfW. Alternativ kann das Dach selbst neu gedeckt werden. Idealerweise steht hier aber ein erfahrener Dachdecker mit Rat und Tat zur Seite. Dieser hilft auch bei der Einhaltung der unterschiedlichen Vorschriften, wie etwa der Windsogsicherung, Farbe und Form des Materials für das Dach und die Dämmung.

Wir – ein junges Paar Anfang 30 aus Hamburg – hatten die Idee von der überteuerten Mietwohnung in Hamburg auf Eigentum umzusteigen. Auf unserem Blog schreiben wir seit dem über unsere Erfahrungen mit dem Hausbau und dem Leben im Einfamilienhaus mit Garten. Christian ist dabei eher für organisatorische Dinge und das "Grobe" verantwortlich, sowohl im Haus, als auch im Garten. Lene kümmert sich dabei um die Innenausstattung, Deko, Pflanzen und alles, was wir zum Wohlfühlen so brauchen :-)

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