BPC Terrassendielen sind wetterfest, wasserfest, robust, pflegeleicht und zudem einfach zu verlegen. Dabei erinnern sie in ihrer Optik an normale Holzdielen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen BPC auf der Terrasse verlegen. Dennoch gibt es auch bei diesem Material einiges zu beachten.
Was sind Terrassendielen aus BPC?
BPC ist die Abkürzung für Bambus-Polymer-Composite. Dabei handelt es sich um ein Bambusfasern-Kunststoff-Gemisch, das das Aussehen und die Haptik von Holz mit der Witterungsbeständigkeit und Robustheit von Kunststoff vereint.
Für die Herstellung werden in der Regel 60 % Bambusmehl, 30 % recycelter Kunststoff und 10 % Additive (UV-Blocker und Farbpigmente) verwendet. Der Bambusanteil kann aber auch je nach Hersteller zwischen 45 und 70 Prozent liegen. Da Bambus als nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff gilt, von dem nicht die ganze Pflanze gerodet werden muss, sind Terrassendielen aus BPC aus ökologischer Sicht besser als so manch anderes Tropenholz.
Allerdings ist die Herstellung energieintensiver als bei normalen Holzdielen. Zudem fallen mehr Kunststoffe an. Hinzukommt, dass sich BPC Terrassendielen nur schwer recyceln lassen. Auch nehmen nur die BPC-Hersteller selbst die Dielen zurück. Teilweise werden daraus neue BPC Bretter gefertigt.
Ein weiterer Punkt, auf den hingewiesen werden muss, ist die Zusetzung bestimmter Chemikalien gegen Schimmelbefall. Generell sollten vorrangig Produkte mit FSC-Siegel oder PEFC-Siegel gekauft werden.
Dennoch hat das Bambus-Kunststoff-Gemisch einige Vorteile.
Die Vorteile von BPC auf einen Blick:
- BPC ist witterungsbeständig.
- Terrassen aus BPC müssen nicht zusätzlich mit Lack oder Öl behandelt werden.
- Terrassendielen aus BPC splittern nicht.
- BPC ist rutschfest.
- Die Dielen sind in unterschiedlichen Farben erhältlich.
- Das Material graut nicht nach.
- Bambus gehört zu den schnell nachwachsenden Rohstoffen.
Die Nachteile von BPC auf einen Blick:
- Ohne die Beimischung diverser Chemikalien würden BPC Dielen wegen des hohen Zuckergehalts der Bambusfasern sehr schnell schimmeln. Die dabei verwendeten Stoffe sind HCI Chlorwasserstoff oder CSCI2 Thiophosgen, die bei Freisetzung sehr haut- und schleimhautreizend sein können.
- Oft sind minderwertige BPC-Produkte auf dem Markt.
- BPC Terrassendielen sind schlecht zu recyceln.
- Starkes Aufheizen im Sommer durch den hohen Kunststoffanteil.
Welche Terrassendielen aus BPC gibt es?
Generell sind im Handel zwei unterschiedliche Dielen-Typen erhältlich:
- BPC Terrassendielen mit Hohlkammerprofil.
- BPC Terrassendielen mit Vollprofil.
BPC Terrassendielen mit Hohlkammerprofil
Hochwertige Terrassendielen aus BPC haben einzelne Kammern. Sie sind sehr leicht und besitzen wegen der Luftkammern eine sehr gute Dämmeigenschaft. Die leichten Dielenbretter sollten möglichst auf einer stabilen Unterkonstruktion montiert werden. Hierbei ist ein geringer Abstand zwischen den einzelnen Streben sehr wichtig. Zum Schutz vor Nässe und Ungeziefer muss bei einem BPC Terrassenbelag mit Hohlkammerprofil zwingend eine Abschlussleiste angebracht werden. Ein BPC Terrassenbelag mit Hohlkammer-Dielen ist optimal für Balkone oder Dachterrassen, die nur wenig belastet werden dürfen.
Vorteile einer BPC Terrasse mit Hohlkammerprofil-Dielen:
- Geringes Eigengewicht
- Leicht zu verarbeiten.
- Günstiger Kaufpreis
Nachteile einer BPC Terrasse mit Hohlkammerprofil-Dielen:
- Wegen der geringeren Traglast ist eine Aluminiumkonstruktion erforderlich.
- Gegen das Eindringen von Wasser muss zwingend eine Abschlussleiste angebracht werden. Diese verursacht zusätzliche Kosten.
BPC Terrassendielen mit Vollprofil
Massive BPC Terrassendielen sind vor allem für Terrassenflächen mit kreis- oder bogenförmigen Rändern. Wegen ihrer, verglichen mit Hohlkammerprofilen, höheren Belastbarkeit, können sie auch bei stark beanspruchten Bereichen, beispielsweise bei Straßencafés, verlegt werden. Wegen ihrer geschlossenen Form muss bei BPC Terrassendielen mit Vollprofil keine extra Abschlussleiste angebracht werden. Außerdem können diese auch ohne extra Unterkonstruktion verlegt werden. Jedoch sind die einzelnen Bretter deutlich schwerer.
Vorteile einer BPC Terrasse mit Vollprofil-Dielen:
- Hohe Haltbarkeit
- Sehr formstabil
- Hohe Tragfähigkeit
- Keine Abschlussleisten notwendig
Nachteile einer BPC Terrasse mit Vollprofil-Dielen:
- Hohes Eigengewicht
- Schwierig zu verlegen.
Was kostet eine Terrasse aus BPC?
Terrassendielen aus BPC kosten zwischen 30 bis 60 Euro pro m². Je höher der Bambusanteil, desto höher ist auch der Preis pro Quadratmeter. Hinzu kommen die Kosten für die Unterkonstruktionsbalken, die zwischen 7 und 11 Euro pro laufendem Meter liegen.
Dazu kommen Montageclips und Schraubzubehör. Alles in allem liegen die Kosten hierfür bei 6 bis 14 Euro pro m². Je nach Bodenbeschaffenheit müssen Unebenheiten mit Gummipads ausgeglichen werden. Auch zum Erzeugen des erforderlichen Terrassengefälles werden diese benötigt. Die Kosten belaufen sich auf rund 3 bis 6 Euro pro m² (je nach Hersteller).
Was bestimmt die Kosten einer BPC Terrasse?
Die Kosten für eine BPC Terrasse werden bestimmt durch:
- Die Qualität und das Profil (Hohl- oder Vollkammer) der BPC Terrassendielen.
- Die Unterkonstruktion und das dafür erforderliche Montagematerial.
- Den Untergrund: Mit Gefälle ist der Bau der Unterkonstruktion weniger aufwendig als ohne.
- Je nach Bauweise können Kosten für eine Untergrundbefestigung durch Auskoffern, Anlegen eines Splittbetts etc. anfallen.
Wie wird eine BPC Terrasse richtig verlegt?
Als Erstes muss der Untergrund für die BPC Terrasse vorbereitet werden. Dieser muss:
- Frei von Bewuchs sein.
- Außerdem muss das Wasser ungehindert ablaufen können.
- Zudem muss der Untergrund tragfähig und frostsicher sein.
- Für eine ungehinderte Luftzirkulation muss ein Freiraum von wenigstens 25 mm unter dem Terrassenbelag und rundherum bleiben.
- Die BPC Terrassendielen dürfen keinen direkten Kontakt zu Gebäudeteilen oder zum Untergrund haben.
Soll die Terrasse auf einer Rasenfläche entstehen, muss zudem das Erdreich 40 cm tief ausgehoben werden. Darauf wird eine Schotterschicht von 5 bis 10 cm Dicke aufgetragen und mit einer Rüttelplatte verfestigt.
Im nächsten Schritt folgt eine 4 cm dicke Kiesschicht. Diese muss ebenfalls mit einer Rüttelplatte verfestigt werden. Zum Schutz gegen Unkraut wird ein Unkrautvlies über der Kiesschicht ausgerollt. Dabei sollten sich die einzelnen Bahnen jeweils um ca. 10 cm überlappen.
- Anschließend werden Betonplatten, Streifenfundamente oder Fundamentsteine ausgelegt.
- Zu guter Letzt müssen noch die Montageleisten am Fundament befestigt werden. In diesem Fall dürfen keine Montageleisten aus WPC verwendet werden, sondern ausschließlich aus Holz oder Aluminium.
Die Unterkonstruktion für BPC Terrassen
Die Unterkonstruktion kann erst bei völlig ebenem Untergrund angebracht werden. Diese sollte auf durchgehenden Reihen aus Betonsteinen angebracht werden.
- Die Balken der Unterkonstruktion werden parallel zum Haus verlegt. Dabei muss auf das Gefälle von rund 2 % vom Haus weg geachtet werden.
- Die Unterkonstruktion muss zu allen Gebäudeteilen einen Abstand von wenigstens 2,5 cm haben. Die Dielenenden dürfen den Rahmen der Unterkonstruktion maximal 5 cm überstehen.
- Die erste und letzte Unterkonstruktion muss eine Doppelreihe, mit einem Mittenabstand von ca. 15 cm sein.
- Der parallele Abstand der Unterkonstruktionsleiste zueinander beträgt maximal 40 cm.
- Die Befestigungsclips der Dielen müssen zum Ende der Unterkonstruktion mindestens 2 cm Abstand haben.
- Bei einer Aluminium-Unterkonstruktion wird zusätzlich ein Rutschsicherungsband auf jeder 5. Leiste in der ganzen Länge aufgeklebt.
Das Verlegen des BPC Terrassenbelags
Beim Verlegen der BPC Terrassendielen sollte auf eine einheitliche Ausrichtung geachtet werden. Hierzu haben viele Hersteller in ihren Nuten entsprechende Markierungen angebracht. Die Verlegearbeiten sollten bei mindestens 10 °C stattfinden. Zur Befestigung des BPC Terrassenbelags auf der Unterkonstruktion dürfen ausschließlich die vom Hersteller vorgegebenen Clips verwendet werden.
BPC Terrassendielen Schritt für Schritt verlegt
Der Abstand der Dielen zu allen festen Gebäudeteilen muss überall wenigsten 2,5 cm betragen. Damit ist unter anderem die ausreichende Unterlüftung der Konstruktion gewährleistet.
- Am Kopfstoß, zwischen den einzelnen Dielen, sollte der Abstand 7 mm betragen.
- BPC kann ähnlich einfach wie Holz gesägt werden. Dabei ist aber zu beachten, dass Hohlkammerprofile nur im rechten Winkel gekappt werden dürfen. Lediglich Vollkammerprofile dürfen schräg oder keilförmig geschnitten werden. Auch ist nur bei Vollprofilen ein schmaler Zuschnitt oder ein Schnitt von Passstücken möglich. Außerdem müssen die Zuschnitte und Passstücke komplett auf einer Unterkonstruktion aufliegen.
- Die äußere Nut der ersten und letzten Diele wird mit den Anfang-, beziehungsweise Endclips auf jedem Rahmen befestigt.
- Die Verlegung der BPC Terrassendielen muss unbedingt parallel erfolgen.
- Hierzu muss ein 3 mm großes Loch vorgebohrt werden.
- Zur Verbindung der Nutwangen in der Fläche stehen Verbindungsclips zur Verfügung.
- Auch müssen alle BPC Terrassendielen separat an den Leisten der Unterkonstruktion befestigt werden. Am Dielenstoß sind hierfür in der Regel zwei separate Clips pro Ende erforderlich. Keinesfalls darf ein Stoß nur mit einem Clip befestigt werden, um 2 Dielen zusammen in der Länge zu befestigen.
Abschlussarbeiten – die Umrandung der BPC Terrasse
Zur Umrandung der BPC Terrasse wird der Kantenabschluss von der Seite mit
Schrauben befestigt. Hierzu wird die Verschraubung an den Stirnseiten der
Dielen an der Unterkonstruktion befestigt. Dabei muss zwischen den Dielenenden und Profil ein Dehnungsabstand von 8 mm bleiben.
Danach sollte die BPC Terrasse gründlich mit Wasser und BPC Terrassenreiniger gesäubert werden. Damit wird die Bildung von Wasserflecken und Schmutzrändern durch Aufschwemmen und Antrocknen minimiert.
Wie wird eine BPC Terrasse gereinigt?
Zur Reinigung der BPC Terrasse eignet sich am besten heißes Wasser und Seife. Leichte Kratzer können zudem mit feinkörnigem Sandpapier entfernt werden. BPC Terrassen können zudem mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden. Fettrückstände vom Grillen werden am besten mit einem Allzweckreiniger entfernt. Ein Einölen der mit BPC ausgelegten Terrasse ist nicht erforderlich.
Fazit – Terrassenbelag aus BPC
BPC wird vielerorts schon als das neue WPC für Terrassen gehandelt. Denn anders als WPC sind Terrassendielen aus BPC nicht nur robust und pflegeleicht. Bei ihnen ist die Gefahr des Aufquellens und Aufwölbens durch Wasser und Hitze geringer. Jedoch können gerade preiswerte Produkte von schlechter Qualität sein. Nicht selten neigen sie zu Schimmelbefall. Daher sollte man beim Kauf von BPC Terrassendielen nicht die billigste Variante nehmen. Wie WPC kann auch BPC sehr einfach auf der Terrasse verlegt werden. Und durch die Produkteigenschaften entsteht der Eindruck, dass die Terrasse mit echtem Holz ausgelegt worden sei. Alles in allem ist eine BPC Terrasse eine gute Alternative zu Terrassen mit Tropenholz.