Sei es noch während des Hausbaus oder später bei der Gartengestaltung: Immer wieder kommt es vor, dass ein Baum aus Platzgründen oder auch wegen eines Pilzbefalls gefällt werden muss. Zurück bleibt ein Stumpf, der nicht nur unansehnlich ist, sondern auch hinderlich sein kann.
Doch mit einigen einfachen Methoden kann der Baumstumpf entfernt werden.
Was kostet das Entfernen eines Baumstumpfs?
Eine Pauschalaussage über die Kosten für das Entfernen eines alten Baumstumpfes kann nicht getroffen werden. Meist liegen diese zwischen 100 bis 150 Euro. Dabei setzen sich die Kosten für das Entfernen des Wurzelstocks aber aus mehreren Punkten zusammen:
- Der Entfernungsmethode
- Dem Durchmesser des alten Baumstumpfes
- Dem Ausmaß der Verwurzelung
- Der individuellen Berechnung des durchführenden Unternehmens (optional).
Wenn der Baumstumpf durch ein Unternehmen entfernt werden soll, kalkulieren manche Betriebe also nicht nur den Aufwand der Entfernungsmethode und die Arbeitsstunden mit ein, sondern auch den Durchmesser des alten Baumes. Meist wird hier zwischen 1 bis 2 Euro pro Zentimeter verrechnet.
Kosten für das Entfernen eines Baumstammes nach Entfernungsmethode
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Baumwurzeln entfernen kann:
- Die kostengünstigste Methode ist das Ausgraben per Hand. Doch vor allem bei großen Wurzelstöcken ist das fast nicht zu schaffen.
- Immer noch günstig ist das Ausbrennen eines Baumstumpfes. Hier fallen 2 bis 5 Euro an. Doch diese Methode ist nicht zu empfehlen, da sie nicht wirklich funktioniert.
- Für 5 bis 10 Euro kann der Baumstumpf mit Chemie entfernt werden. Hier ist aber Vorsicht geboten. Denn durch die verwendeten Chemikalien können Umweltschäden entstehen. Bei einer unsachgemäßen Anwendung kann es sogar zu einer Verunreinigung des Grundwassers kommen.
- Soll der Wurzelstock mit einem schweren Gerät entfernt werden, werden pro Leihmaschine 200 bis 500 Euro pro Tag fällig.
- Zum Entfernen der Baumwurzeln mit einer Stubbenfräse kann ein solches Gerät von einer Fachfirma ausgeliehen werden. Auch hier wird eine Leihgebühr von 200 bis 500 Euro fällig.
Welche Methoden eignen sich zum Entfernen eines Baumstumpfes?
Am effektivsten ist das Ausgraben des alten Wurzelstocks. Doch ohne Minibagger und/oder Seilwinde wird das eine schweißtreibende Angelegenheit – je nach Baumart. Denn Flachwurzler lassen sich einfacher entfernen als Tiefwurzler.
- Ahorn
- Apfelbaum
- Birne
- Buche
- Efeu
- Esche
- Fichte
- Goldregen
- Hainbuche
- Hartriegel
- Hortensie
- Magnolie
- Pflaume
- Rhododendron
- Sauerkirsche
- Sommerflieder
- Zypresse
- Walnuss
- Kiefern
- Gemeine Esche
- Eberesche
- Apfeldorn
- Wacholder
- Quitten
- Weinreben
- Tannen
- Eibe
- Eiche
- Hainbuche
Die Arbeit wird etwas leichter, wenn nur der obere Teil des Wurzelsystems freigelegt werden muss und der Rest mit einer Kettensäge erledigt wird.
Ein Baumstumpf kann aber auch ohne Ausgraben entfernt werden. Doch das gelingt nur mit der chemischen Keule. Oder der natürliche Verrottungsprozess des Baumstumpfes wird mit geeigneten biologischen Mitteln beschleunigt. Und zu guter Letzt bleibt noch die Beauftragung eines Fachunternehmens. Diese Methode ist am einfachsten, aber mitunter auch am teuersten.
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden zum Entfernen eines Wurzelstocks im Überblick
Die Entfernung der Baumwurzeln per Hand:
+ es bleiben kaum Wurzelreste im Erdboden zurück
– die Arbeit ist sehr mühsam und ohne geeignetes Werkzeug nicht durchführbar
Baumstumpf entfernen mit Chemie:
+ sehr schnell und effizient
+ relativ günstig
– Gefahr von Umweltschäden und Grundwasserverunreinigungen
– hohe Strafzahlungen bei verursachten Umweltschäden
Natürliche Verrottung der Baumwurzel:
+ ungefährlich für Mensch und Umwelt
– dauert sehr lange
Baumentwurzeln durch eine Fachfirma
+ sehr schnell und effizient
– teuer
Baumstumpf entfernen mit Chemie
Zum Abtöten eines Baumstumpfs setzen viele auf Chemie. Meist wird hierzu Kaliumnitrat verwendet. Dieses Granulat wird in das Holz gestreut und beschleunigt den natürlichen Zersetzungsprozess. Die Zersetzungsdauer liegt, je nach Baumgröße und Holzart, zwischen drei und zwölf Monaten. Verglichen mit der natürlichen Zersetzung bietet die chemische Methode eine große Zeitersparnis – und das für relativ wenig Geld. Jedoch sollten vor allem Familien mit kleinen Kindern oder Haustierbesitzer davon Abstand nehmen. Denn Kaliumnitrat kann zu schweren Augenschäden und Hautreizungen führen.
So funktioniert die Entfernung der Baumreste:
- Mit einem Bohrer werden Löcher in den Baumstumpf gebohrt.
- Dort hinein wird das Granulat gefüllt. Das Granulat beschleunigt die Zersetzung und macht das Holz weicher.
- Nun heißt es, den Baumstumpf beobachten und ab und an seine Festigkeit zu überprüfen.
- Ist er weich genug, kann der Stumpf mit der stumpfen Seite einer Axt mühelos zerhackt werden.
- Bei Bedarf muss die Anwendung wiederholt werden.
Statt den Baumstumpf mit Chemie abzutöten, kann die Zersetzung auch mit halbverrottetem Kompost und Kompostbeschleuniger befördert werden. Hierzu wird der Kompost zusammen mit Kompostbeschleuniger oder organischem Volldünger in die Bohrlöcher gefüllt. Diesen Vorgang immer wieder wiederholen, bis der Baumstumpf zerfällt.
Baumstumpf mit mechanischen Hilfsmitteln entfernen – die Stubbenfräse
Umweltfreundlich ist die Entfernung mit mechanischen Hilfsmitteln. Vor allem Baumstumpffräsen eignen sich optimal zum Entfernen von alten Wurzeln bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern. Viele Baumärkte haben derartige Geräte zum Mieten im Angebot.
Die sogenannte Stubbenfräse (Stubben = Baumstumpf) arbeitet hydraulisch und zerkleinert den Baumstumpf und dessen Wurzeln mit rotierenden Messerscheiben. Dafür wird das Gerät über dem Baumstumpf platziert, sodass die Messer das Holz nach und nach abfräsen können. Die Holzreste können noch als Mulch verwendet werden.
Baumentwurzeln mit Axt, Schaufel und Wagenheber
Mit dieser Methode können nur Flachwurzler entfernt werden, da das Wurzelsystem von Tiefwurzlern hierfür nicht vollständig freigelegt werden kann.
Zunächst werden mit einer Schaufel die großen Wurzeln freigelegt und durchtrennt. Je nach Wurzelstärke kann dafür eine Axt, Baumschere oder Wurzelsäge nützlich sein.
Anschließend werden mit einer speziellen Wurzelhacke die unterirdischen Ausläufer aus dem Boden geholt. Damit der Baumstumpf entfernt werden kann, müssen zunächst alle Wurzeln durchtrennt werden. Besonders einfach ist es, wenn ein Wagenheber mittig unter dem Stumpf platziert wird und er damit herausgehebelt wird.
Wurzelstock entfernen mit Seilwinde oder Handseilzug
Mit einer Seilwinde oder einem Handseilzug können auch Tiefwurzler aus dem Garten entfernt werden. Auch dafür müssen zunächst alle Wurzeln freigelegt werden.
Anschließend wird die Seilwinde um eine Baumwurzel gelegt und an einem Gegenstand fixiert. Nun wird das Seil langsam gespannt, bis der Stumpf sich bewegt. Sobald dies geschieht, muss mit einer Axt oder Spaten nachgeholfen werden. Außerdem müssen noch alle Wurzeln durchtrennt werden.
Das Seil für die Seilwinde muss aber eine entsprechend hohe Zugkraft haben. Am besten eignet sich ein Stahlseil mit wenigstens einer Tonne Zugkraft.
Baumwurzeln mit Hochdruckreiniger entfernen
Gerade stark eingewachsene Baumstümpfe können mit einem Hochdruckreiniger ganz einfach gelockert werden. Diese Methode ist vor allem bei großen Stümpfen mit festsitzenden Wurzeln sehr effektiv. Jedoch ist hierbei der Wasserverbrauch nicht unerheblich. Und: Dreck und Schlamm sind vorprogrammiert.
Dadurch kann das Herausheben des Stumpfes zu einer Schlitterpartie werden. Die Stubben selbst wird am besten mit einer Seilwinde aus dem Erdreich gezogen.
Baumstumpf ausbrennen
Früher galt das Ausbrennen eines Baumstumpfes als Trick beim Entfernen. Doch mittlerweile hat sich mehr und mehr herumgesprochen, dass dieser Trick nicht wirklich funktioniert.
Hierbei werden ebenfalls Löcher in den Baumstumpf gebohrt. In diese wird dann eine Brennpaste eingefüllt und angezündet. Durch den Schwelbrand in den Bohrlöchern soll der Baumstumpf von innen nach Außen verbrennen. Doch anstatt den alten Stumpf in Asche zu verwandeln, bleibt ein verkohlter Rest zurück, der zudem durch den Belag aus Holzkohle nur noch schlechter verrottet.
Auch ist diese Methode aus Umwelt- und Klimaschutzgründen abzulehnen. Nicht nur, dass der Schwelbrand über mehrere Tage aktiv bleiben muss. Es können auch ungesunde Dämpfe entstehen. Gar nicht zu empfehlen ist die Verwendung von Diesel oder Benzin. Hier besteht sogar Explosionsgefahr! Das gilt auch für Gemische aus Salpeter oder Natriumnitrat und Petroleum.
Baumstumpf mit Salz entfernen
Ein alter Wurzelstock kann zwar mit Salz entfernt werden, doch die dafür benötigten großen Salzmengen sind nicht gut für den Boden.
Grundsätzlich kann ein noch lebender Baumstumpf, der immer noch austreibt, mit Salz abgetötet werden. Das funktioniert aber nicht mit herkömmlichem Kochsalz aus dem Supermarkt. Geeignet Salze hierfür sind:
- Steinsalz
- Bittersalz
- Epsomit
So funktioniert die Entfernung mit Salz:
- Mit einem Bohrer werden 20 bis 30 Zentimeter tiefe Löcher in den Baumstumpf gebohrt. Diese sollten gleichmäßig über den ganzen Stumpf verteilt sein.
- Je tiefer die Löcher sind, desto besser ist die spätere Salzwirkung auf die Wurzeln.
- Dort hinein wird das Salz gefüllt, aber nur zu etwa dreiviertel.
- Die Bohrlöcher werden nun mit flüssigem Kerzenwachs versiegelt/ verschlossen.
- Damit der Baumstumpf abstirbt, muss dieser noch mit einer lichtundurchlässigen Folie abgedeckt werden.
- So behandelt dauert es wenigstens 6 Wochen, bis hin zu mehreren Monaten, bis der Baumstumpf abgestorben ist. Sobald er tot ist, zerfällt er von alleine.
Unwirksame Methoden, um einen Baumstumpf zu entfernen
Natürlich gibt es auch zahlreiche unwirksame Trick zum Entfernen eines Baumstumpfes. Zudem schädigen einige Maßnahmen die Flora und Fauna.
Baumentwurzeln mit Säure ist nicht zu empfehlen
Salzsäure oder andere Säure ist sehr umweltschädlich. Dadurch kommt es zu einer Denaturierung von Proteinen und Abtötung der im Boden lebenden Tiere und Mikroorganismen.
Auf diese Art und Weise wird nicht nur der Baumstumpf entfernt. An dieser Stelle wird in Zukunft nie wieder etwas wachsen.
Baumstamm entfernen mit Kupfersulfat
Kupfersulfat wird zum Abtöten von Bakterien verwendet und zur Beschleunigung des Verrottungsprozesses der Baumstämme. In der Regel ist das damit nach drei bis zwölf Monaten der Fall. Da Kupfersulfat für die Mikroorganismen aber tödlich giftig ist, ist eine Verwendung im eigenen Garten nicht zu empfehlen. Dazu gehört auch die Verwendung von Blauwassernägeln.
Hierbei handelt es sich um einen Kupfernagel, der in ein Kupfersulfat-Wasser-Gemisch eingelegt ist. Ob und wie das Mittel bei alten Baumstümpfen wirkt, ist umstritten. Unumstritten ist jedoch die schädliche Wirkung für den Rest der Umwelt.
Der Mythos um den Kupfernagel
Mit einem Kupfernagel kann man Bäume töten. So oder so ähnlich klingt es immer mal wieder aus dem ein oder anderen Garten. Zwar stimmt es, dass der Kupfernagel den Baumstumpf verletzt. Er sorgt aber nicht dafür, dass dieser abstirbt. Dafür ist die enthaltene Kupfermenge einfach zu gering. Dazu wurde bereits in den 70er-Jahren einmal eine Untersuchung angestellt.
Hierzu wurden in mehrere Bäume Nägel aus Kupfer, Blei, Eisen und Messing geschlagen. Zwar reagierte das Holz auf das Kupfer und wies an der Einschlagstelle eine Verfärbung auf. Doch abgestorben ist keiner der behandelten Bäume.
Fazit zum Baumstumpf entfernen
Ein störender Baumstumpf im Garten kann auf unterschiedliche Arten entfernt werden. Am einfachsten, aber am teuersten, ist die Beauftragung einer Fachfirma. Natürlich kann ein jeder Gartenbesitzer auch selbst Hand an dem alten Wurzelstock anlegen. Am billigsten ist hierbei immer noch das Ausgraben.
Doch bei Tiefwurzlern kann das ohne ein technisches Hilfsmittel schwierig werden. Gut geeignet ist in diesem Fall eine Stubbenfräse oder wenigstens ein Seilzug. Natürlich kann auch Chemie zum Einsatz kommen. Doch hier stellt sich die Frage, ob das in der heutigen Zeit und mit dem steigenden Umweltbewusstsein wirklich noch sein muss. Der Trick mit dem Kupfernagel oder Ausbrennen eines Baumstumpfes funktioniert dagegen nicht oder nur halb.
Übrigens: Statt den Baumstumpf zu entfernen kann er auch als Dekoelement in den Garten integriert werden. Ob als Rankhilfe für Kletterpflanzen, Standfläche für eine Vogeltränke oder eine Pflanzschale, hier ist vieles möglich. Und auch der Stumpf selbst kann bepflanzt werden. Dazu wird der alte Wurzelstock ausgehöhlt und das Loch mit Baumharz oder Leinöl zum Schutz vor Feuchtigkeit eingelassen. Danach kann das Loch nach Herzenslust bepflanzt werden. Damit wird aus einem alten Baumstumpf ein toller neuer Blickfang im Garten.