Eine Bangkirai Terrasse wirkt hochwertig und elegant und dennoch natürlich. Welche Kosten du für diese beliebte Terrassenvariante einplanen solltest, welche Kostenunterschiede es geben kann, wie der Belag gepflegt werden muss und wie du selber Terrassendielen aus Bangkirai verlegen kannst, verrät dir dieser Beitrag.
Was sind Terrassendielen aus Bangkirai
Bangkirai ist ein Tropenholz mit dem botanischen Namen „Shorea Laevis“. Es wächst in den Regenwäldern Myanmars, Thailands, Malaysias, der Philippinen und auf Sumatra und Borneo. Die Bäume, aus denen das Holz für den Terrassenbelag gewonnen wird, können bis zu 75 Meter hoch werden. Wegen deren Härte und Verwitterungsbeständigkeit wird Bangkirai oft auch zum Brückenbau verwendet.
Die vor allem für Terrassen wichtigen Festigkeitswerte sind bei Bangkirai sehr hoch. Sie sind sogar um 50 % höher als die der heimischen Eiche. Selbst die Rohdichte ist rund 20 bis 40 % höher. Die Dauerhaftigkeitsklasse (DHK) des Kernholzes liegt bei 2 von 5 möglichen Klassen. Die exakte Bezeichnung im Handel lautet EN 350-2.
Die Eingruppierung in die zweithöchste Klasse verdankt das Tropenholz seiner Witterungsresistenz, seiner dauerhaften Resistenz gegen Schädlings- und Pilzbefall und der hohen Lebensdauer von 15 bis 25 Jahre.
Weitere Details über Terrassendielen aus Bangkirai:
- Der Farbton ist gelblich, hellbraun bis mittelbraun, jedoch ist das Holz bekannt dafür zu vergrauen.
- Bangkirai verwittert kaum.
- Es besitzt wenig Asteinschlüsse.
- Bangkirai ist arm an Harz.
- Pro Kubikmeter kommt eine Bangkirai Terrasse auf eine Tonne Gewicht. Daher ist eine stabile Unterkonstruktion notwendig.
- In den ersten Monaten nach dem Verlegen können rötlich braune Holzinhaltsstoffe austreten.
- Der Verzug des Belags liegt im mittleren Bereich.
- Da es ein sehr hartes Holz ist, müssen die Bretter beim Verlegen vorgebohrt werden.
Was kostet eine Terrasse aus Bangkirai?
Im Gegensatz zu vielen anderen Echtholzplanken für den Terrassenboden ist Bangkirai eher teuer. Der Preis ist ca. dreimal so hoch wie von Douglasie. Die durchschnittlichen Preise für Bangkirai Terrassen sind:
- Pro laufenden Meter etwa 6 bis 8 Euro.
- Der Quadratmeterpreis liegt bei 50 bis 60 Euro.
Hinzu kommen möglicherweise Kosten für die Errichtung einer Unterkonstruktion.
Von welchen Faktoren hängt der Preis für eine Bangkirai-Terrasse ab?
Die Hauptpunkte sind die Materialpreise der Holzdielen und der Unterkonstruktion.
Daneben spielen aber auch noch andere Aspekte eine Rolle:
- Die Art und Weise der Unterkonstruktion.
- Der Materialverbrauch bei der Unterkonstruktion.
- Das Bestehen einer Tragkonstruktion.
- Die Größe der Terrasse
- Kosten für die Arbeitsleistung (optional).
Auch sollte einem bewusst sein, dass das Auskoffern und Anlegen eines verdichteten Kiesbetts in ausreichender tragfähiger Stärke noch teurer kommen kann, als eine tragfähige Unterkonstruktion. Je nach Bodenbeschaffenheit ist es in diesem Fall vor allem der Erdaushub, der die Kosten in die Höhe treibt.
Doch die zahlreichen Vorteile der Bangkirai Terrassendielen sprechen für die hohen Kosten.
Vorteile von Bangkirai Terrassendielen:
- Robust und wetterbeständig
Eine Terrasse aus Bangkirai ist sehr langlebig. Je Hersteller kann diese zwischen 15 bis 25 Jahre liegen. Mit entsprechender Pflege kann die Lebensdauer auch noch verlängert werden. - Widerstandsfähig gegen Schädlinge
Das Holz ist äußerst widerstandsfähig gegen Schädlingsbefall und gegen Pilzbefall. Aber auch Wasser kann ihm nichts anhaben. Damit das so bleibt, sollte die Bangkirai Terrasse zweimal im Jahr mit einem Pflegeöl behandelt werden. - Bangkirai Terrassen müssen nicht geschliffen werden
Das Holz ist beinahe vollkommen splitterfrei. Daher ist es nur in Ausnahmefällen nötig, die Bangkirai Terrasse zu schleifen.
Worin unterscheiden sich glatte Terrassendielen aus Bangkirai von gerillten?
Während anfangs hauptsächlich Bangkirai Terrassendielen mit gerillter Oberfläche im Handel erhältlich waren, sind das mittlerweile vermehrt glatte. Denn diese haben gegenüber den gerillten Vorgängern entscheidende Vorteile:
- Die Rillen bieten Schmutz eine größere Angriffsfläche. Dieser kann daraus oft nur schwer wieder entfernt werden.
- Die Reinigung der gerillten Terrassendielen ist aufwendiger, kann diese doch nur in Längsrichtung erfolgen.
- Wasser bleibt länger darin stehen.
- Rillen neigen zu einer verstärkten Splitterbildung.
- Gerillte Bangkirai Terrassen sind schwieriger zum Nachbearbeiten. Während glatte Bohlen einfach abgeschliffen werden können, ist das bei gerillten Brettern nicht ohne Weiteres möglich (Materialabtrag).
Jedoch sind geriffelte Bangkirai Terrassendielen mitunter weniger rutschig und glatt bei Nässe, als die Bretter ohne Rillen. Aus diesem Grund haben wir uns beispielsweise bei unsere selbstgebauter Außentreppe am Hauseingang für gerillte Dielen entschieden.
Terrassendielen aus Bangkirai verlegen
Wer plant, seine Terrasse mit Bangkirai zu beplanken, benötigt folgendes Werkzeug:
- Bohrmaschine
- Kappkreissäge
- Akku-Schrauber
- Führungsschiene
- Zwingen
- Edelstahlschrauben
- Distanzhalter
- Hartholzbohrer mit Senker, Winkelmaß, Schlagschnur, Bandschleifer
- Schnur
Ehe die Unterkonstruktion für die Bangkirai Terrasse erstellt wird, sollten die Terrassendielen vorgebohrt werden. Am besten werden hierzu Holzschrauben aus rostfreiem Edelstahl verwendet. Um Rissbildungen an den Schnittkanten zu verhindern, können diese nachträglich noch mit wasserfestem Leim behandelt werden.
Unterkonstruktion der Bangkirai Terrasse
Die Unterkonstruktion der Bangkirai Terrasse kann ausschließlich auf einer festen, ebenen Fläche angebracht werden. Wenn es kein Betonfundament gibt, sollte die Fläche mit Kies plan aufgeschüttet werden.
Zu beachten gilt:
- Um für die notwendige Stabilität bei einem aufgeschütteten Boden zu sorgen, muss die Schotter- oder Splittschicht wenigstens 20 cm hoch sein.
- Darauf wird eine 5 cm hohe Sandschicht aufgetragen.
- Zum Schutz gegen Unkraut kann davor noch ein Unkrautvlies verlegt werden.
- Für die Errichtung der Unterkonstruktion sollte ebenfalls eine Hartholzart verwendet werden. So lassen sich spätere Verwerfungen vermeiden. Diese werden auf ca. 15 x 15 cm große Betonsteine aufgelegt.
- Um ein späteres Verrutschen zu verhindern, müssen die Betonsteine in maximal 50 cm großen Abständen ausgelegt und mit Zement fixiert werden.
- Für eine exakte Ausrichtung der Fundamentsteine empfiehlt sich das Anbringen von Richtschnüren.
- Beim Anbringen der Fundamentsteine und der Unterkonstruktion muss ein 2-prozentiges Gefälle, von der Hauswand weg, beachtet werden.
- Die Dielenabstände der Unterkonstruktion sollten 45 cm x 70 cm betragen. Weitere Abstände sind nicht ratsam.
- Soll die Terrasse an der Hauswand verankert werden, müssen hier mindestens 1 cm frei bleiben.
Die Unterkonstruktion muss über eine ausreichende Tragfähigkeit verfügen. Je höher diese sein soll, desto geringer müssen die Abstände der Unterkonstruktion ein.
Entscheidend dafür sind folgende Fragen:
- Mit wie viel Gewicht wird die Terrasse später belastet (Personen, schwere Gartenmöbel, etc.)?
- Wie ist die auftretende Punktbelastung auf der Terrasse?
- Wie dick sind die ausgewählten Dielenbretter?
- Wie ist der Untergrund beschaffen?
Grundsätzlich kann man sich für die Abstände bei der Unterkonstruktion für eine Bangkirai Terrasse von folgenden Richtwerten abhängig machen:
- 19 mm dicke Dielen benötigen einen Balkenabstand von 45 cm bei der Unterkonstruktion.
- 21 mm dicke Dielen benötigen einen Balkenabstand von 50 cm bei der Unterkonstruktion.
- 25 mm dicke Dielen benötigen einen Balkenabstand von 60 cm bei der Unterkonstruktion.
- 28 mm dicke Dielen benötigen einen Balkenabstand von 70 cm bei der Unterkonstruktion.
- 35 mm dicke Dielen benötigen einen Balkenabstand von 80 cm bei der Unterkonstruktion.
Auch die Balkenbreite beeinflusst den Aufbau der Unterkonstruktion. Üblich sind Balken von 45 x 70 mm, 45 x 95 mm sowie 70 x 70 mm oder 90 x 90 mm. Allgemein gilt: Je breiter die Balken sind, desto größer ist deren Auflagefläche.
Verlegen von Terrassendielen aus Bangkirai
Nachdem die Unterkonstruktion fertiggestellt ist, werden die Bangkirai Terrassendielen darauf verteilt. Jedes Dielenende sollte auf einem Tragbalken liegen und mit 2 Schrauben verschraubt werden. Dabei dürfen aber keine Eisenschrauben verwendet werden, da diese im Holz zu unschönen Verfärbungen führen.
Der Abstand der Edelstahlschrauben zum Bretterrand sollte wenigstens 2 cm betragen. Außerdem sollten die Schraubköpfe bündig mit der Riffelkuhle sein. Die Dielen müssen zueinander eine mindestens 3 bis 5 cm breite Dehnungsfuge haben. Für ein ebenmäßiges Erscheinungsbild empfiehlt es sich, für die Dehnungsfugen Distanzhölzchen oder Abstandskeile zu verwenden. Zugeisen, Zuggurte, Keile und Zwingen helfen, in der Mitte der Dielen Unregelmäßigkeiten auszugleichen.
Sind alle Dielen verlegt, können sie mittels Kappkreissäge und Führungsschiene auf die gewünschte Länge gekürzt werden. Wer will, kann die Enden der Bangkirai Terrassendielen noch mit einem Bandschleifer mit einer 45-Grad-Schräge versehen.
Wie wird eine Bangkirai Terrasse richtig gepflegt?
Zu den Vorteilen von Bangkirai gehört der Umstand, dass Terrassen mit diesem Holz kaum gepflegt werden müssen. Um die Langlebigkeit der Bretter zu erhöhen, empfiehlt es sich jedoch, diese zweimal im Jahr einzuölen.
Die beste Zeit hierfür ist nach den Winter- und vor den Wintermonaten. Zudem wird damit das Vergrauen der Dielenbretter verhindert. Generell sollte das Öl nur bei Temperaturen zwischen 10 bis 20 °C verwendet werden.
Schritt-für-Schritt Pflegeanleitung für die Bangkirai Terrasse:
- Im ersten Schritt muss das Holz von losem Schmutz und Verunreinigungen befreit werden. Hierzu sollten die Bretter mit einem Besen abgekehrt werden.
- Hartnäckige Verschmutzungen können mit einer weichen Bürste und etwas kaltem Wasser entfernt werden.
- Anschließend sollte die Bangkirai Terrasse flächendeckend mit einem Entgrauer eingepinselt werden.
- Nach einer 10-minütigen Einwirkzeit wird dieser in Faserrichtung abgebürstet.
- Anschließend muss die Terrasse gründlich abgespült werden.
- Sobald diese wieder vollständig abgetrocknet ist, kann das Öl aufgetragen werden. Hierzu sollte ein spezielles Bangkirai-Öl verwendet werden.
- Da das Holz nicht alles Öl aufsaugen kann, muss nach rund 15 Minuten der sogenannte Überschuss entfernt werden.
- Hierzu fährt man am besten mit einem fusselfreien Lappen über die Terrassendielen, um das überschüssige Öl aufzusaugen.
- Ist das Öl getrocknet, sollte der nächste Schritt aus einem Zwischenschliff bestehen. Denn bei den meisten Anstrichen können sich durch das Öl Holzfasern an der Oberfläche aufrichten. Dadurch wirkt diese rau und es besteht die Gefahr, sich daran zu verletzen. Durch den Schliff werden die Fasern wieder gekappt.
- Nach dem Zwischenschliff muss das Holz gründlich abgestaubt werden, ehe eine weitere Ölschicht aufgetragen wird.
- Anschließend wird, wie beim ersten Durchgang, erneut der Überschuss entfernt.
- Sobald die Terrasse dann vollständig abgetrocknet ist, ist die Arbeit erledigt. Je nach Hersteller unterscheidet sich die Trocknungszeit und die Zeit, wie lange die Terrasse danach nicht mehr betreten werden sollte.
Damit die Oberfläche nicht beschädigt wird, sollte Folgendes vermieden werden:
- Zum Reinigen darf kein Hochdruckreiniger verwendet werden.
- Die Reinigung darf nicht mit harten Bürsten/ Metallbürsten erfolgen.
- Auf scharfe/ ätzende Reinigungsmittel ist zu verzichten.
- Grobe Verunreinigungen dürfen nicht mit scharfen Gegenständen abgekratzt werden.
- Die Oberfläche darf nicht mit Lacken versiegelt werden.
Fazit zum Terrassenbelag aus Bangkirai
Grundsätzlich sollte niemand vergessen, dass es sich bei Bangkirai um ein Tropenholz handelt, dass einmal um die halbe Welt transportiert werden muss, ehe es hier gekauft werden kann. Aus diesem Grund sind Terrassendielen aus Bangkirai auch sehr teuer. Doch wegen des geringen Pflegeaufwandes und der Witterungsbeständigkeit, sowie der Langlebigkeit, ist dieser Preis durchaus gerechtfertigt. Jedoch sollte man beim Kauf auf nachhaltiges, zertifiziertes Holz (FSC-Siegel) achten.