Beim Hausbau fallen naturgemäß viele teilweise schwere Entscheidungen an, so erging es auch mir und Christian. Was die Gestaltung der Badezimmer und die WC-Wahl angeht, fiel mir die Entscheidung allerdings leicht, denn ich hatte einiges an Zeit in die Recherche gesteckt und wusste, welche Toiletten-Art welche Vorteile hat. Meine Erkenntnisse teile ich hier mit allen Bauherren und Interessierten.
Das stille Örtchen ist nicht zu vernachlässigen
Eine Toilette ist doch nur eine Toilette, sagt man. Irgendwo habe ich allerdings gelesen, dass man über das Leben betrachtet rund 230 Tage auf dem stillen Örtchen verbringt. Umgerechnet ist das mehr als ein halbes Jahr!
Männer tendenziell länger, denn viele Herren verweilen mit Vorliebe auf dem “Klo”. Für mich war also klar: Einfach irgendeine Toilette kommt nicht infrage. Ich wollte eine Toilette, die optisch gefällt, hygienisch und leicht zu reinigen ist. Los ging es mit der Recherche.
WC-Arten: Toilette ist nicht gleich Toilette
Wer ein Badezimmer gestaltet, sucht nach funktionellen Sanitärgegenständen. Schließlich soll das Bad nicht nur schön aussehen, sondern auch mühelos zu benutzen sein. Schaut man sich nur mal die Übersicht auf https://www.villeroy-boch.de an, erkennt man, wie riesig das Angebot ist.
Ich stelle dir nachfolgend mehrere unterschiedliche WC-Arten vor, die es derzeit auf dem Markt:
Stand-WC
Der Klassiker unter den Toiletten, das Stand-WC ist bodenstehend. Der Spülkasten und die Rohre sind in aller Regel vor der Wand montiert und daher sichtbar, wobei es auch Stand-WCs mit versteckter Technik gibt.
Hänge-WC
Das Wand-WC hängt an der Wand und hat keinen Kontakt zum Boden. Spülkasten und Rohre sind in der Wand verbaut. Stattdessen gibt es nur eine kleine Drückerplatte an der Wand.
Flachspül-WCs
Im Becken befindet sich eine Ausbuchtung oder Stufe, die die Ausscheidungen auffängt. Der wassergefüllte Siphon ist weiter vorne. Erst durch den Druck der Spülung werden die Ausscheidungen in den Abfluss gespült.
Tiefspül-WC
Alle Ausscheidungen fallen direkt in den wassergefüllten Siphon. Eine Zwischenstufe oder Ausbuchtung gibt es nicht.
WC mit Spülrand
Der Spülrand ist ein fester Bestandteil der klassischen Toilette, aber auch Hänge-WCs besitzen den hohlen Abschluss oft. Gemeint ist der Hohlraum, der sich im Randbereich der Badkeramik befindet und mit der WC-Ente bestens vertraut ist.
Spülrandloses WC
Ohne Spülrand ist der Blick auf das Becken frei. Aus dem Klosett spritz das Wasser beim Spülen trotzdem nicht, dafür sorgt ein spezieller Spülverteiler.
Es gibt spülrandlose Stand- und Hänge-WCs sowie Stand- und Wand-WCs mit Spülrand. Tiefspül-WCs sind die mit Abstand gängigere WC-Bauform, Flachspül-WC findet man nur noch vereinzelt.
Vorteile und Nachteile der jeweiligen WC-Arten
Das klassische Stand-WC kennt jeder. Moderne Modelle sind ein echtes optisches Statement und entfalten insbesondere in nostalgisch gestylten Bädern eine besondere Wirkung. Ich wollte aber ein moderneres Badezimmer. Das Stand-WC nimmt optisch viel Raum weg und nimmt vor allem bei kleinen Badezimmern tatsächlich einiges an Platz ein. Außerdem gibt es dabei einige Abstriche, was die Hygiene angeht. Sowohl für die Schüssel selbst ist ein gewisser Putzaufwand nötig, aber auch die Technik (Rohre und Spülkasten) müssen sauber gehalten werden. Den Boden wischen kann man nur ringsherum, es bleiben einige schwer zugängliche Ecken.
Deshalb schien das Wand-WC direkt eine bessere Wahl. Es sieht nicht nur eleganter und eben minimalistischer aus, schließlich ist die Technik in der Wand versteckt. Auch was die Sauberkeit angeht war ich schnell überzeugt. Unterhalb der Toilette lässt sich problemlos saugen und putzen. Rohre, auf denen sich Staub und Schmutz ansammeln kann, stehen nicht raus. Und als ich erfuhr, dass ein Hänge-WC auf beliebiger Höhe montiert werden kann, war ich vollends überzeugt. Für Menschen unter oder über der Durchschnittsgröße einfach genial.
Der einzige Nachteil, den ich finden konnte, betrifft potenzielle Reparaturen. Weil die Technik hinter der verfliesten Wand steckt, sind Reparaturarbeiten etwas aufwendiger. Abgeschreckt hat mich das nicht. Schließlich kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, wann wir mal eine Toilette reparieren lassen mussten.
Ein Hände-WC sollte es also sein – Mit Spülrand oder ohne?
Der Spülrand hat eine wichtige Funktion: Er leitet das Wasser beim Spülen gleichmäßig durch die Schüssel. Mit dem Wasser gelangen aber auch Kalk, Kot und Urin unter den Beckenrand, ohne die klassische WC-Ente sind die Stellen kaum zu erreichen. Richtig sauber wird es trotz scharfem Badreiniger dort aber wohl kaum. Insgesamt ist es eine arbeitsaufwendige Reinigung, wenn man es halbwegs sauber haben will. Deshalb habe ich mir spülrandlose WCs genauer angeschaut.
Spülrandlose Toiletten besitzen keinen Hohlraum, der das Wasser durch die Schüssel leiten kann. Stattdessen arbeiten sie mit einem speziellen Spülverteiler. Auf diese Weise wird das Spülwasser links und rechts durch die Schüssel geleitet und gelangt spritzfrei in den Abfluss. Weil der Hohlraum fehlt, kann sich dort auch nichts an Schmutz, Kalk und Bakterien ansammeln. Mehr Hygiene also. Auch die Reinigung ist leichter als beim klassischen WC mit Spülrand.
Keine schwere Entscheidung, ein spülrandloses Hänge-WC sollte es sein. Mein Mann war schnell überzeugt. Bei der Auswahl des Wunschmodells habe ich noch etwas gelernt: Es gibt Toiletten mit Spezialglasur, die vor Ablagerungen und Verschmutzungen schützt. Einige Beschichtungen wirken sogar keimtötend. Durch die Spezialglasur lässt sich die Toilette noch einfacher putzen!
Spezielle Funktionen beim WC
Wer noch mehr Komfort im Bad wünscht, findet Toiletten mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Wir selber haben es nicht aber es ist schon faszinierend, was es heutzutage alles gibt.
Die Reinigung nach dem Toilettengang erleichtern kann ein Dusch-WC. Beim Dusch-WC fährt auf Knopfdruck ein Arm aus und spült den Intimbereich mit warmem Wasser. Mehrere Programme stehen dabei zur Wahl. Die Reinigung mit Wasser ist gründlicher als mit Toilettenpapier. Außerdem spart man sich die Kosten für die Toilettenrollen oder Feuchttücher. Luxusvarianten haben direkt einen Lufttrockner, der den frisch gespülten Intimbereich trocknet.
Auch angenehm sollen Toiletten mit beheiztem Sitzbereich sein. Für all jene, die nachts aufstehen und es hassen, sich auf den kalten Sitz zu setzen eine ideale Lösung. Apropos Nacht. Einige Toiletten besitzen ein integriertes Nachtlicht. Damit gelangt man auch noch im Halbschlaf mühelos zum Ziel und wacht am nächsten morgen nicht mit Schienbeinen voller blauer Flecken auf.
Eine Erfindung, die in vielen Ehen Ruhe stiften kann ist die Geruchsabsaugung. Dabei saugt die Toilette die unappetitlich riechende Luft ab und filtert sie durch einen Aktivkohlefilter ehe sie wieder in die Umgebung gepustet wird.
Abschließende Worte zu den Toiletten
Insgesamt haben sich die Hersteller von Badkeramik einiges Einfallen lassen, um die Probleme des Alltags zu lösen. Welches WC für Dich und Deine Lebensumstände das passende ist, kannst du jetzt hoffentlich leichter entscheiden. Im Endeffekt zählt, dass es zu Deinen Ansprüchen und Deinem Badezimmer passt.